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Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 11:03
von le_bai
ich finde den Diskussionsverlauf gut und interessant - und nicht jeder muss das Video für gut befinden.
mit meiner Meinung nehme ich mir nicht die Haltung der allgemeingültigen Wahrheit heraus.
Für mich stellt sich immer wieder die Frage nach der "Essenz" guter Ausbildung und guten Reitens.
Für mich persönlich ist z.b. ein dauerhaft gespannter Kandarenzügel bedenklicher, als der wackelnde Zügel (mit ruhigem Gebiss) im Video von dem Braunen.
Über die Intensität vermeintlich selbstabgeholter Impulse und deren Empfindung seitens des Pferdes können wir nur spekulieren.
Ich behaupte mal, dass Pferd ist keine Schlaftablette und von den nervlichen Anlagen her auch nur bedingt leidensfähig. Ausserdem kommt er aus dem Sport, die Frage ist also - was ist Ursache, was ist korrektur.
Darüber können wir auch nur spekulieren.
Was für mich viel wichtiger ist, welche Methoden sind letztlich ausschlaggebend, dass das Pferd trotz (technisch und ästhetisch) suboptimaler Reittechniken trotzdem versteht, lernt und gefördert wird?
offensichtlich liegt der Schlüssel in diesem Fall bei den Gewichtshilfen und dem recht absolut gesetzten Rahmen. Ich finde das im Hinblick auf viele andere Entwicklungen im reitgeschehen ausgesprochen interessant und lehrreich.
Und auf ich macht das Pferd durchaus einen Eindruck von Erhabenheit und positivem Körpergefühl.
In der Menge der angeblich Zielführenden Methoden kann für den Unvollkommenen Reiter eine Menge zu lernen sein, denn das wird absehbar die Masse darstellen. Wenn ich dann an die z.T. unsitzbaren Zuchtprodukte denke, ist das für mich eine Form von Augenschmaus, wie man das Pferd eben möglichst wenig stört - auch wenn nicht alles glatt läuft.
Sicher zeigt der Schimmel Höchstleistungen. Den unperfekten Weg dahin sehen wir nicht - und trotz aller Leistungen sehe ich die Handhabung der Kandare da nicht minder kritisch. trotzdem ein Augenschmaus.
und der etwas versteifte Herr auf dem Braunen in dieser Form auch. Wenn er auch aus einer anderen (ideellen) Richtung kommt.
Solche Absolutheiten, "wie kann man nur" ... finde ich befremdlich ... selbst wenn ich die einzige wäre, die dem Video etwas positives abgewinnen kann ...
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 11:31
von Gawan
Interessant an dieser Diskussion ist für mich, dass keiner auf die Position der Kandare im anderen Film
http://www.youtube.com/watch?v=6N3HgeCq3gw einging. Was lerne ich daraus? Dass es viele heute als normal ansehen, wenn an einer Kandare, die sich im Anschlag befindet, bei jedem Tritt geruckelt wird. Aber da der Zügel ja die ganze Zeit schön gerade ist, fällt das auch nicht auf.
Nach dem hier
http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/file ... Zuegel.pdf kommt dabei permanent ein Druck von 7 kg oder mehr auf die Zunge, was das Pferd sicher ganz toll findet.
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 11:40
von marquisa
le_bai hat geschrieben:ich finde den Diskussionsverlauf gut und interessant - und nicht jeder muss das Video für gut befinden.
mit meiner Meinung nehme ich mir nicht die Haltung der allgemeingültigen Wahrheit heraus.
Für mich stellt sich immer wieder die Frage nach der "Essenz" guter Ausbildung und guten Reitens.
Für mich persönlich ist z.b. ein dauerhaft gespannter Kandarenzügel bedenklicher, als der wackelnde Zügel (mit ruhigem Gebiss) im Video von dem Braunen.
Über die Intensität vermeintlich selbstabgeholter Impulse und deren Empfindung seitens des Pferdes können wir nur spekulieren.
Ich behaupte mal, dass Pferd ist keine Schlaftablette und von den nervlichen Anlagen her auch nur bedingt leidensfähig. Ausserdem kommt er aus dem Sport, die Frage ist also - was ist Ursache, was ist korrektur.
Darüber können wir auch nur spekulieren.
Was für mich viel wichtiger ist, welche Methoden sind letztlich ausschlaggebend, dass das Pferd trotz (technisch und ästhetisch) suboptimaler Reittechniken trotzdem versteht, lernt und gefördert wird?
offensichtlich liegt der Schlüssel in diesem Fall bei den Gewichtshilfen und dem recht absolut gesetzten Rahmen. Ich finde das im Hinblick auf viele andere Entwicklungen im reitgeschehen ausgesprochen interessant und lehrreich.
Und auf ich macht das Pferd durchaus einen Eindruck von Erhabenheit und positivem Körpergefühl.
In der Menge der angeblich Zielführenden Methoden kann für den Unvollkommenen Reiter eine Menge zu lernen sein, denn das wird absehbar die Masse darstellen. Wenn ich dann an die z.T. unsitzbaren Zuchtprodukte denke, ist das für mich eine Form von Augenschmaus, wie man das Pferd eben möglichst wenig stört - auch wenn nicht alles glatt läuft.
Sicher zeigt der Schimmel Höchstleistungen. Den unperfekten Weg dahin sehen wir nicht -trotzdem ein Augenschmaus.
und der etwas versteifte Herr auf dem Braunen in dieser Form auch. Wenn er auch aus einer anderen (ideellen) Richtung kommt.
Solche Absolutheiten, "wie kann man nur" ... finde ich befremdlich ... selbst wenn ich die einzige wäre, die dem Video etwas positives abgewinnen kann ...

Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 11:47
von saltandpepper
le_bai hat geschrieben:ich finde den Diskussionsverlauf gut und interessant - und nicht jeder muss das Video für gut befinden.
mit meiner Meinung nehme ich mir nicht die Haltung der allgemeingültigen Wahrheit heraus.
Für mich stellt sich immer wieder die Frage nach der "Essenz" guter Ausbildung und guten Reitens.
Für mich persönlich ist z.b. ein dauerhaft gespannter Kandarenzügel bedenklicher, als der wackelnde Zügel (mit ruhigem Gebiss) im Video von dem Braunen.
Über die Intensität vermeintlich selbstabgeholter Impulse und deren Empfindung seitens des Pferdes können wir nur spekulieren.
Ich behaupte mal, dass Pferd ist keine Schlaftablette und von den nervlichen Anlagen her auch nur bedingt leidensfähig. Ausserdem kommt er aus dem Sport, die Frage ist also - was ist Ursache, was ist korrektur.
Darüber können wir auch nur spekulieren.
Was für mich viel wichtiger ist, welche Methoden sind letztlich ausschlaggebend, dass das Pferd trotz (technisch und ästhetisch) suboptimaler Reittechniken trotzdem versteht, lernt und gefördert wird?
offensichtlich liegt der Schlüssel in diesem Fall bei den Gewichtshilfen und dem recht absolut gesetzten Rahmen. Ich finde das im Hinblick auf viele andere Entwicklungen im reitgeschehen ausgesprochen interessant und lehrreich.
Und auf ich macht das Pferd durchaus einen Eindruck von Erhabenheit und positivem Körpergefühl.
In der Menge der angeblich Zielführenden Methoden kann für den Unvollkommenen Reiter eine Menge zu lernen sein, denn das wird absehbar die Masse darstellen. Wenn ich dann an die z.T. unsitzbaren Zuchtprodukte denke, ist das für mich eine Form von Augenschmaus, wie man das Pferd eben möglichst wenig stört - auch wenn nicht alles glatt läuft.
Sicher zeigt der Schimmel Höchstleistungen. Den unperfekten Weg dahin sehen wir nicht - und trotz aller Leistungen sehe ich die Handhabung der Kandare da nicht minder kritisch. trotzdem ein Augenschmaus.
und der etwas versteifte Herr auf dem Braunen in dieser Form auch. Wenn er auch aus einer anderen (ideellen) Richtung kommt.
Solche Absolutheiten, "wie kann man nur" ... finde ich befremdlich ... selbst wenn ich die einzige wäre, die dem Video etwas positives abgewinnen kann ...
...und Marquisa

Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 12:29
von xelape
http://www.youtube.com/watch?v=OtBDlvZQvFg#t=287
gefällt mir.. einfach schöne und harmonische Arbeit
auch wenn ich finde dass die Reiterhin ab und an mit Ihrer Linken Hand aufpassen muss.
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 13:14
von marquisa
oh,ja,gefällt mir auch!
auch wenn man hier sicher den Schiebesitz kritisieren könnte.
aber man sollte vielleicht die Dinge auch mal ein wenig wohlwollend betrachten.
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 13:30
von saltandpepper
Die linke Hand versucht die linke Schulter des Pferdes zu stabilisieren, was im Grunde Aufgabe des äußeren Zügels und des inneren Schenkels wäre.
Und dabei passiert ihr ein Hauch von Rückwärts mit der Hand....
Die Rückführung aus dem Galopp ist mir auch zu Rücken-lagig. Da sieht man das das Pferd das hinten noch nicht aufnehmen und halten kann.
Aber das Zulegen im Trab ist ein Traum- da bekommt "bergauf" doch mal eine ganz schöne Bedeutung !

Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 13:47
von geolina
le_bai hat geschrieben:
Was für mich viel wichtiger ist, welche Methoden sind letztlich ausschlaggebend, dass das Pferd trotz (technisch und ästhetisch) suboptimaler Reittechniken trotzdem versteht, lernt und gefördert wird?
Sicher zeigt der Schimmel Höchstleistungen. Den unperfekten Weg dahin sehen wir nicht - und trotz aller Leistungen sehe ich die Handhabung der Kandare da nicht minder kritisch. trotzdem ein Augenschmaus.
und der etwas versteifte Herr auf dem Braunen in dieser Form auch. Wenn er auch aus einer anderen (ideellen) Richtung kommt.
Solche Absolutheiten, "wie kann man nur" ... finde ich befremdlich ... selbst wenn ich die einzige wäre, die dem Video etwas positives abgewinnen kann ...
hm, deswegen sprach ich ja die jungpferdevideos an ... da sieht man schon einen weg.
hier der ami:
http://www.youtube.com/watch?v=sz0V5udmn6Y
wieder gezuckel im schritt, für mich auch wirklich schlechte zügelführung hier und ich seh da nix leichtes. pferd nach 5 mon in beritt.
hier wieder der ami mit einem allerdings älteren pferd:
http://www.youtube.com/watch?v=EmSrZfXVK9I
wenn ich mir den bewegungsablauf beim angenommenen zügel ansehen und bei total hingegebenem zügel dann ist das beim hingegebenen auf der vh, aber das hinterbein gefällt mir besser, kommt zwar nicht so vor, ist ja auch auf der vh, aber alles in allem nicht so gekünstelt und gestelzt und das pferd wirkt sofort relaxter.
hier der ausbildungsstall des schimmelreiters:
http://www.youtube.com/watch?v=l5mfn3YtSpc
http://www.youtube.com/watch?v=Q7t-cZu9ncQ
http://www.youtube.com/watch?v=EnhZJTqsBvg
gefällt mir viel besser. kein unperfekter weg, der dann verschleiert werden muss, damit nur ja niemand heraus bekommt, was mit den tieren angestellt wurde, nur damit sie funktionieren.
wenig gekünstelt, eben junge pferde mit fehlern und macken, nicht sicher in der anlehnung, aber nicht gekünstelt (oh, gleich 2x *lach*, ja dann muss mir das wohl sehr negativ beim herrn ach so leicht aufgefallen sein

, nicht gehetzt, man sieht finde ich schon, obwohl es sich um verkaufsvideos handelt, dass in dem stall durchaus wert darauf gelegt wird, den jungen auch zeit zu lassen.
klar andere pferde als der friese, aber für mich wirklich tierfreundlicher.
wenn ich auch nicht finde, dass der fuchsreiter nun ein tierquäler ist oder das ganze tierschutzwidrig. ich find es halt nur nicht schön, weil andere pferde anscheinend damit nicht so zurechtkommen wir der fuchs, der anscheinend kein heißer böser ofen ist, sondern ein echt gutmütiges schätzchen.
alex
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 14:51
von Phanja
Gawan hat geschrieben:Interessant an dieser Diskussion ist für mich, dass keiner auf die Position der Kandare im anderen Film
http://www.youtube.com/watch?v=6N3HgeCq3gw einging. Was lerne ich daraus? Dass es viele heute als normal ansehen, wenn an einer Kandare, die sich im Anschlag befindet, bei jedem Tritt geruckelt wird. Aber da der Zügel ja die ganze Zeit schön gerade ist, fällt das auch nicht auf.
Nach dem hier
http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/file ... Zuegel.pdf kommt dabei permanent ein Druck von 7 kg oder mehr auf die Zunge, was das Pferd sicher ganz toll findet.
Ich bin da voll bei dir und möchte das unterschreiben!
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 14:54
von Rapunzel
Ich finde den Fuchsreiter/"frenchlightdressage" unter dem Aspekt unerquicklich, dass er ja anscheinend ein Profi/Ausbilder ist. Ein einfach nicht mehr ganz blutjunger Mann, der halt nicht mehr super geschmeidig sitzt, das fände ich bei Otto Normalreiter gar kein Ding und sicher nicht tierschutzrelevant oder ähnliches. Aber für einen Profi? Na ja.
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 14:57
von Rapunzel
Gawam: HÄ?! Nur weil man nicht explizit auf einen Aspekt eines vor Ewigkeiten gepostet Videos eingeht, heißt das doch im Umkehrschluss noch lange nicht, dass man das gutheißt. Pfleg meinetwegen deine Vorurteile, aber bitte nicht so.
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 15:21
von sab
Der Ami sieht auf der Friesenstute ja sitztechnisch noch gruseliger aus. Auch das Leichttraben fällt dem Manne offensichtlich schwer. Der sitzt auch dabei schwer und hinter der Bewegung ein. Ganz ehrlich, für einen Profi ist das in meinen Augen ein Armutszeugnis. Da erwarte ich einfach ein besseres, elastischeres und schöneres Reiten. Nun ist Amiland natürlich nicht gerade die Wiege der Dressurreiteei aber trotzdem ist das keine Entschuldigung.
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 16:30
von Meg
sab hat geschrieben:Der Ami sieht auf der Friesenstute ja sitztechnisch noch gruseliger aus. Auch das Leichttraben fällt dem Manne offensichtlich schwer. Der sitzt auch dabei schwer und hinter der Bewegung ein. Ganz ehrlich, für einen Profi ist das in meinen Augen ein Armutszeugnis. Da erwarte ich einfach ein besseres, elastischeres und schöneres Reiten. Nun ist Amiland natürlich nicht gerade die Wiege der Dressurreiteei aber trotzdem ist das keine Entschuldigung.
Stimme dem zu, der Typ gehört zum Osteopathen oder braucht vielleicht ein paar neue Hüften. Zumindest aber ein paar Übungen zum Reitergleichgewicht... gruseliges Gereit!
Verfasst: Fr, 22. Nov 2013 20:11
von Janina
Sorry, ich muss echt lachen
Ich frage mich wirklich, warum man überhaupt noch Medizin studiert, man muss die Leute nur von Pferdeforen-Usern begutachten lassen und schon sind sowohl Diagnose als auch Therapie glasklar. Faszinierend
Also keiner sagt hier, der Ami sitzt super, aber man muss doch mal "die Kirche im Dorf lassen"... Uneffektiv ist das auch nicht und das Pferd hat offensichtlich kein gravierendes Problem mit seinem Reiter. Gerade Profis haben manchmal ungeahnte Einwirkung trotz eines Sitzes, der nicht lehrbuchkonform ist. Deshalb ist das ja nicht gleich erstrebenswert, aber das nun fast als tierschutzrelevant darzustellen doch "leicht" überzogen.
Der Schwarze mit seiner Reiterin gefällt mir auch (klar, das Bremsen im "Dressurreiterrennsitz" ist verbesserungswürdig, aber das Gesamtbild ist schön, finde ich) und ja, wenn´s diese Trabverstärkung irgendwo zu kaufen gäbe, würde ich sie sofort bestellen

Verfasst: Sa, 23. Nov 2013 00:19
von maulfrei :o)
sab hat geschrieben:man sieht es auf dem Video; das Pferd kriegt immer wieder mit der durchhängenden Kandare einen Ruck ab. Das erklärt auch die Kopfhaltung des Pferdes. Und vermutlich ist dies auch der Grund, warum der Reiter überhaupt die Kandare eingeschnallt hat - wer weiss, in welche lichte Höhen der Gaul seinen Kopf heben würde, wenn er nicht durch die Ruckeleien es vorzieht, demütig den Kopf zusenken. Die durch den Sitz nicht vorhandene Einwirkung des Reiters würde beim Reiten auf Trense einfach noch sehr viel deutlicher.
Rapunzel hat geschrieben: Nur weil man nicht explizit auf einen Aspekt eines vor Ewigkeiten gepostet Videos eingeht, heißt das doch im Umkehrschluss noch lange nicht, dass man das gutheißt.
Stimmt! Kein Kommentar heißt noch lange nicht, dass man etwas gut findet.
Man kann/möchte ja - aus unterschiedlichen Gründen - nicht auf alles antworten und hat u.U. auch nicht alle Links gesehen.
Ich habe z.B. zur Zeit leider nur ganz wenig Zeit, mich mal hier im Forum rumtzutreiben - wenn ich dann gerade auf einen Link stoße, zu dem ich kurz meine Gedanken äußern möchte, dann tue ich es. Ein Forum lebt schließlich vom Austausch unterschiedlicher Meinungen
Dass ich (wie für viele andere hier bestimmt auch) z.B. eine Kandare im Daueranschlag gruselig finde, versteht sich von selbst.