Shkan hat geschrieben:
auf mich hat nur irgendwie das Tempo bzw. das für mein Befinden fehlende "vor" gefehlt. Darum wollte ich den Ritt hier zur Diskussion einstellen, ob es nur mir so geht, ob ich einen Gedankenfehler habe etc. etc... Ich finde auch wirklich außer dem gesagten für meine Befinden fehlenden Tempo nichts auszusetzen.
nun, es gibt wohl -zumindest in der Reiterwelt- keinen so oft und sooooo falsch verstandenen und mißinterpretierten Satz wie Steinbrechts
"Reite dein Pferd Vorwärts und richte es gerade"
Wenn Akademiker (BBler) etwas können, dann ist es genau das!
denn die logisch, auf der Biomechanik Ausbildung beschäftigt sich mit nichts mehr als die Hinterfüße unter den biomechanisch, physikalischen SP zu bringen - bzw. das Pferd zu lehren ES zu tun. Und nicht weil es Hilfen bekommt, sondern weil es DAS, was es tun soll verstanden hat und dere Hilfen nur noch wenige Bedarf...nur unter der Priorität, dass Losgelassenheit, Balance udn Form an allererster Stelle der Ausbildungsskala stehen und diese 3 Kriterien niemals dem Tempo untergeordnet werden...
(Kleines BSP: habt ihr schon mal einen Dauerlauf in gemütlichem Tempo gemacht? udn wer hat nicht schon mal einen Sprint eingelegt... wobei habt ihr euch wohl entspannter, losgelassener, ausbalncierter gefühlt?
Ich persönlich glaube, dass es einer hohen Ausbildung Bedarf in einem Sprint ein so hohes Maß an Losgelassenheit im Körper und den einzelnen Muskeln beizubehalten wie in einem lockeren Joggingtempo...ganz zu schweigen vpn der biegsamkeit, Geschmeidigkeit, Wendigkeit...)
Vorwärts heißt NICHT Tempo! Der Arme Steinbrecht hat sich wohl schon Millionen mal im Grab rumgedreht im letzten Jahrhundert...
VORWÄRTS heißt Vor zum/in den Schwerpunkt tretende Hinterbeinde. und nein, auch nicht über den SP, ganz abgesehen davon dass dies biomechanisch utopisch ist.
GERADE heißt NICHT geradeaus ohne Stellung, sondern das gerade hineintreten der HB zum/ in den Schwerpunkt!
es gibt:
links gestellt und gebogen auf linksgebogenen Linien,
rechts gestellt und gebogen auf rechts gebogenen Linien
links gestellt und gebogen geradeaus
rechts gestellt und gebogen geradeaus
links gestellt geradeaus
rechts gestellt geradeaus
gerade gerade geradeaus
Ein Reitpferd benötigt nunmal mehr Tragkraft als Schubkraft. In einer Art und Weise zu reiten und auszubilden in der das Pferd mehr schiebt als trägt ist nicht nur unsinnig, undurchdacht sondern biomechanisch udn anatomisch schädlich fürs Pferd und unfair obenddrein.
Dabei ist das oberste Gebot der AR nunmal die Losgelassenheit, die Entspanntheit und die Balance vor Allem anderen! erst darauf aufbauend wird Tempo erarbeitet. Geht Balance, Losgelassenheit verloren kehrt man in das Tempo zurück wo man sie wiederfindet...ist man nicht in der Lage mehr Tempo udn Schwung zu reiten als Lockerheit, Balance und Losgeallsenheit dennoch GENAUSO GUT wie in langsamerer Form erhalten bleiben, dann kann man es eben nicht reiten bzw. reitet es, stellt fest, dass es nicht geht, kehrt zurück, gymnastiziert weiter und testet irgendwann erneut.
Es ist nie alles Gold was glänzt und auch hier gibt es Verbesserungen, aber gerade Tempo und Schwung stehen in diesem Video sehr schön im Verhältnis zur Lockerheit...man sieht, dass selbst dieses weit ausgebildete Pferd dazu neigt auf die Hand zu drängen udn die Balance somit nach vorwärts zu verlieren, eben weil in diesen Momenten die HB mehr schieben. Sobald es allerdings wieder besser auf den Hanken ist-versammelt- trägt es besser, richtet sich wieder besser auf... in diesen Situationen dann bitte mal auf das Verhältnis Hand Maul achten udn prüfen ob die Hände wirklich zu hoch sine...
man beachte auch die Hüfte des Pferdes, die meist recht gut drinnen bleibt udn somit begünstigt dass das innere HB gut zum SP kommt denn das soll ja die Hauptlast tragen - ergo muss bioemachnisch die Hüfte auch imer drinnen bzw. abgesenkt sein.Man schaue sich auch bitte mal Lende udn Kruppe des Pferdes an. Das schiebt von haus aus... noch mehr Tempo, hieße noch mehr Schub, hieße noch mehr auf die VH...nun ja. das nur mal als Denkanstoß...
zu den Zügeln... wie oben schon erwähnt wird das Pferd in der AR gelehrt selbsttätig zu arbeiten. So ist es Ziel dass es irgendwann nur noch vom Impuls geleitet wird, dazu gehört auch, dass der Zügel durchhängen darf.
Ich habe eine Studie über das Gewicht und den Zug am Zügel und dessen Auswirkungen auf das Maul geschrieben... man höre und staune ein Durchhängender Zügel hat bereits gewicht von ca. 500g...auch über einen lose durchhängenden Zügel kommt also durchaus ein sehr sehr deutlicher Impuls im Pferdemaul an! Diese Pferd ist geschult selbständig zu arbeiten, weil es gelehrt wurde und gelernt hat die Hilfen zu verstehen.
weiters: schaut man sich bitte mal Videos eines Herrn Klimke an, so wird man feststellen dass er im Verhältnis zu heute mit mindestens genauso hoher Hand reitet wie z.b hier zu sehen ist...die Gründe reichen heirfür von Nutzen des indirekten Wirkens der Zügel á la Neck rein bis zum Betrachten des verhältnisses von Versammlung und Handhaltung...(ausführungen hier sprengten das Thema)
in diesem Sinne einen schönen Wochenstart.