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Verfasst: Do, 19. Dez 2013 14:49
von Paula
.Genick hoechster Punkt ist nicht automatisch Klassisch : heisst Natur und Kunst zu einer lebendigen Einheit zu verbinden.
Hmm ich denke wir reden aneinander vorbei .Mir genuegt Herr Klimke nicht als klass Vorbild.Ja Technisch waere ich dankbar je so reiten zu koennen.Aber technisch wuerde mir auch schon marquisas Mann genuegen.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 14:52
von maulfrei :o)
marquisa hat geschrieben:ich werfe mal dieses Video in den Raum.
Auch hier nicht alles perfekt,das Pferd öfter verworfen und nicht korrekt in der Längsbiegung,aber bezogen auf das schwierige Gebäude hat der Reiter seine Badewanne mit Unterstützung des Meisters gut hinten dran,bei lebhaftem Abfußen
Hier vermag ich durchaus Schwung im klassischen Sinn zu erkennen,die sehr schwierige Rückenlinie macht ein Hergeben desselbigen natürlich nicht gerade einfach.
http://youtu.be/uBdUIzOxeA0
Danke für den Link! Dieses Video gefällt mir gut!! Die Mängel sehe ich genauso, insb. bezüglich des Rückes - aber die klassischen Grundsätze sind hier ganz klar die Aubildungsgrundlagen und den beschrittenen AusbildungsWEG finde ich toll! Grins, aber ist bei EvN ja auch nicht verwunderlich.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 14:52
von Paula
Rapunzel hat geschrieben:Paula, am Anfang geht das Pferd v/a (wenn auch die Nase weiter vor müsste), in den Sequenzen, wo es aufgerichtet geht, ist das Genick fast immer höchster Punkt. Und wenn es mal eine Millisekunde nicht so ist, kann das ja wohl hoffentlich kein k.o. Kriterium sein.
Das Pferd ist übrigens so ein Kandidat, der sich gern unerwünschterweise hdS verkrümelt, ich hab den schon als junges Pferd auf der Equitana gesehen, da hat er sich noch wirklich stark aufgerollt (bei sehr feiner Zügelführung) - die Reiterin hat ihn für meine Begriffe seitdem sehr gut korrigiert.
ups welches Beispiel meinst du
Entschuldige! Sei so lieb und
Verlink es bitte nochmal, das hab ich dann naemlich nicht gesehen....
Ich kann hier nicht verlinken,sonst verliert man den Faden denke ich
Update: ja das kenne ich.Es gefaellt mir, finde es aber nicht ideal und hatte gedacht es solle ein perfektes Beispiel sein? Aber absolut positives Beispiel gebisslos.Mit Gebiss gefaellt mir das weniger was ich von ihr sehe.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 14:57
von rouxa
maulfrei :o) hat geschrieben:marquisa hat geschrieben:ich werfe mal dieses Video in den Raum.
Auch hier nicht alles perfekt,das Pferd öfter verworfen und nicht korrekt in der Längsbiegung,aber bezogen auf das schwierige Gebäude hat der Reiter seine Badewanne mit Unterstützung des Meisters gut hinten dran,bei lebhaftem Abfußen
Hier vermag ich durchaus Schwung im klassischen Sinn zu erkennen,die sehr schwierige Rückenlinie macht ein Hergeben desselbigen natürlich nicht gerade einfach.
http://youtu.be/uBdUIzOxeA0
Danke für den Link! Dieses Video gefällt mir gut!! Die Mängel sehe ich genauso, insb. bezüglich des Rückes - aber die klassischen Grundsätze sind hier ganz klar die Aubildungsgrundlagen und den beschrittenen AusbildungsWEG finde ich toll! Grins, aber ist bei EvN ja auch nicht verwunderlich.
Dem schliesse ich mich an: Danke für den Link, marquisa! Sehr schönes Video!
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 16:59
von dornröschen
Vielen Dank für dieses Video, Marquisa. In meinen Augen wirklich beispielhaft.
Hier finde ich das "Vorwärts", wie ich es definieren würde, sehr schön zu sehen: das Pferd ist vor dem Bein, an den Hilfen, fusst fleißig ab und bleibt immer im Takt. Das Pferd ist "on", auf Empfang, ohne irgendetwas vorweg zu nehmen. Der Reiter könnte das Pferd jederzeit in die Verstärkung entlassen oder weiter versammeln, ohne dass es zu Taktverlust kommt. Der Schimmel schwingt im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr schön. Besonders den Galopp finde ich, für ein Pferd mit diesen Gebäudemängeln, beachtlich. Der Wechsel ist sehr schön von hinten nach vorne gesprungen.
Ähnlich geht es mir bei den weiter vorne geposteten Videos von Alizee und ihrem Luso, sowie natürlich dem Luso von Casa Lusitana: Auch hier ist das Vorwärts immer gegeben, selbst im Rückwärts
Und wahrscheinlich ist es genau das, was mich persönlich bei vielen Ritten von BB-Schülern, stört, das in meinen Augen oft fehlende "vorwärts": Zum Beispiel der ebenfalls weiter vorne gepostete Fredricksborger Fuchs. Der ist meiner Meinung nach nicht wirklich vor dem Bein. Bei Übergängen in die bzw. aus den Seitengängen verliert er hin und wieder den Takt, fusst langsamer ab und kommt hdS. Besonders die beiden letzten Traversalverschiebungen wirken auf mich "mühsam", da kommt er doch deutlich ins Stocken. Das ist mir irgendwie zu sehr "abgespult", da vermisse ich das "on"-sein. Weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll.
Just my two cents. Ich kanns ja selbst auch nicht besser
Solche Videos wie das von dem Neindorff-Schimmel sind eine Inspiration.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 19:05
von Finchen
Holla, also wenn ich diese Pauschalierung lese "weil die Turnierausbildung mit ihrer Diskrepanz zur klassichen Ausbildung halt sehr gut sichtbar ist" ... da wird mir ein wenig blümerant - das ist doch schon ein wenig ignorant, oder?
@maulfrei:
wie wertest du die Reihenfolge in Bezug auf die Wichtigeit der Aspekte
- vdS/Genick höchster Punkt
- Losgelassenheit
- Schwung mit schwingendem Rücken durchs Pferd?
Wie gesagt, wer alles nicht klassisch ist wird ja oft aufgeführt. Aber wenn DIE Klassiker dann nicht mal zumindest überwiegend klassisches und zugleich gutes/geschätztes Reiten zeigen können...

Verfasst: Do, 19. Dez 2013 19:12
von Motte
Motte hat geschrieben:""aus den Lektionen der Versammlung immer wieder die Schwungentfaltung das Entscheidende ist"
"die Seitengänge haben ihr Ausbildungsziel nur dann erreicht, wenn sie in raumgreifenderen, ausdruckvolleren, schöneren Bewegungen nach Vorwärts münden" -
Zitate aus dem Film von Herrn Klimke.
https://www.facebook.com/photo.php?v=62 ... =2&theater
Das ist etwas, was ich bei dem Video der BB-Reiterin deutlich vermisse.
Dörnröschen - genau das, was du da siehst, war auch meine Kritik. Ich hatte halt kürzlich ein Klimke-Video auf facebook gesehen, wo ich ein paar Zitate fand, die für den Ritt der BB-Reiterin auf dem Fuchs total passend waren. (das war der Link oben)
In dem Video der BB-Reiterin auf dem Fuchs wird endlos seitwärts gearbeitet, nur um seitwärts zu arbeiten - so kommt es mir vor.
Da verändert sich NIX zum Positiven am Gangwerk - im Gegenteil, das Pferd wird immer matter.
Und das sollte nicht das Ziel sein - siehe Klimke-Zitate weiter oben.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 20:23
von grisu
Was mir an Rapunzels Video gefällt, ist die gemeinsame Freude an der harmonischen Bewegung. Das Pferd ist motiviert dabei, das hat für mich jetzt wirklich nichts mit Turnier oder nicht Turnier zu tun.
Wenn man mit einem Pferd so arbeiten kann und es voller Motivation unter einem "Gummi auspackt" und einen mitnimmt, macht das einfach Spaß. Kennt ihr das nicht, wenn man einfach beim Reiten das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegt? Das sind solche Ritte.
Stellt man es dem Video der Branderup-Schülerin gegenüber, ist das ein großer Unterschied. Bei dem Fredriksborger ist der Fokus auf entspanntem Dahintraben. Das sieht man besonders deutlich, wenn er sich zwischendurch etwas heraushebt, weil ihn das kleine (übrigens sehr süße) Kind, das neben der Reitbahn steht, mal "aufweckt".
Ich finde es dennoch hübsch anzusehen, zumal ja auch explizit druntersetzt, dass es eine entspannte Trabtour ist.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 22:40
von maulfrei :o)
Finchen hat geschrieben:
@maulfrei:
wie wertest du die Reihenfolge in Bezug auf die Wichtigeit der Aspekte
- vdS/Genick höchster Punkt
- Losgelassenheit
- Schwung mit schwingendem Rücken durchs Pferd?
Für mich ist ganz klar auf Platz 1 die Nase vdS. Denn dieses Kriterium ist Voraussetzung für die anderen beiden...
Meiner Meinung nach wird die Tragweite des hdS-Reitens zu wenig gesehen.
In einem Interview mit Paul Stecken z.B. äußerte dieser:
Alles Hinter-die-Senkrechte-Kommen behindere „das erforderliche Mitschwingen des Rückens als Bewegungszentrum und damit die Qualität des Bewegungsablaufs“.
Das ist noch diplomatisch formuliert - Heuschmann und PK äußern sich diesbezüglich deutlich schärfer und beweisen/erklären, jeder auf seine Art und mit seinem Hintergrundwissen, warum ein dauerhaftes Reiten hdS zu vermehrtem Verschleiß des Pferdes, einem festgestellten Rücken und in der Fußfolge gestörten Gangarten führt. Sprich das Reiten hdS verhindert sowohl Losgelassenheit als auch den Rückenschwung...
Da ich beschlossen habe, diesen Studien, die mit den Lehren der alten Meister übereinstimmen, zu glauben, gibt es für mich also nur eine mögliche Antwort auf deine Frage, Finchen.
Denn mir geht es in erster Linie um die Gesunderhaltung des Pferdes...
Dass auch bzw. gerade Pferde, die hdS geritten werden, besonders spektakuläre Gangarten und optischen Schwung zeigen, ist unumstritten. Die Frage ist nur, um welchen Preis... Dass z.B. Ballett-TänzerInnen oder KunstturnerInnen aufgrund der hohen Belastungen von Gelenken und Sehnen/Bändern schnell verschlissen sind, weiß wohl jeder - aber es sieht toll aus...
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 22:53
von rouxa
Finchen hat geschrieben:das ist doch schon ein wenig ignorant, oder?
Was ist daran ignorant, zu sagen, dass ein optischer Unterschied zwischen einem klassisch gerittenen und ausgebildeten Pferd, zu einem turniermässig gerittenen und ausgebildeten Pferd besteht? Beide Pferde sind für unterschiedliche Verwendungszwecke ausgebildet worden. Und das kann man optisch sehen. Das ist rein deskriptiv, nicht wertend. Nicht mehr, nicht weniger.
*Schulterzuck*
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 22:58
von Rapunzel
Nase vor der Senkrechten ist die Voraussetzung für Losgelassenheit und Schwung? Ööööh - das sind ja lustige Thesen hier. Die Nase vor der Senkrechten allein ist noch keine Voraussetzung für irgendwas, das solltest doch gerade du als Araber-Reiterin wissen. Die tragen die Nase ja gern sogar mal waagerecht, und komisch, da schaffen sie es prima, ohne Rücken zu laufen.
Das, was hinten an der Nase alles angewachsen ist, ist vielleicht doch ein bisschen wichtiger.
Es besteht zudem ein gewaltiger Unterschied zwischen hdS-REITEN und hdS-Verkriechen des Pferdes. Und zwischen hdS und hinterm Zügel. Und gerade das jüngste Video von PK mit dem dünnen schwarzen Warmblüter zeigt ja exemplarisch, dass man einen festen Rücken, flache Gänge und Taktfehler ganz prima auch mit der Nase vor der Senkrechten hinkriegen kann. Weil es halt wie so oft nicht ganz so einfach und schwarz-weiß ist.
Dass wir hier nicht von Leuten reden, die ihren Pferden eine halbe Stunde lang die Nase auf die Brust ziehen usw, setze ich jetzt einfach mal voraus - wir sprechen meines Wissens immer noch von Alizee Froment, deren Pferd auf dem Video am Anfang im v/a mit der Nase weiter vor müsste (dennoch aber einen ausgesprochen lockeren und schwungvollen Bewegungsablauf zeigt), jedoch ganz sicher nicht dorthin gezerrt wird und im weiteren Verlauf des Videos dann nur noch mit ´nem Speziallinial messbare Abweichungen von der Senkrechten aufweist.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 23:00
von Rapunzel
rouxa, das verschlägt mir nun die Sprache, aber umso gespannter warte ich auf dein Video.
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 23:04
von Celine
rouxa hat geschrieben:Finchen hat geschrieben:das ist doch schon ein wenig ignorant, oder?
Was ist daran ignorant, zu sagen, dass ein optischer Unterschied zwischen einem klassisch gerittenen und ausgebildeten Pferd, zu einem turniermässig gerittenen und ausgebildeten Pferd besteht? Beide Pferde sind für unterschiedliche Verwendungszwecke ausgebildet worden. Und das kann man optisch sehen. Das ist rein deskriptiv, nicht wertend. Nicht mehr, nicht weniger.
*Schulterzuck*
Welche Definition von "klassisch" liegt dem denn zugrunde? Und was ist an einem vernünftig turniermäßig ausgebildeten Pferd nicht "klassisch"?
Steht die Definition, die du für klassisches Reiten hast, irgendwo? Zu welchem "Verwendungungszweck" werden denn Turnierpferde ausgebildet, und zu welchem klassische?
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 23:12
von Paula
Ich denke es geht um die plakativen Beispiele aus der erfolgsorientierten Sportreiterei.Gal und Co.Turnierreiten kann oder koennte jederzeit klass.sein.das wissen hier doch alle denke ich,oder nicht?
Verfasst: Do, 19. Dez 2013 23:14
von rouxa
Celine hat geschrieben: Zu welchem "Verwendungungszweck" werden denn Turnierpferde ausgebildet, ...?
Primär zur Vorstellung auf Turnieren vielleicht?
Ja, die Definition von "Klassisch" scheint, wie weiter vorne erwähnt, eine variable zu sein.