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Verfasst: So, 23. Aug 2009 00:35
von smilla
Hui!!! Ich muss zugeben: ich bin beeindruckt und hätte nach dem letzen Brief von PK keine Antwort der FN mehr erwartet!! Scheint doch alles in eine gute Richtung zu gehen!!!
Verfasst: So, 23. Aug 2009 06:05
von Josatianma
Hut ab! Ich bin mal gespannt, ob ein Treffen stattfindet.
Verfasst: So, 23. Aug 2009 07:44
von kallisto
Ein wirklich gelungener Schachzug der FN! Vielleicht wird die Gegenseite auch endlich etwas vernünftiger...
LG Susi
Verfasst: So, 23. Aug 2009 08:53
von lalala
Chapeau !!!
Verfasst: So, 23. Aug 2009 08:58
von Bernie
Die FN hat so reagiert, wie ich es von ihr erwartet habe, souverän und ernstzunehmen. Da bin ich jetzt sehr gespannt, wie sich PK verhält, wenn die Diskussion auf eine Sachebene zurückgeführt wird, massenwirksame Seitenhiebe und polemische Anschuldigungen wären dann ja mal aussen vor.
Finde ich eine sehr, sehr gute Antwort.
Granit, ich möchte Dir zustimmen, aber ich denke, das fängt schon viel früher an. Legerete wird mit Leichtigkeit oder Leichtheit übersetzt. Und viele Reiter wollen genau das, ebenso die berühmte Freiheit auf Ehrenwort. Aber...das ist nicht der Weg. Das ist das Ziel. Und vorher steht harte, harte Arbeit, auf beiden Seiten.
Das ist zumindest meine Meinung. Oder ich habe eines der scheinbar seltenen Pferde, die man richtig! reiten muss, das ist anstrengend. Und ist in 30 min auch nicht getan. Wenn ich wirklich das Hinterbein bekommen möchte, dann ist das Arbeit, da schwitzen beide.

Aber es gibt immer öfter Momente, wo es dann leicht wird. Aber mit ein paar Minuten vorwiegend Schritt reiten, viel Seitengänge...hmm, da käme ich nicht sehr weit.
Und ja, Freiheit auf Ehrenwort ist ein hohes Ziel und ich bin mir sicher, wenn das Pferd bei den alten Meistern das Ehrenwort "brach", wurde es nicht mit Samthandschuhen angefasst. Aber ich denke, dieses Freiheit auf Ehrenwort ist ein dermaßen hohes Ziel in der Ausbildung eines Pferdes (und der des Reiters), dass es wohl nur sehr wenige, begnadete Reiter geben wird, die dies wirklich ausführen können.
ich freue mich, wenn ich mein Pferd über den Rücken und geschlossen bei guter Anlehnung ein wenig zulegen und über den Sitz einfangen kann, diese Arbeit ist für mich irgendwie näher als über Hohe Schule zu sinnieren.

Verfasst: So, 23. Aug 2009 09:37
von Cubano
ottilie hat geschrieben:
Steffen hat geschrieben:Der Sperriemen hat in einem frühen Ausbildungsstadium seine Berechtigung, weil junge Pferde sich manchmal gegen das Gebiss wehren und dann die Zunge über das Gebiss nehmen.
Und auch bei dieser Aussage kriege ich die Krätze.
Warum willst Du einem jungen Pferd die Chance nehmen, sich zu wehren, wenn der Reiter mit zu harter Hand einwirkt? Wo soll der Reiter denn die Rückmeldung herkriegen wenn nicht vom Pferd? Warum ist immer alles richtig, was der Reiter macht, und alles Scheisse, was das Pferd macht? Sorry, aber da geht mir echt der Hut hoch.
Guten Morgen,
jau – mir fliegt er auch gerade weg: der Hut. Aber aus einem anderen Grund.
Steffen hat nämlich mit der Sperriemen-Geschichte definitiv recht! Ich habe einen jetzt Vierjährigen, der netto seit ca. fünf Monaten unter dem Sattel ist. Dieses Pferd hat von Anfang an versucht, die Zunge über das Gebiss zu friemeln.
Tja: Dummerweise für die übliche Argumentation, versuchte dieses Pferd das OHNE jeden Handkontakt. Schon blind verschnallt am Kappzaum nämlich. Und bevor jetzt die übliche Frage kommt: Ja, die Zähne werden regelmäßig kontrolliert, von einem Zahnspezialisten und das Gebiss passt auch
Beim Anreiten stellte ich mir die Frage: Was tun? Ohne Sperriemen reiten und damit billigend in Kauf nehmen, dass das Pferd die Zunge übers Gebiss nimmt ? Was den Lütten schon vor Beginn seiner Reitpferdelaufbahn zum Korrekturpferd gemacht hätte. Oder Sperriemen benutzen, vorschriftsmäßig verschnallen, dem Gebiss mehr Stabilität verleihen und dann weitersehen. Für diese Vorgehensweise habe ich mich damals entschieden. Heute reite ich ohne Sperriemen, das Pferd kaut zwar gern mit offenem Maul, aber das interessiert mich nun so gar nicht, so lange er kaut und ans Gebiss tritt.
Das nur mal eben zu der mit unglaublicher Allgemeingültigkeit formulierten These: Wenn ein Pferd mit der Zunge friemelt, hat der Reiter eine harte Hand.
Zur Reaktion der FN: Davor ziehe ich auch meinen Hut – konstruktiv, sachlich und völlig ohne Polemik, sogar mit dem "Eingeständnis" nicht alles der Schule von PK verstanden zu haben. Nun wird sich zeigen, wie weit PK an einem Dialog gelegen ist.
LG
Andrea
Verfasst: So, 23. Aug 2009 10:01
von ottilie
@Antwort der FN - bravo.
Ich hoffe sehr, daß es nochmals zu einem Treffen Hess-Karl und anschließend auch zu Veröffentlichungen resp. öffentlichen Veranstaltungen kommt.
@Riemen
Wenn der Riemen/Reithalfer bewußt, sachgemäß und zeitweise eingesetzt werden - ok, das kann jeder für sich entscheiden.
Aber wenn hier gleich das Totschlag-Argument kommt, der Riemen würde physikalische Kräfte umlenken und somit das Pferd vorm Reiter schützen - sorry. Wenn DAS notwendig ist, gehört der Reiter nicht aufs Pferd.
Und da das ganze aus der Militärreiterei kommt, wo es im Feldzug vielleicht nicht grade möglich war, immer fein zu reiten - das sind doch ganz andere Voraussetzungen, die wir mit unserer heutigen Reiterei gar nicht mehr vergleichen können. Also muß ich mir doch mal Gedanken machen, ob die Voraussetzungen/Überlegungen, die damals vorherrschend waren, heute auch noch gültig sind.
@Freiheit auf Ehrenwort
Wer sein Pferd in Freiheit arbeiten lässt und dann, sobald es sich der Freiheit bedient, übermässig negativ reagiert, hat nichts verstanden.
Umso mehr entsetzen mich mal wieder die Vorstellungen hier, daß den Reitern, welche versuchen diese Leichtheit zu erreichen, sofort Zwang und Gewalt unterstellt wird, wenn das Pferd nicht nach ihrem Willen reagiert. Da fehlen mir echt langsam die Worte und auch die Lust, noch irgendwas dazu zu sagen.
Verfasst: So, 23. Aug 2009 10:03
von smilla
ottilie hat geschrieben:
Ich hoffe sehr, daß es nochmals zu einem Treffen Hess-Karl und anschließend auch zu Veröffentlichungen resp. öffentlichen Veranstaltungen kommt.
Öhhh, also ich würde mir da andere Kombinationen wünschen.
Verfasst: So, 23. Aug 2009 10:11
von Bernie
Ottilie, das habe ich aber ganz anders verstanden. Wo wird denn den Legeretisten übermäßige Gewalteinwirkung unterstellt?

Verfasst: So, 23. Aug 2009 10:13
von padruga
Eine ähnliche Beobachtung wie Cubano hatte ich auch. Mein letztes Jungpferd hatte es gehasst, dass es das Gebiss so beweglich im Maul rumschieben kann (alles ohne Kontakt mit Zügeln, es ging nur um die Lage im Maul). Er hat auch gekaut wie wahnsinnig, aber eher unproduktiver Weise, und alles Mögliche

mit dem Gebiss probiert. Erst nachdem das Gebiss etwas fixierter im Maul lag, war es o.k. In dieser ersten Zeit wäre eine leichte Gebissfixierung durch einen Sperrriemen sicherlich eine gute Möglichkeit gewesen (heute ist das alles kein Problem mehr für in).
Hut ab vor der FN. Seeeehr souveräne Antwort! Sie hätte auch in anderer Weise reagieren können, ohne ihr Gesicht zu verlieren.
Verfasst: So, 23. Aug 2009 10:18
von ottilie
Granit hat geschrieben:Ich frage mich, ob diejenigen, die diesen Begriff "Freiheit auf Ehrenwort" so rühmlich benutzen, ihn richtig verstanden haben. Wenn man mal bedenkt, was für eine Bedeutung "Ehre" und eben auch das "Ehrenwort" für diejenigen hatte, die es geprägt haben, müßte in etwa eine Vorstellung davon bekommen, was passiert, wenn dieses "Ehrenwort" mal gebrochen wird. Und ich möchte Wetten, dass die nicht lange gefackelt haben um dem Pferd das beizubringen.
Bernie hat geschrieben:Granit, ich möchte Dir zustimmen ... Und ja, Freiheit auf Ehrenwort ist ein hohes Ziel und ich bin mir sicher, wenn das Pferd bei den alten Meistern das Ehrenwort "brach", wurde es nicht mit Samthandschuhen angefasst.
Was die alten Meister machten, weiß niemand. Ich denke aber, wer sein Pferd dahingehend ausbildet, daß es auf Ehrenwort zu reiten ist, handelt mit jeglicher Art von Gewalteinwendung kontraproduktiv.
@smilla - meinst Du, Hess wird sich das als Obermufti entgehen lassen?
Verfasst: So, 23. Aug 2009 10:36
von padruga
Zur Gewalteinwirkung:
Die der Legeristen ist auch sehr "fein" verpackt, wenig von außen erkennbar, aber doch auch vorhanden (siehe Kandare), zumindest bei den höheren Lektionen.
Und man bezieht sich ja auf Baucher, der diesbezüglich ja auch nicht gerade wenig zimperlich war.
Verfasst: So, 23. Aug 2009 12:20
von emproada
Eine hervorragende Antwort der FN! Da bin ich mal gespannt, was jetzt kommt.
Verfasst: So, 23. Aug 2009 15:53
von Yve9979
emproada hat geschrieben:Eine hervorragende Antwort der FN! Da bin ich mal gespannt, was jetzt kommt.
Ich auch!
Verfasst: So, 23. Aug 2009 19:03
von dshengis
emproada hat geschrieben:Eine hervorragende Antwort der FN! Da bin ich mal gespannt, was jetzt kommt.
Allerdings! Da hat mal jemand im Kurs "Konfliktmanagement" aufgepasst (sehr gut!

).
LG A.