Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

nunja, man kann nicht jedes öffnen des Maules direkt mit einem korrekten aktiven Kauen, also mit nachgiebigen, entspannten Unterkieferflexionen gleich setzen. Da muss man schon etwas genauer hinschauen - wie eigentlich immer beim reiten. Da bei Klimke+Ahlerich sehe ich tatsächlicher eher nachgiebige U.kiefer-flexionen, bei Quarterback eher etwas "mäkelnde" Kieferbewegungen.

Genau dies, dass man da fein hingucken und unterscheiden muss, ist ja das Problem, dass man in D lieber ein geschlossenes Maul haben möchte. Der Turnier-Richter ist einfach nicht in der Lage das zu sehen. Dafür fehlt den meisten die Kenntnis und Reiterfahrung (und manchen auch die Sehkraft 8) .
Zuletzt geändert von horsman am So, 12. Jan 2014 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Ich sehe es einfach so wie Motte: man muss realistisch einschätzen, was in der Situation Hexenkessel/Hengstshow überhaupt möglich ist. Mir gefällt das Gesamtbild. Vielleicht quengelt er in manchen Situationen, weil ihm ihm die gezeigte Lektion (z. B. Passage) noch schwerfällt? In anderen Situationen sehe ich aber eine Maultätigkeit, die sich durchaus mit der von Ahlerich vergleichen lässt und auf eine aktive und vertrauensvolle Kommunikation zwischen Reiter und Pferd schließen lässt. :wink:
Zuletzt geändert von Max1404 am So, 12. Jan 2014 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

ja, da geb ich Max auch in gewissem Masse Recht, zumal ja (leider) auf solchen Hengstschauen das ewige Rumpromenieren im gestreckten Trabe gewünscht wird, was der Geschlossenheit und Leichtheit des Pferdes auf Dauer auch nicht sehr zuträglich ist.
Zuletzt geändert von horsman am So, 12. Jan 2014 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

@Horsmän:
:trink1:
Viele Grüße
Sabine
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Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Mir gefallen die Videos auch sehr gut. Aber heißt das Pferd ernsthaft "Quaterback" und nicht "Quarterback"? Das irritiert mich total wenn ich das lese :D
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Nach meiner ersten "Reklamation" kamen Antworten im Sinn "ist weiter nicht schlimm, dauert nur ein paar Sekunden, im Hexenkessel können solche Fehler passieren", nach meiner zweiten "Reklamation" ist dann von positiv zu bewertendem Kauen die Rede, interessante Entwicklung das; mir kommt da meine Oma in den Sinn, wenn der das Essen anbrannte, erklärte sie, dass müsse so sein.
Heute nachmittag hab ich mal bei meinem Pferdl aufs Kauen geachtet, das hält dabei das Maul geschlossen, allerdings bringe ich es "undeutsch" im BB-Stil über Seitengänge zum Kauen (Seitengänge, bevor es richtig galoppieren kann, aber aber). Will ich es dazu bringen, das Maul aufzumachen, muss ich schon recht kräftig mit der Kandare einwirken, jedenfalls mehr als mir lieb ist (und kauen tut es dann nicht mehr).
Die deutsche Reitlehre scheint mir einfach nicht zu liegen, ich verstehe ja schon die Anlehnung nicht, die ist für mich etwa so mysteriös wie die Dreieinigkeit.
"Der Reitlehrer sei unser eigenes Pferd" SGS
(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
Draussen bin ich 4:0 unterwegs, in der Halle 3:1, manchmal 1:3.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Gawan hat geschrieben: Die deutsche Reitlehre scheint mir einfach nicht zu liegen, ich verstehe ja schon die Anlehnung nicht, die ist für mich etwa so mysteriös wie die Dreieinigkeit.
*umfällt*
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Rapunzel hat geschrieben:
Gawan hat geschrieben: Die deutsche Reitlehre scheint mir einfach nicht zu liegen, ich verstehe ja schon die Anlehnung nicht, die ist für mich etwa so mysteriös wie die Dreieinigkeit.
*umfällt*
:D :D :D :D :D :D :D :D
Genial!
Paula

Beitrag von Paula »

Gawan mit der deutschen klassischen RL hat das nix zu tun diese Art Kauen.Das Ist unerwuenscht.Daher Wird das Maul gerne von Moglern zugeschnuert.
Ich hab am WE nicht an den PC gekonnt.Lass uns ueber diese Vostellungen aus klass.
dt.Sicht im anderen Thread schreiben.Hier unter Ritte die gefallen finde ich es gut.Nach Kl.dt.Prinzipien bewerte ich den Gang als nicht losgelassen usw.
Da Ist mir das Aussenrum egal, da zaehlt : Ist es ein Gutes Beispiel? Dazu muesste es sich voellig loslassen das Pferd.Also Quarterback.
Anlehnug Ist das schwierigste will man die sauber ereichen.Deshalb dauert die Grundausbildung zu A auch mal 3 Jahre....Mind 2 j.Das machn die Profis nicht mehr.Mit 4 gehen die A statt mit 6 was nach klass Sicht noetig waere .

L Dresser mit 5 oder 6 ...
..statt 7 oder 8.
Anlehung braucht seine Zeit.Seunig u Neindorff erwaehnen das auch.Simms diese Punkt betref.im Film ein gutes Bspl.auf Polido oder dem WB, ein Fuchs. .
Grr immwr noch Handytip....
Zuletzt geändert von Paula am Di, 14. Jan 2014 16:49, insgesamt 5-mal geändert.
Paula

Beitrag von Paula »

Neindoff dazu sinngemaess : wer nach klass.dt.RL in wenigr als 2 Jahren sein Pferd A fertig hat, betruegt sich selbst.Oft dauert es 3 J .Die Grundausbildung Ist das wichtigste, das Fundament.Erst darauf baut man Seitengaenge.
Gar nicht so einfach ,deswegen sieht man es so selten(Gute Grundausbildung)
Auch dies ein statement von ihm sinngemaess.

Abwarten koennen ,Reifen lassen.Geduld haben,sich zuruecknehmen Bescheidenheit.Tue wenig aber Tue dies gut.Nicht was kann das Pferd sondern die Natuerlichen Gaenge erhalten.Oberstes Gebot! Nicht Der RL zaehlt, Der Meister
Nur das Pferd das mehr erzaehlt als Der Ausbilder viell. verheimlichn moechte.Klass .Prinzipien.

Neindorff war nur ein Vertreter dieser Schule.
Zuletzt geändert von Paula am Di, 14. Jan 2014 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

gggrrrr !!!
also als erstes muss man mal kapieren, dass "Anlehnung" nicht nach der Grundausbildung bzw. bei "A" "fertig" ist, sondern vom ersten bis zum letzten Tag des Reitens eines Pferdes ein ständiges Thema sein wird. Wie übrigens auch Takt, Losgelass., Geraderichtung, Schwung, Versammlung.
Alles hängt zusammen und verbessert sich durch Verbesserung der anderen Punkte stetig mit und muss und kann (bestenfalls natürlich auf einem höheren Level anfangend) jeden Tag aufs neue erarbeitet und verbessert werden.

Zum Teufel mit dieser BLÖDEN SKALA D.A. (sofern man sie als Stufenleiter ansieht)
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Paula

Beitrag von Paula »

Sag ja nicht dass sie da fertig Ist.Mit 4 kann Kein Pferd eine reele Anlehnung haben schon gar nicht A Dressur reel gehen. Mit 6 schon.
So
die klass dt.Prinzpien.
FN hat diese verraten als sie Pruefungen fuer 3 j rausgab .Die gehen in Anlehnung .
Jetzt hab ich es besser dargestellt? Ohne diese Schnoerkel: Drumgerede, was vom Thema ablenken
Paula

Beitrag von Paula »

Davonausgehend dass man mit 4 das Einreiten beginnt.Bzw Fruehestens mit 3,5..Alles Andre waere beim WB "Kinderarbeit" .
horsman
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Beitrag von horsman »

ich versteh schon was du meinst Paula.

Und ich kann Gawans Einwand auch nachvollziehen.
Der Begriff "Anlehnung" ist einfach Mist.
(denn das Pferd soll sich schließlich im eigentlichen Sinne des Wortes gar nicht an der Reiterhand anlehnen).
Es gäb da bestimmt eine bessere Wortwahl, aber nicht mehr in diesem FN-Leben. :lol:

Im Grunde geht es ja zunächst um eine Zügelverbindung und dann um das hervorbringen qualitätvoller Reaktionen durch diese Zügelverbindung (=Handeinwirkung).

Um jetzt komm mir bloss keiner mit "vergesst eure Hände".
Jemand der so etwa sagt, der soll gefälligst auch die Zügel vom Gebiss abschnallen! Dann kann er seine Hände gerne unbeachtet lassen. Solange man aber mit den Zügeln in der Hand auf das Gebiss im Maul einwirkt, sollte man sich auch darüber im klaren sein, was man da tut, also nicht vergessen was die Hände machen.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Paula hat geschrieben:Sag ja nicht dass sie da fertig Ist.Mit 4 kann Kein Pferd eine reele Anlehnung haben schon gar nicht A Dressur reel gehen. Mit 6 schon.
So
die klass dt.Prinzpien.
FN hat diese verraten als sie Pruefungen fuer 3 j rausgab .Die gehen in Anlehnung .
Jetzt hab ich es besser dargestellt? Ohne diese Schnoerkel: Drumgerede, was vom Thema ablenken
Sorry, jetzt kann ich aber nicht mehr an mich halten :
Das ist doch schlicht Humbug ! Natürlich kann ein 4-jähriger in einer, seinem Ausbildungsstand und Alter entsprechenden Anlehnung gehen ( wenn er mit 4 schon geritten wird) .

Das ist dann natürlich noch keine Anlehnung, wie sie einem Ausbildungsstand bis zur Versammlungsfähigkeit entspricht, aber eben eine ohne Spannungsbogen und Schwung.

Ein Pferd, welche sich in latenter Dehnungsbereitschaft befindet und im Vorwärts begriffen ist und dem eine Verbindung von der Reiterhand vertrauenserweckend geboten wird, wird diese eingehen - das ist die erste Form der Anlehnung.
Und die hat ein Pferd bereits nach ein paarmal Reiten, wenn der Reiter etwas taugt und das Pferd für das Geritten-werden entsprechend am Boden vorbereitet war!

Mit Beizäumung verhält es sich so, wie du schreibst, aber doch bitteschön nicht mit Anlehnung !

Anlehnung hat verschiedene Qualitäten , entsprechend dem Fortschritt der Ausbildung- genau wie Versammlung oder Schwung.


Nach ein Nachtrag zu Quaterback : Natürlich kaut der nicht, wie gewünscht, aber immerhin er kaut- sprich : er beißt nicht die Kiefer zusammen, was viele Pferde in so einer Situation tun, mit allen Folgen auf ihren Körper, die dieser Vorgang hat und er KANN das Maul bewegen- was die allermeisten Pferde in dieser Situation nicht tun KÖNNEN, weil ihnen das Mau zugeschnürt wird.
In soweit, nicht ideal - aber das ist ein Ritt in diesem Umfeld und mit dieser Intention ohnehin nicht, dennoch : eine solide Basis und eine gute Einstellung des Reiters sind erkennbar.
Und ein nicht ganz richtig bewegter Kiefer ist tausendmal besser, als ein starrer Kiefer oder ein Zungenfehler...
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