Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Paula

Beitrag von Paula »

C.Dingens Wie Ist die exacte Def.?Coilloid?
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Melli
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Beitrag von Melli »

Gedanken, die gefallen:
http://www.youtube.com/watch?v=qlY6NOsL ... xiRsKf_mf-

Und Dressur ohne Reiter, die mir auch gefällt:
http://www.youtube.com/watch?v=1-TLFH9Kfec
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Gawan hat geschrieben:
Colloid hat geschrieben:Paula, für Beizäumung braucht es Anlehnung, aber für Anlehnung keine Beizäumung.
Verstehe ich das richtig, dass ich bei diesem Pferd http://horsesforlife.com/content/blogca ... 0/1145.jpg
oder diesem Pferd http://horsesforlife.com/contentsTraini ... anStallion
nicht von Beizäumung sprechen kann, da es ohne Zügel keine Anlehnung gibt?
Man kann selbstverständlich davon sprechen, um eine bestimmte Haltung gut vorstellbar zu erklären, aber es ist nicht die "Beizäumung" im reiterlichen Sinn gemeint- diese wird erritten mit reiterlichen Mitteln und ist das Ergebis reiterlicher Einwirkung. Sie ergibt sich aus dem Vorwärts welches sich in der körperlichen Haltung des Pferdes manifestiert ( der Drang/Streben nach vorne) und der entspechenden Beugung der Hanke .

Daher wird ja auch die Anlehnung nach vorne gewonnen. Die Beizäumung hingegen ist das Ergebnis von Anlehnung bei entsprechender Versammlung. Oder andersrum gesagt, ein Beugen der Hanke, welches im Vorwärts begriffen bleibt- daher spannt das Pferd, ist es korrekt, auch den Zügel innerhalb des gegebenen Rahmens mit dem Genick nach vorne.
" Es drängt ( ist in jederzeitiger Bereitschaft sich zu dehnen und den Zügel nach vorne zu nehmen)
in angenehmer Weise ( respektiert den Rahmen des Zügelmaßes- dehnt sich also daran, versucht aber nicht, sich darüber hinaus Zügel zu nehmen, sondern lehnt sich lediglich an- und hier wird dieses Wort von "Anlehnung" absolut sinnig ! )
in die Hand"
Was für ein simpler Satz - auf den ersten Blick- was für eine gewaltige, kluge und erkenntnisreiche Aussage -auf den zweiten, dritten und vierten Blick !!!

Ist dies nicht gegeben, so ist das Pferd entweder "hinter dem Zügel" - es "drängt" eben nicht "in die Hand" sondern bleibt vielmehr dahinter und gebe ich Zügel, so hängt dieser vermehrt bzw. wird nur mit Verzögerung genommen. Auch ein Zeichen dafür, daß das Pferd mir als Reiter, das Vorwärts nicht vollumfänglich zur Verfügung gestellt hatte !

Oder aber "es drängt in die Hand", aber eben nicht "in angenehmer Weise "
Dann geht das Pferd "gegen die Hand" ist nicht im Gleichgewicht und/oder stellt die Beugefähigkeit seiner Hanke nicht vollumfänglich dem Reiter zur Verfügung.

Das Pferd kann dazu ganz für sich absolut in der Lage sein, aber es ist nicht vom Reiter vollumfänglich abrufbar- die Durchlässigkeit und /oder Rittigkeit ist nicht vollumfänglich gegeben.

Wird das Pferd hingegen bei vollendeter Ausbildung und absolutem Gehorsam, Rittigkeit und Durchlässigkeit "auf Ehrenwort entlassen", gibt der Reiter seine Einwirkung - UND KONTROLLE ! vollständig auf, wohlwissen, beim Wiederaufnahme des Kontaktes zum Maul, diese unverzüglich wieder in Form von Anlehnung und gewünschtem Beizäumungsgrad zurückzuerhalten.

In der Piaffe ist das am leichtesten, wenn man sich selbst etwas vormachen will, denn hier ist es trüglich, wenn das Vorwärts verloren geht und scheint u.U. dennoch "echt" .
Hängt hier der Zügel durch, kannnes auch sein, daß das Pferd schon im Rückwärts begriffen ist und eigentlich hinter dem Zügel. Diesen Ablauf wirklich und wahrhaftig korrekt zu reiten ist wiederum mit das Schwerste, was es gibt. Überprüfen kann man die "echte" Durchlässigkeit bei einem Übergang von der Piaffe am losen Zügel in den starken Trab oder die Passage mit Anlehnung ! Wer das sauber reiten kann, kann WIRKLICH was !

In soweit, um nochmal auf deine Frage zu kommen Gawan : Nein, das ist keine Beizäumung.
Paula

Beitrag von Paula »

Ein Pferd versammelt sich auch in der freien Natur aus freien Stueckén Und hat dadurch Dann eine "Beizaeumung".Also keiNe kunstliche Haltung , sondern Biomechanik .beim Reiten kultiviert man das,macht es abrufbar.Es Ist der Nature abgelauscht Wie die klass .dt Lehre gerné schreibt.Die exate Definition .waere hilfreich.
Verstaendnis allein Ist mir da zu wenig.
Meine Praegung ,mein Verstaendnis Ist Anlehung beinhaltet Genickbiegung Und eine relative Aufrichtung-Beizaeumung Ist ein Begriff den Neindorff Und Schwabl so gut Wie nicht verwenden.
Der Fehler liegt allein bei mir!!!!!!!!
.Ich habe dies mit dem Begriff:Beizaeumung gleichgesetzt.Laut Seunig Ist es sběr vermehrte!! Hankenbeugung.
.Neindorff beschreibt in seinem Buch das Heranreiten an die Hand , die erste Anlehung so ,dass diese eine Hankenbeugung also relátive Aufrichtung beinhaltet.
Zuletzt geändert von Paula am Do, 16. Jan 2014 11:09, insgesamt 3-mal geändert.
Paula

Beitrag von Paula »

Auch er trennt Anlehnung in der Tiefe von der Anlehnung am kurzen Zuegel.
Daher kommen all die Missverstaendnisse , Wenn Fachbegriffe untersch.verstanden werden.
S.v.Haugk-1949 Das Reiter- ABC trennt es.Anlehnung: Pferd geht auf der Vorhand , Hinterbeine schieben nur.
Seunig sieht es so aus der korrekten Anlehnung ergibt sich die Beizaeumung sie Ist ein Produkt dávon.Beizaeumung Ist bei ihm eine věřmehrte Hankenbeugung.
Also nach dt.klass Prinzipien trennen.
Aber Anlehnung beinhaltet auch bei ihm Genickbiegung Und ein Beugen der HH
Zuletzt geändert von Paula am Do, 16. Jan 2014 11:04, insgesamt 4-mal geändert.
Motte
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Beitrag von Motte »

Das Wort "Beizäumung" beinhaltet ja den Begriff "Zaum", also "Zaumzeug".

Warum sollte ein Pferd in freier Natur also "Beizäumung" zeigen, wenn es doch ohne Zaumzeug rumläuft`?
Das ist doch schon mal völlig widersinnig.

Der Punkt der Rittigkeit, der Durchlässigkeit, den s&p anspricht, ist doch hier das Entscheidende Kriterium. Und das passiert eben nur beim Reiten. Logischerweise....
Paula

Beitrag von Paula »

Já Motte das erwaehnte ich auch stečkt "Zaeumung "drin.Fachbegriffe sind definiert Seunig schreibt ohně Anlehnung an die Zuegel Ist Beizaeumung nicht moeeglich.Sie Ist das Ergebnis dávon.Er erwaehnt das Beizaeumung gerné falschen Wert beigemessen Wird Und daher aktiv beigefuehrt wird Das Pferd von Gawan richtet sich auf versammelt sich.Es Ist nicht beigezaeumt.
Zuletzt geändert von Paula am Do, 16. Jan 2014 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Paula

Beitrag von Paula »

Danke an alle fuers Aufdroeseln! Fachbegriffe sind wichtig.Falsch besetzt fuehren sie zum Aneinander vorbeireden oder gar falschem Reiten .
horsman
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Beitrag von horsman »

Paula hat geschrieben:Ein Pferd versammelt sich auch in der freien Natur aus freien Stueckén Und hat dadurch Dann eine "Beizaeumung".Also keiNe kunstliche Haltung , sondern Biomechanik .beim Reiten kultiviert man das,macht es abrufbar.Es Ist der Nature abgelauscht Wie die klass .dt Lehre gerné schreibt.
Jep, so seh ich das auch.
Was die Natur da auch von alleine anbietet, versucht der Reiter dann mittels seiner Hilfen (u.a. auch dem Zaum = Zügel) zu erreichen.
Insofern beeinhaltet "Beizäumung" zwar den Begriff Zaum (Zügel, Leine), aber der Prozess den man da als Reiter anstrebt ist wohl derselbe den man auch bei einem freilaufenden Pferd beobachten kann, was sich auf den Hanken befindet und beizäumt (siehe Foto oben).

"Beizäumung und Hankenbeugung sind dasselbe" schreibt Oliveira als Zitat von Heydebreck.

Hier liegt ja schon das erste Problem im dt. Turnier-Prüfungssystem. Geh mal mit einem Pferd ohne Beizäumung in eine A-Dressur oder 4-jähr. BuCha-Prüfung und versuch dem Richter zu erklären, dass die Anlehnung doch dem alters- und ausbildungsstand entsprechend gut ist. Der zeigt Dir nen Vogel :wink:
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Gawan
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Beitrag von Gawan »

Kleine Anmerkung zum Begriff "Beizäumung" in sprachlicher Hinsicht: Nur weil in einem Begriff (z.B. "Blutvergiftung") ein bestimmtes Wort ("Gift") drinsteckt, heisst das noch nicht, dass in dem realen Phänomen, das mit dem Begriff bezeichnet wird (Sepsis, infektiös bedingte systemische Entzündungsreaktion), auch die dem Wortteil entsprechende Sache (Gift) real vorhanden sein muss. Man versuche mal, das Argument "Beizäumung braucht einen Zaum, weil in 'Beizäumung' das Wort 'Zaum' enthalten ist" ins Englische oder Französische zu übersetzen, da funktioniert es nämlich nicht mehr (woraus dann zu folgern wäre, dass Engländer und Franzosen ihre Pferde nicht beizäumen können).
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(und der Schüler zeige Geduld, Demut und Hingabe)
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horsman
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Beitrag von horsman »

im franz. spricht man von
"ramener" (übersetzt vielleicht "beibringen").

Denke aber schon, dass der dt. Begriff Beizäumung bewusst auf die Zügel/Zäumung anspielt. Denn letztlich, so die Reitlehre, kommt man ja bei einem durchlässigen Pferd mit den Zügeln aufs Hinterbein durch, kann damit Hankenbeugung generieren und somit Beizäumung erlangen (Stirchwort auch: hP)
...(komplette Reitlehre in einem Satz zusammen gefasst :lol: )
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Phanja

Beitrag von Phanja »

horsmän hat geschrieben:im franz. spricht man von
"ramener" (übersetzt vielleicht "beibringen").

Denke aber schon, dass der dt. Begriff Beizäumung bewusst auf die Zügel/Zäumung anspielt. Denn letztlich, so die Reitlehre, kommt man ja bei einem durchlässigen Pferd mit den Zügeln aufs Hinterbein durch, kann damit Hankenbeugung generieren und somit Beizäumung erlangen (Stirchwort auch: hP)
...(komplette Reitlehre in einem Satz zusammen gefasst :lol: )
Man kann aber beim durchlässigen Pferd auch die Hanken über den Sitz zum Beugen bringen und das wird zur Beizäumung führen. Mit und ohne Zäumung. :wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

klaro, der Sitz spielt im "Konzert der Hilfen" natürlich auch seine Rolle

...allerdings einfach nur sein Reitergewicht auf die Hinterhand geben wird auch nicht zum gewünschten Erfolg führen. Auch gg. Sitzhilfen kann ein Pferd sich fest machen (wie gg. Zügelhilfen natürlich auch). Und damit wären wir wieder im Gesamtzusammenhang der Reitlehre.
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C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Paula hat geschrieben:Danny willkommen,,stell doch mal einen Film ein wo du diese von dir aufgefuehrten Kritérien erfuellt siehst.
Ich bin am Handy Und nicht faehig damit zu verlinken, geschweige denn fehlerfrei zu tippen.
Bitteschön! Eigentlich ein Vermarktungsvideo für einen Sattelhersteller. Ich wünschte das wäre der Standard der Reiterei.
Vielleicht dürfte er in manchen Passagen die Nase etwas mehr vorlassen. Aber das wäre Erbsenzählerei. Ich hatte beim schauen die ganze Zeit den Eindruck, der Reiter bewegt sich genau auf der Leistungsgrenze des Pferdes und verhindert jederzeit eine etwaige Überforderung, die den Einsatz stärkerer Hilfengebung nötig machen würde. Ein besonders schöner Moment ist die fast unmerkliche Rahmenerweiterung im Mitteltrab, die man in dem Video eigentlich ständig findet, wenn es die Situation verlangt. Für mich sehr nahe am Optimum, gerade im Bezug auf das Zusammenspiel Hand Bein.

http://www.amerigo-saddles.com/index.ph ... o/video/10
Zuletzt geändert von C.Dingens am Do, 16. Jan 2014 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

ui, was ein schönes Video.
Grosses Komplement. Wenn die Szenen nicht willkürlich zusammen geschnitten sind, sehr schöne Nutzung des "Akkordeons" mal etwas dehnen, dann wieder etwas mehr sammeln. Und alles mit feinen Hilfen.
Klasse !!

P.S.
Was ich übrigens (zum Glück) nicht erkennen kann, was aber C.Dingens in den Ausführen weiter oben zitierte, ist das "gleichmässige vortreiben der Hinterbeine". Jedenfalls seh ich kein permanentes vortreiben mit dem Bein in einem Gleichmass, sondern ich seh ein locker hängendes passives Bein und der Reiter hat sein Pferd gelehrt weitestgehend von alleine den Impuls in Gang zu halten und er muss nur gelegentlich und leicht eingreifen. Sollte das mit "gleichmässigem vortreiben" gemeint sein, d´ accord. (finde aber dann die Begriffswahl wieder mal unpassend, denn was ist daran "gleichmässig"?? - allenfalls das Pferd läuft im Gleichmass - also im Rhythmus - gut so - hat aber nix mit gleichmässigem Eingreifen seitens des Reiters zu tun ausser dass er gleichmässig locker hängen lässt und das Pferd gleichmässig locker mit dem Sitz begleitet :wink: ).
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