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Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 11:28
von Cubano
horsmän hat geschrieben:Wenn man aber nicht mal auch 3-4 cm mehr Luft gibt als das geglaubte Maximum, sondern eher immer 3-4cm zu wenig, nur weil man sich nicht traut, dass der Zügel für einen Moment durchhängt und der Richter das als Fehler ahndet, dann führt man mE diese Übung auch nicht korrekt aus.
.
Moins,
Irgendwie scheint mir, Du hast über das zHdK eine falsche Vorstellung, was die Ausführung angeht. Du kannst nur so viel Zügelmaß geben, wie das Pferd auch bereit ist, sich zu dehnen. Man „wirft“ ja nicht erst mal vier Zentimeter hin und hofft darauf, dass das Pferd dem schon folgt. Na ja: Und laut der Aufgabe ist ein durchhängender Zügel nun mal falsch.
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:16
von horsman
vielleicht sollte man öfter nach dem Sinn einer Übung fragen und nicht immer nur danach, was der Richter sehen will. Sinn des ZadHkl ist in meinen Augen, das Pferd zum dehnen durch Genicköffnen zu veranlassen und hierbei zu prüfen inwieweit man bei sich öffnendem Genickwinkel noch einen gewissen Zügelkontakt behalten kann.
Aber gut, in dem Fall der Turnierreiter aus dem Video müssen die sich natürlich danach richten, was der Richter sehen will und werden tunlichst so verfahren. Man fragt sich dann natürlich unweigerlich, wie wurde das bewertet, wenn im Grunde alle Pferd zT deutlich hdS zurück blieben? Wäre da nicht ev. etwas mehr "Luft" der kleinere Fehler, wenn dann die Nase weiter vorgekommen wäre ... ? Was sagen die Richter ?
(BTW ich pers. habe kein Problem damit, wenn bei tiefem Hals und langem Zügel und offenem Genickwinkel die Nase noch etwas hdS ist).
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:27
von Gawan
Cubano hat geschrieben:horsmän hat geschrieben:Wenn man aber nicht mal auch 3-4 cm mehr Luft gibt als das geglaubte Maximum, sondern eher immer 3-4cm zu wenig, nur weil man sich nicht traut, dass der Zügel für einen Moment durchhängt und der Richter das als Fehler ahndet, dann führt man mE diese Übung auch nicht korrekt aus.
.
Moins,
Irgendwie scheint mir, Du hast über das zHdK eine falsche Vorstellung, was die Ausführung angeht. Du kannst nur so viel Zügelmaß geben, wie das Pferd auch bereit ist, sich zu dehnen. Man „wirft“ ja nicht erst mal vier Zentimeter hin und hofft darauf, dass das Pferd dem schon folgt. Na ja: Und laut der Aufgabe ist ein durchhängender Zügel nun mal falsch.
Da ich gern dumme Fragen stelle: Ab wieviel Millimeter Abweichung von einer geometrischen Geraden zwischen Hand und Gebiss gilt der Zügel als durchhängend?
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:28
von Cubano
Horsmän: Klar kann man den Sinn einer Übung hinterfragen, aber nun mal nicht, wenn man auf dem Turnier ist. Manchmal ist es echt so einfach.

Und wie schön, dass es jedem freisteht, ob er da antreten möchte oder nicht.
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:29
von horsman
und um die Frage noch weiter zu führen:
ab wieviel sekunden duchhängendem Zügel, der dann nicht vom Pferd peu a peu und sanft wieder durch dehen getsrafft wird, gilt es als Fehler?
@cubano
Ah, ich vergass, Sinn hinterfragen und Kopf einschalten ist dem dt. Reitprüfungswesen fremd

(noch ein Relikt aus der Heeresdienstvorschrift

- Jawoll Herr Kommandant !)
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:46
von Motte
Naja, grundsätzlich soll mit dieser Übung ja überprüft werden, inwieweit das Pferd der nachgebenden Hand folgt. Also dem Rahmen, den der Reiter vorgibt.
Das Pferd soll sich ja nicht einfach abstrecken, weil die Hand nachgibt, sondern dem Rahmen der Hand folgen -> durchaus ein Indiz für Rittigkeit.
Soweit ich das auf den Prüfungen, bei denen ich bisher geschrieben habe, mitbekommen habe, wird ein "mal für ein paar Tritte" leicht durchhängender Zügel jetzt nicht abgewertet. Was aber abgewertet würde, wäre, wenn der Reiter die Zügel hingibt, das Pferd der Hand nicht folgt und DANN der Zügel dauerhaft durchhängt.
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:51
von C.Dingens
horsmän hat geschrieben:und um die Frage noch weiter zu führen:
ab wieviel sekunden duchhängendem Zügel, der dann nicht vom Pferd peu a peu und sanft wieder durch dehen getsrafft wird, gilt es als Fehler?
Die Frage ist nicht ob es ein Fehler ist, sondern was ich damit bezwecken möchte. Siehe Mottes Ausführungen.
Für mich gibt es nichts geileres als wenn ich das Maul meines Pferdes fühlen kann. Wenn ich in der Hand spüre, wie das Pferd auf dem Gebiss lutscht und es gibt nichts besseres, wenn das Pferd meiner Hand folgt. Geht diese Verbindung verloren, weil ich den Zügel weg werfe oder das Pferd sich nicht so weit dehnen konnte wie ich vorgeben wollte, dann weiß ich hier ist Sense.
Ich verstehe den Hintergrund deiner Frage nicht?
horsmän hat geschrieben:
@cubano
Ah, ich vergass, Sinn hinterfragen und Kopf einschalten ist dem dt. Reitprüfungswesen fremd

(noch ein Relikt aus der Heeresdienstvorschrift

- Jawoll Herr Kommandant !)
Hier Horsmän, ich habe da noch ein Säckchen Polemik gefunden. Schenke ich dir. Du hast nach diesem Beitrag einiges davon verbraucht. Es wäre tragisch wenn es dir ausgehen würde

Ehrlich Horsmän, keiner muss aufs Turnier. Wer da Spaß dran hat muss sich eben dem Fügen was gefragt ist. Man kann natürlich seine Nenngelder einfach zum Fenster raus werfen und trotzdem renitent das reiten worauf man gerade Bock hat, aber auch hier sehe ich den Sinn nicht

Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:52
von horsman
@Motte
dann sind wir ja d´ accord.
Einige Pferd aus dem Video würden sich wohl weiter dehnen, wenn der Reiter mal kurz 3-4 Luft gibt (und den damit gewonnen Rahmen wieder ausfüllen) genau das schrieb ich ja. Vermutlich haben die Reiter eben nur Angst, dass dieses kurze Luft geben - dazu müssten sie ja bloss mal die Finger wirklich öffnen -der Richter nicht sehen will, weil er jeden Zügeldurchhang schon als Fehler ansieht. Aber wir wissen es nicht.
In den Balkenhol- und Bemelmans-Videos zB fordern sie ja genau das mal mehr Luft geben, auch auf die "Gefahr" hin, dass der Zügel mal kurz etwas durchhängt, desöfteren ein. Ist also eher ein Turnierrichter+Turnierreiter-Problem .

Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 12:55
von C.Dingens
horsmän hat geschrieben:@Motte
dann sind wir ja d´ accord.
Einge Pferd aus dem Video würden sich wohl weiter dehnen, wenn der Reiter mal kurz 3-4 Luft gibt (und den damit gewonnen Rahmen wieder ausfüllen) genau das schrieb ich ja.
Wohl kaum. Die meisten (wenn nicht gar alle) Pferde in dem Video tragen nämlich nicht richtig um sich noch mehr strecken zu können und bei der zuppelei der Reiterhände, die ich da gesehen habe ist mal erst recht Essig mit vertrauensvoll heran dehnen.
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 13:00
von Motte
horsmän hat geschrieben:@Motte
dann sind wir ja d´ accord.
Einige Pferd aus dem Video würden sich wohl weiter dehnen, wenn der Reiter mal kurz 3-4 Luft gibt (und den damit gewonnen Rahmen wieder ausfüllen) genau das schrieb ich ja. Vermutlich haben die Reiter eben nur Angst, dass dieses kurze Luft geben - dazu müssten sie ja bloss mal die Finger wirklich öffnen -der Richter nicht sehen will, weil er jeden Zügeldurchhang schon als Fehler ansieht. Aber wir wissen es nicht.
In den Balkenhol- und Bemelmans-Videos zB fordern sie ja genau das mal mehr Luft geben, auch auf die "Gefahr" hin, dass der Zügel mal kurz etwas durchhängt, desöfteren ein. Ist also eher ein Turnierrichter+Turnierreiter-Problem .

Naja, nun sei mal nicht so hart.
Es könnte nämlich durchaus auch sein, dass sich viele Reiter das schlicht nicht trauen, WEIL sie nämlich auf nem Turnier, in fremder Umgebung etcpp sind und vielleicht das Pferd dann die Idee haben könnte, sich mal eben sonstwo festzuglotzen.
Durchaus menschlich - wir sehen in dem Video ja keine hochklassigen Reiter, sondern das ist eher so ganz normaler Durchschnitt.
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 13:43
von Cubano
horsmän hat geschrieben:
Ah, ich vergass, Sinn hinterfragen und Kopf einschalten ist dem dt. Reitprüfungswesen fremd

(noch ein Relikt aus der Heeresdienstvorschrift

- Jawoll Herr Kommandant !)
Welch putziger kleiner Kommentar.
Denn Sinn zu hinterfragen, macht nicht nur bei einer reiterlichen Prüfung relativ wenig Sinn. Oder hinterfragst Du diesen auch bei während einer Führerscheinprüfung? Oder während des Abiturs? Übrigens: Nix gegen Polemik – aber sie sie sollte doch wenigstens halbwegs gut gemacht sein.

Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 14:02
von horsman
nunja, ich hätte schon gedacht, dass hinter dem Turnier-Prüfungswesen ein gewisser Sinn steckt ausser dem, Pferde übers Scheckheft teuerer zu reiten. Aber egal.
C.Dingens:
Ich weiss es ist eine andere Übung, aber es gibt ja auch noch das Überstreichen = bewusstes Aufgeben der Zügelverbindung. Insofern ist es nicht gleich schon eine Katastrophe für eine gute Anlehnung, die Zügelverbindung mal kurz aufzugeben

Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 14:06
von Cubano
horsmän hat geschrieben:nunja, ich hätte schon gedacht, dass hinter dem Turnier-Prüfungswesen ein gewisser Sinn steckt ausser dem, Pferde übers Scheckheft teuerer zu reiten. Aber egal.
Och, das tut es auch. Was jeder wissen könnte, der nur mal zum Spaß zu Hause eine Prüfung auf seinem reiterlichen Niveau nachreitet. Dummerweise ist das gar nicht der Punkt, um den es gerade geht. Du kannst in keiner Prüfung die Prüfung an sich hinterfragen. Du kannst es nur sein lassen. Du kannst es auch sein lassen, den Führerschein zu machen, weil Du die StVo für nicht zeitgemäß hältst. Ist doch alles prima. Nur WENN Du dich der Prüfung stellst, musst Du leider Gottes auch genau das zeigen, was diese Prüfung verlangt. Das Leben ist hart bisweilen.

Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 14:11
von C.Dingens
horsmän hat geschrieben:
C.Dingens:
Ich weiss es ist eine andere Übung, aber es gibt ja auch noch das Überstreichen = bewusstes Aufgeben der Zügelverbindung. Insofern ist es nicht gleich schon eine Katastrophe für eine gute Anlehnung, die Zügelverbindung mal kurz aufzugeben

Nein, wenn ich die Selbsthaltung überprüfen will dann auf keinen Fall. Aber daran habe ich nicht gedacht weil der Kontext ja im Bezug zum ZadH steht oder? Darum schrieb ich ja: Die Frage ist nicht ob es ein Fehler ist, sondern was ich damit bezwecken möchte.
Verfasst: Mi, 05. Feb 2014 14:48
von Motte
horsmän hat geschrieben:nunja, ich hätte schon gedacht, dass hinter dem Turnier-Prüfungswesen ein gewisser Sinn steckt ausser dem, Pferde übers Scheckheft teuerer zu reiten. Aber egal.
Ja klar, über A-Dressuren reitet man das Pferd teuer....
Und ja, da ist ein Sinn hinter. Nämlich die Rittigkeit zu überprüfen.
horsmän hat geschrieben:
C.Dingens:
Ich weiss es ist eine andere Übung, aber es gibt ja auch noch das Überstreichen = bewusstes Aufgeben der Zügelverbindung. Insofern ist es nicht gleich schon eine Katastrophe für eine gute Anlehnung, die Zügelverbindung mal kurz aufzugeben

Wie du sagst: es ist eine ganz andere Übung mit einer ganz anderen Zielsetzung.
Nen Zirkel reite ich ja auch anders als ne Volte. Obwohl beides ein Kreis darstellt.