@cinnamon: die Abfrage des Schenkelgehorsams ist zwar wichtig, gymnastiziert das Pferd aber nicht. Außerdem habe ich schon gesagt, dass die Vorhandwendung das Pferd auf die Vorhand bringt, also genau das Gegenteil von dem, was man durch Gymnastizierung erreichen will.
Einige Tritte Schenkelweichen im Trab auf der Zirkellinie fragt den Schenkelgehorsam ab und bringt das Pferd an den äußeren Zügel (und man kann es auch so reiten, dass man das Pferd dabei biegt). Also ist das für mich eine Korrektur dessen, was kurz vorher verloren gegangen ist und nicht durch "normale" Zirkelarbeit korrigiert werden kann. Bei einem gut gerittenen Pferd reichen 3-4 Tritte dazu aus. Ich halte diese Übung bei unerfahrenen Pferden (und noch mehr bei unerfahrenen Reitern) darüber hinaus für nicht gut, weil sie sonst nie lernen, auf der Zirkellinie korrekt zu "spuren".
@esge: Deine "Werbung" hat was für sich, aber in Anbetracht der vielen massiv schlecht gerittenen Zirkel mit herumschleudernden und ständig über die Schulter oder HH weglaufenden Pferden, die ich immer vor Augen habe, stehe ich nach wie vor zu meiner Meinung

Ich finde, das kann man erst abfragen, wenn man das Pferd sicher auf der Linie mit seinen Hilfen einrahmen kann. Und das können viele, die sich bereits auf sicherem L-Niveau wähnen, noch nicht
Vielleicht sollte man aber trennen zwischen der Vorhandwendung und dem Viereck-verkleinern-vergrößern, wie sie in Dressurprüfungen der Klasse A abgefragt werden (ohne Biegung) und der Ausführung mit Biegung.
Trotzdem bleibe ich dabei: erst korrekt alle 4 Hufe auf die Linie bringen, dann erst seitwärts auf 3 oder 4 Hufschlägen.
Und weg vom Schenkelweichen hin zu biegenden Übungen: leider, leider reitet heute kaum noch jemand die "alten" Schlangenlinien durch die Bahn - die sind wunderbar zum Biegen! (Erklärung an diejenigen, die sie nicht mehr im Reitunterricht gelernt haben: heute reitet man mit einer geraden Linie über die Mittellinie. Früher hat man die Schlangenlinien so geritten, dass sie vollständig gebogen waren, vergleichbar mit dem Wechseln durch den Zirkel).