Verfasst: Mo, 08. Okt 2007 09:03
Guten Morgen!
So, endlich wieder Internet.
Also das Aufwärmen ohne Hilfszügel an der Longe sehe ich schon als wichtig an, ich kann nicht das "kalte" Pferd ausbinden und anfangen zu arbeiten. Normalerweise beginne ich Longearbeit auch zuerst mit Handarbeit. Sprich SH, Span. Schritt, kleine Volten mit gutem Vorwärts, etc. etd.. trotzdem gebe ich meinem Hengst die Zeit, sich im Trab ohne jegliche Hilfszügel zu lösen, die Gelenke warmzulaufen und sich abzustrecken. Das ist ein Zugeständnis von mir zu seiner Borreliose und zu seinem Hinterhandproblem.
Allerdings ist es eben recht oft ein wenig müssig, man kriegt in dies Trabrunden eben keine Arbeit ins Pferd. Da läuft er sein Tempo und ist wie ich, wenn ich gerade aus dem Tiefschlaf aufgewacht bin.
Das selbe ist wenn wir warmreiten. Auch da gönne ich ihm, wenn wir auf den Reitplatz kommen, ein paar Trabrunden am langen Zügel, durch seine frühere chron. Kehlkopfentzünung muss er auch zu Anfang ein oder zweimal Abhusten, und schnaubt sich frei. Und bei diesen paar Runden am langen Zügel weiss er eben, dass es noch lockeres Aufwärmen ist. An manchen Tagen läuft er da freudiger, an anderen zeigt er deutlich was er von der nun kommenden ARbeit hält.
@smilla: ja, wir machen Handarbeit
. Aber Körperbandagen - kannste bei ihm vergessen. Ich hatte mir auch die Longierhilfe von Sabro zugelegt (funktioniert ähnlich), das Ding ignoriert er. Wobei, da bin ich ja nicht wirklich sauer, immerhin fahren wir ihn auch gerade ein und ich hätte ein Problem, wenn er dann plötzlich auf das HIntergeschirr im Wagen wie auf eine Körperbandage reagieren würde
Beim Einfahren ist er übrigends sehr konzentriert und richtiggehend feurig. Wir sind noch in der Phase, wo er an den Wagen gewöhnt wird und unter allen Vorsichtsmaßnahmen erstmalig selbst gezogen hat, aber er ist verdammt flott bei der Arbeit - eben etwas Neues und Aufregendes für ihn! So sind die Unterschiede bei dem Pferd...
@Steffen: Danke für Deinen tollen Beitrag! Das werde ich so versuchen.. es deckt sich mit dem, was wir am Wochenende mit der Tierärztin durchgesprochen haben.
Rausgekommen ist folgendes: die Zähne waren ja im Normbereich, ein paar Kanten kamen wieder weg (wie jedes Jahr). Am Freitag haben wir uns dann 1,5 Stunden lang mit ihm chiropraktisch beschäftigt. Sie hat ihn sich in allen Gangarten auf weichem und harten Boden angesehen, das Schleifen der Zehe war wunderschön zu sehen. An Problemen hatte er zwar einige (Kreuzdarmbeingelenk, Lendenwirbel, Widerrist, Schulter), aber keines massiv. Keines der Problemchen drüfte für die Unlust verantwortlich sein. Zwar dürften sie das Schleifen ein klein wenig unterstützen und auch der leichte Unwillen zur Rechtsstellung ist geklärt, aber ansonsten war der Hengst in einem guten Zustand. Auffallend ist, dass mein Traber die bei weitem besseren Rückenmuskeln hat, obwohl beide sozusagen gleich von mir gearbeitet werden. Mit dem Unterschied, dass der Traber - obwohl ein massives Problem im Kreuzdarmbeingelenk besteht - eben mit Eifer bei der Sache ist. Der Hengst aber mogelt sich raus, wo er nur kann.
Da die Tierärztin ja selbst eine sehr gute Reiterin ist und auch durch den Bereiter-Job ihres Mannes sehr viel mitbekommt, hält sie es ein wenig gleich wie Steffen. Außerdem sei es fast normal, wie er sich benimmt. Zitat: "Der Junge ist nun 9 Jahre alt und hat in seinem ganzen Leben noch nie wirklich arbeiten müssen. Es ist nur natürlich, dass er jetzt ein gewisses Phlegma mitbringt und das ganze einfach nicht einsieht. Außerdem ist ein Unterschied, ob man ein 3jähriges oder so "altes" Pferd anfängt wieder anzutrainieren. Junge Pferde bringen einen enormen Ehrgeiz und Naivität mit, sind mit Eifer bei der Arbeit. Das legt sich aber mit dem Alter und wenn man dann ein älteres Pferd antrinieren muss, können die ganz schön pampig sein." Und das erlebt sich auch bei ihrem Mann, der ja sehr viele junge Pferde anreitet. Die Jungen 3- und 4jährigen sind ganz wunderbar bei der Arbeit und es macht richtig freude, hingegen wenn er mal ein älteres Pferd zur Ausbildung bekommt, kann das verdammt mühsam werden den mal zum Laufen zu bringen.
Ihr Vorschlag: "da muss ich drüberreiten" bis er verstanden hat, worums geht. Nach der Behandlung muss ich sowieso mit Longieren beginnen (heute erstmals), ich soll NICHT ohne Hilfszügel arbeiten da er eben kein junger Naivling mehr ist. Wenn er im Gelände mehr Esprit mitbringt, solle ich ihn ruhig auch mal im Gelände warmreiten oder während des Ausrittes arbeiten.
Jedenfalls geht es ihm körperlich absolut gut, er hat die Behandlung wahnsinnig genossen (am nächsten Tag nur geschlafen), und alles in allem ist die Tierärztin sehr zufrieden mit ihm. Oh ja, und das Schleifen der Zehe. Sie meint, dass wir diese Bewegung ev. kaum noch ganz wegbekommen können da es eine Bewegungsform ist, die er schon mit dem kaputten Knie vor vielen Jahren angewöhnt hat. So ein Bewegungsmuster bekommt man schwer wieder raus. Aber trotzdem läuft er nicht schlecht, an der Longe war sie sehr zufrieden mit ihm, konnte da eigentlich nichts aussetzen.
Ich muss nun in den nächsten zwei Wochen beide beobachten und Rückmeldung geben wie sie sich verändert haben bzw. was sich nun bei der Arbeit mit den beiden tut. Möglicherweise, bzw. ziemlich sicher ist in 4 Wochen dann eine Nachbehandlung fällig, es kann auch sein dass wenn wir den Hengst über einen längeren Zeitraum regelmässig behandeln er vielleicht doch noch von seinem Bewegungsfehler wegkommt (nach dem lockern und lösen des KDBG lief er nämlich sofort ein wenig besser (im PUnkto Zehenschleifen), einfach schon durch die angenehme Lockerung und da er komplett entspannt war... (sogar Pinkeln musste er so stark hat sie alles in die Gänge gebracht).
@Steffen, danke nochmal für den guten Tip! Ich werde das bei der nächsten Arbeit mal so versuchen! Die TÄ glaubt nämlich auch, dass er mich einfach nicht ganz ernst nimmt. Und ich selbst habe auch langsam so den Eindruck wenn ich mal revue passieren lasse, wie er manchmal auf einen leichten, auffordernden Klaps mit der Gerte reagiert - nämlich mit einem verzogenen Gesicht, aber keiner wirklichen Reaktion. Und dass er nach unserem Crash vor zwei Wochen plötzlich so gut lief (da kamen die beiden anständigen Klapse mit der Gerte ja auch aus heiterem Himmel), zeugt eigentlich auch ein wenig davon, dass der Gedanke in die richtige Richtung geht.
Nun, ich fange jedenfalls heute an der Longe schon damit an. Bei der Handarbeit ist er ja immer freudig dabei, und eigentlich kann ich mich an der Longe seit den letzten beiden Arbeitseinheiten nicht beschweren, da lief er sehr gut, auch bei der Tierärztin trabte er flott und schwungvoll vorwärts! Wir werden die Dreiecker wieder zu angenehmen Ausbindern umbauen sodass er sich nicht nach unten entziehen kann, und ihn flott vorwärts schicken - wenn ich Glück habe bekomme ich den Fotoapparat und kann ein paar Bilder knippsen.
lg Silke
So, endlich wieder Internet.
Also das Aufwärmen ohne Hilfszügel an der Longe sehe ich schon als wichtig an, ich kann nicht das "kalte" Pferd ausbinden und anfangen zu arbeiten. Normalerweise beginne ich Longearbeit auch zuerst mit Handarbeit. Sprich SH, Span. Schritt, kleine Volten mit gutem Vorwärts, etc. etd.. trotzdem gebe ich meinem Hengst die Zeit, sich im Trab ohne jegliche Hilfszügel zu lösen, die Gelenke warmzulaufen und sich abzustrecken. Das ist ein Zugeständnis von mir zu seiner Borreliose und zu seinem Hinterhandproblem.
Allerdings ist es eben recht oft ein wenig müssig, man kriegt in dies Trabrunden eben keine Arbeit ins Pferd. Da läuft er sein Tempo und ist wie ich, wenn ich gerade aus dem Tiefschlaf aufgewacht bin.
Das selbe ist wenn wir warmreiten. Auch da gönne ich ihm, wenn wir auf den Reitplatz kommen, ein paar Trabrunden am langen Zügel, durch seine frühere chron. Kehlkopfentzünung muss er auch zu Anfang ein oder zweimal Abhusten, und schnaubt sich frei. Und bei diesen paar Runden am langen Zügel weiss er eben, dass es noch lockeres Aufwärmen ist. An manchen Tagen läuft er da freudiger, an anderen zeigt er deutlich was er von der nun kommenden ARbeit hält.
@smilla: ja, wir machen Handarbeit


Beim Einfahren ist er übrigends sehr konzentriert und richtiggehend feurig. Wir sind noch in der Phase, wo er an den Wagen gewöhnt wird und unter allen Vorsichtsmaßnahmen erstmalig selbst gezogen hat, aber er ist verdammt flott bei der Arbeit - eben etwas Neues und Aufregendes für ihn! So sind die Unterschiede bei dem Pferd...
@Steffen: Danke für Deinen tollen Beitrag! Das werde ich so versuchen.. es deckt sich mit dem, was wir am Wochenende mit der Tierärztin durchgesprochen haben.
Rausgekommen ist folgendes: die Zähne waren ja im Normbereich, ein paar Kanten kamen wieder weg (wie jedes Jahr). Am Freitag haben wir uns dann 1,5 Stunden lang mit ihm chiropraktisch beschäftigt. Sie hat ihn sich in allen Gangarten auf weichem und harten Boden angesehen, das Schleifen der Zehe war wunderschön zu sehen. An Problemen hatte er zwar einige (Kreuzdarmbeingelenk, Lendenwirbel, Widerrist, Schulter), aber keines massiv. Keines der Problemchen drüfte für die Unlust verantwortlich sein. Zwar dürften sie das Schleifen ein klein wenig unterstützen und auch der leichte Unwillen zur Rechtsstellung ist geklärt, aber ansonsten war der Hengst in einem guten Zustand. Auffallend ist, dass mein Traber die bei weitem besseren Rückenmuskeln hat, obwohl beide sozusagen gleich von mir gearbeitet werden. Mit dem Unterschied, dass der Traber - obwohl ein massives Problem im Kreuzdarmbeingelenk besteht - eben mit Eifer bei der Sache ist. Der Hengst aber mogelt sich raus, wo er nur kann.
Da die Tierärztin ja selbst eine sehr gute Reiterin ist und auch durch den Bereiter-Job ihres Mannes sehr viel mitbekommt, hält sie es ein wenig gleich wie Steffen. Außerdem sei es fast normal, wie er sich benimmt. Zitat: "Der Junge ist nun 9 Jahre alt und hat in seinem ganzen Leben noch nie wirklich arbeiten müssen. Es ist nur natürlich, dass er jetzt ein gewisses Phlegma mitbringt und das ganze einfach nicht einsieht. Außerdem ist ein Unterschied, ob man ein 3jähriges oder so "altes" Pferd anfängt wieder anzutrainieren. Junge Pferde bringen einen enormen Ehrgeiz und Naivität mit, sind mit Eifer bei der Arbeit. Das legt sich aber mit dem Alter und wenn man dann ein älteres Pferd antrinieren muss, können die ganz schön pampig sein." Und das erlebt sich auch bei ihrem Mann, der ja sehr viele junge Pferde anreitet. Die Jungen 3- und 4jährigen sind ganz wunderbar bei der Arbeit und es macht richtig freude, hingegen wenn er mal ein älteres Pferd zur Ausbildung bekommt, kann das verdammt mühsam werden den mal zum Laufen zu bringen.
Ihr Vorschlag: "da muss ich drüberreiten" bis er verstanden hat, worums geht. Nach der Behandlung muss ich sowieso mit Longieren beginnen (heute erstmals), ich soll NICHT ohne Hilfszügel arbeiten da er eben kein junger Naivling mehr ist. Wenn er im Gelände mehr Esprit mitbringt, solle ich ihn ruhig auch mal im Gelände warmreiten oder während des Ausrittes arbeiten.
Jedenfalls geht es ihm körperlich absolut gut, er hat die Behandlung wahnsinnig genossen (am nächsten Tag nur geschlafen), und alles in allem ist die Tierärztin sehr zufrieden mit ihm. Oh ja, und das Schleifen der Zehe. Sie meint, dass wir diese Bewegung ev. kaum noch ganz wegbekommen können da es eine Bewegungsform ist, die er schon mit dem kaputten Knie vor vielen Jahren angewöhnt hat. So ein Bewegungsmuster bekommt man schwer wieder raus. Aber trotzdem läuft er nicht schlecht, an der Longe war sie sehr zufrieden mit ihm, konnte da eigentlich nichts aussetzen.
Ich muss nun in den nächsten zwei Wochen beide beobachten und Rückmeldung geben wie sie sich verändert haben bzw. was sich nun bei der Arbeit mit den beiden tut. Möglicherweise, bzw. ziemlich sicher ist in 4 Wochen dann eine Nachbehandlung fällig, es kann auch sein dass wenn wir den Hengst über einen längeren Zeitraum regelmässig behandeln er vielleicht doch noch von seinem Bewegungsfehler wegkommt (nach dem lockern und lösen des KDBG lief er nämlich sofort ein wenig besser (im PUnkto Zehenschleifen), einfach schon durch die angenehme Lockerung und da er komplett entspannt war... (sogar Pinkeln musste er so stark hat sie alles in die Gänge gebracht).
@Steffen, danke nochmal für den guten Tip! Ich werde das bei der nächsten Arbeit mal so versuchen! Die TÄ glaubt nämlich auch, dass er mich einfach nicht ganz ernst nimmt. Und ich selbst habe auch langsam so den Eindruck wenn ich mal revue passieren lasse, wie er manchmal auf einen leichten, auffordernden Klaps mit der Gerte reagiert - nämlich mit einem verzogenen Gesicht, aber keiner wirklichen Reaktion. Und dass er nach unserem Crash vor zwei Wochen plötzlich so gut lief (da kamen die beiden anständigen Klapse mit der Gerte ja auch aus heiterem Himmel), zeugt eigentlich auch ein wenig davon, dass der Gedanke in die richtige Richtung geht.
Nun, ich fange jedenfalls heute an der Longe schon damit an. Bei der Handarbeit ist er ja immer freudig dabei, und eigentlich kann ich mich an der Longe seit den letzten beiden Arbeitseinheiten nicht beschweren, da lief er sehr gut, auch bei der Tierärztin trabte er flott und schwungvoll vorwärts! Wir werden die Dreiecker wieder zu angenehmen Ausbindern umbauen sodass er sich nicht nach unten entziehen kann, und ihn flott vorwärts schicken - wenn ich Glück habe bekomme ich den Fotoapparat und kann ein paar Bilder knippsen.
lg Silke