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Verfasst: Mi, 24. Okt 2007 17:51
von Medora
Mich auch! Wie gesagt, ich meine die DVD des Selbstlernstudiums Level 2 "Harmony".

Medora

Verfasst: Mi, 24. Okt 2007 18:08
von Motte
Hi -
knowi hat geschrieben: Hess spricht ja auch davon, dass für ihn die Hand zwar eine dritte Hilfe darstellt, die aber eigentlich, im Gegensatz zu Sitz und Schenkel unwichtig ist. Die Hand wird aber doch trotzdem genauso viel eingesetzt. Für mich sah das nicht nach 80% Sitz aus. Man thematisiert die Hand einfach nicht.
Ich finde es aber wichtig, dass man sich darüber bewusst ist was die Hand macht. Das geht aber nur, wenn die Hand auch zum Thema gemacht wird.
Und da liegt für mich ganz klar der Vorteil bei Herrn Karl. Der spricht wenigstens ganz offen darüber, dass die Hand eingesetzt wird - und erklärt auch gleich wie.
Das Problem ist meiner Meinung nach eher ein "Psychologisches".
Je mehr ich etwas thematisiere, desto mehr konzentriere ich mich darauf.
Dabei passiert es, dass andere Dinge aus dem Fokus fallen. Menschlich.

Im Falle von P.K. hat das zur Folge, dass dem Thema "Hand" eine sehr große Gewichtung zu Teil kommt - klar, er will hier ja einen Unterschied in der "Handhabung" (nein, was für ein Wortspiel) deutlich machen.
Beim 08/15 Reiter verschiebt sich der Fokus auf die Hand. Und die Gefahr ist groß, dass die anderen Kommunikationsmittel zu kurz kommen.
Jedenfalls habe ich das auf 2 seiner Kurse als Zuschauer sehr gut beobachten können. Der Sitz wurde nicht korrigiert (obwohl der bei einigen Teilnehmern arg korrekturwürdig war!) aber mit der Hand wurde rumgearbeitet. Alles durchaus menschlich - aber ich frage mich, ob das wirklich im Sinne des Erfinders ist?

Zum Thema "Gewichtung" - Kreuz-Schenkel-Hand - habe ich immer (noch!) das Bild vor Augen, was mir mein früherer RL (selber sehr erfolgreicher Dressurreiter auf ländlicher Piste) "gemalt" hat.
Er sagte, stell dir das Zusammenspiel der Hilfen wie ein Rad vor. Der erste Impuls, um das Rad in Gang zu bringen kommt über den Sitz/Kreuz. Von dort aus geht der Impuls weiter zum Schenkel und dann zur Hand.
Oder kurz gesagt: reite dein Pferd über Kreuz/Sitz, Schenkel ZUR Hand hin.
Ich finde dieses Bild gut. Hat was von "Perpetuum mobile".
Und ausserdem sagt es alles über die Gewichtung der Hilfen zueinander aus.

Gruß
Motte

Verfasst: Mi, 24. Okt 2007 19:27
von Medora
@Knowi: Finde ich sehr wichtig, was Du da ansprichst! Hier ist ja auch noch die Tatsache zu erwähnen, dass die Handeinwirkung im konventionellen Sinne weniger sichtbar und "spektakulär" ist als z.B. bei Philippe Karl und man auf diese Weise "versteckt" sehr wohl sehr stark einwirken kann.

Medora

Verfasst: Mi, 24. Okt 2007 21:27
von Melli
Medora

äh..."die" DVD des neuen Harmony Pakets...?

Im neuen Harmony-Paket sind 8 DVDs enthalten.
Das ganze ist bisher nur auf englisch erhältlich.
Die hast du alle?
Und worauf genau beziehst du dich?

Jedenfalls, ob die Reiterei, die man im PNH lernt, "fein" ist oder nicht, kann man wohl nur beurteilen, wenn man mal ein L3-fertiges Pferd geritten hat.
Wie gesagt, Pat selbst reitet Western, ICH nehme mir das weder als Vorbild noch Maßstab. Dennoch kann ich genug von ihm bzw. seinem Konzept lernen.

Verfasst: Mi, 24. Okt 2007 23:36
von muppet
Melli hat geschrieben: Jedenfalls, ob die Reiterei, die man im PNH lernt, "fein" ist oder nicht, kann man wohl nur beurteilen, wenn man mal ein L3-fertiges Pferd geritten hat.
Nun ja, aber ob FN fein ist, kann man beurteilen ohne ein feines Grand-Prix fertiges Pferd geritten zu haben? :roll:

Ich denke, es betsreitet keiner, dass es Menschen gibt, die (auch) mit PNH-Basis sauber und fein reiten können und vielleicht hat sich das System ja vom Prinzip her vorteilhaft verändert. Ich muss zugeben, ich habe das nicht intensiv beobachtet.
Aber ich kenne eine renommierte Trainerin, die die feinsten Zick-Zack-"Traversalen" mit Pferdehintern voraus, weggedrücktem Rücken und festem Unterhals vorführt und sich selbst dabei in die Kurve schmeißt und leider auch diverse andere unschönen PNH-basierte Sächelchen und Trainer, die mich nicht dazu gebracht haben, mich diesem System zu verschreiben.

Wenn Du es anders betreibst, ist es doch superschön für Dich und Dein Pferd! :)

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 00:23
von Melli
Nun ja, aber ob FN fein ist, kann man beurteilen ohne ein feines Grand-Prix fertiges Pferd geritten zu haben?
Nö, das kann man ja nicht vergleichen.
L3 erhebt nicht den Anspruch, mit Grand Prix Niveau vergleichbar zu sein. :roll:
Das selbst geritten haben müssen war von mir falsch ausgedrückt.
Weiß nicht, wie ichs anders sagen kann.
Mir gefällt Pats Reiterei auch nicht *jetzt schon mehrfach gesagt hab*, dennoch weiß ich, dass er eine Menge drauf hat, wovor ich meinen Hut ziehen kann, Cowboy hin oder her.

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 07:46
von Medora
@Melli: Ich beziehe mich auf das Set "Level 2 Harmony", was man hier in Deutschland bestellen kann, wenn man auf der Parelli-Seite ist. Das wird dort als aktuell angeboten, mag sein, dass es etwas "Neueres" in Amerika gibt. Für mich ist das aktuell, was aktuell erhältlich ist.


Und dieser Spruch "Man muss erst so und so, bis man urteilen darf." ist ein Killerargument vom Herrn - egal, um welchen Reitstil es geht. Wird einem ja auch immer wieder gerne vorgeworfen, wenn man am konventionellen Reiten Kritik übt...

Jeder Nicht-Reiter hat genug Menschenverstand, um schlechtes Reiten erkennen zu können. Fragen wie "Warum zieht der denn so am Zügel?" oder "Tut den Pferden es nicht weh, wenn die so mit den Sporen reintreten?" sind glasklare Beobachtungen, die wir Pferdeleute oft leider verlernt haben, weil wir unseren eigenen Mist vor uns und anderen entschuldigen müssen - meine Meinung.


Sei es drum, ich bin gerade gestern ein so genanntes "S-Pferd" (ausgebildet und mehrfach platziert) geritten, jetzt darf ich also, was das angeht, urteilen. Bei diesem Pferd kann man die Narben auf dem Knochen im Maul sehen (der Knochen ist extremst zurückgebildet), wo die Kandare einwirkte. DAS ist feines Reiten? Dieses Pferd wurde von namhaften Ausbildern des konventionellen Systems ausgebildet und von angesehenen Richtern platziert, was soll einem dazu noch einfallen? (Und bitte kommt mir jetzt keiner mit so etwas wie "Na, das ist eben ein Extremfall".) Wenn mir jetzt noch mal ein FN-Mensch mit "Der Zügel ist nicht wichtig." kommt, weiß ich wenigstens, was ich antworten kann... :(

Ich begrüße es, dass inzwischen immer mehr Tacheles geredet wird und das Missstände angesprochen werden. Von "feinem Reiten" ist die breite Masse so weit entfernt wie vom Mond, an der Tierquälerei sind allerdings sehr viele mehr als nah dran (und das sehe ich systemübergreifend durch alle Reitsparten so).

Medora

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 10:26
von Mela
Ich hatte zum Thema Gewichtung Hand, Gewicht Schenkel auch ein eindrucksvolles Erlebnis.
Ich war zum Training am Hof eines Klassikausbildners und bekam dort Unterricht auf seinen fertig ausgebildeten Lusitanohengsten.
Diese Pferde sind die besten Lehrmeister zu dem Thema die ich kenne, sie reagieren sehr gut auf Gewicht und Schenkel, wenn man versucht mit den Züglen rumzufummeln und dabei keine korrekten Gewichts- und Schenkelhilfen gibt, machen sie gar nichts und das meine ich wörtlich, sie biegen nicht mal auf einen Zirkel ab - da bekommt man dann ein klares Bild, was man wirklich kann :oops: :oops: Macht man es richtig, geht es leicht :D
Allerdings hatten auch Ausbildner von Warendorf schon ihre Erlebnisse mit diesen feinen Lehrpferden, einer konnte z.B. einen Hengst partou nicht angaloppieren; bei feinen Reitern gehen diese Pferde auf leichteste Hilfen Serienwechsel :roll:

Es geht nichts über gute Lehrpferde.

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 10:35
von Celine
Medora hat geschrieben: Bei diesem Pferd kann man die Narben auf dem Knochen im Maul sehen (der Knochen ist extremst zurückgebildet), wo die Kandare einwirkte. DAS ist feines Reiten? Dieses Pferd wurde von namhaften Ausbildern des konventionellen Systems ausgebildet und von angesehenen Richtern platziert, was soll einem dazu noch einfallen?
Medora
:cry: :cry: :cry: Da bleibt einem nur noch das Heulen übrig. Was anderes fällt mir dazu auch nicht ein.

Das mit der Tierquälerei, das ist Alltag in allen Ställen. Ich bin neulich mit einer total lieben Frau ausgeritten, die ihren Araber auf blanke Kandare ins Gelände reitet, weil sie ihn sonst nicht halten kann. Der Rücken weggedrückt, der Unterhals raus, das Maul offen - so prescht sie durchs Gelände, nennt ihr Pferd aber "Mausi" und liebt es.
Sorry, offtopic :oops:

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 11:02
von Melli
Medora
das "selbst geritten..." habe ich doch bereits revidiert, s.o.

Du wirst einen Herrn Parelli niemals (!) mit angezogener Kandare oder mit dem Sporn im Pferd sehen.
Da liegen Welten dazwischen.

Gruß
Melli.

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 11:48
von Medora
Wenn Du magst, Melli, schick mir doch mal per PN Deine Email-Adresse, dann kann ich Dir einige Bilder schicken, nach denen Du die Sache vielleicht etwas anders siehst. Glaub mir, ich war selbst schockiert, war mit einer anderen Vorstellung an die Sache herangegangen.

Medora

Verfasst: Do, 25. Okt 2007 14:19
von minou
zum Thema Gewichtung:

Um es ganz einfach auszudrücken: Mir als Pferd würde es vermutlich besser gefallen, mit dem Sitz geritten zu werden, als das mir ständig jemand im Maul rumfuchtelt, sei er auch noch so vorsichtig.
Ich glaube, einfacher kam mann es nicht ausdrücken.
Wir vergöttern unsere Pferde und nichts liegt uns ferner, als ihnen das Leben unnötig schwer zu machen!

LG Carola