Seldom hat geschrieben:Du denkst du hast ja eine Verbindung zum Pferdemaul, aber es ist doch bloß das Eigengewicht der Zügel und des Gebißes. Es ist in der Art viel unangenehmer für das Pferd. Es trägt auf der anderen Seite nämlich deine Hände mit. Anstelle, wie schon beschrieben, dem Pferd eine konstante Anlehnung zu bieten, die Vertrauen schafft, wird das Pferd zum Hals lang und länger machen ermuntert, um etwas Ruhe im Maul zu erhalten.
Die Frage ist immer, ist das gewollt? Wenn ich ein Pferd in wirklich extrem tiefer Halshaltung reite, dann mache ich das mit Absicht und dann sorge ich auch dafür, dass es die Balance dafür erhält und auch erhalten kann, ergo ich reite das Pferd nicht mit Absicht auf die Vorhand, also habe ich auch in der extrem tiefen Halshaltung (=auch langer Zügel) eine Anlehnung. Und damit trägt es weder meine Hände, noch läuft es auf der Vorhand, sondern trägt sich selber. Was natürlich schwerer wird, je tiefer ich das Pferd mit dem Hals kommen lasse.
Aber es steht halt immer die Frage, was ist sinnvoll für das jeweilige Pferd.
Alix_ludivine hat geschrieben:
Aber es steht halt immer die Frage, was ist sinnvoll für das jeweilige Pferd.
LG Alix
Ich glaube das ist der Punkt. Die meisten Westernpferde sind so gebaut, dass es für sie angenehmer ist den Hals tiefer zu nehmen, als sich aufzurichten.
Aber nichts desto trotz bilde ich mein Pferd erst mit Zügelkontakt aus, woher soll sie auch sonst wissen wohin mit dem Kopf? Wenn sie einmal weiß wie das geht bleibt der Kopf auch da, selbst wenn ich die Zügel länger lasse (wenn man sie denn darauf konditioniert). Die Versammlung bleibt auch ohne Zügelkontakt erhalten, wenn das Pferd gelernt hat sich zu versammeln.
LG
Sheitana
LG
Sheitana
---------------------------------------
Die Frage ist immer, ist das gewollt? Wenn ich ein Pferd in wirklich extrem tiefer Halshaltung reite, dann mache ich das mit Absicht und dann sorge ich auch dafür, dass es die Balance dafür erhält und auch erhalten kann, ergo ich reite das Pferd nicht mit Absicht auf die Vorhand, also habe ich auch in der extrem tiefen Halshaltung (=auch langer Zügel) eine Anlehnung. Und damit trägt es weder meine Hände, noch läuft es auf der Vorhand, sondern trägt sich selber. Was natürlich schwerer wird, je tiefer ich das Pferd mit dem Hals kommen lasse.
Aber es steht halt immer die Frage, was ist sinnvoll für das jeweilige Pferd.
Eine Variation der Zügellänge ist ja auch sinnvoll. Innerhalb einer Stunde genauso, wie durch die gesamte Ausbildung hindurch.
Wieweit das Pferd dabei auf die VH kommt ist unbesehen gar nicht zu sagen. Aber leider meist schneller als erwartet. Was kurzfristig problemlos ist.....
Die Versammlung bleibt auch ohne Zügelkontakt erhalten, wenn das Pferd gelernt hat sich zu versammeln.
Genau. Aber der Zügel muß mitspielen, beim
Erarbeiten der Versammlung, durch Aktivierung der HH.
Seldom hat geschrieben:Wieweit das Pferd dabei auf die VH kommt ist unbesehen gar nicht zu sagen. Aber leider meist schneller als erwartet. Was kurzfristig problemlos ist.....
Wenn das Pferd bei - egal was - auf die Vorhand kommt, dann ist es meine Aufgabe als Reiter das zu merken und das sofort abzustellen und die Balance wieder herzustellen.
Wohlgemerkt ich meine das "böse auf der Vorhand", also wenn das Pferd seine Balance nach vorne verliert.
Dass wir sowieso auf der Vorhand "herumreiten" bis wir piaffefähig sind, sollte klar sein
Seldom hat geschrieben:Die Versammlung bleibt auch ohne Zügelkontakt erhalten, wenn das Pferd gelernt hat sich zu versammeln.
Genau. Aber der Zügel muß mitspielen, beim
Erarbeiten der Versammlung, durch Aktivierung der HH.[/quote]
Richtig, meiner Meinung nach kann Versammlung nur mit Hilfe der Zügel erlangt werden, denn das Pferd muss ja erstmal wissen was es soll. Mit höherem Grad der Ausbildung braucht man den Zügel aber immer weniger.
LG
Sheitana
LG
Sheitana
---------------------------------------
Eigentlich möchte ich auch Dir zustimmen, aber ich bin mir der Gefahr des gefallsüchtigen zu langen Zügels, auch in der Dehnungshaltung einfach zu bewußt. Alter, schlechter Fehler meinerseits! Seit ich den gut bearbeitet habe, geht es erst richtig gut mit dem besseren Reiten voran.
Wärt ihr evtl. so lieb, euch ganz kurz dieses Video anzuschauen und auf das Zügelmaß zu achten? Denn lang oder kurz ist ja letztendlich auch relativ. Findet ihr die Zügel übermäßig lang?
ich finde die Zügellänge in Ordnung. Es sieht so aus, als hättest du eine gleichmäßige Verbindung zum Maul. Auch dein Pferd macht einen zufriedenen Eindruck.
Carola
******
Indem uns das Pferd sein Vertrauen schenkt, fordert es uns zu einer disziplinierten Reitweise auf. Charles de Kunffy
@celine: Die Zügellänge finde ich in Ordnung, was mich persönlich mehr stört sind die Hände, die beim Leichttraben mit hoch und runter gehen. Und genau das wird der Knackpunkt sein. Deine Hände sind nicht ruhig. Deshalb kann dein Pferd auch keine konstante Anlehnung aufbauen.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Josatianma hat geschrieben:@celine: Die Zügellänge finde ich in Ordnung, was mich persönlich mehr stört sind die Hände, die beim Leichttraben mit hoch und runter gehen. Und genau das wird der Knackpunkt sein. Deine Hände sind nicht ruhig. Deshalb kann dein Pferd auch keine konstante Anlehnung aufbauen.
Dto. und ich finde, der Oberkörper hat eine zu leichte Nach-Vorne-Tendenz.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
@ celine,
habe gerade Dein Video gesehen und schließe mich an was Hände und Oberkörper angeht.
Zügelmaß scheint , wie ich finde, okay das er nicht rantritt liegt mit Sicherheit auch an Deinem OK da Du so natürlich nicht richtig sitzt und aufstehst und ihn dadurch auch nicht "mitnehmen" kannst nach vorne, und um rennen zu vermeiden kannst Du so auch nicht wirklich mit Deinem Gewicht mittragen und umwandeln...(rennen in tragen..)
Vielleicht hilft dir dieses Bild:
Deine Hände gehören dem Pferd und nicht dir.
Das heißt, deine Hände orientieren sich am Pfedemaul und nicht an deinem Körper.
LG
Colloid
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs