Überstreichen und Zügel-aus-der-Hand-kauen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Big Mama
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Beitrag von Big Mama »

Aha. Also nicht vorbeugen sondern Ellenbogenwinkel vergrößern. O.K.Da bleibt das Pferd natürlich am Sitz :D
Ich habe zwar noch keine Protokolle geschrieben aber noch nie von einem- Reiter genügt den Anforderungen nicht- gehört. Schreiben das wirklich die Richter so rein?
Bei einem gut gerittenem Pferd bleibt die korrekte Haltung noch viel länger als ein paar Tritte oder Sprünge, aber ich habe leider nicht die geringste Ahnung ob das mit Gewohnheit oder Versammlung zu tun hat.
Grüßle Big Mama
LordFado

Beitrag von LordFado »

Ich habs selber schonmal als Protokoll kassiert in einer L vor einigen Jahren (MT war das Problem) und mehrfach als Turnierhelfer für andere geschrieben.

Carmen: Eine alte Faustregel sagt, dass man zuhause eine Klasse höher trainieren sollte, als man auf dem Turnier reitet. Weiterhin bin auch ich der Meinung, dass man ohne (beginnende) Versammlung keinen ordentlichen MT oder MG (genausowenig wie einfache Galoppwechsel) reiten kann und dass das somit schon in Klasse A gefordert ist - auch wenns nirgends so explizit steht.

Zum Grundproblem habe ich eben im Aufgabenheft nachgeschlagen und darf zitieren:

Der Reiter geht für 2 bis 3 Pferdelängen it den Zügelfäusten entlang des Mähnenkammes etwa zwei Handbreit vor. Die selbsthaltung des Pferdes bleibt erhalten, wobei die Stirn-Nasenlinie etwas deutlicher vor die Senkrechte kommen darf. Das Tempo bleibt unverändert. Die Selbsthaltung eines Pferdes in der Versammlung wird erst ab der Klasse L überprüft. Wird ein Überstreichen in einer niedrigeren Klasse verlangt, handet es sich um eine Überprüfung des von der Reiterhand unabhängigen Sitzes.


Das erklärt auch, warum in A-Dressuren reiter ohne dieses Können rumreiten, die mit diesem Können aber eben platziert werden und die A gewinnen (das sind dann meist diejenigen, die auch zum Starten der L berechtigt sind und dies tun).
lalala

Beitrag von lalala »

Big Mama hat geschrieben: Ich habe zwar noch keine Protokolle geschrieben aber noch nie von einem- Reiter genügt den Anforderungen nicht- gehört. Schreiben das wirklich die Richter so rein?
Nun ja - die wenigsten Reiter werden Aussenstehenden davon erzählen oder ihr Protokoll zeigen. Zudem werden die schlechten Protokolle auch oft nicht abgeholt. Bei uns werden die Protokolle mündlich übers Mikrofon gegeben und das ist für manche schon sehr peinlich. Die neue LPO tut ihr übriges dazu ; die Vereine werden quasi gezwungen Richter aus anderen Gegenden einzuladen und der ein oder andere hat schon ganz böse Überraschungen erlebt. Nun geht die Rechnung "Ich nehme bei Richter Z Unterricht und bin dann sowieso in der Platzierung" nicht mehr auf...
LordFado

Beitrag von LordFado »

... zumal der unterrrichtende Richter diese Person eigentlich nicht richten dürfte wegen Befangenheit - im Normalfall macht das dann der Kollege, der noch mit am Tisch sitzt.
Wers nötig hat, solche Spielchen zu treiben, gehört meist eh nicht zu der Spitze an Reitern, die durch Können gewinnen und kann es auch nur an 2-3 Turnieren schaffen, bei genau dem Richter zu starten - nie jedoch über eine ganze Saison.
Julia
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Beitrag von Julia »

Also in kleineren Landkreisen sitzen so ungefähr immer (oder saßen ?? weiß nix von einer neuen Verordnung) die selben Richter und richten auch komentarlos Ihre Schüler, da werden schon gerne die Kinder nahestehender Familie besser "gekuckt" als sie sind und das ist alles ein einziges gekruschtel... :twisted:
Ich bin , als ich noch dort wohnte, immer als Gastreiterin zu Turnieren weiter weg gefahren um eine reele Note und Bewertung zu bekommen und einen fairen Sport zu reiten...
Liebe Grüße, Julia
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Colloid
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Beitrag von Colloid »

Mal leicht OT:
Schon in der E wird Halten aus dem Trab verlangt. Um dies korrekt auszuführen (geschlossen, nicht gelaufen, mit gut untersetzter HH) ist auch schon eine leichte Versammlung notwendig...

Über den Sinn solcher Anforderungen lässt sich hervorragend streiten...
:wink:
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
lalala

Beitrag von lalala »

cosimolly hat geschrieben:Also in kleineren Landkreisen sitzen so ungefähr immer (oder saßen ?? weiß nix von einer neuen Verordnung) die selben Richter und richten auch komentarlos Ihre Schüler, da werden schon gerne die Kinder nahestehender Familie besser "gekuckt" als sie sind und das ist alles ein einziges gekruschtel... :twisted:
kurz Off-Topic:

mit der neuen LPO hat sowas aber für Richter und Reiter Konsequenzen. Hier ist man deshalb dazu übergegangen Richter aus anderen Regionen zu holen.
Big Mama
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Beitrag von Big Mama »

Achtung! Totales Off Topic aber ich habe keine Lust einen neuen Thread aufzumachen.
Ach, Collo, da will man doch nur sehen ob die Kinder das Pferd ahalten können :P Es stellt sich doch die Frage ob man sich überhaupt irgendwo zeigen soll bevor man ein hohes Niveau erreicht hat. BB sagte da mal ganz klar: Warum blamieren sich all diese nur Reiter-innen so.Warum gibt es eine A? Weil die Reiter zu schlecht für L( L heißt leicht) sind! Warum gibt es eine E? Weil die Reiter zu schlecht für A( Anfänger) sind. Tja, es gibt auch noch Führzügelklasse für die, die es gar nicht erwarten können .Das ist von mir, so weit ging BB nicht. Und wisst Ihr was: Ich überlege allen ernstes meine Tochter dort starten zu lassen: Weils Spaß macht! Aber ich finde schon ,das dadurch ,das man für den miesesten Reiter noch eine Tunierklasse findet ,das allgemeine reiterliche Niveau sinkt. Ich stelle mal ganz frech die These auf das viele aus Spaß aufs Tunier gehen , sich mit E A zufrieden geben, und deshalb gar keinen Ehrgeiz haben besser zu werden-reicht doch fürs Tunier( es gibt selbstverständlich auch andere die trotzdem Ehrgeiz haben besser zu werden!!). Aber, was wäre wenn die Einstiegskriterien viel höher wären?Was, wenn es tatsächlich schon eine Belohnung für die Mühen wäre, überhaupt aufs Tunier zu dürfen? Ich finde es wird einfach zu leicht gemacht auf einem Tunier mitreiten zu dürfen.
Grüßle Big Mama
LordFado

Beitrag von LordFado »

mit einer solch strengen regelung schließt man aber 80% der Reiter von Wettbewerben aus. Mal ehrlich: wer eine L auf dem Turnier reitet, schaut sich oft die anschließend folgende M noch an und entwickelt so einen gewissen Ehrgeiz. Wenn die Mädels aus der Führzügelklasse auch nur eine A-Dressur bewundern, wächst doch das bewusstsein, was es alles gibt und was man alles üben muss - im Fernsehen nur internationale prüfungen zu sehen demotiviert und wird eh als unerreichbar gesehen, nicht? Dann lieber kleine Schritte aber die dafür stetig nach vorn!
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chica
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Beitrag von chica »

Mädels, entweder Back-to-topic oder ein neues Thema eröffnen. Danke!
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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amara
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Beitrag von amara »

Jetzt hab ich doch noch ein paar Fotos gefunden:

http://inesmeier.de/V_08_04_05_BV_Dallg ... index.html

Ich kann die Bilder leider nicht direkt verlinken, klickt euch einfach durch. z.B. Seite 8 Bild 1
Da sieht man auch, dass die Hände RICHTIG nach oben wandern!! (Und man sieht auch, wann ein Pferd am Sitz bleibt und wann nicht)
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