Dehnungshaltung und richtige Kopfhaltung dabei

Rund um die klassische Reitkunst

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RioNegro
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Beitrag von RioNegro »

ähm, ich bin zwar auch "eine Neue", und ich weiß nicht, ob mir dieser Kommentar "zusteht" :wink:

Aber: definitiv teile ich die Meinung, dass ein Forum auf keinen Fall den kompetenten RL vor Ort ersetzen kann. Und dass man sich auch ausserhalb, mit Büchern als ein Beispiel, weiterbilden sollte.
Und dass manche Fragen den Rahmen eines Forums sprengen.
Andererseits kann ich Kathys Reaktion verstehen. Da ihre Frage sicher einige Wissenslücken aufweist. Aber dafür fragt sie ja.
Und wird ja keiner zum antworten gezwungen?
Ich mein, wenn`s jemandem zu ausführlich, zu umfangreich, zu wenig ausgereift und "unter seinem Niveau" ist (sorry, aber so wirkts auf mich auch zT.) - ja meine Güte, derjenige muss ja nicht antworten?

Und manchmal sind solche Fragen und Threads ja nur dazu da, dass die Threadstellerin auf einen neuen Gedankengang gebracht wird. Und gegebenenfalls gezielter nach Fachwissen suchen kann.

Denn vielleicht merkts sie ja erst durch die Diskussion hier, wo ihre Lücken genau liegen. Und dass sie bisher einem Irrglauben aufgesessen ist.
Ich mein, wer kennt das nicht?

Nobodys perfect. :wink:

Nichts für ungut. Aber ich kann Kathy`s Reaktion durchaus verstehen. :wink:
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Cathy1603
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Beitrag von Cathy1603 »

RioNegro hat geschrieben:ähm, ich bin zwar auch "eine Neue", und ich weiß nicht, ob mir dieser Kommentar "zusteht" :wink:

Aber: definitiv teile ich die Meinung, dass ein Forum auf keinen Fall den kompetenten RL vor Ort ersetzen kann. Und dass man sich auch ausserhalb, mit Büchern als ein Beispiel, weiterbilden sollte.
Und dass manche Fragen den Rahmen eines Forums sprengen.
Andererseits kann ich Kathys Reaktion verstehen. Da ihre Frage sicher einige Wissenslücken aufweist. Aber dafür fragt sie ja.
Und wird ja keiner zum antworten gezwungen?
Ich mein, wenn`s jemandem zu ausführlich, zu umfangreich, zu wenig ausgereift und "unter seinem Niveau" ist (sorry, aber so wirkts auf mich auch zT.) - ja meine Güte, derjenige muss ja nicht antworten?

Und manchmal sind solche Fragen und Threads ja nur dazu da, dass die Threadstellerin auf einen neuen Gedankengang gebracht wird. Und gegebenenfalls gezielter nach Fachwissen suchen kann.

Denn vielleicht merkts sie ja erst durch die Diskussion hier, wo ihre Lücken genau liegen. Und dass sie bisher einem Irrglauben aufgesessen ist.
Ich mein, wer kennt das nicht?

Nobodys perfect. :wink:

Nichts für ungut. Aber ich kann Kathy`s Reaktion durchaus verstehen. :wink:
*unterschreib* :D
"Der Pferdemensch mit der ganzen Vollkommenheit seiner Kunst bringt sein Leben damit zu, diese Unvollkommenheit zu korrigieren" - (D'Auvergne)

Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
Kathy
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Beitrag von Kathy »

RioNegro & Cathy1603: Danke!!! *erleichterung*
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Gut, dann können wir ja jetzt zum Thema zurückkehren :wink:

Waren noch Fragen offen?
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
lalala

Beitrag von lalala »

Und so unterschiedlich sind mal wieder die Wahrnehmungen der geschriebenen Beiträge.

Die Threadöffnerin wirkt auf mich nämlich immer noch eher wenig einsichtig und scheint grundsätzlich nicht wirklich verstanden zu haben warum man ihr angeblich nicht virtuell helfen mag. Und anstatt darüber nachzudenken spielt man lieber die beleidigte Leberwurst...

so, und nun wieder back to topic (wenn es denn noch Fragen geben sollte)
xelape

Beitrag von xelape »

Nun um wirklich beurteilen zu können wie es derzeit aussieht mit Deiner Art Dehungshaltung.
Anhand dessen kann man dann Tipps geben - und Meinungen äussern.
Dann ist es anschaulicher am jeweiligen Pferd- Reiter-Paar.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

lalala hat geschrieben:Und so unterschiedlich sind mal wieder die Wahrnehmungen der geschriebenen Beiträge.

Die Threadöffnerin wirkt auf mich nämlich immer noch eher wenig einsichtig und scheint grundsätzlich nicht wirklich verstanden zu haben warum man ihr angeblich nicht virtuell helfen mag. Und anstatt darüber nachzudenken spielt man lieber die beleidigte Leberwurst...

so, und nun wieder back to topic (wenn es denn noch Fragen geben sollte)
Unterschreib, exakt diesen Eindruck hatte ich auch – und von Arroganz in den Beiträgen hab ich rein gar nix gefunden…
Wie dem auch sei: Einen ganz guten Überblick und Basis-Informationen zum Thema gibt es m.E. hier:

http://www.pferdewissen.ch/biomechanik1.php

Sonnigen Tag!
Andrea
LordFado

Beitrag von LordFado »

Wir helfen ja gern, so ansich! Glaubst du, du könntest mal ne Kamera aufstellen und zeigen, wo deine Probleme liegen? Oft ist es ja so, dass man das eigene reiten anders fühlt als andere es sehen und dann konnte man da auch konkreter was sagen.
Mit schwammigen, wenig definierten Fragen kann man eben auch nur schwammig antworten, vielleicht liegts ja auch daran?

Ach ja, noch eine Anmerkung meinerseits, die abkauübungen bitte niemals ohne kompetente Anleitung praktizieren, da kann man so viel falsch und kaputt machen!
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Steffen
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Dehnung

Beitrag von Steffen »

Ich denke, es hilft wenig weiter, jemandem, der hier eine Frage diskutieren will zu sagen, sie habe eben zu wenig Ahnung und solle erst einmal ein paar Bücher lesen, sozusagen als Forums-Zulassungsbeschränkung. Abgesehen davon denke ich, dass es schon zu viele gibt, die ausschließlich (bzw. überwiegend) auf der Grundlage von Buchwissen ganze Foren voll schreiben.

Wenn jemand ein konkretes Problem hat und hier Hilfe sucht, finde ich dieses Anliegen völlig gerechtfertigt, weil ein Buch immer nur sehr allgemeingültig beschreiben kann - und nebenbei einen Reitlehrer genau so wenig ersetzt, in einem Forum aber auf das konkrete Problem eingegangen und von vielen Perspektiven beleuchtet werden kann.

Also zum Thema: Ich lese aus deiner Beschreibung heraus, dass Du mit einem Problem zu kämpfen hast, das 1. sehr Vielen als Problem bekannt ist und 2. eines der eher schwierigen Probleme ist.

Es hört sich so an, dass Du, wenn Du merkst, dass dein Pferd sich einrollt darauf reagierst, indem Du die Anlehnung lockerst, in der Hoffnung, das Pferd würde den Kopf dann wieder vornehmen. Das ist - wie einige hier schon beschrieben haben - leider ein Trugschluss. Gerade, wenn das Pferd hinter dem Zügel ist, benötigt es die Anlehnung, um sich daran zu orientieren. D.h. auch wenn sich das Pferd eng macht, musst Du immer den Kontakt (vor allem am äußeren Zügel) halten, so dass dein Pferd einen Gegenpunkt hat, an den es sich dehnen kann. Dieser Gegenpunkt wird entlastet, indem das Pferd zum aktiven untertreten aufgefordert wird. Solange die Dehnungshaltung aber nicht erreicht wird, benötigt das Pferd unbedingt eine klare Anlehnung. Erst, wenn sich das Pferd selbst trägt, wird dieser Gegenpunkt nur noch ein minimales Abstoßen sein, das man als Reiter kaum noch in der Hand spürt, Voraussetzung dafür ist aber die extrem fleißig untertretende HH, die ein Teil des Gewichts übernimmt und dadurch den Schwerpunkt nach hinten verlagert. Dieser Zustand ist allerdings erst nach langer und korrekter Ausbildung zu erreichen und wird nie erreicht, wenn die Anlehnung am Anfang verweigert wird.

Wenn Tempiwechsel und abwechselndes Schulterherein und Geradeaus-Reiten nicht alleine hilft, dann können Aufwärtsparaden (in Richtung Pferdeohr) helfen. Die funktionieren aber nur (!) dann, wenn auch entsprechend nachgetrieben wird, wobei das Treiben die entscheidende Funktion übernimmt. Pferde, die auf der Vorhand laufen, tun das meist, weil sie zu sehr über die Hand und zu wenig über die treibenden Hilfen geführt werden. Aufwärtsparaden ohne treibende Hilfen, heben nur den Hals an. Das Pferd drückt dann den Rücken durch und damit ruiniert man jede Reiterei, weil die Verbindung von hinten nach vorn abreißt. Damit Du "ZUM TREIBEN KOMMST" ist es wichtig, dass Du ein eher (sehr) ruhiges Tempo reitest und das Pferd in diesem ruhigen Tempo versuchst, fleißig zu machen: Immer wieder vorsichtig etwas im Tempo zurück nehmen, dann eine Aufwärtsparade und dann das Pferd fleißig machen (energisch treibender Impuls). Sobald das Pferd den Weg nach vorn sucht, nicht gleich die Anlehnung wieder zu leicht machen, sondern (gefühlvoll) dran bleiben, damit es lernt, dass es die Anlehnung suchen soll. Diese Übungen müsssen sehr oft und diszipliniert wiederholt werden, es genügt nicht, das Ganze 3 mal auszuprobieren, da es dem Pferd schwer fällt, das Gewicht mit der HH zu übernehmen, das erfordert viel Geduld, Konsequenz und vor allem Konzentration auf die eigene Reiterei. Und das schlimmste, es ist anstrengend! Wenn Du dann anschließend völlig fertig und kaputt auf dem Sofa liegst, schadet es auch nichts, wenn Du ein Buch liest, noch wichtiger ist aber, REITEN REITEN REITEN und nicht aufgeben, wenn es mal anstrengend wird... :wink:
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
kallisto
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Beitrag von kallisto »

Ich finde das Problem ist nicht ein Einrollen bei anspruchsvolleren Lektionen, sondern einfach das Resultat von fehlender Grundlagenarbeit. Und ich denke, dass Takt, Losgelassenheit und Anlehnung einfach noch nicht ausreichend gegeben sind, damit das Pferd vor dem Schenkel kommt und eine federnde Verbindung zum Maul erreicht wurde.

So ein komplexes Problem kann nur vor Ort ein RL lösen. Tipps helfen da nicht wirklich weiter.

LG Susi
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Cathy1603
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Re: Dehnung

Beitrag von Cathy1603 »

Steffen hat geschrieben:
D.h. auch wenn sich das Pferd eng macht, musst Du immer den Kontakt (vor allem am äußeren Zügel) halten, so dass dein Pferd einen Gegenpunkt hat, an den es sich dehnen kann. Dieser Gegenpunkt wird entlastet, indem das Pferd zum aktiven untertreten aufgefordert wird.
Da muss ich leider widersprechen. Der Außenzügel ist der Zügel der dem Pferd das signal gibt sein Genick zu senken und wenn das Pferd eingerollt ist hilft es nicht am Außenzügel zu bleiben. Ist doch kontraproduktiv oder nicht? - weiters hast du geschrieben, dass mit leichten hochparaden (gegen Maulwinkel) auch dagegen gesteuert werden kann, das unterschreibe ich dir :wink:
Diese Übungen müsssen sehr oft und diszipliniert wiederholt werden, es genügt nicht, das Ganze 3 mal auszuprobieren, da es dem Pferd schwer fällt, das Gewicht mit der HH zu übernehmen, das erfordert viel Geduld, Konsequenz und vor allem Konzentration auf die eigene Reiterei. Und das schlimmste, es ist anstrengend! Wenn Du dann anschließend völlig fertig und kaputt auf dem Sofa liegst, schadet es auch nichts, wenn Du ein Buch liest, noch wichtiger ist aber, REITEN REITEN REITEN und nicht aufgeben, wenn es mal anstrengend wird...
Da gebe ich dir auch völlig recht, es ist eine lange und mühsame Arbeit mit dem Pferd die einem schon mal schlaflose nächte bringen kann :D
Aber wenn das Pferd es einmal verstanden hat, dann funktioniert es :D
"Der Pferdemensch mit der ganzen Vollkommenheit seiner Kunst bringt sein Leben damit zu, diese Unvollkommenheit zu korrigieren" - (D'Auvergne)

Liebe Grüße
Cathy und Julbrich
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Steffen
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Re: Dehnung

Beitrag von Steffen »

Cathy1603 hat geschrieben: Der Außenzügel ist der Zügel der dem Pferd das signal gibt sein Genick zu senken ...
Der äußere Zügel ist der Zügel, der i.d.R. den Impuls von hinten aufnimmt und dem Pferd die Orientierung gibt. Mit dem äußeren Zügel bestimme ich im wesentlichen, wie tief/hoch das Pferd den Hals nimmt. Er ist also sowohl für das "Genick senken" als auch für das "Anheben des Halses" zuständig.

Natürlich habe ich immer Anlehnung an beiden Zügeln und beide Zügel wirken auch in der eben beschriebenen Weise, aber es hilft, wenn man dem Pferd den äußeren Zügel als Orientierung (Anlehnung) anbietet und den inneren Zügel nutzt, um das Pferd in der Ganasche locker zu machen und zu stellen. So bleibt das Pferd leichter locker und nimmt die Anlehnung besser an, als wenn es sich - durch gleichzeitige Anwendung beider Zügel - gerne mal fest macht.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich habe jetzt den Thread rausgesucht, da er vom Titel her am ehesten zu meiner Frage passt und kurz auch schon mal drauf eingegangen wurde (dann aber leider nicht intensiv genug).

Ich habe heute mit einer Freundin über die Höhe der Nase bei der Dehnungshaltung gesprochen. Lehrbuchmäßig sollte die Nase auf Höhe des Buggelenks sein und das Genick geöffnet. Ihre RL möchte nun, daß ihr Pferd mit der Nase eher knapp über dem Boden schleift, mit dem Argument, daß sich dadurch der Rücken noch mehr heben würde!?
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Beitrag von Julia »

Es geht aber doch in der Dehnungshaltung nicht nur um den Rücken sondern darum wie aktiv die HH noch dabei ist. Und das ist mit Nase am Boden definitiv unwarscheinlicher.

Und meiner Ansicht nach kommt der Rücken nicht höher, der Muskel wird mehr gedehnt würde ich sagen, aber halt nicht nach oben
Liebe Grüße, Julia
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Da bin ich sehr auf die Antworten gespannt - die mir gegebene Erklärung, wieso die Nase in Bodennähe nicht hilfreich ist, war folgende:
die Muskulatur wäre damit extrem gedehnt, was sie so aber nicht leisten kann, dh. bei Trüffelschweinhaltung ist automatisch die Folge, dass die HH nicht mehr gescheit untertreten kann, somit wäre dann wieder das Pferd "auseinandergefallen", was nicht das Ziel ist.

Für mich war das nachvollziehbar, weil ich die beschriebene Folge weniger gut untertretende HH bei meinem Pony dann so sehe.

Wie trefflich ist diese Erklärung, welche ist ggf. die "richtigere"?
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