
Pferd mit Handicap nur noch im Schritt reiten - sinnvoll?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Junito hatte ja im letzten Jahr auch eine sehr lange Schrittpause (Fesselträgerentzündung, Spat- und Arthrosediagnose). Ich habe aber darauf geachtet, dass ich ihn im Schritt viel arbeite (Ausritte, meist mit der RB im eher Schlurfschritt waren natürlich auch mit dabei), auch mit Seitengängen.
Schrittarbeit halte ich absolut nicht für schädlich, ganz im Gegenteil baut dies auch Muskeln auf (und schont dabei die Gelenke). Schlurfschritt im Gelände über längere Strecken ist natürlich was anderes, das geht mehr auf den Rücken und die Vorhand. Durch die vermehrte Schrittarbeit bekam ich da übrigens auch ein ganz anderes Sitzgefühl und habe auch deutlich meine Sitzveränderung (zum Schlechteren) auf Ausritten gemerkt... War interessant.
Bei einer früheren RB, die hochgradig Arthrose hatte und daher nur im Gelände, optimalerweise geradeaus gehen sollte, haben wir darauf geachtet, dass sie in einer guten Haltung Schritt geht, immer wieder auch korrektes Halten und Antreten lassen, Bergaufgehen, Dehnungshalten - also eben KEIN Geschlurfe. Dieses Pferd durfte aber auch mal galoppieren (hieß bei ihr meist schnell;-)), weil sie das brauchte, auch wenn es nicht das Beste für die Beine war...
Fazit: man muss differenzieren, ob korrekte SchrittARBEIT oder Schrittreiten!
Schrittarbeit halte ich absolut nicht für schädlich, ganz im Gegenteil baut dies auch Muskeln auf (und schont dabei die Gelenke). Schlurfschritt im Gelände über längere Strecken ist natürlich was anderes, das geht mehr auf den Rücken und die Vorhand. Durch die vermehrte Schrittarbeit bekam ich da übrigens auch ein ganz anderes Sitzgefühl und habe auch deutlich meine Sitzveränderung (zum Schlechteren) auf Ausritten gemerkt... War interessant.
Bei einer früheren RB, die hochgradig Arthrose hatte und daher nur im Gelände, optimalerweise geradeaus gehen sollte, haben wir darauf geachtet, dass sie in einer guten Haltung Schritt geht, immer wieder auch korrektes Halten und Antreten lassen, Bergaufgehen, Dehnungshalten - also eben KEIN Geschlurfe. Dieses Pferd durfte aber auch mal galoppieren (hieß bei ihr meist schnell;-)), weil sie das brauchte, auch wenn es nicht das Beste für die Beine war...
Fazit: man muss differenzieren, ob korrekte SchrittARBEIT oder Schrittreiten!
verschleiß kommt durch krafteinwirkung auf gelenke.
muskelaufbau kommt durch muskeltätigkeit - ab und entspannung - also bei bewegung.
kraft ist masse mal beschleunigung.
also ist mit richtigem reiten im schritt die verschleißarmste (kraftwirkungsmäßig kleinste) bewegungsmaßnahme in den GGA des pferdes zu sehen.
muskelaufbau kommt durch muskeltätigkeit - ab und entspannung - also bei bewegung.
kraft ist masse mal beschleunigung.
also ist mit richtigem reiten im schritt die verschleißarmste (kraftwirkungsmäßig kleinste) bewegungsmaßnahme in den GGA des pferdes zu sehen.
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ich bin anhänger des schritt-trainings, dies kommt allerdings aus der rennsport-ecke. ich habe die erfahrung gemacht, dass pferde, die viel schritt gearbeitet werden (2h pro tag reiten, plus viel führmaschine) gute trainingseffekte zeigen.
ein unterschied zu anderen disziplinen liegt sicher im gewicht des reiters. die aussagen über schrittbelastung sind natürlich umso wahrer, je schwerer der reiter. ob man zw, 50-60kg wiegt (-> rennsport) oder eben auch das doppelte, wie sonstige reiter, macht für den rücken des pferdes gewiss einen großen unterschied.
ansonsten: spannende diskussion, merci
ein unterschied zu anderen disziplinen liegt sicher im gewicht des reiters. die aussagen über schrittbelastung sind natürlich umso wahrer, je schwerer der reiter. ob man zw, 50-60kg wiegt (-> rennsport) oder eben auch das doppelte, wie sonstige reiter, macht für den rücken des pferdes gewiss einen großen unterschied.
ansonsten: spannende diskussion, merci
Sehen wir es doch mal von der pragmatischen Seite her: heute ist mir während meines Ausritts mit Amor dieser Fred hier eingefallen. Amor ist gesund, ich kann also alle Gangarten gehen. Ich könnte aber mitnichten sagen, daß wir dauernd, ständig, viel Traben oder Galoppieren könnten, denn es kommt ja auch auf die Bodenbeschaffenheit an. Schon dementsprechend ist zumindest bei uns die meistens vorgegebene Gangart Schritt.
Da wir ja bekanntlich keine Halle und keinen Platz, sondern nur eine Reitwiese mit nicht optimalen Ausmaßen haben, findet unsere Arbeit seit über 10 Jahren zu 80 % im Gelände statt. Und von einer Stunde Gelände gehen wir schätzungsweise 45 Minuten Schritt, 10 Minuten Trag und 5 Minuten Galopp - wenn überhaupt! Ich kann nicht finden, daß Amor's Rücken bislang darunter gelitten hätte.
Da wir ja bekanntlich keine Halle und keinen Platz, sondern nur eine Reitwiese mit nicht optimalen Ausmaßen haben, findet unsere Arbeit seit über 10 Jahren zu 80 % im Gelände statt. Und von einer Stunde Gelände gehen wir schätzungsweise 45 Minuten Schritt, 10 Minuten Trag und 5 Minuten Galopp - wenn überhaupt! Ich kann nicht finden, daß Amor's Rücken bislang darunter gelitten hätte.
lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
*Claudius* hat geschrieben:Eine RL bei uns hat mal gesagt, dass man, wenn man nur Schritt reiten will, immer wieder mal führen solle, da sonst der Rücken sehr belastet werden würde.Headroom42 hat geschrieben:Ich meine, das auch schonmal gehört zu haben. Evtl. sogar von einem TA. Kann mich aber nicht mehr an die Erklärung entsinnen und glaube auch nicht, dass es was mit den Gelenken,... der Beine zu tun hatte, sondern dem Rücken.
Kann schon sein.
Auf der anderen Seite hat der TA - erfahrener Fach-TA - einer Einstellerin, deren Pferd Sehnenprobleme hatte, zum Schritt reiten geraten. Er hat ihr gesagt, dass sie ruhig 3 Stunden Schritt reiten dürfe, nur, wenn es geht, nicht viel traben.