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Verfasst: Do, 04. Aug 2011 08:28
von Cubano
Max1404 hat geschrieben: Ich habe das Bild nur eingestellt um zu zeigen, dass auch ein Pferd, das strikt nach baucheristischen Grundsätzen ausgebildet wurde wie eben NO's Bunker, richtig bemuskelt sein kann. Man kann es also - elegant zum Thema zurückführe - auch anders machen als JCR mit seinem bunten Fuchs.
Definitiv ist das so. Und dass NO auf seinem Gebiet ein erstklassiger Reiter war, würde ich auch nie bestreiten wollen…
Jen: Yep, das hat was mit ästhetischem Empfinden zu tun

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 08:38
von Gast
Max1404 hat geschrieben: Man kann es also - elegant zum Thema zurückführe - auch anders machen als JCR mit seinem bunten Fuchs.
Richtig.
Aber dafür muss man reiten können. Entgegen anderslautenden Meinungen ist es nämlich mit dem lockeren Unterkiefer nicht getan. Und warum? Weil das Pferd instinktiv intelligenter ist als mancher Reiter - und ziemlich flink heraus findet, dass, macht es den Unterkiefer locker und bleibt damit hinter der Hand, es recht einfach ist, den Rest von sich selbst aus dem Geschehen herauszuhalten. Die vermeintliche Versammlung verkommt dann zur Kürze und im schlimmsten Fall zur Luschigkeit, die "Hankenbeugung" zieht an der Spur vorbei, weil das Pferd dankenswerter Weise auch dann in der Lage ist, den Hintern, pardon, die Hinterhand einzuziehen. Daraus resultiert die die abgesenkte Oberlinie und der absolut aufgerichtete Hals.

NB:
Reicht das schon an "Inhalt", oder brauchts noch mehr? EDIT by MOD - inhaltlich darfs gerne immer mehr sein 8)

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 08:39
von ottilie
Jen hat geschrieben:Der Unterschied zwischen NO und JCR ist, dass NO richtig gut am Sitz reiten konnte
Man möge gnädigerweise berücksichtigen, daß NO auf den Bildern wohl um die 50, 60 Jahre alt war - und JCR 80, mit diversen nicht unerheblichen körperlichen Blessuren.

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 08:43
von Cubano
ottilie hat geschrieben:
Jen hat geschrieben:Der Unterschied zwischen NO und JCR ist, dass NO richtig gut am Sitz reiten konnte
Man möge gnädigerweise berücksichtigen, daß NO auf den Bildern wohl um die 50, 60 Jahre alt war - und JCR 80, mit diversen nicht unerheblichen körperlichen Blessuren.
Das ist richtig. Aber Chester war auch keine Remonte mehr zu diesem Zeitpunkt. Und an der Muskulatur des Fuchses ändert auch das Alter des Reiters überhaupt nichts.

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 08:51
von ottilie
Aber an der körperlichen Situation des Reiters - man kann da halt einfach nicht mehr so wie man gerne wollen würde... nicht daß JCR sich davon hätte abhalten lassen.
Trotzdem finde ich es arg zu behaupten, NO wäre besser geritten OB DIESER VERGLEICHSBASIS. Das war der Punkt - nicht das Pferd.

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 09:05
von Isomer
ottilie hat geschrieben: Trotzdem finde ich es arg zu behaupten, NO wäre besser geritten OB DIESER VERGLEICHSBASIS. Das war der Punkt - nicht das Pferd.
Was soll man denn vergleichen? Das Pferd ist die beste Vergleichsbasis die man hat!

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 09:11
von ottilie
Dann lasst es eben, wenn Ihr es nicht begreifen wollt. Mir auch egal.

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 09:24
von horsman
Über NO brauchen wir nicht zu streiten. An seinem Maß wird sich wohl lange keiner messen können (und wollen) edit by admin.

@sabrell
Klar kann ein Pferd mit tätigem U-Kifer auch hinter der Hand sein. Dies ist zu vermeiden, weil ein Pferd hinter Hand ist auch nicht vorm Bein.
Ein Pferd hinter der Hand seh ich aber in dem Ami-Video nicht. Benenne doch mal eine Stelle.

@Jen
zumindest in den von mir genannten Sequenzen (s.o.) seh ich keine nach unten gedrückten Rücken oder nach hinten heraus arbeitenden Hinterbeine, sondern das Gegenteil ist der Fall. Sicherlich gibt es diese Momente in dem Video auch. Und was ist "Versammlung"? Sicherlich auch ein recht komplexes Thema.

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 09:27
von Gawan
Max1404 hat geschrieben:Ich habe das Bild nur eingestellt um zu zeigen, dass auch ein Pferd, das strikt nach baucheristischen Grundsätzen ausgebildet wurde wie eben NO's Bunker, richtig bemuskelt sein kann. Man kann es also - elegant zum Thema zurückführe - auch anders machen als JCR mit seinem bunten Fuchs.
Ich kenn mich mit Baucher nicht aus, und von Oliveira kenne ich nur seine Schriften (in deutscher Übersetzung) sowie einige DVDs. Daher eine naive Frage: Hat Oliveira irgendwann geäussert, dass er dieses Pferd (Bunker) streng nach Baucher ausbilden wolle? Oder hat er sich nur bei Baucher "ausgeliehen", was er sinnvoll fand, und den Rest weggelassen?

Und wenn ich ein Oliveira sein muss, um Baucher nutzbringend fürs Pferd anwenden zu können, verzichte ich wohl besser darauf, denn dieses Niveau werde ich in diesem Leben nie erreichen.

Tanja Xezal

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 09:34
von horsman
"streng " nach Baucher hat NO nicht ausgebildet, sondern allenfalls streng nach NO. Aber er hat sich insbesondere bei der Ausbildung von Bunker, was ja sein letztes Pferd war, offen zu den Vorzügen von der einen oder anderen baucheristischen Methode bekannt.

Was genau "streng" nach Baucher ist, weiß ohnehin niemand mehr so ganz genau, insofern sind alle Versuche hierzu bloss "Anleihen". Übrigens hat auch Racinet nie behauptet "streng" nach Baucher ausbilden zu wollen. Er hat ja selbst die Mankos Bauchers auch benannt und ich denke es ist ihm daran gelegen, den Baucherismus weiter zu entwickeln - als offenes Denksystem mit dem Ziel der Leichtheit des Pferdes ggü. allen Reiterhilfen. Ob und inwieweit das nun gelungen ist, kann ich auch nicht wirklich beurteilen...

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 11:07
von Anchy
Laut der Schriften von N.O und Dokumentationen über ihn, war er eine Synthese aus Baucher und Guirieniere. Ihm waren die Gefahren des baucheristischen Systems sehr wohl bewußt und er hat sich nicht an einzigen Elementen festgebissen, bis zum Stillstand ( im wahrsten Sinne des Wortes).
Racinet hingegen hat - meiner Einschätzung nach- Baucher verinnerlicht und ich glaube, ist vielleicht sogar noch ein paar Schritte weiter gegangen, zu weit!?

Ich könnte mehr dazu schreiben(schließlich saß er auf meinem Pferd) , wenn ich einen Weg finden würde Kritik zu üben, OHNE dass der Vorwurf kommt Racinet in den Schmutz zu ziehen. In der letzten Zeit schaue ich mir die Videos immer wieder an und es ist deutlich zu sehen wie "isoliert" er mein Pferd "bearbeitet" und zu keinem Ergebnis kommt. Zumindest zu keinem was ich als wegweisend sehe.

Jetzt kann man natürlich einwerfen, zu kurz alles, vergurktes Tier, wie soll der Meister da.....
Zumindest sah ich da ein sehr unglückliches Tier und dann ist mir der Preiß einfach zu hoch, für ein Ergebnis an das ich einfach nur "glauben" soll.

Anchy

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 11:25
von silence
Hallo,

zu erst bedanke ich mich an die wenigste hier die -auch trotz Meinungsverschiedenheiten manchmal- wirklich sachlich geblieben sind.

Alle andere, empfinde ich, sind sogar sehr langweilig in ihren Argumentation. Man liest jeder 2. Wort: ungesunde Reitweise...zum Beispiel.
Aber sind vieleicht diese Aussagen gar nicht so unsachlich? Man muss schon ganz schön und ernsthaft sich mit eine Reitweise beschäftigt haben um überhaupt urteilen zu können ob es "ungesund" , also Tierquällerei, für das Pferd ist. Man! Alle Achtung Leute! Schade für alle die Pferde die so ausgebildet waren und sind dass ich (und andere) euch nich eher kennen gelernt habe. Das hätte sowieso nicht viel geholfen: siehe was in der konventionneller Reiterei los ist.... .

À propos Sachlichkeit, ich muß ich ein paar Dinge klar stellen:

- Chester, das letztes Pferd von JCR, American saddlebred, war ihm mit 6 Jahre geschenkt. Es hatte keine Hängerücken-Tendanze sondern eine absolut Hängerücken, was tatsächlich als Tendanze sich verbessert hat.
Es war auf keinen Fall das "Paraden Pferd" von JCR sondern eine Herrausforderung. Das Pferd war zu der Zeit trotzdem gesund, mit einem gutem Charakter (lernfähig) und eine natürliche Aufrichtung und alles das hat das Interesse von JCR motiviert um dieses Pferd willkommen zu heißen.
- JCR wuste die aktuellen Reifheit oder Unreifheit der Reiterwelt zu schätzen und diese Bilder von Ihm sind ohne seine Mitwirkung veröffentlich worden. Es sind Leute, die aber seine Arbeit schätzen wussten, die -um Ihm Ehren zu wollen- es getan haben.
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-silence hat Folgendes geschrieben:

@Isomer,
Nein, ich wusste nicht dass du der französcihen Reitweise zugetan bist.




Nicht? .....ok dann jetzt!

Isomer, wusstest du nicht dass, mit das bissel Deutsch was ich fasele, ich bin eine sehr qualifiezierte Hochschule-Deutsch-Lehrerin?

Nicht? .....ok dann jetzt!
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-ein Passgang ist, von einen lateralen Beinpaar zu den Anderen, wie in Trab, gesprungen. Dw kann man nicht sagen dass ein Pferd im Schritt Pass geht sondern nur dass es passartig im Schritt geht. Wenn es das tut (sehen fast allen Schrittsekenzen von Augenschmaus mit Gd-Px-Pferde), seine lateralen Beinpaare bewegen sich in der gleiche Richtung fast in der gleicher Momente. Das ist der Signal dass das Pferd seine natürliche Diagonalität verloren hat und hier die ganze Zeit -egal wie "schön"- sich mit vielen Verspannungen bewegt hat. Sicherlich eine gesunde Reitweise .... .

-So, zurück zu diesen hoch sachlichen Begriff hier: ungesunde Reitweise.
Leute, ich will alles wieder gut machen!
Ihr wisst dass ich so, wie auf die furchtbaren Bilder hier, ausbilde!
Kommt bitte schnell meine Pferde retten!
Bitte! Alle die bei mir Kürse regelmäßig buchen: hört auf damit!
Es tut mir Leid, meiner lieber TA, dass Sie unsere Pferde nur zum Impfen sehen... .
Danke dass Sie manchmal die Leute mit ihren krankgerittene Pferde zu mir schieken, bevor Sie, da, die Möglichkeit genutz hätten können diesen armen Tieren voll mit Anti-entzündungsmittel zu spritzen. Aber lieber Doktor, machen Sie bitte das nicht mehr: diese Pferde gehen tatsächlich im nu viel besser bei mir aber...wissen Sie wie ich sie quälle dafür!??!

Reicht Leute, oder?

Diese Art und Weise die Pferde zu ausbilden (was ich gerne "Büroarbeit nenne") dient und MUß dienen (ja, horsmän) die Bewegung, klar.
Unsere Pferde (Mérens) sind auch Schulpferde, Wanderpferde, Fahrpferde, und sind da nicht selten mindestens 2 Stunden flott unterwegs.
Aber leistungsbereit und ordentlich unterwegs! In Selbstimpuls und selbsthaltung. Sie ziehen gerne der Wagen, im halb-bergiges Landschaft, der Wagen ja, aber nicht an die Leine.
Ihren Gänge haben sich komplett verbessert aber nicht nur untem Sattel oder vor der Wagen sondern Im freiem Band auch.
Kann jemand mich dafür eine Erklärung geben?
Ach! Ich weiss es: dadurch dass dieser Reitweise schecklich ist, bleibt nur eine logische Grund für diesen Tatsachen: ich bin ein Genie!
Oder...?

Aber es gibt vielen Genies in diesem Gebiet:
-Eine Reiterin mit ihre frühermals bockende Araberstute, sobald sie im Gelände ging: Sie kann sie heute sogar die Nacht im gelände reiten, mit den gleichen Sattel wie die auf den Video zu sehen, also, einen "Unterwäsche" im Vergleich über was man im allgemein findet.
Tja, wer TATSÄCHLICH sitzen kann ist vorm Vorteil.

-Ein Reiter mit seinen 9 Jährigen Hannoverraner Wallach, der 5 Jahren lang in Trab lahm ging und alle mögliche Medizinische Weg gegang ist um sein Pferd zu helfen...um sonst, der hat geschaft, nach einen einzigen Unterrichteinheiten (furchtbar oder?) das Pferd wieder gesund zu reiten.

Isomer, zum Schluss (weil die Geniesbeispiel-Liste zu lang wäre),
Befangenheit kann mehrere Gesicht haben aber Freundschafft und Lernprozess sind nicht die hässlichte, weil sie erlauben immer noch fachlich zu bleiben. Das kann man nicht über Rache und Blutwurscht sagen.

VG
Pascale

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 11:26
von Cubano
Anchy hat geschrieben:
Ich könnte mehr dazu schreiben(schließlich saß er auf meinem Pferd) , wenn ich einen Weg finden würde Kritik zu üben, OHNE dass der Vorwurf kommt Racinet in den Schmutz zu ziehen.
Moins Anchy,
also für mich steht Racinet gar nicht als Person, sondern als System. Genauso wie ein PK für das System der SdL steht. Von daher würde mich wirklich mal interessieren, was mit Deiner Stute wie und warum gemacht wurde. Ich denke, das ist immer interessant, Beiträge von jemandem zu lesen, der mit direkten Erfahrungen dienen kann.

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 11:30
von chica
@Pascale - wenn Du endlich mal diese Ironie und den beißenden Sarkasmus weglassen könntest, wäre das eine interessante Diskussion. Wenn diese Reitweise so komplex und schwierig zugänglich ist, würde ich solche Dinge einfach nicht mehr in einem Forum posten, der voll vom "reitenden Mob" ist...

Und Warnung an alle - werdet persönlich und der Thread verschwindet ganz schnell im Nirvana!!

Verfasst: Do, 04. Aug 2011 11:36
von silence
@Anchy
Ich war da und könnte auch reichlich beobachten.
"Die Pferde versuchen immer uns zu verstehen, das aber muss ihnen erlaubt werden; nur Gehorsam zu fordern, macht sie dumm." Jean-Claude Racinet