Verfasst: Sa, 01. Sep 2012 10:34
Und genau an diesem Punkt bin ich eben ganz anderer Meinung. Nach meiner Meinung und Erfahrung, ist es sehr sinnvoll und zielführend für eine unabhängige Führung der Hand, den Focus darauf zu lenken. Denn wenn ich den gleichmäßigen Kontakt zum Maul als "Aufgabenstellung" gebe, organisiert sich der Restkörper drumherum.
Was natürlich nicht heißen darf, daß ich den Reiter dann mit Spannungsmustern und ungewünschten Körperreaktionen alleine lassen darf, sondern ihm eben Wege aufzeige, WIE er seinen Köper sinnvoll um den störungsfreien Kontakt herumorganisieren kann.
Es ist ja nicht so, daß nach Jahren und Jahren des Reitens, es plötzlich an der Tür klopft und beim Öffnen, sich mit "Guten Tag, ich bin deine gute Hand" , dieselbe vorstellt.
Man muß die Hand lernen, üben und daran arbeiten. Natürlich im Rahmen dessen, wie man es für das Pferd vertreten kann und es nicht mit Ungeschicklichkeit malträtiert, aber eben doch so, daß die Fertigkeit "Gefühl" und "Ungebundenheit" sich möglichst frühzeitig einstellt.
Lernen kann man nur, was man ausführt. Ich lerne keine Schuhe zu binden, wenn man mir die Hände auf den Rücken bindet, ich lerne nicht, mit Hand zu schreiben , wenn man mich schreiben nur an der Tastatur des Computers lehrt ( und umgekehrt wie man leider bei mir sieht
) .
Den Focus auf eine gute Sitzbasis und losgelassene Beine und Schultern, auf Grundbalance und das Bewegungsgefühl zu lenken ist wichtig und richtig, dennoch darf die ganz gezielte Schulung der Hand und was man wie mit ihr bewirkt/ bewirken kann, nicht dahinter zurückstehen. Sonst haben wir es nämlich mit genau dem hier geschilderten Problem zu tun :
Der Reiter vermeint bereits gut zu reiten, und dennoch kann er mit der Hand nicht angemessen umgehen- mangels Gefühlsschulung und Kenntnissen technischer Möglichkeiten.
Die Verteufelung der Hand und die ständige Betonung ihrer Nachrangigkeit und Unwichtigkeit ( obwohl sie doch so viel positiv bewirken und negativ zerstören kann) trägt in meinen Augen zu einer ganz und gar grauenvollen "Handkultur" in der heutigen Zeit bei !
Da konsequente Totschweigen der -absolut wichtigen- Aufgabenstellungen an die Hand, trägt nach meiner Überzeugung ganz gravierend an Grobheit, viel, viel Pferdeleid schuld.
In soweit, können wir streiten über die Ursprünge oder nicht Ursprünge klassischer Reitkultur und derer Entwicklung, Darüber ob die ungebrochene Linie zwischen Ellebogen und Maul bereits d ´Aure beschrieben wird, von Baucher erwähnt, bei Caprillie betont wird, sich durch die Schulung mit gebrochenen Gebissen ( in Abgrenzung zu Stangen)zieht, wir können es auch lassen.
Aber der Punkt, der Reiterausbildung ist offenbar sehr strittig !
Daher wiederhole ich : Für mich ist eine gezielte Schulung der Reiterhand unumgänglich.
Gruß S&P
Was natürlich nicht heißen darf, daß ich den Reiter dann mit Spannungsmustern und ungewünschten Körperreaktionen alleine lassen darf, sondern ihm eben Wege aufzeige, WIE er seinen Köper sinnvoll um den störungsfreien Kontakt herumorganisieren kann.
Es ist ja nicht so, daß nach Jahren und Jahren des Reitens, es plötzlich an der Tür klopft und beim Öffnen, sich mit "Guten Tag, ich bin deine gute Hand" , dieselbe vorstellt.
Man muß die Hand lernen, üben und daran arbeiten. Natürlich im Rahmen dessen, wie man es für das Pferd vertreten kann und es nicht mit Ungeschicklichkeit malträtiert, aber eben doch so, daß die Fertigkeit "Gefühl" und "Ungebundenheit" sich möglichst frühzeitig einstellt.
Lernen kann man nur, was man ausführt. Ich lerne keine Schuhe zu binden, wenn man mir die Hände auf den Rücken bindet, ich lerne nicht, mit Hand zu schreiben , wenn man mich schreiben nur an der Tastatur des Computers lehrt ( und umgekehrt wie man leider bei mir sieht

Den Focus auf eine gute Sitzbasis und losgelassene Beine und Schultern, auf Grundbalance und das Bewegungsgefühl zu lenken ist wichtig und richtig, dennoch darf die ganz gezielte Schulung der Hand und was man wie mit ihr bewirkt/ bewirken kann, nicht dahinter zurückstehen. Sonst haben wir es nämlich mit genau dem hier geschilderten Problem zu tun :
Der Reiter vermeint bereits gut zu reiten, und dennoch kann er mit der Hand nicht angemessen umgehen- mangels Gefühlsschulung und Kenntnissen technischer Möglichkeiten.
Die Verteufelung der Hand und die ständige Betonung ihrer Nachrangigkeit und Unwichtigkeit ( obwohl sie doch so viel positiv bewirken und negativ zerstören kann) trägt in meinen Augen zu einer ganz und gar grauenvollen "Handkultur" in der heutigen Zeit bei !
Da konsequente Totschweigen der -absolut wichtigen- Aufgabenstellungen an die Hand, trägt nach meiner Überzeugung ganz gravierend an Grobheit, viel, viel Pferdeleid schuld.
In soweit, können wir streiten über die Ursprünge oder nicht Ursprünge klassischer Reitkultur und derer Entwicklung, Darüber ob die ungebrochene Linie zwischen Ellebogen und Maul bereits d ´Aure beschrieben wird, von Baucher erwähnt, bei Caprillie betont wird, sich durch die Schulung mit gebrochenen Gebissen ( in Abgrenzung zu Stangen)zieht, wir können es auch lassen.
Aber der Punkt, der Reiterausbildung ist offenbar sehr strittig !
Daher wiederhole ich : Für mich ist eine gezielte Schulung der Reiterhand unumgänglich.
Gruß S&P