Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Nein, Du brauchst keine Brille Finchen :wink:
Ach ja: die Piaffe wird übrigens im GP und in der Kür keineswegs doppelt gewertet. Koeffizienten von 2 bekommen die Traversalen, versammelter Schritt und Trab, starker Schritt auf der Diagonale, die Einerwechsel, Pirouetten, Durchlässigkeit, sowie meines Wissens auch Sitz und Einwirkung.
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Paula

Beitrag von Paula »

Phanja meint was anderes, ich habe gerade ihren Post nocheinmal gelesen.
Sie schreibt in der Traversale auf dem Video nimmt das Pferd keine Last auf mit dem äußeren Bein. Es schiebt nur seitwärts.Hier wird also nicht die Schubkraft in Tragkraft umgewandelt, was ja der Sinn der Seitengänge ist u.a. sondern das Pferd schiebt zur Seite und nimmt keine Last dabei auf.

Phanja, habe ich dich jetzt richtig verstanden?
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Phanja hat geschrieben:In den Traversalen geht das jeweils innere Hinterbein deutlich voraus und trägt gar nicht.
Nachtrag: Die Aufgabe des inneren HB in der Traversale ist der SCHWUNG. Somit ist Schubkraft bis zu dem Augenblick gefragt, wo das innere HB auffusst und dann wieder trägt…Nur Tragkraft allein würde die fleißig-schwungvolle Vorwärts-Seitwärts-Bewegung des Pferdes nachgerade unmöglich machen.
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chantesse
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Beitrag von chantesse »

stümmt, Piaffe nicht doppelt:
http://www.hippo-results.com/results.ph ... =05&lng=de (hinteres Symbol für Einzelnoten clicken).

nichtsdestrotz gab es 9 und 10 für Piaffe. Und bei einer auch für Nicht-Experten erkennbar falschen Piaffe (was übrigens nichts mit "noch nicht perfekt" zu tun hat) ist das eben sehr hochgegriffen, bzw. es zeigt sich an der Notengebung, dass das rückständige Vorderbein nicht mehr als Fehler angesehen wird.

Unter dem Aspekt, dass ein Protokoll ein Hinweis darauf sein soll, woran noch gearbeitet werden muss, würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass die Piaffe nicht verbesserungswürdig ist, wenn man schon Höchstnote erhalten hat.

aber bevor es hier wieder "offtopic"-Ermahnungen gibt, zurück zum Thema, der Ritt fällt sicher positiv auf im Rahmen der Grandprix-Reiterei, im Gegensatz zu vielen anderen Ritten in dieser Sparte kann man sich das ohne Bauchweh anschauen.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Chantesse:
verstehe was du meinst - glaube aber die perfekte Piaffe gibt es im Sportbereich (vielleicht auch sonst) aktuell eher nicht bis selten... vielleicht ist da (leider) die Bewertung angepaßt!?
Phanja

Beitrag von Phanja »

Nur noch mal zur Klärung (auch wenn es etwas Offtopic ist): Ich meine schon das innere Hinterbein. Es greift seitlich am Schwerpunkt vorbei. Was am Schwerpunkt vorbeigeht, kann in diesem Moment auch nicht optimal zum Tragen kommen. Und ja - vielleicht will man das im Dressurzirkus so sehen, aber es geht auch anders. Und es ging ja darum, warum mir persönlich das Video nicht gefällt :wink:
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben:Weil der Dressurzirkus ja aktuell wieder arg in der Kritik steht, mal ein Beispiel, wie es auch aussehen kann…

http://www.youtube.com/watch?v=2btKVR869k8

Bin schon sehr gespannt auf den Auftritt der beiden bei den Olympischen Spielen…
Ich finde den Ritt - für einen heutigen Tunierritt!!!- gut. Unterden Blinden ist der Einäugige....
Auffallend gute Losgelassenheit ! Guter, echter Schwung ! Die Piaffe finde ich nicht so schlecht. Zwar ist sie natürlich der massiven Spannung in der ganzen Vorführung Rechnung getragen, aber das Hnterbein nimmt tatsächlich Last auf und die Basisi verschiebt + verkürzt sich zum Vorderbein hin.

Natürlich für meinen Geschmack viel zu starke Kandare. Die Anlehnung wird von vorne nach hinten genommen, dann allerdings wieder von hinten nach vorne herausgelassen. Sprich das Pferd ist vor den Hilfen und trägt sich auch soweit die Kandarendominanz es gestattet. Und, das Pferd ist am Bein und nicht nur am Sporn !

( off topic :Paula, ich finde es immer wieder interessant, wie du wissen kannst, was Herr von Neindorff gemeint hätte. Ich finde das schon ziemlich anmaßend- ehrlich gesagt ! Füge doch solchen Aussagen einfach immer ein " meine ich" oder " denke ich" hinzu, dann muß ich mich daran nicht immer so stoßen...! )

"Ritte die gefallen" ? Ja, der Ritt gefällt mir ganz gut oder vielleicht besser : ich finde ihn nicht grauselig, wie viele, viele andere. Als "vorbildlich" würde ich das allerdings noch bei Weitem nicht sehen. Aber man kann´s anschauen und findet viele gute Punkte.
Die Engländer machen z.Zt wirklich einen guten Job !
Gruß S&P
horsman
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Beitrag von horsman »

saltandpepper hat geschrieben:[Tunierritt!!!-
.... Auffallend gute Losgelassenheit ! ...Zwar ist sie natürlich der massiven Spannung in der ganzen Vorführung ... .
Gruß S&P
wie geht sowas zusammen ???
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:
saltandpepper hat geschrieben:[Tunierritt!!!-
.... Auffallend gute Losgelassenheit ! ...Zwar ist sie natürlich der massiven Spannung in der ganzen Vorführung ... .
Gruß S&P
wie geht sowas zusammen ???
Losgelassenheit bedeutet, daß zwar Spannung da ist, aber keine VERspannung im Sinne von "Festgehalten" .

Losgelassenheit hat nichts mit
durchgängiger "Entspannung " im Sinne von "oooohhhhmmmm" / Spannungslosigkeit sondern mit An- und Entspannen im Wechsel zu tun.

(Die vorhandene Grundspannung ist eine Frage dessen, was man genau als Bild haben will. Sozusagen eine persönliche Entscheidung "g")

Oder anders gesagt : Losgelassenheit zeichnet sich dadurch aus, daß die Funktionalität -bei positiver Spannung- vollständig gewährleistet ist.

Bestes Beispiel : Ballettanz = absolute Spannung bei absoluter Losgelassenheit.

Der Grad der Spannung in diesem Clip hier, ist für meinen persönlichen Geschmach deutlich zu viel, aber die Losgelassenheit ist dennoch da.

Indikatoren hierfür : Freies Schwingen des Hangbeines ( z.B. in der Traversale sehr schön zu sehen) , echte Hankenbeugung in der Piaffe ( auch wenn mir die Balance noch nicht genügend ihinten st- aber gut...) , schwingender Rücken bei freiem Hangbein ( siehe die Verstärkungen, die "durch laufen" ) . Taktmäßige Rückführungen aus den Verstärkungen. Ruhig pendelnder Schweif.
Alles Punkte, die ein Toitilas nicht mal ansatzweise aufweist- um hier ein Gegenbeispiel zur Verdeutlichung heranzuziehen. :wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

schon klar das das Tier nicht auseinandergefallen daher schlurfen soll.

aber massive Spannung? geht das nicht immer mit einer eingequetschten Ohrspeicheldrüse daher und insofern mit einem nicht losgelassenen Genick? Dann kann die Losgelassenheit nicht wirklich gegeben sein.

hab das Video aber noch nicht geschaut, ich schau es mir später mal an
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sab
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Beitrag von sab »

Also, ich sage es noch mal; ich würde sonstwas geben , wenn ich auch nur halb so gut reiten würde ! Ich finde es merkwürdig - diplomatisch ausgedrückt- wenn ein solch schöner Ritt niedergemacht wird. Ich finde den Ritt sehr elastisch, sehr durchlässig und auch sehr losgelassen mit der Spannung (nicht Verspannung) , die es braucht.

LG

Sabine
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Beitrag von horsman »

wie gesagt, ich habs noch nicht gucken können, daher nur ganz allgemein:

woher kommt denn diese (Körper-)"Spannung"?

Wenn sie erzeugt wird durch anhaltenden Druck auf dem Zügel, ist der Weg zur Verspannung nicht weit, weil das immer auch Druck auf Zunge, Lade und Ohrspeicheldrüse ergibt, was das Pferd unweigerlich mit Widerständen quittieren wird.

Kommt die (Körper-)"Spannung" aus einer Selbsthaltung und bleibt die Anlehnung dann auch leicht und das Maul locker und tätig, dann ist es ok.
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 02. Mai 2012 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Motte
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Beitrag von Motte »

Sabine -

"thumbsup"

:wink:
Phanja

Beitrag von Phanja »

sab hat geschrieben:Also, ich sage es noch mal; ich würde sonstwas geben , wenn ich auch nur halb so gut reiten würde ! Ich finde es merkwürdig - diplomatisch ausgedrückt- wenn ein solch schöner Ritt niedergemacht wird. Ich finde den Ritt sehr elastisch, sehr durchlässig und auch sehr losgelassen mit der Spannung (nicht Verspannung) , die es braucht.

LG

Sabine
Das mag schon sein - man kann aber eben nicht generell von sich auf andere schließen. Und ich denke, jeder darf doch seine Meinung zu so einem Ritt haben. Reiten ist nunmal nicht einfach nur schwarz und weiß, gut und schlecht, richtig und falsch :wink:
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

sab hat geschrieben:Also, ich sage es noch mal; ich würde sonstwas geben , wenn ich auch nur halb so gut reiten würde ! Ich finde es merkwürdig - diplomatisch ausgedrückt- wenn ein solch schöner Ritt niedergemacht wird. Ich finde den Ritt sehr elastisch, sehr durchlässig und auch sehr losgelassen mit der Spannung (nicht Verspannung) , die es braucht.

LG

Sabine
Es wird doch nichts niedergemacht. Es gefällt eben aus verschiedenen Gründen nicht allen so gut wie dir :wink: GsD sind die Geschmäcker ja verschieden -sonst fände ja jeder dicke, falbfarbene Spanier toll ( schnell das besonders tolle Pferd hinterm Schuppen versteckt) 8)
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