claustim hat geschrieben:
Selbst beim Reiten gab es eigentlich nichts, was ihn von jedem anderen jungen Pferd unterschieden hat bzw. noch unterscheidet. Mit einer einzigen Ausnahme: sobald man sich im Sattel bewegt, reagiert er sehr empfindlich. So etwas findet man jedoch erst heraus, wenn man tatsächlich im Sattel sitzt. Unter dem Strich ist das eigentlich auch kein Problem, das sich durch entsprechendes Training nicht beseitigen lassen würde. Nur sind mir jetzt bei der Beseitigung dieses Problems durch die Unfall bedingten Folgen gewisse Grenzen gesetzt.
Ok, da kann man aber wunderbar mit "Delphintherapie" Abhilfe schaffen

, das ist ja nun kein Hexenwerk.
So reite ich alle Pferd an, die ich als sehr reaktiv und impulsiv einschätze, da ich ja niemand habe, der mir beim Anreiten hilft.
Bei vorversauten Pferden- also bei welchen, die sensibel sind und bei denen einer der ersten Versuche mit Reiter obendrauf in einem Absturz gemündet haben- was für ein junges Pferd ja immer höchst traumatisch sein kann, und die daher überempfindlich auf Bewegungen im Rücken reagieren ( was ja ohnehin DER kritische Punkt bei jedem Jungpferde ist), ist "Delphintherapie" aus Sicherheitsgründen für mich ein absolutes MUSS.
Wie macht man das ? Nun, ich habe einen sehr großen aufblasbaren Delphin- so ein Schwimmtier - Länge ca. 1,80 m.
Dieser Delphin
- nachdem er ausführlich vom Boden aus eingeführt wurde, so mit allem was dazu gehört, daß Pferd ihn interessant und nicht mehr gruselig findet-
wird auf dem Sattel dergestalt befestigt, daß sich die Schwanzflosse seitlich am Sattel vertikal befindet und so der Korpus - wie eine Reitersiluette über dem Sattel in die Luft reicht. Die Höhe entspricht einem aufrecht sitzenden Reiter.
Mit diesem Delphin "im Sattel" wird dann zunächst Führtraining absolviert, wenn das schreckfrei geht und das Pferd wirklich entspannt damit ist, fange ich an, damit zu longieren.
Erst nur Schritt, dann, immer wenn das Pferd völlig entspannt damit geht, auch Trab und Galopp.
Das schwiegiste Pferd, welches ich bisher mit dieser Problematik hatte, hat dafür knapp 2 Monate gebraucht- das war wirklich ein Härtefall. Sonst dauert es für gewöhnlich 1-2 Wochen, bis die Schätze föhlich und entspannt mit dem ziemlich doll wackelnden Delphin im Rücken ihre Runden Traben und Galoppieren.
Gerne auch - als Simulanz der Reiterbeine, mit einer zusammengerollten Decke, die links und rechts runterhängt über dem Sattel.
Auf diese Weise habe ich bisher bestimmt 30-35 Pferde angeritten und seit ich das so mache , bin ich nicht einmal mehr dabei vom Pferd geflogen- nicht einmal ! In soweit trägt dieses Vorgehen meiner mitlerweile recht mürben Knochen absolut Rechnung

und es macht den Pferden Spaß und läßt sie wirklich mental wachsen .
Ein Highlight für Zuschauer ist es ebenfalls - jedesmal wieder. Ich weiß nicht, wie oft das schon fotographiert wurde -- sieht halt aber auch total lustig aus...
Vielleicht wäre das für dich eine echte Hilfe, Claustim. Und wie schön, es passt sogar total zum Thema ! (zu Medusa schielt...)
Gruß S&P