sorry, jetzt kommt erst der zweite Teil:
yvonne2903 hat geschrieben:, Nando nimmt die Hinterhand eigentlich kaum mit und da frage ich mich dann einfach, hat das dann überhaupt einen Sinn? Also nur Kopf tief aber keine HH? (...)
Wenn ich ihn in so einem Moment antreibe, geht der Kopf sofort wieder nach oben, er hält den Rücken fest und das ist ja auch kaum förderlich für seinen Rücken oder? Und, wie tief muss sein Kopf denn eigentlich?
Wenn die Biegung korrekt durchkommt und das innere Hinterbein gut vorschwingt, dann sieht es so aus, als würde das innere Hinterbein fast einen grösseren Schritt machen, als das äussere.
Ist dies der Fall, dann kommt es erstmal gar nicht so darauf an, wie das Tempo ist, das Pferd sollte einfach das Tempo selber halten können, also nicht gleich absterben, aber es darf auch etwas langsamer sein.
Ist er jedoch am "absterben", dann muss man ihn natürlich etwas vortreiben. Natürlich passiert nun genau das: das Pferd wird zwar schneller, aber wirft den Kopf hoch: Verlust der Balance, Weil Verlust der Biegung. Zwei Dinge sind wichtig: Zeitpunkt des Treibens und Stärke der Gerteneinwirkung.
Das Pferd kann das Treiben nur dann umsetzen, wenn es im richtigen Moment kommt. Also, um das Pferd zu treiben: Schenkellage! Und zwar in dem Moment, wo das innere Hinterbein abfusst! Nur dann kann das Pferd die Hilfe auch so umsetzen, dass das Hinterbein etwas weiter vorschwingt und das Pferd nicht einfach nur schneller wird. Ist der Fuss nämlich schon wieder am boden, kann er gar nicht richtig reagieren. Am besten übt man zuerst den Zeitpunkt zu erkennen, indem man ein paar Mal für sich "Jetzt" - "Jetzt" - "jetzt" sagt, wenn das innere Hinterbein abfusst. Auf dieses "Jetzt" muss die Gerteneinwirkung in Schenkellage kommen! Und zwar präzise an der Schenkellage und nicht irgendwo am Pferd. vielleicht muss man am Anfang das Zielen und treffen etwas üben. Deshalb nehme ich am Anfang lieber eine Gerte statt eine Peitsche oder ev. eine Bogenpeitsche mit kurzem Schlag (Fahrpeitsche), weil es da am Anfang einfacher ist, präzise zu sein.
Die Intensität muss natürlich so gewählt werden, dass das Pferd reagiert, aber das Pferd nicht überfällt. In der neutralen Position zeigt die Gerte auf den Boden auf Schenkellage (ich lasse sie nicht hinter mir dranschleifen, weil sie dann viel zu spät am Einwirkungsort ist, wenn ich sie brauche). Ich beginne damit, dass ich einfach die Peitsche anzuheben und zeige auf die Schenkellage (oder wahlweise Schulter, je nachdem, welche Wirkung nötig ist). Reicht dies nicht, so kommt eine Berührung, reicht dies nicht, dann kommt ein Zwick. Optimal sieht man schon am Pferd an, welche Einwirkung es braucht. Wenn ich sehe, das Pferd ist sehr unaufmerksam und wird sowieso nicht reagieren, dann bekommt es halt auch mal gleich einen Zwick. Ich möchte aber so oft wie möglich nur zeigen müssen. Das ist stark erfahrungsabhängig, ich fordere auch das Pferd immer erst mit der STimme auf: Pass auf (= achtung: jetzt kommt ein Kommando). Reagiert das PFerd schon überhaupt nicht auf dieses Pass auf (ignoriert mich komplett), dann sage ich natürlich auch kein Kommando, weil das versandet, sondern ich fordere zuerst die Aufmerksamkeit. Dies ist nötig, um ein Pferd fein zu bekommen und zu halten und seine eigene Autorität nicht zu untergraben.
das ist natürlich alles auch irgendwie noch viel zu oberflächlich... aber wie gesagt, ich müsste wohl einen sehr dicken schmöker schreiben, wenn ich jede einzelne Einwirkung, Hilfe und Situation beschreiben müsste...
