Verfasst: Fr, 17. Aug 2007 17:35
Hallo Isomer,
danke für Deine Zeilen. Was die Reiter angeht, so waren und sind es immer verschiedene, also Besitzerin + hin und wieder wechselnde Reitbeteiligungen + die Ausbilderin. Hier ist der Stand der Begabung unterschiedlich.
Was die Bewertung der Reitlehrerin angeht, bin ich befangen, weil ich sie sehr mag und wir befreundet sind. Ich fürchte aber inzwischen auch, dass da Einiges im Argen liegt, so schwer es mir fällt, dahin zu schauen.
Zum Pferd: Die Stute ist vom ganzen Körperbau her nicht wirklich dressurbegabt, ich habe sie aber immer als eifriges Pferdchen erlebt, das gefallen und mitmachen will und das Angst vor Fehlern hat. Bei manchen Reitern ist sie faul, bei mir war sie eher zu flott. Und ja, der Annahme, dass das Pferd keinen Ausweg aus dem Prozess findet, stimme ich zu.
Zu meinen eigenen "Grenzen": Ich bin da selbst im Moment intensiv am Analysieren. Ich weiß jetzt nicht, ob Du mal in mein Tagebuch von Aramis geschaut hast? Da habe ich beschrieben, dass mein Pferd von einem auf den anderen Tag die Arbeit in der Halle verweigerte. Als Erklärung habe ich vor allem meinen zu hohen Anspruch gesehen und dass ich immer mehr, mehr, mehr wollte.
Das sehe ich auch jetzt noch so, aber inzwischen denke ich, dass es wohl die Summe verschiedener Faktoren war. Und gerade, wo ich jetzt die Stute gesehen hatte, die nun seit Jahren mit diesen Übungen gearbeitet wird, wurde mir bewusst, dass ich auch meinen über eine irrsinnig lange Zeit mit immer wieder solchen Übungen konfrontriert habe. Manche davon waren erfolgreich, so konnte wir z.B. das Einrollen sehr gut korrigieren - das macht er so gut wie nicht mehr. Aber das Nachgeben und Abkauen allein durch das Anheben der Hand (mit der gewünschten Balance-Verschiebung) hat z.B. nie geklappt. Mit dem Bild der Stute im Kopf, denke ich, sah meiner sicher genauso verständnislos und bockig aus wie sie - und zu Recht.
Ich denke, diese Übungen und Methoden können viel Gutes bewirken, aber nicht bei allem und jedem. Sie können genauso auch viel Schlechtes auslösen - und DAS habe ich nicht früh genug erkannt. Wie gesagt, ich versuche selbst noch besser zu verstehen, was alles zwischen meinem Pferd und mir im Rahmen der Ausbildung falsch gelaufen ist, aber es ist z.B. extrem auffällig, wie gut er jetzt auf einige Übungen zur Anlehnung reagiert (z.B. auf die von mir schon mal beschriebene Übung von Kreinberg). Und genau das lässt mich aufhorchen: mein Pferd sagt nicht grundsätzlich "nein", es sagt zu ganz bestimmten Sachen nein. Es sagt z.B. "nein" zu der hier beschriebenen Übung. Deshalb sehe ich für mich immer deutlicher Grenzen der Methode.
Medora
danke für Deine Zeilen. Was die Reiter angeht, so waren und sind es immer verschiedene, also Besitzerin + hin und wieder wechselnde Reitbeteiligungen + die Ausbilderin. Hier ist der Stand der Begabung unterschiedlich.
Was die Bewertung der Reitlehrerin angeht, bin ich befangen, weil ich sie sehr mag und wir befreundet sind. Ich fürchte aber inzwischen auch, dass da Einiges im Argen liegt, so schwer es mir fällt, dahin zu schauen.
Zum Pferd: Die Stute ist vom ganzen Körperbau her nicht wirklich dressurbegabt, ich habe sie aber immer als eifriges Pferdchen erlebt, das gefallen und mitmachen will und das Angst vor Fehlern hat. Bei manchen Reitern ist sie faul, bei mir war sie eher zu flott. Und ja, der Annahme, dass das Pferd keinen Ausweg aus dem Prozess findet, stimme ich zu.
Zu meinen eigenen "Grenzen": Ich bin da selbst im Moment intensiv am Analysieren. Ich weiß jetzt nicht, ob Du mal in mein Tagebuch von Aramis geschaut hast? Da habe ich beschrieben, dass mein Pferd von einem auf den anderen Tag die Arbeit in der Halle verweigerte. Als Erklärung habe ich vor allem meinen zu hohen Anspruch gesehen und dass ich immer mehr, mehr, mehr wollte.
Das sehe ich auch jetzt noch so, aber inzwischen denke ich, dass es wohl die Summe verschiedener Faktoren war. Und gerade, wo ich jetzt die Stute gesehen hatte, die nun seit Jahren mit diesen Übungen gearbeitet wird, wurde mir bewusst, dass ich auch meinen über eine irrsinnig lange Zeit mit immer wieder solchen Übungen konfrontriert habe. Manche davon waren erfolgreich, so konnte wir z.B. das Einrollen sehr gut korrigieren - das macht er so gut wie nicht mehr. Aber das Nachgeben und Abkauen allein durch das Anheben der Hand (mit der gewünschten Balance-Verschiebung) hat z.B. nie geklappt. Mit dem Bild der Stute im Kopf, denke ich, sah meiner sicher genauso verständnislos und bockig aus wie sie - und zu Recht.
Ich denke, diese Übungen und Methoden können viel Gutes bewirken, aber nicht bei allem und jedem. Sie können genauso auch viel Schlechtes auslösen - und DAS habe ich nicht früh genug erkannt. Wie gesagt, ich versuche selbst noch besser zu verstehen, was alles zwischen meinem Pferd und mir im Rahmen der Ausbildung falsch gelaufen ist, aber es ist z.B. extrem auffällig, wie gut er jetzt auf einige Übungen zur Anlehnung reagiert (z.B. auf die von mir schon mal beschriebene Übung von Kreinberg). Und genau das lässt mich aufhorchen: mein Pferd sagt nicht grundsätzlich "nein", es sagt zu ganz bestimmten Sachen nein. Es sagt z.B. "nein" zu der hier beschriebenen Übung. Deshalb sehe ich für mich immer deutlicher Grenzen der Methode.
Medora