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Verfasst: Fr, 05. Sep 2008 16:16
von Anchy
Carmen hat geschrieben:Der Trick bei den Abkauübungen ist übrigens, dass das Pferd erst in dem Moment zu kauen beginnt, in dem man die Zügel wieder nachgibt.

Davon abgesehen würde ich ein Pferd, das zum Durchgehen neigt, erstmal auf lange Sicht überhaupt nicht im Gelände galoppieren.
ß

Ich auch nicht !

Wer bitte schön hat den ein Gelände, wo die nächste Straße nicht irgendwo lauert. Wir sind hier ja nicht in der Prärie. Ich zumindest nicht.
So was kann man prima mit ein paar Leuten auf einem großen Aussenreitplatz oder auf der Koppel üben, da gefährde ich wenigstens niemanden und das hat für mich absolute Priorität.

Liebe Grüße

Verfasst: So, 07. Sep 2008 13:04
von ottilie
Also ich mach die Abkauübung nochmal anders...
Der erste Unterschied ist wohl schon, daß ich es nur einseitig betreibe, sprich der andere Zügel hängt komplett durch (wenn wir jetzt mal vom Stand ausgehen). Da schließe ich dann meine Faust, und wenn das nicht reicht, wandert die Hand langsam höher. Solange, bis das Pferd das Maul öffnet, dann wird sofort losgelassen, und daraus entwickelt sich dann die Idee des Pferdes, daß es kauen soll, wenn angefragt wird.
Insofern reicht dann auch das Schließen der Faust aus - normalerweise 8)
Und damit ich das Gebiß nicht durchs Maul ziehe, habe ich eine Schenkeltrense.
Beim Reiten wird dann ähnlich verfahren, daß der andere Zügel sehr locker in der Verbindung ist, damit kein Zug auf beiden Seiten aufs Pferdemaul entsteht.
Grüsse von
ottilie

Verfasst: So, 07. Sep 2008 13:08
von Carmen
@Ottilie
Ich mache es auch einseitig. :D Ich habe mich mal dabei beobachtet. Ich schließe die Finger, nehme die Hand hoch, halte kurz und öffne dann die Finger :arrow: Pferd kaut. Hand runter. Alles schön. *grins*

Verfasst: So, 07. Sep 2008 13:37
von ~pony~
Auch wenn es schon geschrieben wurde: Ich würde das Pferd ebenfalls richtig lange galoppieren lassen. Junito hat ja keine grundsätzlichen Gehorsamsprobleme, sondern offenbar einfach Übermut. Lass ihn doch ganz gezielt galoppieren bis er nicht mehr will und weit darüber hinaus. Udo Bürger schreibt, man soll solche Pferde bis zur Erschöpfung galoppieren. Meiner Erfahrung nach lernt ein Pferd dadurch sehr schnell, dass es erstens laufen darf und zweitens u.U. laufen muss, also seine Kräfte besser gut einteilen sollte. Wenn der Galopp dann nichts besonderes, aufregendes mehr ist, sondern ganz normaler Teil der alltäglichen Arbeit, wird das Pferd gelassener. Ich habe damit bei mehreren Pferden gute Erfahrungen gemacht, und die Überlegung, ein schärferes Gebiss einzuschnallen, hatte sich von selbst erledigt.

Verfasst: So, 07. Sep 2008 13:44
von Carmen
@pony
Der Tip ist nicht schlecht. Setzt aber einiges voraus.

1. Richtig lange Galoppstrecke, auf der einem keine Fußgänger, Hunde etc. vor die Hufe springen.

2. Unerschrockener Reiter.

Ehrlich gesagt: Ich bin kein ängstlicher Reiter, aber ich glaube nicht, dass ich mir das zutrauen würde

Verfasst: So, 07. Sep 2008 17:27
von ~pony~
Carmen hat geschrieben:@pony
Der Tip ist nicht schlecht. Setzt aber einiges voraus.

1. Richtig lange Galoppstrecke, auf der einem keine Fußgänger, Hunde etc. vor die Hufe springen.

2. Unerschrockener Reiter.

Ehrlich gesagt: Ich bin kein ängstlicher Reiter, aber ich glaube nicht, dass ich mir das zutrauen würde
Bei ersterem hast du auf jeden Fall Recht. Leider hat nicht jeder Reiter das Glück, ein so tolles Ausreitgelände zu haben. :(

Bei Nummer zwei...hm...ich weiß nicht, wozu man da so viel Mut braucht. Blöd ist es nur, wenn das Pferd beim galoppieren noch hüpft oder buckelt, dann kanns unangenehm werden. Aber ansonsten ist diese Korrekturmethode eigentlich recht entspannt - finde ich zumindest - Und bestimmt stressfreier und ungefährlicher, als ein Dauerkampf.

Erfahrungsgemäß läuft das so ab: Der Reiter gibt das Kommando zum Galopp (idealerweise bevor das Pferd völlig austickt und von selbst losrennt) - Pferd freut sich und gibt richtig Gas - Reiter lässt es laufen - Pferd merkt, dass es laufen darf und wird schon nach wenigen Sekunden oder Minuten ruhiger - Pferd wird irgendwann müde und will aufhören - Reiter schickt es im ruhigen Galopp weiter vorwärts - irgendwann, wenn das Pferd wirklich nicht mehr kann, wird es durchpariert. Da gibts kein Kampf und keine Gefahr, abgesehen von den üblichen Risiken im Pferdesport. Und das Pferd lernt einfach nebenbei, dass der Kampf ums Galoppieren nichts bringt.

Ganz nebenbei bin ich ein großer Fan davon, Pferde ab und zu 10-20 Minuten im ruhigen Tempo durchgaloppieren zu lassen. Sie kommen dabei in einen sehr tiefen, geregelten Atemrythmus (damit tun sich nämlich viele Pferde schwer) und arbeiten aktiv von hinten über den Rücken. Also kann man das grundsätzlich fest in den Trainingsplan mit aufnehmen und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. :idea:

Verfasst: So, 07. Sep 2008 19:09
von Carmen
Also ich wüsste nicht, wo ich z.B. mein Pferd 10-20min galoppieren lassen könnte. Und wir haben an sich ganz schöne Reitwege hier.

Bei deiner Korrektur-Version hab ich vor allem vor oder neben dem Pferd aufspringende Hasen vor Augen. :shock:

Verfasst: So, 07. Sep 2008 19:11
von Cat_85
~pony~ hat geschrieben: Ganz nebenbei bin ich ein großer Fan davon, Pferde ab und zu 10-20 Minuten im ruhigen Tempo durchgaloppieren zu lassen. Sie kommen dabei in einen sehr tiefen, geregelten Atemrythmus (damit tun sich nämlich viele Pferde schwer) und arbeiten aktiv von hinten über den Rücken. Also kann man das grundsätzlich fest in den Trainingsplan mit aufnehmen und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. :idea:
Ja, das ist toll. Nur leider auf dem Platz sehr langweillig. Und wir haben auch bescheidenes Gelände. :cry: Dafür wünscht man sich ne richtige Galoppbahn.

Verfasst: So, 07. Sep 2008 21:04
von Sunknúni
@Pony: wenn ich eine lange sichere Galoppstrecke hätte, hätte ich das schon längst gemacht und würde diese Strecke auch zum regelmäßigeren flotten Galoppieren nutzen. Denn ich bin durchaus der Meinung, ein Pferd soll auch mal rennen dürfen und mag es auch sehr gerne. Leider habe ich im jetzigen Gelände noch keine richtig gute Strecke gefunden. Eine wird vielleicht irgendwann mal gehen, aber erst wenn Junito nicht meint plötzlich einen Seitenweg einschlagen zu müssen und zweitens sich im Notfall recht schnell bremsen lässt, da diese Strecke leichte Kurven hat und wir viele Jogger/Spaziergänger/Fahrradfahrer haben...
Da lobe ich mir das Gelände meiner Heimat: 3-4km sanfter Berg :D

Außerdem sind die Pferde auch recht unterschiedlich: bei meiner ersten RB war es auch so, dass sie etwas zum Durhcgehen neigte. Aber bei ihr war es eine Folge des Gegenhaltens und des Reinsteigerns. Das hieß, wenn man ihr die ersten paar Galoppsprünge Luft gegeben hat und sie kurz ein höheres Tempo anschlagen durfte, war sie danach ruhiger und reagierte auf annehmende Paraden.
Bei Junito habe ich dieses Gefühl nicht unbedingt, er ist bisher einfach immer schneller geworden und wurde vorne fest (obwohl ich beim Probieren nicht gegengehalten habe oder so, aber er nahm den Kopf runter um die Zügel wegzuziehen)...


Zum Abkauen: ich mache es absichtlich mit beiden Händen um das Nachgeben im Kiefer und auch Genick zu veranlassen (eben für die spätere Genicknachgiebigkeit). Seitlich mache ich es auch, aber da soll er den Hals auch biegen.


Pelham ist nun bei Ebay gekauft (ich habe in den Reitshops der Umgebung keine einfach gebrochenes in einer dünneren Dicke gefunden), ich berichte dann. Letztendlich soll es ja eher der Psyche dienen....

Spanische Trense welches Gebiss ?

Verfasst: Sa, 22. Nov 2008 19:45
von jenny1405
Hey,

ich hab auch überlegt mir ein Pelham zuzulegen,
da ich gerne mit der spanischen Trense ohen Reithalfter und so reite.
Hier ist das Problem ja, dass die so konstruiert sind, dass man sie
mit Kandare benutzt (also der Nasenriemen sonst zu weit unten und ohne
möchte ich sie nicht benutzen).

Normalerweise reite ich mit einem doppelt gebrochenem KK Ultra,
habe aber en Eindruck, dass ihm das Gebiss zu unruhig im Maul liegt
(kleinste Bewegung mit der Hand und er wird unruhig).

Meint ihr eine Pelhamstange wäre für uns richtig ?
Mit nur einem Paar Zügeln im obersten Ring und einer Kette ?
(also ohne den Hebel)

lg Jenny

Verfasst: Sa, 22. Nov 2008 23:06
von ninischi
Ich glaube, der Erfolg dieser Variante, ein galoppierfreudiges Pferd ruhiger zu machen, indem man es länger laufen lässt als es möchte, hängt stark vom Pferd ab.
Soraya wird nach 20 min Galopp erst richtig munter :lol: ich möchte nicht gern wissen, wie lange ich sie galoppieren lassen müsste, um sie so müde zu machen, dass sie nicht mehr will.

Verfasst: So, 23. Nov 2008 10:54
von Josatianma
@jenny1405: Wie wäre es denn mit einer Schenkeltrense, die du mit einem Riemchen befestigst?

Verfasst: So, 23. Nov 2008 11:32
von Sunknúni
@Jenny: wie läuft dein Pferd mit einem einfach gebrochenen Gebiss? Das liegt ruhiger im Maul. Ansonsten: wie dick ist das KKUltra (gerade die älteren sind in meiner Erinnerung noch recht dick) und wie groß ist das Maul. Kann gut sein, dass ihn das Mittelteil stört, sei es, dass es auf Zunge oder gegen den Gaumen drückt, sei es, dass die Verbindungsstücke an die Laden stoßen und dort reiben. Sind Zähne und Zahnfleisch ansonsten auch abgeklärt?

Verfasst: So, 23. Nov 2008 12:38
von jenny1405
Sunknúni hat geschrieben:@Jenny: wie läuft dein Pferd mit einem einfach gebrochenen Gebiss? Das liegt ruhiger im Maul. Ansonsten: wie dick ist das KKUltra (gerade die älteren sind in meiner Erinnerung noch recht dick) und wie groß ist das Maul. Kann gut sein, dass ihn das Mittelteil stört, sei es, dass es auf Zunge oder gegen den Gaumen drückt, sei es, dass die Verbindungsstücke an die Laden stoßen und dort reiben. Sind Zähne und Zahnfleisch ansonsten auch abgeklärt?
Hey,

das KK Ultra ist entweder 16 oder 18 mm breit, er hat ein relativ großes Maul, also Platz genug. Es ist auch wriklich nicht gravierend,
ich hab nur schon oft gehört, dass diese Gebisse sehr unruhig
liegen im Maul.
Einfach gebrochene Gebiss benutze ich nicht gern.
Er ist im Maul auch sehr empfindlich, da er früher auf blanker Kandare
(Fahrkandare) geritten wurde.
Es geht hauptsächlich darum, dass ich für meine spanische Trense, in die man Wassertrensen nur schlecht reinmachen kann,
ein Gebiss brauche und bei der Gelegenheit würde
ich auch gern mal ein Stangengebiss testen.

Verfasst: So, 23. Nov 2008 20:39
von Sunknúni
Hm, ich sehe das etwas skeptisch. Klar gibt es Pferde, die lieber ein Stangengebiss haben, wobei man immer genau gucken muss, warum das so ist. Mir erscheint es fast so, als ob dein Pferd das Gebiss nicht wirklich annimmt und/oder du eine unruhige Hand hast. Sprich er würde vermutlich auf Stange auf den ersten Blick "besser" laufen, sich aber tatsächlich hinterm Gebiss verkriechen. Wenn du nun ohnehin eine Reitweise hast, in der du mit lockeren Zügeln auf blanker Kandare reitest (sozusagen Western) könnte das zwar hinhauen, aber wahrscheinlicher ist, dass du dein Pferd nicht mehr reel geritten bekommst.
Sinniger wäre es in meinen Augen, das Pferd wieder ans Gebiss zu gewöhnen und daran, an eine weiche und ruhige Hand heranzutreten.

Zwecks spanischer Trense: erstens wüsste ich nicht, warum man hier kein Trensengebiss reinmachen könnte und zweitens wäre eine nicht passende Trense für mich echt der letzte Grund einem Pferd eine Stange reinzuschnallen :roll:



Zulezt: Meiner Meinung nach machen schärfere Hebelgebisse meist ebenfalls ihre Probleme (und das sagt jetzt ausgerechnet diejenige, die im Gelände ein Pelham drin hat ;-)). Aber auch wenn ich notgedrungen ein gebrochenes Pelham drin habe, reite ich nicht gerne damit, weil ich nicht so weich und klar einwirken kann wie mit dem einfach gebrochenen. Für mich ist das Pelham leider grad eine Notwendigkeit im Gelände, die ich in Kauf nehmen muss, weil es (noch) nicht anders geht.