Okay, nun reihe ich mich doch mal ein.
Zuerst muss ich aber Bernie etwas Recht geben, da ich grade den Eindruck habe, dass ALLES von LordFado hinterfragt wird

Ich stimme bestimmt auch nicht mit all ihren Ansichten überein, aber grade reagiert ihr etwas übertrieben.
Zum Thema: Aus den bisher genannten Gründen (Sporn eher zur Versammlung und zur Verfeinerung) finde ich Sporen bei Jungpferden auch fehl am Platz. Gibt es Probleme mit dem Vorwärtsdrang, dann lieber Gerte.
Zum Thema Furcht vor dem Sporn: Leider findet man es genau so in einiger Literatur, voran der hochgelobte Steinbrecht:
"Der Gehorsam des Pferdes gegen die Hilfen ist das Resultat der Furcht, die es vor den Schmerzen hat, welche ihm der Reiter im Falle des Ungehorsams durch seine Strafen bereiten würde. Indem es vor dem Sporn flieht, nimmt es auf den leisesten, kaum sichtbaren Druck des Schenkels die künstlichsten Stellungen und Biegungen seines Körpers an..." (S. 30)
"Dieser Gehorsam ist das Resultat der früheren Einwirkungen der Sporen während der Dressur, und die Furcht vor Wiederholung dieser Einwirkungen erhält es stets aufmerksam und willig." (S. 31)
Dann geht es um die Abstufungen, genannt wird der Spornstoß: "Er verursacht dem Pferde augenblicklich heftigen Schmerz und erregt außerdem durch die Verletzung der Haut Entzündung und Anschwellung der betroffenen Teile, wodurch die Empfindlichkeit derselben auf längere Zeit gesteigert wird." (ebd., danach wird noch hingewiesen, dass der SPorn auch wirklich große Zacken haben soll

).
Benutzt werden soll er bei Faulheit und Widersetzlichkeit ("Bosheit").
Vom Spornstoß unterscheidet Steinbrecht den Spornstich (gilt bei ihm als Hilfe), der dem Pferd die Stöße in Erinnerung rufen soll, damit es wieder gehorsam ist...
Zumindest weist er eine Seite weiter darauf hin, dass man die Sporen nicht zu übertrieben und häufig verwenden sollte, um das Pferd nicht abzustumpfen
--> Steinbrecht interpretiere ich so, dass er sehr wohl vom Groben zum Feinen geht und das Pferd zum Gehorsam erzieht, indem er es die Strafen fürchten lässt. Sicher ein Mittel, um das Pferd zu dressieren und vermutlich auch, um es einmal fein zu reiten.
Ich suche noch nach anderen Methoden, weil ich mich damit nicht identifizieren kann. Wobei ich gestehen muss, dass der von Steinbrecht beschriebene Weg sehr logisch erscheint und man schnell Ziele erreicht. Aus dem Grund neige auch ich ab und an, so zu arbeiten. Aber Junito erzieht mich da glücklicherweise anders, da er zu den Pferden gehört, die sich auf diese Weise eben nicht zwingen lassen.