Faules Pferd

Rund um die klassische Reitkunst

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maurits

Beitrag von maurits »

Interessant wäre in dem Zusammenhang auch die Fütterung des Pferdes.

Mich ganz persönlich würde auch die Abstammung interessieren.

lg
maurits
heike61
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Beitrag von heike61 »

mir scheint, dass ich eine menge glück habe mit meinen tierchen oder sie sind die ausnahmen von der regel :wink: :) :wink:


grüße
heike
Wenn du weitergehst, ändert sich deine Perspektive!
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susiesonja
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Beitrag von susiesonja »

Ich denke das kommen einfach mehrere Faktoren zusammen. Rasse, Zucht, Aufzucht, Haltung, Erziehung und natürlich die Reitweise.
Natürlich kann jedes Pferd zünden und kurze Reaktionszeiten haben, aber eben nur im Rahmen seiner Möglichkeiten. Diese dann optimal zu nutzen ist die Kunst. Eben dem Pferd angepasst zu reiten (siehe Beitrag Josa).
Im Fall von Poetin allerdings denke ich auch, dass in der Ausbildung des Friesen zu schnell zu große Schritte gemacht wurden. Muskulatur muss ja die Chance haben wachsen und tragen zu können. Und dann kann ich als Reiter auch Leistung und Reaktion erwarten.

Ich kann nur von meinem Friesen sprechen. Der ist kein besonders leichter Typ. Vom Gemüt her auch eher der phlegmatische und gemütliche Kerl. Dennoch kann ich ihn, mittlerweile, mit wenig Aufwand reiten. Und ein noch besserer Reiter kann ich mit noch weniger Aufwand reiten (durfte ich kürzlich bei meinem RL bewundern :wink: ).
Das hat aber entsprechend gedauert. Wir nutzen Seitengänge oft und viel, um ihn zu lösen und beweglich zu machen, was das Zünden deutlich positiv beeinflußt. Ebenso setzt der RL auch halbe Tritte ein, um dem Pferd mehr Kraft zu geben. Aber nicht als "Lektion", sondern als Mittel zum Zweck.

Meinen Reitponywallach könnte man aber trotzdem niemals so reiten wie den Friesen. Für den ist sogar diese Einwirkung schon zuviel, weil er extrem fein ist. Und trotzdem käme ich nie auf die Idee, das der Friese so werden muss, wie der Ponywallach. Die haben ganz andere Vorraussetzungen, physisch wie psychisch.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Heike 61, alleine die Behauptung, daß es keine Pferde mit verzögerter Reaktionszeit gäbe, birgt die Gefahr in sich, daß, hat man zufällig dann doch ein solches vor sich, dem Pferd nicht gerecht wird und dieses überfordert.

Wenn dir noch kein solches Pferd untergekommen ist, ist diese Aussage zwar nachvollziehbar, aber das macht sie nicht richtiger.
Es gibt diese Verzögerung, des öfteren bei Kaltblütern, Friesen, Tinkern und auch bei alten Schlägen einiger WBs auch bei manchen Kladruberschlägen habe ich es schon erlebt.
Diese Pferd sind innerhalb ihrer Reaktion u.U. überaus fein, aber einfach ein wenig langsamer. Das ist kein Vorurteil, sondern meine Erfahrung in rd. 38 Jahren.
Und wenn man das berücksichtigt, klappen z.B. die Serienwechsel auch ohne "deutlichere" Hilfen, sondern fein und dezent.
Es ist eben vieles eine Frage des timings. Oder wie Herr von Neindorff immer sagte : " gutes Reiten bedeutet, für jedes Pferd die PASSENDE Ansprache zu finden. "
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Hallo ihr Lieben,

zum Thema Fütterung: Er bekommt Heu satt und zwei mal am Tag je 1/2 Messbecher Sojaschrot (hat ca. so viel Eiweis wie ein Kg Hafer), Mineral, Bierhefe und ein halbes Kg Maisflocken.

Des weiteren habe ich mit meinem Ausbilder gesprochen: Das "Zünden" bei den Halben Tritten in erster Linie hat sich deutlich verbessert, seit dem ich ihn daraus wieder richtig ins Vorwärts schicke. Ich habe mir beim so vor mich hinreiten leider angewöhnt, ihn immer Stehen zu lassen oder Ruhe zu gönnen, wenn er etwas gut gemacht hat. Das hat dazu geführt, dass er in den Lektionen, die etwas anstrengender sind, eingeschlafen ist.
So schleichen sich Fehler ein... :cry: Jetzt ist die Lektion erst nach dem Vorwärts beendet und ich gönne ihm Ruhe. Das klappt viel besser.

Ich bin euch dankbar, dass ihr mir ein bisschen das Tempo genommen habt bei der Ausbildung. Ich habe beim Nachdenken festgestellt, dass ich vielleicht nicht unbedingt Ausbildungsschritte übersprungen habe, aber zugunsten weiterführender Lektionen, Basisübungen etwas vernachlässigt.
Daran arbeiten wir jetzt verstärkt.

Liebe Grüße,
Poetin
lalala

Beitrag von lalala »

Warum fütterst du Maisflocken und Sojaschrot ?
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Yo, da gehen bei mir auch die kleinen Alarmglöckchen an. Weder Mais noch Soja sind als Alleinfutter geeignet. Beide Produkte werden in der Viehmast verwendet und haben enorm viel Eiweiß und sind als Dickmacher bekannt. Zuviel davon kann zu erheblichen Problemen führen, u.a. vermutet man, dass zuviel Sojaschrot auch zu Rehe führen kann.

Die Frage nach dem Warum würde mich auch interessieren.
Vielleicht magst Du mal ein Foto einstellen. Nur weil ein Friese "vom alten Schlag" ist, muss man ihn ja nicht extra noch "barock füttern". :wink: Oder ist er so dünn, dass Ihr aus diesem Grunde so füttert?
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

lalala hat geschrieben:Warum fütterst du Maisflocken und Sojaschrot ?
Yep, das war auch mein Gedanke und ich hab gleich eine Zusatzfrage: Wenn das Pferd bisweilen doch ein wenig "faul" ist, warum keinen Hafer?
Lala
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Beitrag von Lala »

Medusa888 hat geschrieben:Weder Mais noch Soja sind als Alleinfutter geeignet. Beide Produkte werden in der Viehmast verwendet und haben enorm viel Eiweiß und sind als Dickmacher bekannt. Zuviel davon kann zu erheblichen Problemen führen, u.a. vermutet man, dass zuviel Sojaschrot auch zu Rehe führen kann.
Zur Richtigstellung: Mais enthält kaum Eiweiss, dafür viel Energie in Form von Stärke (=Fettbildung bei leichtfutterigen Pferden!)

Mein Pferd (Freiberger vom alten Schlag) wurde übrigens deutlich lebendiger und leistungsfähiger seit das KraFu praktisch gestrichen wurde und sie einige (viele) Kilos verloren hat.
Poetin
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Beitrag von Poetin »

Ganz locker bleiben. Sojaschrot füttere ich zum Muskelaufbau, ist im Übrigen in sämtlichen Muskelaufbaupräparaten oder Aufzuchtfutter enthalten, weil es deutlich mehr essentielle Aminosäuren enthält, als z.B. Hafer. Und da in den wenigsten Futtermitteln genügend Energie enthalten ist, bekommt er Maisflocken, um dies auszugleichen.
Foto von ihm ist übrigens in meinem Vorstellthread.

Liebe Grüße
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hi

die frage ist aber immer auch wieviel das Pferd verwerten kann. Hafer hat die höchste Verdaulichkeit. Ich würds deshalb probieren. Zu schneller Muskelaufbau ist auch nicht gut. Da können Bänder und Sehnen nicht mithalten! Bitte auch daran denken und die Belastung anpassen. Der Körper muss für eine erhöhte Belastung in der Versammlung vorbereitet werden.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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