Klassische Ausbilder und ihre Vor- und Nachteile..Diskussion

Rund um die klassische Reitkunst

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*Krisi*
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Beitrag von *Krisi* »

ahh, :idea: ich glaube, ich hab Dich jetzt verstanden.
Das klingt aber schon ein weinig anders als Du am Anfang geschrieben hast.
Ich gehe natürlich auch davon aus, daß ein RL normalen Umgangston beherrscht und auch verwendet. Keiner möchte gerne auf Dauer herablassend behandelt werden. Das kann ich auch nicht leiden.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

sab hat geschrieben:Na ja, ich wünsche mir schon einen Reitlehrer, mit dme ich NICHT auf Augenhöhe umgehe, sondern zu dem ich aufsehen kann, der ein Vorbild ist, der weiss , was er tut und der sehr viel mehr weiss als ich ! Es laufen nämlich zuviele möchtegern Reitlehrerinnen rum, die keine Quailifikationen haben aber sich trotzdem berufen fühlen (warum nur ?).

Und wenn ich noch nicht mal Strenge meines Reitlehrers abkann, wie will ich dann einen so anspruchsvollen Sport wie Reiten durchhalten ? Bei Eiseskälte, bei Hitze etc ?

LG

Sabine
Hast du nun meine Aussagen samt und sonders so fehlinterpretiert, oder sie nicht gelesen?

:roll:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

*Krisi* hat geschrieben:ahh, :idea: ich glaube, ich hab Dich jetzt verstanden.
Das klingt aber schon ein weinig anders als Du am Anfang geschrieben hast.
Ich gehe natürlich auch davon aus, daß ein RL normalen Umgangston beherrscht und auch verwendet. Keiner möchte gerne auf Dauer herablassend behandelt werden. Das kann ich auch nicht leiden.
Wie es klingt hat vermutlich schlicht damit zu tun, wer wie genau was für sich definiert. Wie gesagt, militärischer Ton wird von mir eben so gedeutet, wie es die Wortwahl erklärt, und wenn man sich beim Militär umschaut, dann erlebt man das was ich eben ausschließen möchte - s.o. beschrieben.

Habe nie gefordert, dass ein RL immer nur puschelig sein soll! Was ich hier im Umkreis wirklich oft sehe ist eben das nicht was du schreibst, sondern ein andauerndes Genöhle und Gemotze - und da verstehe ich die Reiter nicht, die glauben das wäre gut und richtig. Wenn mal anmotzen erforderlich ist und zum Ziel führt, bricht sich kein RL einen Zacken aus der Krone dann auch mal zu erwähnen, dass es anschließend (hoffentlich doch :wink: ) dann besser ist.
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*Krisi*
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Beitrag von *Krisi* »

Es liegt vielleicht auch daran, wie die Leute in Deinem Umfeld unterrichten und was Du da so hörst.
Ich kenne da genau einen "Motzer", aber das ist kein RL, sondern ein selbsternannter Trainer (kann aber nicht viel).
Und dann kenn ich auch noch das genaue Gegenteil: der entschuldigt sich sogar dafür, wenn Du ihn nicht verstanden hast :D (und der unterrichtet super und hat gewaltig was drauf).
Alle anderen sind höflich, manchmal auch knackig in den Anweisungen, also ganz normal.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

*Krisi* hat geschrieben:Es liegt vielleicht auch daran, wie die Leute in Deinem Umfeld unterrichten und was Du da so hörst.
Ich kenne da genau einen "Motzer", aber das ist kein RL, sondern ein selbsternannter Trainer (kann aber nicht viel).
Und dann kenn ich auch noch das genaue Gegenteil: der entschuldigt sich sogar dafür, wenn Du ihn nicht verstanden hast :D (und der unterrichtet super und hat gewaltig was drauf).
Alle anderen sind höflich, manchmal auch knackig in den Anweisungen, also ganz normal.
Das finde ich ja auch alles ganz "normal" - war wirklich bezogen auf das Stichwort "militärisch rauher Ton". :wink:
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Ravina
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Beitrag von Ravina »

:? vielleicht als Beispiel, für einen Reitlehrer, den ich jetzt in meinem Alter gar nicht abkann: mein Mann und ich hatten gemeinsam Reitstunde, auf unterschiedlichen Leveln, aber beide bemüht - dann kommt das Kommando: Bügel überschlagen (worüber man stundenlang diskutieren könnte) mit der Bemerkung: dann mache ich euch mal für ein paar Tage die Ehe kaputt...... :twisted: was dann auch ein paar Tage so war.

Ernsthaft: die Haltung möchte ich bei einem Reitlehrer nicht mehr erleben

Jeder hat mal einen schlechten Tag - sowohl Lehrer als auch Schüler. Dumm fand ich auch (bei einem normalerweise sehr, sehr guten Lehrer) die Aussage: DER (mein Pferd) darf das aber nicht ------ohne den Hauch eines Hinweises, wie ich das ändern könnte......
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Beitrag von Motte »

Finchen -

mit Sicherheit hat das auch viel damit zu tun, wie man selber so "tickt". Sicher, möchte ich von meinem RL auch nicht ständig in irgendeiner Form "runtergemacht" werden oder total von "oben herab" behandelt werden.
Ich hab das aber auch noch nie erlebt.

Nun gibt's unter den Menschen ja aber auch "Sensibelchen", die jedes laute, energische Wort völlig auf sich beziehen, was dazu führt, dass die erstmal in eine tiefe Sinneskrise verfallen.
Und ich glaube, solch ein Verhalten ist für's Reitenlernen einfach kontraproduktiv - weil da MUSS man sich manchmal einfach überwinden, man muss über seinen eigenen Schatten springen, man muss auch einfach mal nen "Schubs" bekommen.

Ehrlich gesagt, kenn ich das aber auch nicht so, dass RL ihre Schüler grossartig "traktieren"...

Aber wie gesagt - was der eine als traktieren empfindet, ist für den anderen höchstens ein burschikoses "hey - mach mal".
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

@Motte:

ne, gegen mal harsche Worte bin sogar ich nicht zu mimosig :) , das ist völlig ok, wenn der Rahmen stimmt.
Bleiben wir doch bitte bei dem was ich kritisiert habe - das "militärische" - das hat was mit Kadavergehorsam zu tun, und der ist weder vom Pferd noch von mir zu verlangen, ein respektvoller Umgang soll es immer bleiben, GRADE auch wenn es strenge Kritik zB gibt, denn die ist wichtig, aber wesentlich hilfreicher, wenn sie angemessen rüberkommt, weil eben auf der anderen Seite auch eine Wertschätzung als Mensch erkennbar ist.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben:
wer nach einem Schubs noch angebrüllt wird mit "siehste, GEHT DOCH" wird den Schubs sicher weniger positiv aufnehmen als der, der hinterher vielleicht sowas wie "na siehste mal, so war es doch schon besser" hört. Und bitte, bitte jetzt nicht wieder am einzelnen Wort festmachen! Wem die Bedeutung, der Unterschied anhand des Beispiels nicht klar ist, sorry, aber dann gehen mir die Ideen aus es verständlich zu erklären was ich meine - und hege dann allmählich auch den Verdacht, dass es unabhängig von der Sinnhaftigkeit der Erklärungen eh auf ein Gleis geschoben wird. :wink:
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chica
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Beitrag von chica »

Liebe Gemeinde,

an dieser Stelle der Hinweis - es geht in dieser Box um die verschiedenen Reitlehrer unserer Zeit und ihre Methoden. Nicht um deren Ton. Wenn das Thema so brisant für euch ist, eröffnet bitte einen neuen Thread oder bemüht die Suchfunktion - ich bilde mir ein, wir hatten das Thema schon mal.

Hier bitte weiter zu den verschiedenen Ausbildern.
LG Ines
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Bebe hat geschrieben:Ich habe nie geschrieben das es ALLE FN und ALLE Klassikreiter sind, bitte nichts verdrehen.
Hallo Bebe, doch, hast Du weiter vorne:
Alle die nach der herkömmlichen Methode reiten, reiten zu stark vorwärts, egal ob in den Seitengängen, nur Tempo hoch.Klar gibt es ausnahmen, aber sie treiben wie wild vorwärts.
Und genau diese Pauschalierungen sind uns hier etwas merkwürdig aufgestoßen. Nix für ungut: viele hier reiten Turnier und stellen ihre Pferde trotzdem im klassischen Sinn vor. Hier gibt es keine Vorwärtsschrubber und Rollkurer, auch wenn einige hier "FN" sind.

Das einzige, was in dieser Fülle an Reitstilen, Gurus und gegenseitigen Pauschalanschuldigungen hilft, ist sich selbst zu informieren und möglichst die wichtigsten Klassiker zu lesen.

Ich würde Dir für den Anfang den Steinbrecht empfehlen. Er ist dem, was Dir in der Praxis bisher begegnet ist, vermutlich am nächsten. Er ist der typische deutsche Klassiker, er beschreibt sehr klar, präzise und äußerst ausführlich.
Und ansonsten könntest Du Dir Videos von Dr. Klimke anschauen. Er war für mich der letzte wahre Klassiker im Sport. Die schönen Lehrfilme von ihm sind vor einiger Zeit wieder aufgelegt worden: http://www.pferdia.de/dvd-set-dressur-i ... limke.html (die kenne ich noch von früher auf VHS :D )
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

max, das ist aber einseitg "nur" der dt. Teil der Klassik, der sicher nicht zu vernachlässigen ist. Bebe scheint es aber mehr auf die franz. Teile abgesehen zu haben. Der Gueriniere ist da ein guter Anfang, weil auch Steinbrecht hierauf aufbaut. Und ob man will oder nicht, man kommt an Baucher nicht vorbei. Und dann doch lieber Baucher nicht gleich durch Steinbrechts Hetztiraden verleiden lassen, sondern kurz das kleinere Racinet Büchlein gelesen.

Noch ein Hinweis an Bebe, die ja auf ihrem Weg noch ziemlich am Anfang steht: Jede Medaille hat ihre zwei Seiten. Jedes Ausbildungssystem, jede "Anwendung" eben auch. Es gibt da kein System ohne Fallstricke. Am besten man wird sich möglichst immer über die Vorteile und die Gefahren bewußt, dann stolplert man weniger in die Fallen hinein.

Natürlich gibt es unumstößliche allgemein beschriebene Ziele. Die Deutschen nennen da zu Recht die Skala d.A., die Franzosen, auch zu Recht die drei Worte : " calme, en avant, droit " (Ruhig, vorwärts, gerade.)
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 18. Mai 2011 22:24, insgesamt 1-mal geändert.
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chica
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Beitrag von chica »

@horsmän - wie soll sie sich mit den Unterschieden vertraut machen, wenn sie sich nur "einseitig" weiterbildet. Die französische Schule wurde durch Deine Vorschläge bereits abgedeckt ;)
LG Ines
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horsman
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Beitrag von horsman »

chica, wenn du mal schaust, hab ich auch Steinbrecht und Oliveira genannt, also nicht bloß franz. Kandidaten. Nur mit den Deutschen, wird sie die "Klassik" aber auch nur halb kennen lernen.
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chica
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Beitrag von chica »

Meine Worte... :roll:
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Horsmän: ich habe den Steinbrecht vorgeschlagen, weil sie sich in diesem Kontext aufgrund ihrer bisherigen praktischen Erfahrung (so wie sie sie beschrieben hat - nämlich FN) zunächst am wohlsten fühlen wird.
Von dieser Basis sollte man ausgehen und sich langsam immer weiter zum Tellerrand hervorarbeiten - und später auch darüber hinaus.

Daher auch der Hinweis auf die Klimke-Videos.

Jemandem, der eigentlich aus der deutschen Reiterei kommt, gleich mit Baucher zu kommen, könnte auch ganz schön nach hinten losgehen. Und das hätte der von mir durchaus sehr geschätzte Herr Baucher nicht verdient.

Den Steinbrecht finde ich für die Praxis übrigens besser als Gueriniere, weil er viel ausführlicher ist und deutlicher auf den Punkt kommt.
Viele Grüße
Sabine
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