saltandpepper hat geschrieben:
Möglicherweise liegt das aber auch daran, daß du ja offensichtlich den Lotsitz vorziehst, der einen solch differenzierten Einsatz des Beines ja erschwert bis unmöglich macht, jedenfalls wenn man nicht völlig sein Becken blockieren möchte.
Die Beweglichkeit Deines Beckens kann ich nicht beurteilen, an meinem jedenfalls blockiert nix. Und schwermachen tut der Gleichgewichtssitz auch nichts. Im Gegenteil, er macht vieles leichter. Wenn man denn mal soweit ist.
saltandpepper hat geschrieben:
In der beschriebenen Hlfengestaltung sehe ich gerade für die Piaffe, die ja das Ergebnis von optimaler Rittigkeit und Durchlässigkeit ist viel Raum für Verwirrung beim Pferd. Wie unterscheidest du die Einwirkung für den Antritt aus dem Schritt und der Rückführung aus dem Trab in die Piaffe ?
Antritt aus dem Schritt: vortreibender Schenkel, Trab rauslassen.
Rückführung: da die Piaffe bei mir ja später kommt, kennt das Pferd den Unterschied zwischen "Versammlung" und "nur langsam" ja schon. Es hat auch gelernt, kadenzierter zu treten, den Schwung zu erhalten, sich vorne aufzurichten und hinten die Hanken zu beugen (und nicht nur den Hintern einzuziehen), weil es SEINEN Schwerpunkt nach hinten verlagern kann. da muss ich das Bein nicht NOCH weiter nach hinten legen, sondern nur ein wenig mehr ANLEGEN. Und es sich an der Hand abstoßen lassen. Weil es gelernt hat, leicht und nachgiebig im Genick zu sein und trotzdem die Hand zu suchen. An MEINER Senkrechten ändert sich da nichts, weil aber das Pferd "nach hinten kippt" und sich unsere Längsachsen gegeneinander verschieben, sieht das Bein optisch weiter hinten aus.
Wie so oft .. wenn die Vorarbeit stimmt, fällt einem die Lektion vor die Füße :)
saltandpepper hat geschrieben:
Wie erklärst du den Unterschied zwischen Schwungentfaltung nach vorne : Schritt -Trab , zu Gewichtsaufnahme bei Aktivität : Schritt-Piaffe ? Das sind doch zwei ganz unterschiedliche Bewegungsmuster aus Becken und Hankenposition ?
Nö, das ist im Grunde das Gleiche. Ob ich das Pferd, durch die vorweisende Hand, aus dem Schritt in den Trab entlasse und dann trabe, oder ob ich beim Antritt in den Trab meine Schwerpunktverlagerung benutze, damit das Pferd seinen Schwerpunkt verlagert und dadurch, dass ich es nicht vorne rauslasse, sondern elastisch durchhalte (was keineswegs von vorne nach hinten bedeutet), ist von der Hilfengebung her nur insoweit verschieden, als dass ich den Trab bein Antraben aus dem Pferd herauslaufen lasse und für die Piaffe im Pferd drin behalte. Und es unterscheidet sich im Grad der Kadenz. Das wars aber auch schon.
saltandpepper hat geschrieben:
Und natürlich sieht ein Bein, das zuvor im Lot zur Hüfte lag( also in der Position liegt, in der ich es für die Piaffe würde haben wollen)und daraus noch zurückgenommen werden soll, merkwürdig aus und liegt dann wohl auch funktionell ( strahlt) tatsächlich zu weit hinten..
Stimmt. Aber davon war ja auch nie die Rede.
saltandpepper hat geschrieben:Es beraubt einen irgendwie der Möglichkeit noch feiner zu führen, finde ich :wink:
Ich weiß nicht recht ... feiner als mich kaum bewegen zu müssen, geht fast nicht :)
saltandpepper hat geschrieben:
und :Eigentlich müßte doch die Anweisung des Versammlungsgrades über die Schenkelposition - und zwar ganz unabhängig von der Hand, genau das , was ein Reiter der am liebsten "ohne Hand" reiten möchte, und diese nur für die Anlehneung dem Pferd bieten will, anstreben sollte ?
Wie jetzt? OHNE Hand und DOCH Anlehnung?
Leichte Hand und Anlehnung, DAS könnte gehen.
Aber natürlich kann man einen Teil des Hilfenspektrums auch weglassen oder fürs Pferd diffus machen. Aber warum sollte man das tun wollen? Im Gegensatz zu manchem Reiter, hält das Pferd die Hand NICHT für Teufelswerk. Es sei denn, man benutzt sie falsch.