"Stirnlinie vor die Senkrechte" - um jeden Preis?

Rund um die klassische Reitkunst

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Gast

Beitrag von Gast »

Dein Alpentotilas hat sich gut gemacht, zähnchen, Respekt. Er kommt noch ein bisschen auf die Hand, ohne sich eklatant auf den Zügel zu legen. Das wird sich aber mit zunehmender Durchlässigkeit geben. Und irgendwo MUSS das Pferd "das", was von hinten kommt, auch hin transportieren. Und wenn "das" durchs Pferd durch laufen kann und vorne ankommt, ist alles in Butter.
Der Rücken ist tätig, der Vortritt ist sehr gut, es kommt schön aus der Schulter und zeigt genügend Schwung. Insgesamt springt einem die Losgelassenheit quasi ins Auge. Gute Arbeit!

Von Einbeinstütze kann glücklicherweise keine Rede sein, da sich das betreffende Beinpaar im Vorschwung befindet und zum Zeitpunkt des Auslösens lediglich die Zehenspitzen BEIDER Füsse noch Bodenkontakt haben.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Paula hat geschrieben:ja hast ja recht ich fürchte nur was mir dazu einfällt wird dir nicht gefallen: der Halflinger ist aus dem Takt gekommen. er hat eine Einbeinstütze , er greift sich gerade, er trägt sich gerade nicht, das heißt er geht nicht mehr in Selbshaltung, da er gerade nicht losgelassen trabt.Ohne Takt ist keine Losgelassenheit möglich. Aber das ist eine Momentaufnahme das kann vorher perfekt gewesen sein, aber du wolltest ja zum Foto was lesen,ansonsten nettes Pferd und ich guck noch mal die alten Bilder an.
.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz warum ein junges, eigentlich fast rohes Pferd "perfekt" gehen muss. Anhand der Tatsache, dass der Hafi sehr kurz unterm Sattel ist, finde ich die Aufnahme sogar mehr als ansprechend. Er tritt HERVORRAGEND unter, wirkt gut geschlossen und hat einen mehr als guten Spannungsbogen.
Natürlich sollte im Laufe der Ausbildung darauf geachtet werden, dass er der Nase weiter vornimmt, aber das wird er auch wenn die Kraft dazu da ist.
Weiteres kann die Hafinette aus dieser Haltung gut in die Dehnung entlassen werden und der Spannungsbogen würde sicherlich erhalten bleiben.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
Paula

Beitrag von Paula »

Tess er greift sich!!! oder muss dran vorbeispuren und sich schief machen.weil die Vorhand ist gebunden festgehalten sie kommt nicht schnell genug weg...
Tess
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Beitrag von Tess »

Man kann es nicht wirklich gut erkennen, da der Boden tief ist und die Glocke dumm hängt.
Ich denke von dem was ich sehe weder, dass er sich greift noch dass er schief dran vorbeitritt, denn der Hinterfuss braucht noch ein wenig Zeit um aufzufussen, während der Vorderfuss schon so gut wie weg ist vom Boden.
Paula

Beitrag von Paula »

nein er muss nicht perfekt gehen aber ich vermute das Pferd kann nicht takten,zu diesem Zeitpunkt und anlehnung gestattet man erst wenn es im Takt ist
Takt Losgelasseheit Anlehnung das war eine Prinzipiensache das ist eine Vermutung kann sein dass es gut läuft das es nur mal passiert ist, ein Video würde aufklären
Paula

Beitrag von Paula »

Tess es taktet nicht dafür wette ich
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 11. Jan 2012 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Paula hat geschrieben:Nein das Pferd soll sich immer tragen
Falsch.
"Tragen" kann sich ein Pferd erst dann selbst, wenn es in der Ausbildung soweit ist, den Schwerpunkt nach rückwärts zu verschieben. Vorher kann es allenfalls im Gleichgewicht sein, was es aber automatisch ist, wenn es sich nicht stur auf die Hand lümmelt. BIS es zu Schwerpunktverlagerung kommt, vergeht eine relativ lange Zeit, in der das Pferd auch frontlastig sein darf. Selbstverständlich nicht nur und nicht übermässig, aber solange es zu keiner Lastenverteilung nach hinten kommt, bleibt ihm ja auch nichts anderes übrig.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

*räusper*
Der Zeitpunkt zu dem der Hafi kurz unter dem Sattel war entsprach dem ersten Hafi-Foto, von Zähnchen eingestellt (Seite 3).
Das "inzwischen sieht es so aus" wurde von summer eingestellt, wie lange das Pferd bis dato unter dem Sattel war steht nicht dabei.

Nur mal so nebenbei...
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Paula

Beitrag von Paula »

Definitionssache. Wir sind sowieso in 2 Ozeanen unterwegs, aber Seunig lesen würde dir Aufschluß geben...ich habe nun fertig für heute muss los.bin in eile daher klingt das nun vielleicht etwas schroff
Tess
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Beitrag von Tess »

@ Paula: meines Wissens nach ist die SdA nciht minutiös Punkt für Punkt abzuarbeiten, sondern die einzelnen aufeinander abfolgenden Punkte sind kräftigst miteinander verzahnt.
Von daher sehe ich ABSOLUT nicht ein, wieso eine Anlehnung verboten sein sollte, wenn der Takt noch nicht da ist.

Unter Takt versteh ich übrigens eher das Gleichmaß der Bewegungen - also quasi, wenn der Haflinger dieses Trabbewegungsmuster über die Zeit konstant und gleichmäßig in Tempo und Bewegungsablauf zeigt.
DAS kann uns in der tat nur ein Video zeigen.
Gast

Beitrag von Gast »

Oh! Mea culpa. Mea maxima culpa :)
Danke, ottilie, für den diskreten Hinweis mit dem Zaunpfahl ;)
Nakim

Beitrag von Nakim »

daß man einem Pferd die Anlehung als Remonte nicht gestattet haben weder die Reiterin auf dem Photo (Dorle mit Sally-Ann) noch Herr von Neindorff je gesagt. Daß es im Institut üblich war die ersten Minuten am hingegebenen Zügel zu reiten hat doch damit nicht zu tun. Ich war lange Jahre dort und habe grade die Remonten oft geritten. Natürlich war Anlehnung angestrebt. Und genauso natürlich durften sie im Trab hin und wieder nach unten bis auf den Boden strecken. Dabei sollte die Anlehnung erhalten bleiben. Aber auch das ganz nach unten lassen war nicht ständig sondern immer nur mal eine lange Seite lang.
Zähnchen

Beitrag von Zähnchen »

Danke für die Kommentare....

Du Paula..... der Takt, der ist uns wohl allen wichtig.. und die sdA kennen wir auch alle....
ABER: interessante Schule, die Du da beschreibst.... denn auch wenn ich Takt und Losgelassenheit und Anlehnung so explizit wie Du hintereinaner reihe... (ich denke eher, daß die drei ohne einander irgendwie nicht gut können und jeder Baustein isoliert betrachtet ein wenig unglücklich ist.....)
.. auch wenn ich das hintereinander betrachte, was sagen Deine PFerde und deren Muskulatur zu "unangelehnten Schlabberzügeln"... ????

Du lässt das Pferd ins Leere fallen .und dann soll es sich mal schön loslassen und seine Balance suchen ..... wer beschreibt denn so etwas ????

UND NEIN: Das soll NICHT heißen, daß Du das Pferd an die Hand knallen sollst!!!

Bitte fühle Dich nicht angegriffen- die Frage ist rein sachlich zu verstehen
Zähnchen

Beitrag von Zähnchen »

Seunig ?????
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Meg
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Beitrag von Meg »

Also wenn ich meinen angerittenen mit langen Zügeln reiten würde, würde er nur schwankend mit durchhängendem Rücken durch die Gegend eiern, um mich dann bei nächst bester Gelegenheit in den Sand (bzw. Schnee) zu setzen, weil ihm der korrekte Zügelkontakt die Sicherheit gibt, die im sonst fehlen würde.

Da ich meine Knochen und den Rücken meines Pferdes gerne habe, reite ich ergo lieber mit Kontakt 8)

Hugh, ich habe gesprochen

P.S.: Haffitier gefällt mir auch!
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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