Ich gebe Dir mal ne Rückmeldung
bubi9191 hat geschrieben:
Wenn mein Pferd absolut stur irgendwo steht und nicht hin möchte (sei es Waschplatz, Anhänger,..) und es keine Angst hat, sondern es vielleicht einfach langweilig, unanagenehm (weil kaltes Wasser an den Beinen,..) oder was auch immer findet, dann gibt es natürlich die Variante "Ich gebe meinem Pferd einen Anreiz/eine Motivation, damit es das freiwillig und gerne macht".
Ehrlich gesagt dauert das aber viel länger und das kann man niemals ganz abstellen. Deswegen lernt mein Pferd am Waschplatz zu stehen, ohne dass ich ihm Leckerlies dabei gebe o.Ä. Nach erfolgreicher Waschung gibts eine Möhre und dann in den Stall.
Die Beispiele die Du hier so bringst bringen mich dazu zu fragen, wozu sie eigentlich dienen sollen - und dies ist eines davon.
Ich sehe da irgendwie andere Fragen als Du und die haben wenig damit zu tun, ob lieb-lieb oder eine auf den Frack geben die "richtigere" Variante ist.
Kennt mein Pferd den Waschplatz nicht, dann wird dem Pferd freundlich erklärt, wie das zukünftig laufen soll. Macht das Pferd dabei zicken, dann wird dabei all das bestraft, was es auch im Normalfall nicht darf wie z.B. mir dabei auf die Füsse springen etc. Alles andere wird je nach Situation gehändelt.
So lange, bis der Waschplatz zur Selbstverständlichkeit wird (edit: und das dauert eben so lange wie es dauert. Bei dem einen fünf Minuten und bei dem anderen 5 Wochen. Abkürzen kann man da nichts. Schon gar nicht mit sinnlosen Strafen. Die bringen 100 Punkte, wenn sie berechtigt sind. Wenn sich dem Pferd aber nicht erschließt wofür es nun einen auf den Frack gab, dann kann man sich sehr, sehr viel versauen und faängt bei Minus 10 wieder von vorne an). Wenn das Pferd es aber einmal ordentlich verstanden hat, dann stellt sich das Pferd einfach nicht mehr"stur". Es hat keinen Grund dafür und grundlos passiert beim Pferd nichts.
Maximal kann es sein, das das Pferd trotzdem irgendwann mal nur zögerlich unters Wasser will. Aber auch dann gibt das keinen Stoff für die Frage lieb-lieb oder haudrauf. Das löst man genauso wie jede andere Situation in der das Pferd mal zögerlich auf eine meiner Anforderungen reagiert.
So in etwa geht mir das eigentlich bei all Deinen Beispielen, die Du gebracht hast. Für mich macht es den Anschein, dass Du eben doch selber nicht sicher weißt was Du Dir wie vorstellst/wie Du reagieren sollst und das beeinflußt Deine Körpersprache. Das Ding ist, dass es tatsächlich genau so platt ist, wie man es immer mal wieder liest. Man kann sein Pferd nicht anlügen. Das geht einfach nicht. Die Pferde wissen immer ob da nicht irgendwo ein Fünkchen Unsicherheit bei Dir selber besteht.
Diese Unsicherheit - und sei sie noch so gering, fast für einen selber schon unmerklich, wird Dich immer wieder dazu bringen wahlweise mit zuviel lieb-lieb oder per Strafmaßnahme zu reagieren.
Beides macht die Sache für das Pferd nicht klarer/einfacher.
bubi9191 hat geschrieben:Ich finde das zwar super spannend, aber ehrlich gesagt, ist es mir das Geld nicht wert, soviel Geld für etwas Arbeit am Boden auszugeben.
Das ist jetzt 100% ehrlich.
Und genauso ehrlich finde ich diese Einstellung sehr schade.
Weiß ich doch aus eigener Erfahrung, dass eine klare Sprache beim reiten umso leichter fällt, wenn auch im sonstigen Umgang alles so wiet wie möglich geklärt ist.
Zum Hänger:
Es ist eine freundliche Geste die Trennwand weit zu stellen, wenn ein Pferd sich noch nicht so mit dem Hänger angefreundet hat. Es ist absolut lebensgefährlich die Wand nicht erst wieder gerade zu stellen um die Stange anbringen und anbinden zu können, ehe die Klappe geschlossen wird!