Zunächst mal danke an Paula, dass Du Dir die Arbeit gemacht hast.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich die Fotos lediglich als Beweis dafür, dass das Pferd keinen falschen Knick hat, eingestellt habe. Quasi als Gegenpol zu den Fotos, die zuvor eingestellt worden sind.
Ich bin heute Abend sehr müde, habe einen Großteil der restlichen Posts nur grob überflogen, und antworte für heute nur mal auf die Punkte, die mir spontan beim Lesen ins Auge gesprungen sind:
Das ist der Moment des Übergangs von der Passage in die Piaffe. Und sehr gelungen, wie ich finde. Und kein falscher Knick.
http://www.eurodressage.com/equestrian/ ... o_3918.jpg
Hier ist eine Zweibeinsützte der beiden Hinterbeine im Galopp, das ist ein großer Taktfehler.Sollte das eine Galopppirouette werden, fehlt die Biegung und Stellung nach innen ,vom Pferd und Reiter,also hier seh ich keine Pirouette sondern ein Pferd das keine klare Fußfolge mehr hat...
Dieses Foto ist während der Einerwechsel aufgenommen. Sehr deutlich zu erkennen, vor allem, wenn man Valegros beeindruckende Einerwechsel mal im Video gesehen hat. Wieder kein falscher Knick.
http://av-media.netletter.at/to/mmedia/ ... 1327874876
Hier entsteht gerade eine Beule oben am Genick, das Pferd geht nicht mit dem genick am höchsten Punkt, auch hier der Unterhals leicht angespannt, die Kruppe müsste mehr abgesenkt sein, bzw die Hüfte, das Pferd ist nur im Sprunggelenk gebeugt aber nicht in den großen Hanken.
Seufz, wer ist schon perfekt? Natürlich ginge es immer besser, und daran arbeitet ein ernsthafter Reiter auch täglich, aber diese Piaffe erfüllt eine Menge von grundlegenden Punkten, die für eine gut ausgeführte Piaffe maßgeblich sind. Kein falscher Knick vorhanden.
Im übrigen gibt es durchaus die Unterscheidungen, wo ein Pferd sich setzt, das hängt sehr stark vom Exterieur ab. Wir hatten das Thema schon im Piaffenfred, dort haben wir bereits über die verschiedenen richtigen Möglichkeiten des Setzens der Hinterhand in der Piaffe gesprochen.
Im Sport wird in der Regel keine Rahmenerweiterung mehr in den Verstärkungen gezeigt, das vermisse ich ebenfalls. Aber kein falscher Knick.
http://www.reiterrevue.de/Horses-and-Dr ... 32735.html
was ist das? eine Galopppirouette? Hier kleben alle Beine am Boden.
Das Pferd wird gerade schief geritten, der innere Kandarenzügel hängt durch während der äußere stramm ansteht, man muss in den Wendungen den äußeren Kandarenzügel rauslassen, sonst klemmt dieser, außerdem beginnt die Pirouette damit das der äußere Hinterfuß zwischen die Voderbeine spuren wird ,man leitet es quasi stellend ein, genau das passiert hier nicht, hier wird die Vorhand um die Hinterhand herumgezogen werden.Das innere Voderbein wird hier zwischen die Hinterbeine gezogen.Das äußere Hinterbein ist zurückgeblieben anstatt vorzutreten und Last aufzunehmen.
Finde ich nicht, das ist ein Moment mitten in einer Pirouette, und es zeigt weder ein Schiefmachen, noch ein Verwerfen. Und warum sollte der äußere Zügel nicht anstehen? Eine Pirouette wird am äußeren Zügel geritten, nicht am inneren. Im übrigen verstehe ich unter "stramm anstehen" nun wirklich etwas anderes als das, was auf dem Bild zu sehen ist. Sowohl der Trensen- als auch der Kandarenzügel geben eine Begrenzung vor, die aber auf diesem Bild sehr weich geführt ist. Die Zügel liegen fast nur am Hals an. Für die "strammen Kandarenzügel" verweise ich mal lieber an Herrn Rath oder Frau Cornelissen, um zwei Beispiele zu nennen. Die Tatsache, dass der innere Zügel für einen Moment leicht durchhängen kann, ohne dass die Stellung aufgegeben wird, weist auf die Rittigkeit des Pferdes hin. Man gibt auch in solchen Lektionen immer mal mit der inneren Hand nach, um die Rittigkeit zu überprüfen - in jeder Variante, vom millimetergenauen Öffnen der Finger bis hin zum deutlichen Überstreichen ist alles möglich. Wird sogar in Prüfungen immer gerne gesehen. Hier verkantet sich keine Kandare im Pferdemaul. Und wieder kein böser falscher Knick.
Hier haben wir schon festgestellt, dass das Bild ein anderes Pferd-Reiter-Paar zeigt, jedoch falsch beschriftet ist. Das Bild steht also eigentlich nicht in diesem Zusammenhang zur Debatte.
In der Aufrichtung muss die Drosselrinne sichtbar sein, ansonsten ist der Unterhals angespannt guckst du hier:
http://www.pferdia.de/neuheiten/bucher/ ... dv-12.html
Bild kann man vergrößern :hier ist das Genick der höchste Punkt( immer aufs Hinterhauptbein achten) und die Drosselrinne sichtbar
Danke für den Buchtipp, aber ich besitze seit Jahren eine alte HDV, die ich im Antiquariat ergattert habe.
Tja, was ich ich jetzt zu diesem Titelfoto sagen? Außer, dass mich die Formgebung spontan an Herrn Racinet erinnert hat?

OK, Scherz beiseite: Das Bild zeigt eine Galopptraversale. Die innere Reiterhand drückt über den Mähnenkamm, um das Pferd überdeutlich zum Nachgeben innen zu bewegen - mangelnde Rittigkeit. Zur Korrektur ist das zwar kurzzeitig mal in Ordnung, aber von einem Titelbild, das sicherlich anstrebt, sich wohltuend und vorbildhaft von der Sportreiterei abzuheben, erwarte ich etwas anderes. Schlagender Schweif. Verdeckte äußere Reiterhand. Die innere Reiterschulter müsste mehr vorgehen, damit der Reiter harmonisch in die Traversale sitzt. Der Rahmen ist etwas lang, auch die Zügel empfinde ich als etwas zu lang. Es gibt etwas zwischen dem, was auf dem Foto gezeigt wird, und dem, was im Sport gezeigt wird. Und genau dieses "Dazwischen" empfinde ich als ideal. Leider kann man auf diesem Foto nicht sehen, wie weit das inner Hinterbein unter den Schwerpunkt greift, und man kann auch den Rücken nicht erkennen. Ich möchte daher keine Spekulationen über Hinterhandaktivität und Rückentätigkeit anstellen. Das Tempo ist recht frei, das entspricht dem größeren Rahmen. Warum aber in diesem Rahmen und Tempo eine Traversale geritten wird, verstehe ich nicht. Wenn wir schon weg vom "Sport-Tempo" gehen und in die Klassik hinein, hätte ich eine höhere Versammlung in einer Traversale nicht nur erwartet sondern gefordert. Ich hätte das Bild nicht als Titelbild ausgewählt, das steht jedenfalls fest.
So, und jetzt gute Nacht an alle.
