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Verfasst: Do, 10. Mai 2012 11:50
von Max1404
Ja, aber da sich der Schwerpunkt immer wieder seitwärts bewegt, muss das Pferd sich immer wieder anpassen, um im Gleichgewicht zu bleiben.
Probiere es aus: gehe mit kreuzenden Schritten vorwärts-seitwärts. Du wirst das am besten bewerkstelligen können, wenn Dein Oberkörper sich nicht zur Seite neigt, sondern im Lot bleibt. Also weder in Bewegungsrichtung lehnen, noch hinter der Bewegung zurückbleiben. Nur die Beine und das Becken bewegen sich bei Dir. Das wiederum erfordert eine gewisse Beweglichkeit und Dehnung in diesem Bereich.
Puh, ich hoffe, das war verständlich, ich kanns ganz schwer in Worte fassen.

Verfasst: Do, 10. Mai 2012 11:51
von Motte
ok, dann verstehe ich dich jetzt so, dass dir die Traversalen einfach mit zuviel "Go", mit zuviel Schwungentwicklung geritten sind.
Ok, kann man sich drüber streiten, brauchen wir aber nicht
Ich hab grad was anderes gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=0ao5Dxer ... playnext=1
Einfach mal durchlaufen lassen, sind mehrere Ritte.
Sicher nicht in jeder Phase perfekt, aber ich finde, das ist ein schön anzusehendes Paar. Kein großartiges Geprokel, kein Gekämpfe, einfach elegantes Reiten.
Finde ich.
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 11:59
von Phanja
@Max
Genau - und idealerweise sollten Schwerpunkt des Pferdes und des Reiters übereinstimmen.
@Motte
Ja - ich hatte ja geschrieben, dass für mich der Grad an seitwärts nicht mir der Schrittlänge zusammenkommt und das Pferd praktisch gezwungen ist, vom Schwerpunkt wegwärts aufzufußen.
Dann liefer ich auch mal was, was mir gefällt. Ganz andere Art von Pferd
http://www.youtube.com/watch?v=8HHHpCpLOAU
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:13
von Finchen
Phanja hat geschrieben:"Wie bei allen anderen Übungen sehe ich auch in einer Traversale nichts vorteilhaftes, wenn das Hinterbein nicht zum Schwerpunkt greift oder gar davon wegschiebt. Auch wenn es ganz hübsch aussehen mag, wenn die Beine weit überkreuzen, greifen so gehende Pferde am Schwerpunkt vorbei."
Das ein Hinterbein am Besten tragen kann, wenn es Richtung Schwerpunkt fußt, dürfte ja klar sein oder?
Ich weiß nicht, ob es inzwischen hier schon klargestellt wurde, aber mit dem o.g. Zitat hast ja deinen Hinweis selber revidiert. Du schriebst dass dir das INNERE HB zu weit und nicht unter den Schwerpunkt greift. Das innere KANN aber gar nicht unter den Schwerpunkt greifen, sonst gäbe es ja keine Seitwärtsbewegung!?
Ebenso der Hinweis "wenn die Beine weit überkreuzen" - nur das äußere Beinpaar kreuzt, nur das äußere HB kann doch unter den Schwerpunkt greifen.
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:19
von Motte
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:20
von Phanja
@Finchen
Warum sollte das innere HB nicht Richtung Schwerpunkt greifen können?
Mal ablaufmäßig im Trab - das äußere Hinterbein greift unter den Schwerpunkt (also vor das innere Hinterbein), fußt auf und zieht quasi den Pferdekörper nach vowärts-seitwärts. In dem Moment wo das äußere Hinterbein anfangen würde zu schieben und damit aufhört zu tragen, fußt das innere Hinterbein vorwärts-seitwärts, um den Pferdekörper zu tragen, während das äußere Hinterbein anschließend wieder vor dem inneren Hinterbein auffußt
Und der Hinweis "wenn die Beine weit kreuzen" bezieht sich nach meinem Verständnis auf äußeres Hinterbein und äußeres Vorderbein ...
Ich wollte damit an sich nur noch deutlicher machen, dass es eben nicht darum geht, in möglichst großen Schritten weit zu kreuzen, sondern darum, die Hinterhand zum Tragen zu bringen.
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:24
von Finchen
Phanja hat geschrieben:@Finchen
Warum sollte das innere HB nicht Richtung Schwerpunkt greifen können?
Mal ablaufmäßig im Trab - das äußere Hinterbein greift unter den Schwerpunkt (also vor das innere Hinterbein), fußt auf und zieht quasi den Pferdekörper nach vowärts-seitwärts. In dem Moment wo das äußere Hinterbein anfangen würde zu schieben und damit aufhört zu tragen, fußt das innere Hinterbein vorwärts-seitwärts, um den Pferdekörper zu tragen, während das äußere Hinterbein anschließend wieder vor dem inneren Hinterbein auffußt
Und der Hinweis "wenn die Beine weit kreuzen" bezieht sich nach meinem Verständnis auf äußeres Hinterbein und äußeres Vorderbein ...
Ich wollte damit an sich nur noch deutlicher machen, dass es eben nicht darum geht, in möglichst großen Schritten weit zu kreuzen, sondern darum, die Hinterhand zum Tragen zu bringen.
Das innere HB greift in der Traversale doch dem Schwerpunkt voraus!?
Und eben, die Verwirrung wurde ursprünglich durch deine Formulierung "inneres HB" gestiftet, das muss in gewissem Maß seitwärts (damit vom Schwerpunkt weg) greifen, sonst wäre eine Traversale keine Traversale sondern würde auf der Mittellinie enden, weil sie eben nicht so weit seitwärts geritten wäre.
Irgendwer hat geschrieben, dass eine Traversale eben kein Travers auf der Diagonalen ist, das beschreibt es doch recht gut.
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:28
von Phanja
@Finchen
Das ist ja schön, wenn du das so siehst - ich seh das halt anders und hab einfach nur meine Meinung kundgetan. Und der eine oder andere (siehe Motte und Max) scheinen ja gewisse Aspekte auch nachvollziehen zu können. Ich gebe zu, das mir langsam etwas die Puste ausgeht, noch weitere Beschreibungen für ein und das Selbe zu liefern

Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:28
von Finchen
Ganz andere Art Pferd finde ich nicht so bemerkenswert, aber ganz andere Art zu reiten.
Wer hatte "Pseudoversammlung" geschrieben, glaube Tossi - das finde ich hier wieder recht passend und erinnert mich daran, warum ich - u.a. - den meisten Videos zu dieser Reitere nicht viel abgewinnen kann. Im Vergleich zu Valegro gefällt es mir dann noch weniger.
editiert:
ich habe die Posts von Max vielleicht anders verstanden!?
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:36
von Phanja
Was soll denn Pseudoversammlung sein? Mit solchen schwammigen Wortkreationen kann ich irgendwie nix anfangen. Entweder ich hab Versammlung oder ich hab keine. Entweder das Pferd trägt sich von hinten oder eben nicht. Im Rahmen seiner körperlichen Verhältnisse finde ich schon, dass das Pferd auf dem Video sich trägt und Hankenbeugung zeigt. Die Hinterhand nimmt vermehrt Last auf - die Vorderhand bewegt sich erhabener.
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:41
von Finchen
Phanja hat geschrieben:Was soll denn Pseudoversammlung sein? Mit solchen schwammigen Wortkreationen kann ich irgendwie nix anfangen. Entweder ich hab Versammlung oder ich hab keine. Entweder das Pferd trägt sich von hinten oder eben nicht. Im Rahmen seiner körperlichen Verhältnisse finde ich schon, dass das Pferd auf dem Video sich trägt und Hankenbeugung zeigt. Die Hinterhand nimmt vermehrt Last auf - die Vorderhand bewegt sich erhabener.
Pseudoversammlung definiere ICH so: es sieht nach Versammlung aus, ist aber keine.
Für mich hebelt sich das Pferd viel zu oft raus, drückt den Unterhals raus, hat deutlich zu wenig Aktivität in der HH.
Aber dies nun näher zu diskutieren endet wie bei den Sportvideos: es gibt einfach unterschiedliche Meinungen, da werden wir kaum auf einen Nenner kommen.
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:43
von Max1404
Das ist einfach nicht meine Welt
Ich persönlich bevorzuge zum Dressurreiten einen völlig anderen Typ Pferd und ein anderes Temperament. Ebenso eine andere Philosophie, ein anderes Ziel und einen völlig anderen Weg.

Verfasst: Do, 10. Mai 2012 12:43
von Phanja
Finchen hat geschrieben:
Aber dies nun näher zu diskutieren endet wie bei den Sportvideos: es gibt einfach unterschiedliche Meinungen, da werden wir kaum auf einen Nenner kommen.
Ja - so seh ich das auch

Verfasst: Do, 10. Mai 2012 13:06
von Tossi
@ Max und Finchen
teile zu 100 % Eure Meinung.
Da sind mal wieder alle Klischees beisammen: Bareback, einhändig auf blanker Kandare und das Stöckchen in die Höh' - nee, damit kann ich auch so gar nichts anfangen (und das liegt nicht an dem tollen Kaltblüter in dem Video)
Verfasst: Do, 10. Mai 2012 13:13
von Motte
Also -
mir ist das Video mit dem Schimmel auch so völlig fremd.
Da gefällt mir vom Sitz der Reiterin bis zur Reiterei eher wenig.
Und auch die Hilfengebung mit ständigem, lauten "Hopp, hopp, hopp" ist für mich eher....gewöhnungsbedürftig. Fein finde ich was anderes.
Der Schimmel geht den Großteil der Zeit dort völlig überstellt.
Auch in den Traversalen sieht man, dass die Biegung nur im Hals stattfindet - echte Längsbiegung am inneren Bein findet dort nicht statt. In der zweiten Traversale nach links schauts auch stark so aus, dass die HH voraus geht - eben weil da keine Längsbiegung ist.
Darüberhinaus finde ich die HH nicht aktiv. Die arbeitet hinten raus, das Pferd "hüpft" selbst im Trab mit der Kruppe. Aber gut - der hat's mit dem Exterieur auch schwerer.
Was für mich aber entscheidend ist: Bei diesem Ritt vergesse ich in keiner Sekunde, dass da ein Kaltblut zu sehen ist.
Es gibt Reiter-Paare (Kaltblut-Reiter), da vergisst man beim zusehen völlig, dass es sich um ein Kaltblut handelt, so elegant und trotzdem kraftvoll sieht das aus.
Nix für ungut, Phanja
