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Verfasst: Fr, 18. Jul 2014 17:50
von Ulrike
Ich bin ein Freud der Biegung und Geradebrechten.
LG Ulrike

...kann mir mal Jemand erklären, was "Geradebrechten" bedeutet? :shock:


LG Ulrike

Verfasst: Fr, 18. Jul 2014 18:11
von Donna
Ich finde das sehr lieb und fein wie du mit ihm arbeitest , aber in meinen Augen geht dein Traber nicht schmerzfrei. Wurde mal eine grosse AKU gemacht?

Verfasst: Fr, 18. Jul 2014 18:59
von AufTrab
Ulrike, Ich danke Dir für Deine Einschätzung. Leider habe ich nicht wirklich die Möglichkeit auf einem Reitplatz zu arbeiten. Das ist eine meiner Sorgen derzeit!

Donna, dankeschön, dass Du Deine Meinung mitgeteilt hast. Ist für mich sehr interessant, was ihr denkt. Mein Traber ist an einem Stall untergebracht, wo einfach auch keine Pferdeleute stehen, daher habe ich kaum Fremdeinschätzungen.

Zu Deiner Frage: Ich habe noch nicht mal eine kleine Ankaufsuntersuchung machen lassen. :?

Ich werde am Dienstag meine Trainerin fragen, sie kennt ihn schon länger und dann entscheide ich, ob ich die Osteopathin hole.

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 08:54
von Fortissimo
Ich glaube, wenn ich mir einen Traber von der Bahn kaufen würde, dann würde ich auch keine große AKU machen lassen :wink: Traber sind charakterlich meist tolle Pferde, aber wenn sie Rennen gelaufen sind, kommen sie selten durch eine AKU. Traber sind oft ganz hervorragende Distanzpferde. Er arbeitet sehr brav mit, aber da ist noch viel zu verbessern. Nettes Pferd
:D

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 09:43
von Finchen
AufTrab hat geschrieben:Danke, Phanja, die Osteopathin war letzten Herbst da und hat Diverses festgestellt
Wie oft war sie denn dann da und über welchen Zeitraum, was hat sich in der Zeit verbessert lt. ihrer Aussage? Leider sind ja grade die Baustellen, die sich in der Wachstumsphase entwickeln oft welche, die über viele Jahre regelmäßig unregelmäßig wieder Probleme machen und teils eine sehr engmaschige Betreuung und Unterstützung brauchen ... :( Mit dem Bewegungsablauf würde ich allerdings das Pferd sich ausschließlich freiwillig bewegen lassen und einen Behandler hinzuziehen - außer es ist eben in "regelmäßiger" Behandlung, die Baustelle bekannt und die Arbeit zielgerichtet unterstützend besrochen.

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 11:30
von AufTrab
Ja, das könntest Du Recht haben, Fortissimo. Da fündig zu werden, wäre nun wirklich keine Kunst.

Finchen, diese war einmal da (einmal hatte ich eine andere Osteopathin da kurz nach dem Kauf) und hat ihn behandelt. Eine Folgebehandlung hat sie nicht vorgeschlagen. Wohl würde sie mich gern in einem Jahr wiedersehen.
Empfohlen hatte sie Gesundheitstraining ohne Reiter, was wir auch gemacht haben. Danach war die Baustelle, weshalb ich sie auch gerufen hatte, weg und bereitete mir für das, was ich in der Zwischenzeit mit ihm gemacht hatte (fast ausschließlich Schrittausritte und viel Bodenarbeit) keinerlei Probleme.

Begleitend arbeite ich immer sehr viel am Boden.
Was meinst Du mit freiwillig bewegen?

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 12:33
von Finchen
Also wenn so gravierende Baustellen vorliegen, ist in der Regel nicht angezeigt mit einer "Behandlung" alles zu "richten", sondern da wird eher strategisch überlegt, wie sich welche Baustelle auf die anderen auswirkt, dann ein Therapieplan entwickelt.
Und höchst selten ist mit einer Behandlung dann "alles gut" - wenn es längere und vor allem gravierendere Sachen sind, weil sich der ganze Körper ja entsprechend angepasst hat.
Wundert mich daher total, dass die Osteo meinte es wäre keine Folgebehandlung nötig. :?

Freiwillig bewegen: ich würde mit diesem Pferd nicht arbeiten, ehe das konkret abgeklärt ist.

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 12:47
von Kiruna Karmina
Was bleibt AufTrab aber anderes übrig, als ihrer Osteo erst einmal zu vertrauen. Gar nichts machen ist bestimmt auch nicht ideal. Und Schritt und etwas Trab im Gelände wird vermutlich nicht sonderlich schaden.

Was vielleicht bei Zweifeln von AufTrab nicht verkehrt wäre: sich eine Zweitmeinung ein zu holen.

Ach und manche Traber bewegen sich auch etwas eigenartig, weil manche ja auch eine Töltanlage haben. Schildere doch mal, welche Baustelle Du genau meinst.

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 13:26
von Finchen
Ich empfinde das Pferd im Becken bzw der Hinterhand gesamt auffällig. Aber nicht "trabertypisch".

Klar muss man erstmal vertrauen - ich bin nur mitunter echt entsetzt, wie manche Osteopathen arbeiten.

Und AufTrab hat ja von gravierenden Problemen berichtet, in die dieses Pferd durch das Training damals "reingewachsen" ist offenbar. Das klingt nicht nach einer harmlosen Verspannung oder Blockade, wie sie beim Toben, Wälzen etc. ganz alltäglich mal vorkommt und mit im wahrsten Sinne wenigen Handgriffen oder sogar nur durch richtiges Reiten gelöst werden kann.

Kennen wir ja von uns selber - wer schon einmal versucht hat sich eine "Fehlhaltung" abzugewöhnen weiß, dass der Körper da länger für braucht, weil er sich länger an das "anders" gewöhnt hatte. :wink:

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 16:04
von sinsa
Lustig, so "sieht" jeder etwas anderes :lol:
Ich sehe, dass das Pferd vorne die Beine drei Stunden lang stehen läßt und sich so über die VH wälzt. Das macht meiner Meinung nach mindestens einen Großteil der etwas ungewohnten Bewegungen der HH aus. Dazu kommt der tiefe/feste Brustwirbelsäulenbereich.
Einflüsse durch Tölt sehe ich als Isibesitzer hier gar nicht.
Was mir auffällt ist der Schweif an der Longe, der wird in beiden Fällen nicht wirklich locker getragen sondern steht eher verspannungsmäßig etwas höher.

Wäre es meiner, dann würde ich als erstes eine vernünftige Hufbearbeitung anstreben, die es ihm ermöglicht mit der Vorhand mal vom Platz zu kommen, damit sich die HH irgendwann normal bewegen kann. Als nächstes eine andere Osteo drüberschauen lassen und dann würde ich das Pferd geradeaus reiten. Zügig im Schritt und Trab geradeaus, bis er sich mit Reiter selber ausballancieren kann. Dabei würde ich reiterlich nur drauf achten ihm die Hand still anzubieten damit/bis er sich da irgendwann auch mal rantraut. Über Versammlung braucht man die nächste Zeit nicht mal im Ansatz nachzudenken. Auch Biegung erstmal nur auf sehr großen Linien. Der braucht einfach noch sehr viel vorwärts, um sich ausballancieren zu können. Erst wenn das im frisch-vorwärts-geradeaus da ist, kann man langsam dran gehen das Tempo wieder etwas zu drosseln und die Haxen etwas mehr in Last nehmen.
Das hat jetzt im übrigen gar nichts mit Reitweisenvorlieben zu tun. Meine Idee dazu hat mehr was damit zu tun, dass das ein Schubmonster von der Bahn ist, das bisher auf Topgeläuf ohne Reiter geradeaus gewetzt ist und genau dafür auch gezüchtet wurde. Es entspricht daher dem bisherigen Bewegungsmuster am ehesten sich erstmal im vorwärts zu orientieren und erst danach zu lernen auch mit etwas weniger Schub klar zu kommen. Das ist ein Trabfix von der Bahn, da muss man schonmal in etwas anderen Geschwindigkeiten denken als bei einem schweren Kaltblut.

Zum Reitvideo und der Frage im anderen Thread, ob man im RP arbeiten sollte: Siehe oben: noch ist das m.M. nur eingeschränkt möglich bzw. würde ich das reiten überwiegend nach draussen legen und den RP anders nutzen.
Was man hier übrigens deutlich erkennen kann ist, das was man meint, dass der Schritt eine der schwierigsten Gangarten ist: Die Einwirkung des Reiters im Schritt muss sehr bedacht erfolgen, da man sich sonst mehr kaputt macht als hinbekommt. So wie es jetzt ist, wirkt die Hand im Schritt rückwärts. Das summiert sich damit, dass das Pferd dem Zügel gegenüber eh etwas skeptisch eingestellt ist. So wird leider nichts besser, eher werden sich nicht so gute Muster, wie z.b. über den Unterhals stützen und verhalten laufen noch mehr festsetzen.
Ein Konterschulterherein sehe ich übrigens nicht. Auch nicht den Versuch. Ich sehe irgendwas Schenkelweichenartiges. Das wiederum finde ich aber ganz gut passend und da würde ich auch rangehen (obwohl ich SW nun wirklich nicht mein Freund ist, aber hier finde ich es sehr passend ) . Also: Schenkelweichen nochmal genau (im Unterricht) anschauen, wie es optimalerweise exakt sein sollte und das dann immer mal wieder für ein paar Schritte einbauen, um zu mobilisieren.

Was man im RP machen kann: Ich würde mir die RL schnappen und mir Handarbeit und sinnvolles Aufbaulongieren + Stangenarbeit erklären lassen. Außerdem würde ich Sitzstunden nehmen bzw. an der Anlehnung arbeiten.
Der Rest muss dann erstmal geradeaus im Gelände erfolgen.

So und weil das jetzt erstmal alles irgendwie ein wenig fies klingt:
Sich Unterricht für Sitz, Anlehnung und "Schrittreiten" zu organisieren ist etwas, was man sehr, sehr, sehr vielen Reitern nur empfehlen kann.
Dazu kommt: Das braucht man immer! Wirklich immer, wenn es ums reiten geht. Das ist also niemals verschenkte Zeit oder hält einen auf oder dauert zu lange. Im Gegenteil: Das ist sozusagen das Must-Have fürs reiten :D
Hier wird es nur nochmal sozusagen extra-wichtig, weil man aus einem Trabfix von der Bahn ein Reitpferd machen möchte. Da fängt man dann nunmal eher bei Minus 10 an, statt wie bei einer "normalen Warmblutremonte" bei Null.

Falls die Arbeitsbedingungen allerdings auf Dauer doch eher nerven, was ich sehr gut verstehen könnte, würde ich mich ehrlich gesagt auf Stallsuche begeben. Rund um Berlin gibt es dann doch den einen oder anderen Stall und auch wenn ich zugebe, dass man hier sehr stark schauen muss, gibt es durchaus einige, die mehr Möglichkeiten eröffnen. Hier einen Schmied zu finden ist da schon weit schwieriger. Das wird dann wohl Dein größtes Problem werden, falls Eisen benötigt werden ist man schon beinahe verloren *sic*

Zuletzt ganz allgemein und bei jedem Pferd im Aufbau: regelmäßig Sattelcheck und hin und wieder eine Osteo nacharbeiten lassen.
Ein verbessertes Bewegungsbild sollte sich hier aber auch ohne zu großen Aufwand herstellen lassen, wenn das Pferd grundsätzlich durch einen Reitpferde-TÜV kommen würde.

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 18:32
von Donna
@Auftrab,die Fotos die du hier eingestellt hast( im Forum )haben mir alle gut gefalleny,das Longieren mag ich z.b. sehr.

Verfasst: Sa, 19. Jul 2014 23:56
von AufTrab
Als "Managerin" meines Trabsels verfüge ich ja über die allermeisten Infos und kann noch einiges beisteuern.

Also meine Osteopathin hat die DIPO-Ausbildung. Sie war eine Empfehlung meiner Trainerin. Für die DIPO-Ausbildung ist einiges an Wissen und Anstrengung nötig. Außerdem ist sie Mitbegründerin des stärksten Tierärzte-Netzwerkes in Berlin-Brandenburg. Sie genießt mein vollstes Vertrauen!

Ich selbst bin kein gerader Mensch und habe diverse Rückenbaustellen. Ich denke, ich würde auch durch keine große AKU kommen. Durch meine eigene Anstrengung (z.B. tägliches Krafttraining mit Dehnübungen) bin ich größtenteils aber schmerzfrei und auch belastbar. Wäre ich ein Pferd, dann würde ich hier wohl mein Leben auf der Rentnerkoppel fristen :wink: .
Ich habe auch keine engmaschige osteopathische Behandlung - ich war selbst noch nie bei einem Osteopathen. Mein Pferd bislang schon 2x, 1x Bowtech. Man tut sein Möglichstes.

Ich bin "nur" eine Freizeitreiterin, aber in allen Ställen, in denen ich bislang stand, bin ich mit Abstand diejenige gewesen, die sich am meisten für Gymnastizierung interessiert hat. Immer.

Einen Stall für einen Deckwallach zu finden, ist nicht sehr einfach. Gerade nicht in Berlin-Brandenburg. Die Ställe hier kenne ich durch regen Austausch und eigene Anschauung ziemlich gut...

Ich habe eine Trainerin. Eine aus dem klassisch barocken Lager. Sie korrigiert meinen Sitz, aber im Großen und Ganzen ist sie damit wohl zufrieden. Wenn es nicht so wäre, wüsste ich das, da sie sehr auf das Wohl des Pferdes achtet. Sehr.

Ich mache Handarbeit und Longenarbeit. Das habe ich ebenfalls von meiner Trainerin gelernt.
Gern stelle ich nun doch noch mal Bilder rein. Einige sind ja schon im Vorstellungsthread.

Puh, der Sattel passt. Er ist von einem Sattler mit top-Renomee angefertigt worden und von der Osteopathin gecheckt worden. Außerdem hat meine Trainerin immer ein Auge drauf.

Der Traber hat kontinuierlich aufgemuskelt, trotz meiner bescheidenen Reitkünste und seiner anatomischen und sonstigen Mängel.

Klingt jetzt wie die große Rechtfertigung, aber einige Beiträge passen einfach nicht so. Dennoch bin ich dankbar dafür, sie schärfen mein Bild! Mir ist z.B. auch aufgefallen, dass meine Hand entgegen der Bewegung wirkt. Woran das liegt, kann ich aber nicht so genau sagen. Becken zu fest, Reaktion zu langsam - das ist die Frage. Eins steht jedenfalls auch fest: Mein Pferd und ich haben erheblichen Trainingsrückstand (Wie gesagt: Stallwechsel hinter uns, ich selbst wenig geritten). Momentan überlege ich ja noch, was für uns die Günstigste Trainingskonstellation ist.
Danke, Sinsa, das hat mir sehr geholfen.
Vor einer sehr langen Zeit:
Erste Versuche in der Handarbeit im Winter 2012/13 mit einem gerade zu Jährlingshaft anmutenden Traber..
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Damals ist er zwar zunehmend lockerer, aber immer noch sehr schlacksig durch die Gegend geschüsselt:
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1 Jahr ca. später nach einigen Stallwechseln. Recht gute Trainingsbedingungen, die besten, die wir bislang hatten.
Beritt:
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Leider sind wir momentan nicht da, wo wir waren. Rein konstitionell bin ich dennoch zufrieden mit uns momentan. Nur reiterlich beiße ich gerade wieder in die Faust :wink:

Verfasst: So, 20. Jul 2014 01:18
von sinsa
Hmmm - Leider finde ich persönlich die Bilder ein wenig ungünstig gewählt.
Ich mag runtergedrückte Hände/diese tiefe Zügelführung nicht so sehr und auch hier sitzt der Sattel arg auf der Schulter.
Aber die Figur ist definitiv besser. Schlank steht ihm sehr gut und macht gleich sehr viel mehr her. :D

Verfasst: So, 20. Jul 2014 07:29
von saltandpepper
Mir sind die Bilder zu klein, ich erkenne tatsächlich nichts darauf. Vielleicht kannst du sie etwas ( besser viel) grösser einstellen ? Die Silhuette und die Phasen der Beine aber gefallen mir eigentlich recht gut. Das letzte Bild stellt für mich in diesen Punkten eine gute Arbeitshaltung für dieses Pferd dar. Anhand des Videos stellt sich für mich die Frage, ob das Pferd töltet?
Gruß S&P

Verfasst: So, 20. Jul 2014 09:21
von sinsa
@S&P Aufs Bild klicken und runterladen. Dann gibt es auch große Bilder
:wink: