Danke für die Erklärung, kante bißher auch nur die Meinung des Stehenlassens.Isomer hat geschrieben:Bei den Osteopathen gibt es wohl zwei verschiedene Ansichten, wie nach einer Behandlung verfahren werden soll. Die einen vertreten die Meinung man soll sofort weiterreiten, die anderen empfehlen eine "Stehpause".
Inwieweit die Umprogrammierungen des Bewegungsmusters eine Festigung durch eine Pause bedarf, kann wohl keiner mit wirklicher Sicherheit sagen.
isomer
Racinetkurs vom 27.09 bis 30.09.2007 (aktualisiert)
Moderator: Josatianma
Ich denke das genau da das Problem liegt, das die Korrekturmaßnahmen kaum erklärt wurden.
Der Stützpfeiler der Legerete wie sie Jean Claude Racinet interpretiert ist die Unterkieferlockerung des Pferdes, leider wurde sie nicht explizit erklärt und eine Kombination aus Praxis und Theorie (Ich denke es wäre ein leichtes gewesen ein Besitzer zu gewinnen sein Pferd zu Verfügung zu stellen. Vielleicht eine Überlegung für andere Kurse! ) wäre sehr hilfreich gewesen!!
Ich selber konnte eine Unterkieferlockerung vom Boden erkennen, aber nur weil ich dieses Verfahren (Nach Raabe??) aus einem Oliveira Buch kannte. Leider wurde es nicht erläutert und auf die Fehlerquellen eingegangen. Auch die Uk vom Sattel aus wurden zu wenig erklärt, wieso sie so ausgeführt wurden und einige Male habe ich den Eindruck gewonnen, dass es sich nur um ein Öffnen des Kiefers handelte! (Leider kam ich nicht dazu Nachzufragen, nicht weil Racinet nicht geantwortet hätte, sondern weil ich keine Ruhe/Zeit hatte). Und genau da liegt das Problem wenn keine Erklärung geliefert wird. Ich war aufgrund meines Theoretischen Bildes im Kopf verwirrt, andere entsetzt wegen dieser "Zerrerei" am Zügel ! Ich persönlich bin nicht sonderlich empfindlich was solche Bilder angeht, solange ich eine gute Erklärung bekomme.
Ich denke sowohl für Reiter/Pferd als auch für den Zuschauer, wäre es Sinnvoll gewesen die Eckpfeiler Unterkieferlockerung, Hand ohne Bein und Freiheit auf Ehrenwort genauer heraus zu stellen und zu manifestieren, damit sie als Grundsatz mit nach Hause genommen und in die tägliche Arbeit erfolgreich eingebaut werden könnten! Dies hat leider gefehlt und so blieb vieles Stückwerk ohne dem Reiter einen Weg aufzuzeigen für das "nach dem Kurs "!!
Keiner der Reiter wird in der Lage sein Korrekturmaßnahmen in solchem Ausmaß weiter zu führen, egal ob es sich um die vom Sattel aus oder die "Longiererei" handelt und somit waren die Bemühungen von JCR nichtig!
Ich kann nur für Sprockhövel sprechen, aber eventuell ist es eine Überlegung Wert, die Ideen der Legeret deutlicher zu übermitteln und dem Reiter/Pferd diese als "Geschenk" mit nach Hause zu geben...weniger ist oft mehr besonders für einen Reitkurs, wo Zeit und Auffassungsvermögen begrenzt sind! Ich hoffe Pascale kann mit Jean Claude Racinet das Konzept eines Kurses überdenken was vermittelt werden kann/muss.
lg isomer
Der Stützpfeiler der Legerete wie sie Jean Claude Racinet interpretiert ist die Unterkieferlockerung des Pferdes, leider wurde sie nicht explizit erklärt und eine Kombination aus Praxis und Theorie (Ich denke es wäre ein leichtes gewesen ein Besitzer zu gewinnen sein Pferd zu Verfügung zu stellen. Vielleicht eine Überlegung für andere Kurse! ) wäre sehr hilfreich gewesen!!
Ich selber konnte eine Unterkieferlockerung vom Boden erkennen, aber nur weil ich dieses Verfahren (Nach Raabe??) aus einem Oliveira Buch kannte. Leider wurde es nicht erläutert und auf die Fehlerquellen eingegangen. Auch die Uk vom Sattel aus wurden zu wenig erklärt, wieso sie so ausgeführt wurden und einige Male habe ich den Eindruck gewonnen, dass es sich nur um ein Öffnen des Kiefers handelte! (Leider kam ich nicht dazu Nachzufragen, nicht weil Racinet nicht geantwortet hätte, sondern weil ich keine Ruhe/Zeit hatte). Und genau da liegt das Problem wenn keine Erklärung geliefert wird. Ich war aufgrund meines Theoretischen Bildes im Kopf verwirrt, andere entsetzt wegen dieser "Zerrerei" am Zügel ! Ich persönlich bin nicht sonderlich empfindlich was solche Bilder angeht, solange ich eine gute Erklärung bekomme.
Ich denke sowohl für Reiter/Pferd als auch für den Zuschauer, wäre es Sinnvoll gewesen die Eckpfeiler Unterkieferlockerung, Hand ohne Bein und Freiheit auf Ehrenwort genauer heraus zu stellen und zu manifestieren, damit sie als Grundsatz mit nach Hause genommen und in die tägliche Arbeit erfolgreich eingebaut werden könnten! Dies hat leider gefehlt und so blieb vieles Stückwerk ohne dem Reiter einen Weg aufzuzeigen für das "nach dem Kurs "!!
Keiner der Reiter wird in der Lage sein Korrekturmaßnahmen in solchem Ausmaß weiter zu führen, egal ob es sich um die vom Sattel aus oder die "Longiererei" handelt und somit waren die Bemühungen von JCR nichtig!
Ich kann nur für Sprockhövel sprechen, aber eventuell ist es eine Überlegung Wert, die Ideen der Legeret deutlicher zu übermitteln und dem Reiter/Pferd diese als "Geschenk" mit nach Hause zu geben...weniger ist oft mehr besonders für einen Reitkurs, wo Zeit und Auffassungsvermögen begrenzt sind! Ich hoffe Pascale kann mit Jean Claude Racinet das Konzept eines Kurses überdenken was vermittelt werden kann/muss.
lg isomer
Zuletzt geändert von Isomer am Do, 18. Okt 2007 17:56, insgesamt 1-mal geändert.
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
Danke Horsmän, für die Erläuterung.
konkreter konnte ich bei meiner Fragestellung leider nicht werden...
kurz zum "groben Zufassen": was mir aufgefallen war, zumindest bei der Fuchsstute, dass die Handeinwirkung in meinen Augen nicht feinfühlend war. Da wurde, so wie ich es sah, wirklich lange sehr heftig eingewirkt. Aber das erklärt sich natürlich auch durch sein Beispiel mit dem Krafteinsatz, wenn jemand aus dem Fenster gesprungen ist usw.
Wenn ich für mich selbst zusammenfasse, was ich gesehen und dann hier auch als Erklärung gelesen habe, dann schlussfolgere ich, dass man dieses System nicht so ohne weiteres in die eigene Reiterei einfliessen lassen kann, weil, wie bei jedem System, sachkundige Anleitung unerlässlich ist. Gibt es überhaupt jemanden ausser Racinet, der dieses System beherrscht und lehren kann? Man muss doch ein unwahrscheinliches u.a. Osteopathisches Fachwissen haben, um diese Flexionen ohne Schaden sondern zum Nutzen des Pferdes anzuwenden.
Wie arbeitet ihr denn daheim Eure Pferde weiter? (übrigens eine Antwort, die Herr Racinet mir schuldig geblieben ist)
konkreter konnte ich bei meiner Fragestellung leider nicht werden...
kurz zum "groben Zufassen": was mir aufgefallen war, zumindest bei der Fuchsstute, dass die Handeinwirkung in meinen Augen nicht feinfühlend war. Da wurde, so wie ich es sah, wirklich lange sehr heftig eingewirkt. Aber das erklärt sich natürlich auch durch sein Beispiel mit dem Krafteinsatz, wenn jemand aus dem Fenster gesprungen ist usw.
Wenn ich für mich selbst zusammenfasse, was ich gesehen und dann hier auch als Erklärung gelesen habe, dann schlussfolgere ich, dass man dieses System nicht so ohne weiteres in die eigene Reiterei einfliessen lassen kann, weil, wie bei jedem System, sachkundige Anleitung unerlässlich ist. Gibt es überhaupt jemanden ausser Racinet, der dieses System beherrscht und lehren kann? Man muss doch ein unwahrscheinliches u.a. Osteopathisches Fachwissen haben, um diese Flexionen ohne Schaden sondern zum Nutzen des Pferdes anzuwenden.
Wie arbeitet ihr denn daheim Eure Pferde weiter? (übrigens eine Antwort, die Herr Racinet mir schuldig geblieben ist)
Dann fühl ich mich jetzt mal angesprochen, da ich als Reiter auf dem Kurs war und zuhause so weiterarbeite.
Ich sehe zu, daß mein Pferd beim Reiten leicht ist, sich also nicht auf den Zügel legt. Ich arbeite daran, mein Bein weg vom Pferd zu haben und die Schenkelhilfe sehr genau, im richtigen Moment und akzentuiert zu geben.
Den Winter über werde ich dann Zeit haben meine Hand genauer zu beobachten, ob ich auch wirklich nicht nach hinten ziehe. Ich finde, solche Feinheiten gehen beim "normalen" Reiten oft unter. Aber im Winter wird der Boden bei uns oft so unreitbar sein, daß man z. B. im Stehen oder Schritt gut solche Beobachtungen machen kann.
Tja, und desweiteren arbeite ich weiter in den Seitengängen und vor allem am korrekten Angaloppieren.
Leider regt sich Cody sehr auf bei der Galopparbeit und meine Aufgabe wird es sein, den Stress so gut es geht für ihn rauszunehmen, also bei der Arbeit nicht mehr als 2 - 3 mal das richtige Angaloppieren zu fordern und danach wieder Ruhe reinbringen. Es wird auch immer besser... Und wenn ich schon dabei bin, kann ich die Sitzempfehlungen vom Kurs mit einbauen.
Ich finde, da hab ich bis nächstes Jahr zum nächsten Kurs echt genug zu tun.
Und ob nun meine Kieferflexionen ganz im Sinne von Racinet sind oder noch zu grob oder eher Karlscher Natur oder wie oder was, Hauptsache das Pferd ist leicht und legt sich nicht auf die Hand.

Ich sehe zu, daß mein Pferd beim Reiten leicht ist, sich also nicht auf den Zügel legt. Ich arbeite daran, mein Bein weg vom Pferd zu haben und die Schenkelhilfe sehr genau, im richtigen Moment und akzentuiert zu geben.
Den Winter über werde ich dann Zeit haben meine Hand genauer zu beobachten, ob ich auch wirklich nicht nach hinten ziehe. Ich finde, solche Feinheiten gehen beim "normalen" Reiten oft unter. Aber im Winter wird der Boden bei uns oft so unreitbar sein, daß man z. B. im Stehen oder Schritt gut solche Beobachtungen machen kann.
Tja, und desweiteren arbeite ich weiter in den Seitengängen und vor allem am korrekten Angaloppieren.
Leider regt sich Cody sehr auf bei der Galopparbeit und meine Aufgabe wird es sein, den Stress so gut es geht für ihn rauszunehmen, also bei der Arbeit nicht mehr als 2 - 3 mal das richtige Angaloppieren zu fordern und danach wieder Ruhe reinbringen. Es wird auch immer besser... Und wenn ich schon dabei bin, kann ich die Sitzempfehlungen vom Kurs mit einbauen.
Ich finde, da hab ich bis nächstes Jahr zum nächsten Kurs echt genug zu tun.
Und ob nun meine Kieferflexionen ganz im Sinne von Racinet sind oder noch zu grob oder eher Karlscher Natur oder wie oder was, Hauptsache das Pferd ist leicht und legt sich nicht auf die Hand.
"Reiten ist eine am Lebewesen angewandte Kunst." JCR
Warst du aktiver TN, hat er dir keine Hausaufgaben gegeben?charona hat geschrieben:
Wie arbeitet ihr denn daheim Eure Pferde weiter? (übrigens eine Antwort, die Herr Racinet mir schuldig geblieben ist)
Die anderen TN haben Anleitungen bekommen wie sie zu Hause weiter arbeiten sollen.
Vielleicht gibt es ja auch mal zertifizierte RL nach Racinet, so wie das PK gemacht hat, würde ja Sinn machen, ohne jetzt Hr. Racinet anzugreifen, aber der jüngste ist er ja nicht mehr und sein Reitlehre soll ja schließlich weiter leben.
@Kiki
Dies kann ich für den Kurs in Sprockhövel zu 99% verneinen. Die beste Anleitung wäre, wie ich bereits oben geschrieben habe, die Ideen während der Stunde zu vermitteln. Ein zwei Lektionen an denen an den Kurstagen hätte gearbeitet werden können. Wie trenne ich die Hilfen sauber, Unterkieferlockerung, Gezählter Schritt usw...egal was ! Eine Lektion die jeweils sinnig für das Reiter/Pferd Paar gewesen wäre und der Reiter hätte mitnehmen können mit dem Gefühl "Ja das mach ich jetzt richtig so"Die anderen TN haben Anleitungen bekommen wie sie zu Hause weiter arbeiten sollen.
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
Nein, war ich nicht. Aber ein interessierte Zuschauerin, die diese Frage nach Ablauf der Reiteinheit an Herrn Racinet gestellt hat.kiki hat geschrieben:Warst du aktiver TN, hat er dir keine Hausaufgaben gegeben?
Wenn es bei den Reiteinheiten für Zuschauer wenig bis keine Erklärungen gibt, wenn interessierte Fragen nicht beantwortet werden, warum werden dann Zuschauer, übrigens für ein nicht unbeträchtliches Eintrittsgeld, zugelassen? Böse Zungen würden behaupten, um die Kasse zu specken?
Ein Gedanke an die Osteopathie:
JCR macht keine "Komplettbehandlung" am Pferd, sondern löst punktuell etwas auf, meist im Genick-/Halsbereich (zumindest habe ich ihn so erlebt). Daher gehe ich davon aus, daß ein "Stehenlassen" des Pferdes nicht notwendig ist, zumal durch sein weiteres gymnastisches Reiten ein weiteres Loslassen gefördert wird.
Die Begründung für ein "Stehenlassen" liegt übrigens darin verankert, daß bei einer Behandlung des ganzen Pferdes ein nicht unerheblicher Muskelkater entstehen kann, wenn die Muskeln aufgrund aufgelöster Verspannungen in der Lage sind, eine andere Position einzunehmen. Auf den Muskelkater dann noch Arbeit zu verlangen ist mehr als kontraproduktiv.
Wobei mir grade auffällt, daß "Stehenlassen" nicht der richtige Begriff ist - keine Arbeit unter dem Reiter trifft es besser. Meine Osteos empfehlen je nach Ausmaß der Behandlung ca. 3-7 Tage spazieren gehen im Schritt (30 Minuten) und unter Umständen kein Koppelgang - soweit dieser nicht wirklich gewohnheitsmäßig stattfindet und das Pferd nicht Koppel = toben assoziiert -, um durch Buckeleien etc. nicht wieder die ganze Arbeit zunichte zu machen.
Harte Einwirkungen:
Ich gehe schon davon aus, daß manche Pferde so tot im Maul sind, daß es wirklich handfesterer Methoden bedarf, um dem Tier auf die Schnelle klar zu machen, daß es besser lebt, wenn es auf feinere Hilfen reagiert. Und wie bereits erwähnt - der Mann ist knappe 80, je nach Tagesverfassung also auch nicht mehr unbedingt 100% Herr über alle seine Bewegungen. Ein Balletttänzer hat mit 50 auch nicht mehr die Weichheit eines 20jährigen.
Trotzdem meine Hochachtung - wenn er im Sattel sitzt, vergißt er alles. Hab ihn da auch schon in halsbrecherischer Aktion hängen sehen, weil er nicht aufhört, bevor das Pferd nicht nachgegeben hat (=Lerneffekt).
Ich verstehe nicht ganz die Kritik von Charona bzgl. der fehlenden Theorie, denn die Kurse waren doch eigentlich alle mit entsprechenden Theorieeinheiten ausgeschrieben, oder? Bin ich hier falsch informiert?
Kann aber verstehen, daß man sich ärgert, wenn man viel Geld bezahlt und dafür nicht die Gelegenheit bekommt, Fragen zu stellen resp. auf gestellte Fragen eine Antwort zu verlangen. Das kann aber nicht JCR angelastet werden, sondern ist ein "Problem" des Veranstalters.
Ich reite ja auch in weiten Zügen nach JCR, wobei ich es mit Kiki halte und ein Gemisch aus BB und JCR fabriziere - suche halt nach meinem eigenen Weg und fahre bis dato ganz gut damit.
Vielleicht noch eine Anmerkung zur Kiefergeschichte:
Wir haben das so gelernt, daß das Pferd lecken soll. Sprich, man versucht die Lockerung des Maules durch "Zug" des Zügels auf die Maulspalten (also in Richtung Ohren, nach oben) zu erreichen - egal ob vom Boden oder vom Sattel aus. Wenn das Pferd dann anfängt, das Maul zu öffnen, wird noch nicht nachgegeben, erst wenn es leckt (die Zunge herausstreckt und wieder zurückzieht - blöde Beschreibung, aber eine bessere fällt mir leider nicht ein) - dann aber sofort Entspannung, ggfs. Zügel ganz fallenlassen, und loben (da sind wir schon wieder beim Lernprozess). Denn erst durch die Zungentätigkeit wird die Entspannung erreicht, weil das Zungenband mit der Muskulatur des Halses in Zusammenhang steht - da bin ich leider nicht genug Profi, um diese Auswirkungen verständlich erklären zu können. Und dieses Lecken soll immer wieder abgerufen werden können.
Ein reines Maul-Öffnen wäre also so gesehen falsch, da es nicht die gewünschte Wirkung erzielt.
Ich gebe aber all denen recht, die sagen, daß man diese Art der Reiterei - zumindest anfänglich - nicht ohne Hilfe umsetzen kann. Würde das aber auch allgemein behaupten wollen - ich könnte auch nicht morgen aufwachen und beschliessen, ab sofort nur noch Western reiten zu wollen.
Grüsse von
ottilie
JCR macht keine "Komplettbehandlung" am Pferd, sondern löst punktuell etwas auf, meist im Genick-/Halsbereich (zumindest habe ich ihn so erlebt). Daher gehe ich davon aus, daß ein "Stehenlassen" des Pferdes nicht notwendig ist, zumal durch sein weiteres gymnastisches Reiten ein weiteres Loslassen gefördert wird.
Die Begründung für ein "Stehenlassen" liegt übrigens darin verankert, daß bei einer Behandlung des ganzen Pferdes ein nicht unerheblicher Muskelkater entstehen kann, wenn die Muskeln aufgrund aufgelöster Verspannungen in der Lage sind, eine andere Position einzunehmen. Auf den Muskelkater dann noch Arbeit zu verlangen ist mehr als kontraproduktiv.
Wobei mir grade auffällt, daß "Stehenlassen" nicht der richtige Begriff ist - keine Arbeit unter dem Reiter trifft es besser. Meine Osteos empfehlen je nach Ausmaß der Behandlung ca. 3-7 Tage spazieren gehen im Schritt (30 Minuten) und unter Umständen kein Koppelgang - soweit dieser nicht wirklich gewohnheitsmäßig stattfindet und das Pferd nicht Koppel = toben assoziiert -, um durch Buckeleien etc. nicht wieder die ganze Arbeit zunichte zu machen.
Harte Einwirkungen:
Ich gehe schon davon aus, daß manche Pferde so tot im Maul sind, daß es wirklich handfesterer Methoden bedarf, um dem Tier auf die Schnelle klar zu machen, daß es besser lebt, wenn es auf feinere Hilfen reagiert. Und wie bereits erwähnt - der Mann ist knappe 80, je nach Tagesverfassung also auch nicht mehr unbedingt 100% Herr über alle seine Bewegungen. Ein Balletttänzer hat mit 50 auch nicht mehr die Weichheit eines 20jährigen.
Trotzdem meine Hochachtung - wenn er im Sattel sitzt, vergißt er alles. Hab ihn da auch schon in halsbrecherischer Aktion hängen sehen, weil er nicht aufhört, bevor das Pferd nicht nachgegeben hat (=Lerneffekt).
Ich verstehe nicht ganz die Kritik von Charona bzgl. der fehlenden Theorie, denn die Kurse waren doch eigentlich alle mit entsprechenden Theorieeinheiten ausgeschrieben, oder? Bin ich hier falsch informiert?
Kann aber verstehen, daß man sich ärgert, wenn man viel Geld bezahlt und dafür nicht die Gelegenheit bekommt, Fragen zu stellen resp. auf gestellte Fragen eine Antwort zu verlangen. Das kann aber nicht JCR angelastet werden, sondern ist ein "Problem" des Veranstalters.
Ich reite ja auch in weiten Zügen nach JCR, wobei ich es mit Kiki halte und ein Gemisch aus BB und JCR fabriziere - suche halt nach meinem eigenen Weg und fahre bis dato ganz gut damit.
Vielleicht noch eine Anmerkung zur Kiefergeschichte:
Wir haben das so gelernt, daß das Pferd lecken soll. Sprich, man versucht die Lockerung des Maules durch "Zug" des Zügels auf die Maulspalten (also in Richtung Ohren, nach oben) zu erreichen - egal ob vom Boden oder vom Sattel aus. Wenn das Pferd dann anfängt, das Maul zu öffnen, wird noch nicht nachgegeben, erst wenn es leckt (die Zunge herausstreckt und wieder zurückzieht - blöde Beschreibung, aber eine bessere fällt mir leider nicht ein) - dann aber sofort Entspannung, ggfs. Zügel ganz fallenlassen, und loben (da sind wir schon wieder beim Lernprozess). Denn erst durch die Zungentätigkeit wird die Entspannung erreicht, weil das Zungenband mit der Muskulatur des Halses in Zusammenhang steht - da bin ich leider nicht genug Profi, um diese Auswirkungen verständlich erklären zu können. Und dieses Lecken soll immer wieder abgerufen werden können.
Ein reines Maul-Öffnen wäre also so gesehen falsch, da es nicht die gewünschte Wirkung erzielt.
Ich gebe aber all denen recht, die sagen, daß man diese Art der Reiterei - zumindest anfänglich - nicht ohne Hilfe umsetzen kann. Würde das aber auch allgemein behaupten wollen - ich könnte auch nicht morgen aufwachen und beschliessen, ab sofort nur noch Western reiten zu wollen.
Grüsse von
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Noch ein Nachsatz:charona hat geschrieben: Aber ein interessierte Zuschauerin, die diese Frage nach Ablauf der Reiteinheit an Herrn Racinet gestellt hat.
Also das wundert mich doch total, denn so habe ich ihn nie erlebt, daß wenn eine direkte Frage an ihn gestellt wurde, er keine Antwort gegeben hat.
Hast Du also keine bekommen oder konntest Du mit dieser Antwort nichts anfangen? Oder gab es sonst eine Erklärung, warum Du keine Antwort kriegen solltest?
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Ottilie, ich möchte nicht darauf herumreiten wie, was, warum ja oder nein. Fakt ist, dass ich am Ende einer Reiteinheit Herrn R. ganz konkret die Frage gestellt habe, wie er empfiehlt, das Pferd weiter zu arbeiten. Seine Antwort lautete: leiden! ?? Ich war nicht zufrieden, Verkackeiern kann ich mich selber und habe nachgehakt. Die folgende Antwort lautete: die Reiterin hat kompetente Begleitung vor Ort. Es mag wiederum mit dem verflixten Samstag zusammenhängen, an dem alles so anders war als anders
über die Theoriestunde, aber auch das mag mit dem Samstag zusammenhängen, möchte ich mich gar nicht auslassen. Wollen wir mal annehmen, das Mikro hat der Übersetzerin einen Streich gespielt und die Essenzen der Aussagen von Herrn R. irgendwie nicht ans Publikum weitergeleitet!
Schade, dass die Dame, die Herrn R. die mehrmals die konkrete Frage stellte, warum er als Entspannung für's Pferd vorwärts/abwärts ablehne, hier nicht mitliest/schreibt. Sie würde mir beipflichten, da bin ich mir sicher.

Schade, dass die Dame, die Herrn R. die mehrmals die konkrete Frage stellte, warum er als Entspannung für's Pferd vorwärts/abwärts ablehne, hier nicht mitliest/schreibt. Sie würde mir beipflichten, da bin ich mir sicher.
Na, herumreiten tun wir nur auf unseren Tierchen, das reicht wohl
Möchte niemanden kritisieren, bin auch immer sehr neugierig auf andere Meinungen. Und wenn es an dem Samstag alles so von Dir empfunden wurde, ist das halt so - ohne Wertung!
Was soll bitte die Antwort "leiden"??? Hast Du Dich da vertippt? Das kann ich ja gar nicht in Zusammenhang setzen, aber nun gut.
Die kompetente Anleitung vor Ort ist zwar für die Reiterin ok, aber daß Dir das nicht ausreicht, ist mir auch klar. So habe ich ihn halt nicht erlebt (und war auch 2x für mehrere Tage bei Kursen). Naja. Blöd gelaufen für Dich, leider.
Die Problematik Mikro/Übersetzung ist nun wieder ein Punkt, der prinzipiell sofort beim Veranstalter reklamiert werden müsste. Das habe ich leider auch schon mal erlebt, daß die Übersetzung nicht "simultan" war und dann auch noch "nach eigenem Ermessen", und das ist - vor allem in grösseren Hallen, wenn er nicht so dicht bei den Zuschauern steht, daß man ihn selber akkustisch verstehen kann - einfach nur bescheiden. Hier ist das Geld wirklich am verkehrten Ort gespart, da es bei JCR definitiv auf jedes Wort ankommt, was er sagt - da kann falsche Übersetzung (oder auch nur falsche Auslegung durch mangelndes Verständnis des Übersetzers) sehr viele Fragezeichen hervorrufen.
Falls er auf die Frage nach der Entspannung durch V/A nicht geantwortet hat (und das interpretiere ich jetzt einfach mal so), dann versuche ich Dir mal, eine Antwort zu geben (kiki hat schon mal ähnliches geschrieben irgendwo, glaube ich, verliere schon den Überblick):
Das Pferd soll jeden Moment, wo der Reiter etwas von ihm verlangt, aufmerksam sein, auf die Anweisungen reagieren und mitarbeiten. Daher wird immer in voller Aufrichtung geritten. Entspannung gibt es nur im Stand bei vollkommen weggelassenen Zügeln - die Phasen des Stehens dienen nicht nur zu Erläuterungszwecken (also normalerweise...), sondern auch, um dem Pferd Zeit zu geben, die Muskeln zu entspannen und über das Getane nachzudenken.
Elementare Grundlage von JCR ist der angehobene Widerrist, der m.E. das V/A ausschließt, denn mit "Nase auf Dehnungshaltung" den angehobenen Widerrist zu verlangen, wirft das Pferd aus der Balance. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, daß eine Balance in dieser Haltung möglich ist, und die Balance muß gewährleistet sein. Daher gibts das V/A bei JCR nicht (ist jetzt mal so meine Interpretation) und anstatt Reiten in V/A gibts Haltpausen.
Wünsche Dir trotzdem, daß Du nochmal einen Kurs erwischt, wo die Organisation Theorie/Übersetzung besser läuft und auch Fragen beantwortet werden. Konnte leider nicht herauslesen, ob es überhuapt keine Theorie gab oder ob die nur unter aller Kanone dargeboten wurde.
Vielleicht treffen wir uns ja mal.
Viele Grüsse
ottilie

Möchte niemanden kritisieren, bin auch immer sehr neugierig auf andere Meinungen. Und wenn es an dem Samstag alles so von Dir empfunden wurde, ist das halt so - ohne Wertung!
Was soll bitte die Antwort "leiden"??? Hast Du Dich da vertippt? Das kann ich ja gar nicht in Zusammenhang setzen, aber nun gut.
Die kompetente Anleitung vor Ort ist zwar für die Reiterin ok, aber daß Dir das nicht ausreicht, ist mir auch klar. So habe ich ihn halt nicht erlebt (und war auch 2x für mehrere Tage bei Kursen). Naja. Blöd gelaufen für Dich, leider.
Die Problematik Mikro/Übersetzung ist nun wieder ein Punkt, der prinzipiell sofort beim Veranstalter reklamiert werden müsste. Das habe ich leider auch schon mal erlebt, daß die Übersetzung nicht "simultan" war und dann auch noch "nach eigenem Ermessen", und das ist - vor allem in grösseren Hallen, wenn er nicht so dicht bei den Zuschauern steht, daß man ihn selber akkustisch verstehen kann - einfach nur bescheiden. Hier ist das Geld wirklich am verkehrten Ort gespart, da es bei JCR definitiv auf jedes Wort ankommt, was er sagt - da kann falsche Übersetzung (oder auch nur falsche Auslegung durch mangelndes Verständnis des Übersetzers) sehr viele Fragezeichen hervorrufen.
Falls er auf die Frage nach der Entspannung durch V/A nicht geantwortet hat (und das interpretiere ich jetzt einfach mal so), dann versuche ich Dir mal, eine Antwort zu geben (kiki hat schon mal ähnliches geschrieben irgendwo, glaube ich, verliere schon den Überblick):
Das Pferd soll jeden Moment, wo der Reiter etwas von ihm verlangt, aufmerksam sein, auf die Anweisungen reagieren und mitarbeiten. Daher wird immer in voller Aufrichtung geritten. Entspannung gibt es nur im Stand bei vollkommen weggelassenen Zügeln - die Phasen des Stehens dienen nicht nur zu Erläuterungszwecken (also normalerweise...), sondern auch, um dem Pferd Zeit zu geben, die Muskeln zu entspannen und über das Getane nachzudenken.
Elementare Grundlage von JCR ist der angehobene Widerrist, der m.E. das V/A ausschließt, denn mit "Nase auf Dehnungshaltung" den angehobenen Widerrist zu verlangen, wirft das Pferd aus der Balance. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, daß eine Balance in dieser Haltung möglich ist, und die Balance muß gewährleistet sein. Daher gibts das V/A bei JCR nicht (ist jetzt mal so meine Interpretation) und anstatt Reiten in V/A gibts Haltpausen.
Wünsche Dir trotzdem, daß Du nochmal einen Kurs erwischt, wo die Organisation Theorie/Übersetzung besser läuft und auch Fragen beantwortet werden. Konnte leider nicht herauslesen, ob es überhuapt keine Theorie gab oder ob die nur unter aller Kanone dargeboten wurde.
Vielleicht treffen wir uns ja mal.
Viele Grüsse
ottilie
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Allerdings muss man sagen das die Person die nach dem V/A gefragt hat (Eine berechtigte Frage) diese Frage nicht gestellt hat um eine Antwort zu bekommen sondern um Stunk zu machen, mehr nicht! Von dieser Besucherin kam auch ein Kommentar zu einer Reiterin die ihr Pferd mit Kandare ritt vor der Reiteinheit auf einer Art und weise, die mich an der Erziehung zweifeln lassen hat! Sowas gehört sich nicht in diesem Ton, denn dadurch verunsicherte sie die junge Reiterin. Sowas kann man auch, wenn man sich vom Tonfall nicht im Griff hat, nach der Einheit klären bzw fragen!
isomer
isomer
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]