Verfasst: Mo, 11. Feb 2008 16:59
Das würde ich gerne fettgedruckt aushängen - wie wahr!Medora hat geschrieben: Weil Strafe und Dominanz für mich inzwischen auch viel mit Respekt zu tun hat.
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Das würde ich gerne fettgedruckt aushängen - wie wahr!Medora hat geschrieben: Weil Strafe und Dominanz für mich inzwischen auch viel mit Respekt zu tun hat.
Dem stimme ich auch voll und ganz zu. Man muss vor dem Pferd Respekt haben. Aber: Das Pferd muss auch vor dem Menschen Respekt haben, denn sonst kann man noch so respektvoll sein, gefährlich wird es dann trotzdem.DynaMitreiterin hat geschrieben:Das würde ich gerne fettgedruckt aushängen - wie wahr!Medora hat geschrieben: Weil Strafe und Dominanz für mich inzwischen auch viel mit Respekt zu tun hat.
Sich gegenseitig respektieren, achten und vertrauen, sind elementare Dinge in einer Partnerschaft (nicht nur beim Menschen).Sheitana hat geschrieben:Man muss vor dem Pferd Respekt haben. Aber: Das Pferd muss auch vor dem Menschen Respekt haben, denn sonst kann man noch so respektvoll sein, gefährlich wird es dann trotzdem.
also wenn mein Pferd jemanden beißt, dann sollte es wirklich mächtig Ärger geben - für den verantwortlichen Menschen, der da vorher schon zahlreiche Signale meines Pferdes übersehen hat, dass die Situation nicht in Ordnung ist."erwischt" es mich, gibt es wirklich Ärger
Ich bringe das Pferd auf Distanz, so dass es mich nicht erwischt (d.h. das Verhalten wird sinnlos), indem ich zB die Vorhand von mir wegbewegen lasse in eine Hinterhandwendung. Sobald es sich wieder auf die Übung konzentriert, halte ich an und lobe es (aber nicht, indem ich es im Gesicht streichele, nicht auf einer Ebene, auf der ich noch Probleme dieser Art habe).Ich würde es grundsätzlich ignorieren (d.h. nicht strafen) und das Pferd desensibilisieren. Sobald es aufhört zu schnappen/kabbeln, sofort loslassen und kurze Pause geben. So lange es kabbelt, gelassen und ruhig die Hand lassen wo sie ist, notfalls Handschuhe anziehen - nie loslassen während das Pferd schnappt, dafür aber augenblicklich, sobald es aufhört.
Später kann man während der Arbeit auch den Kopf von sich weg schieben und zB eine Wendung um die Hinterhand (auch von sich weg) einleiten (generell ist es hilfreich, dem Pferd in dem Augenlick einfach eine Aufgabe zu geben, und freundlich-stur seinen Focus darauf zu legen). Sobald die Kabbelei aufhört --> loslassen, streicheln (aber nicht am Kopf).
ok das kann ich halbwegs verstehen.ich brauche seinen Übermut und seine Spielereien für unsere Arbeit, da ist der Grat manchmal schmal
Ohhh ja, wie der das macht, würde mich sehr interessieren - bei ihm ist mir nämlich aufgefallen, dass er so etwas wie eine Aura um sich hat, wo die Pferde NICHT reingehen. Mir ist jedenfalls noch nicht aufgefallen, dass er gebufft oder auch nur berührt wird. Im Gegensatz zu z.B. Lorenzo, der durchaus die eine oder andere Kopfnuss kassiertFNB hat geschrieben:(ähnlich auch bei den Pferden von Pignon zu beobachten, wobei der natürlich um Klassen besser ist).
Vorsicht, das stimmt so nicht. Auch rangniedrige Tiere wehren sich gegen ranghöhere Tiere, wenn sie bedrängt werden. Und auch nicht vergessen, gerade wenn der Fluchtweg abgeschnitten ist, kommt es eher zu Aggressionen. Bei der Arbeit mit uns Menschen ist der Fluchtweg eines Pferdes immer abgeschnitten: über Halfter/Strick, Zügel etc., über die Bande. Und gerade bei der Arbeit an der Hand werden viele Pferde wie in ein Sandwich geklemmt: innen der Mensch, der sehr dicht kommt, aussen ist die Bande, nach vorne ist der Fluchtweg vom Zügel und nach hinten durch die Gerte verhindert. Deshalb braucht die Arbeit an der Hand viel Feinfühligkeit. Und was mir zb. Hinrichs mit auf den Weg gegeben hat, als er meine Handarbeit überprüft hat: wenn man zu dicht am Pferd ist, dann untergräbt man seine eigene Autorität! Das ist ein Signal an unser Pferd, das WIR uns unserer Position nicht sicher sind und das PFerd deshalb "anrempeln" müssen (aus Sicht des Pferdes). Ich hatte früher nicht das Gefühl, ich sei sehr nahe am Pferd, aber seit ich mit ihm gearbeitet habe, bin ich NOCH weiter weg und es macht sehr viel aus! Abgesehen davon, dass man weiter weg das PFerd viel besser im gesamten Blickwinkel hat, als wenn man am Pferd klebt.kiki hat geschrieben:So ich sag das mal so:
Ich möchte in meiner Pferd-Menschbeziehung der Ranghöhere sein, da es mir sonst mit diesen kräftigen und auch nicht gerade leichten Tieren einfach zu gefährlich ist. Das ich mir diesen Status natürlich verdienen muß und nicht durch Willkür, Strafen und Grobheit erreiche ist mir auch klar. Das mein Pferd nach mir schnappt, wenn ich zu dich kommen, heißt dann ja wohl, das das noch nicht klar ist, denn jeder Herdenchef kann den Rangniederen so nah kommen wie er möchte, wenn es dem Rangniederen nicht gefällt würde er nie schnappen, nur weggehen.
So und da kommt der Punkt wo ich einfach sage: Es ist ein Dominanzproblem. Denn wenn ich der Chef wäre, könnte ich in den persönlichen Bereich meines Pferdes so dicht Eindringen wie ich nur will.
Danke das ist sehr interessant und mir noch nicht Bewußt gewesen.Jen hat geschrieben:Hinrichs mit auf den Weg gegeben hat, als er meine Handarbeit überprüft hat: wenn man zu dicht am Pferd ist, dann untergräbt man seine eigene Autorität! Das ist ein Signal an unser Pferd, das WIR uns unserer Position nicht sicher sind und das PFerd deshalb "anrempeln" müssen (aus Sicht des Pferdes).
Das ist Klar, aber ich war eigentlich immer der Meinung, daß ich dem Pferd die Chance lasse zu weichen, wohin auch immer, statt nach mir zu schnappen ( z.B. arbeiten in der Mitte des Platze ). Das muß ich beim nächsten arbeiten mal genau reflektieren.Jen hat geschrieben: Und auch nicht vergessen, gerade wenn der Fluchtweg abgeschnitten ist, kommt es eher zu Aggressionen.