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Verfasst: Do, 07. Feb 2008 12:47
von Gast
Seldom hat geschrieben:Zeig mal Fotos oder ein Video von Dir. Mag das mal sehen mit den durchhängenden Zügeln. Bitte.
Hi Seldom,
leider habe ich kaum Bilder, da ich meist alleine reite. Nur wenn meine Trainer mal welche machen, könnte ich dir das zeigen.
Insofern habe ich nur alte Bilder, wo die Verbindung noch stetig war. Jetzt ist sie ungefähr 5 cm durchhängend oder auch ganz weg. Zur Zeit reite ich im Gelände nur mit Halfter und Führstrick ohne Kontakt zum Kopf.
VG
Manfred
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 12:47
von Alix_ludivine
Seldom hat geschrieben:Das Pferd läßt dich sitzen, oder auch nicht! Ist dein Pferd losgelassen und locker im Rücken zieht es dich regelrecht in die Bewegung mit in den Sattel hinein. Du sitzt wie mit doppelseitigem Klebeband festgepappt. Ist es fest, schmeißt es dich fast aus dem Sitz.
Und wer sorgt dafür, dass ein Pferd losgelassen geht - der Reiter
Und wenn das Pferd sich fest macht und der Reiter auch noch, dann wird das ein Teufelskreis - also sind wir wieder bei der Wichtigkeit des losgelassenen Reiters

Der muss nämlich anfangen den Teufelskreis zu durchbrechen. Von alleine wird das Pferd nicht loslassen.
Und mußt Du so dolle treiben, wie celine, verlierst du deinen ganzen Sitz, die komplette Balance, jegliche Einwirkung und fällst nach vorne dem Ross hinterher.
Siehe Colloid - erst das Thema Schenkelgehorsam klären und das kann man gleich machen.
Etwas kürzere Zügel, werden des Pferd zur mehr Mitarbeit der HH anregen, da alleine schon der leichte Hebel des dann etwas mehr aufgerichteten Halses die Last leicht nach hinten verschiebt.
Du setzt hier etwas voraus, was ein Pferd erst LERNEN muss. Man kann sich nicht auf ein Pferd schwingen und mal die Zügel kürzer nehmen und hoffen, dass es mit der HH unterkommt und sich richtig aufrichtet. In den meisten Fällen wird das Pferd nicht so reagieren und es wird nix besser..
LG Alix
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 12:52
von Colloid
Celine hat geschrieben:Also was ist das Hauptproblem: Mein Sitz oder die mangelnde Reaktion auf die treibenden Hilfen?
Ich kann eigentlich nicht sagen, dass er nicht auf treibende Hilfen reagiert. Ich denke, was ihr für Treiben haltet ist eher Wackeln mit den Beinen, und daran hat er sich gewöhnt und reagiert nicht drauf.
Ich hab es bislang so gehandhabt, dass ich statt mehr zu treiben versucht habe, im Training mehr Kraft aufzubauen und durch Gymnastizierung die Hinterhand flott zu machen. Was mir auch gelungen ist, wenn man nicht nur den "ist"-Zustand sieht sondern den Werdegang kennt. Das Pferd muss ja auch erstmal in der Lage sein, die treibenden Hilfen umzusetzen.
Ich denke, wenn überhaupt müsste ich das Treiben besser dosieren.
Wie du selbst merkst ist es wohl eine Kombination, durch die unruhigen Schenkel kannst du nicht präzise treiben und dein Pferd reagiert auch nicht so präzise (es lebe die Ferndiagnose

) ich denke, daß du mit Gymnastizierung weiter kommst, als mit vorne halten, hinten treiben.

In eine Gegenhaltende Hand zu treiben, halte ich für den größten Unfug in der gesamten Reiterei.
LG
Colloid
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 12:57
von Celine
Colloid hat geschrieben:ich denke, daß du mit Gymnastizierung weiter kommst, als mit vorne halten, hinten treiben.
Da bin ich mir auch sicher. Ich hatte meinen Sitz jetzt nicht soooo schlimm eingeschätzt, bin aber im Prinzip auch der Meinung: Das Problem sitzt immer obendrauf. Also habe ich jetzt die Erkenntnis gewonnen, dass ich erstmal weiter an mir feilen muss statt am Zügel irgendwas zu machen, und das ist ja schonmal was

Verfasst: Do, 07. Feb 2008 13:00
von Alix_ludivine
Celine hat geschrieben:Ich hatte meinen Sitz jetzt nicht soooo schlimm eingeschätzt, bin aber im Prinzip auch der Meinung: Das Problem sitzt immer obendrauf.
Lass Dich mal an die Longe nehmen und dann lasse mal wirklich alle Muskeln locker und dann spanne sie stückchenweise wieder an und dann wieder locker lassen. Du wirst Dich wundern welche Muskeln in Dauerspannung beim reiten sind, die da gar nix zu suchen haben
Da hat mir das Pferdchen von Sorraja undwahrscheinlich geholfen. Wenn man da nur einen Muskeln im Hinter unberechtigterweise angespannt hat, wurde er hippelig - Recht hatte er - das war auch sowas wie eine positive kalte Dusche
LG Alix
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 13:01
von Celine
Seldom hat geschrieben:
Und mußt Du so dolle treiben, wie celine, verlierst du deinen ganzen Sitz,
Nööööö! Ich treibe nicht dolle! Ich sitze vielleicht nicht gut, aber ich treibe nicht dolle. Wenn ich oben sitze, habe ich das Gefühl, ÜBERHAUPT NICHT zu treiben. Ganz in echt! Ich versuche, meine Beine einfach hängen zu lassen. Dass das noch nicht so gut klappt, ist allerdings wahr.
WENN ich das Pferd dann mal anticke mit der Gerte oder so reagiert es eigentlich sofort.
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 13:02
von Seldom
@Alix
Wir reden hier von Celine und das Pferd ist schon eine ganze Weile unter dem Reiter. Den Schenkelgehorsam kann sie gleichzeitig verbessern. Das kommt dann aber auch ganz schnell. Keiner verlangt, das auf ein rohes Pferd gesessen wird und dann gehts von null auf hundert.
Und die HH zu bewegen kann eigentlich schon jedes Pferd ganz gut von Geburt an. Meistens wird die aktive HH weggeritten.
Mit der Losgelassenheit hast Du ja schon selber geschrieben. Losgelassen bedeutet aber keineswegs lose auf dem Zügel gammeln lassen!
@mannimen
Ihr seid ja zwei ganz Hübsche!

Mit dem Bildmaterial geht es mir ähnlich wie Dir! Und ich hätte auch so gerne mehr, um mich selber zu richten

Im Gelände reite ich auch gerne mit Bosal oder auch durchhängend!
Aber wenn ich schon mal dressieren möchte, läuft meine Kleine lieber mit kürzerem, ruhigem, ihr einen Rahmen vorgebenden Zügelmaß als mit losem. Habs ausprobiert. Aber sie möchte, wenn sie sich richtig biegen soll, auch ordentlich geführt werden, bitte schön, Frau Reiterinn!
Deshalb möchte ich gerne Bilder von euch sehen. Ob das besser aussieht, als bei uns.
Den Solinski habe ich auch zu Hause liegen und werde am WE mal reinschauen. Möchte nun auch mehr Bodenarbeit machen, eben um das Pferd zu kräftigen und die HH vermehrt zu beugen. Ich glaube auch, es wird meiner Kleinen besser tun, das langsam am Boden zu forcieren.
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 13:05
von Alix_ludivine
Losgelassen bedeutet aber keineswegs lose auf dem Zügel gammeln lassen!
Wo steht das hier in dem Thread? Ich habe es nirgends gelesen, dass das irgendjemand so versteht...
LG Alix
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 13:05
von Seldom
ups! Seid ihr schnell!
Wer verlangt denn das sie gegenhalten und treiben soll?
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 13:39
von Gast
Seldom hat geschrieben:Aber wenn ich schon mal dressieren möchte, läuft meine Kleine lieber mit kürzerem, ruhigem, ihr einen Rahmen vorgebenden Zügelmaß als mit losem. Habs ausprobiert. Aber sie möchte, wenn sie sich richtig biegen soll, auch ordentlich geführt werden, bitte schön, Frau Reiterinn!
Ja, einen Rahmen vorgeben war auch bei uns immer wieder ein Thema. Antares ist dann dem Zügeldruck ausgewichen, hat sich dieser Hilfe also entzogen. Doch das hatte den Vorteil, dass ich überhaupt nicht viel tun musste, als immer nur etwas mehr aufzunehmen und er blieb kurz dahinter. Sobald es ihm jedoch zuviel wurde, zeigte er mir das sehr deutlich, schüttelte mit dem Kopf oder nahm ihn hoch und gleich wieder runter. Da war es dann mit der Ruhe vorbei.
Und es hat lange gedauert, bis wir uns auf ein bestimmtes Rahmenmaß einigen konnten. Aber ich habe auch festgestellt, dass ich einfach nur etwas mehr nachzugeben brauchte. Dann war er zufrieden und hat auch nicht mehr Freiheit verlangt. So ergab sich dann diese lose Verbindung am leicht durchhängenden Zügel.
Später nahm ich die Zügel in eine Hand, was wieder zu mehr Ruhe führte. Allerdings musste ich dann auf Westernzügel umsteigen, weil die Stoffzügel nicht wirklich gleichmäßig durchhingen und ich auch keine Verbindung mehr spüren konnte.
Es war mir jedoch nicht möglich diese weiche nachgiebige Verbindung mit aufgenommenen Zügeln herzustellen. Das wurde dann eher ein Gegenhalten und in die Hand reintreiben.
Dagegen hat Antares sich auch zu wehr gesetzt. Insofern habe ich das wieder gelassen. Wollte ihm ja nicht etwas aufzwingen, was ihm unangenehm ist.
LG
manfred
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 14:09
von Seldom
Ja, gerade die Zügelverbindung ist ja auch keine Konstante, sondern ändert sich ja wirklich durchgehend in Maß, Qualität, Dauer usw. Ein bißchen ausprobieren muß schon sein.
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 14:10
von Julia
@ celine
ich würde an Deiner Stelle tatsächlich erstmal am Sitz arbeiten und dann wirst Du ja sehen was sich daraus ergibt.
Meiner Erfahrung nach beheben sich die meisten Probleme bei einer Korrektur des Sitzes von selber.
Und laß Dir die Zeit die der Körper braucht um die Änderungen an der Muskulatur die mit einer Sitzkorrektur einhergehen umzusetzten.
Liebe Grüße
Julia
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 17:56
von Santana
also nach Betrachten des Videos würde ich erstmal verstärkt an Deinem Sitz arbeiten, Celine. Takt und Rhytmus der Bewegung, und an Deiner lockereren Mittelpartie. Dadurch, dass das Pferd nicht über den Rücken geht, auch sehr instabil im Temo ist, ist es natürlich auch noch zusätzlich eine Schwierigkeit, da seinen Sitz zu finden.
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 18:14
von Celine
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 18:31
von Gast
Celine hat geschrieben:Kann mir denn wenigstens mal jemand ein positives Beispiel zeigen von einem Arbeitstrab über den Rücken?
Auf die Gefahr hin, dass meine Links wieder mal nicht erwünscht sind:
http://www.distanzreiten-online.de/ausb ... arDres.htm
und eine Prüfungslektion aus einem Stall, wo auch ich meine ersten Prüfungen abgelegt habe (Viedeos).
http://www.reiten-in-berlin.de/neuigkei ... evideo.php
Dies ist jedoch
nicht meine Meinung (möchte ich nur betonen), dass das gute Beispiele sind. Es ist das was die Prüfer als gut bezeichnen in der Klasse A/L.
Gruß
Manfred