Das Nachgeben in der äußeren Hand um in eine Biegung zu kommen, wurde aus dem Fahren übertragen und es macht auch absolut Sinn!
Wie soll sich ein Pferd denn biegen, wenn es auf der zu biegenden Seite nicht mehr Spielraum bekommt?
Es würde sich im Hals eng machen und ggf sogar aufrollen!
Wollen wir das? Nein!
Der Zügel wird ja nicht weggeworfen!
Aber der innere Zügel ist in dem Moment der aktive Zügel!
Denn es heißt nicht nur Hand ohne Bein und Bein ohne Hand, sondern auch rechts ODER links!
Ein Fahrrad bekommen wir auch nicht um die Kurve, wenn wir den äußeren Lenker festhalten...
Und ich finde den Vergleich nicht weit hergeholt, ein Rad fährt zB geradeaus, wenn wir ein abwechselndes Vor und Nachgeben der Hände zulassen. Sie vibrieren vor und zurück, immer im Wechsel, mal drauf achten! Man sieht das ganz gut bei Kindern, die das Radeln gerade lernen, die eiern ziemlich durch die Gegend, weil das Feintuning fehlt.
Genau das kann man auch auf die Hilfengebung beim Reiten projezieren:
Ich gebe dem Pferd den Impuls -> rechts, also schließe ich meine rechte Hand leicht und gebe sofort wieder nach, habe ich keine Reaktion, schließe ich die Hand nochmal kurz, und wiederhole das bis ich Reaktion bekomme.
Habe ich sie, muss ich nicht mehr drum bitten.
Das Pferd wird durch seperate und auffrischende Hilfen viel sensibler und zum Mitdenken angeregt.
Da ich die Hilfen nur für Bruchteile einer Sekunde gebe, habe ich in der Zwischenzeit die Möglichkeit die Hilfe zu variieren, wenn mein Pferd zB die HH nicht ordentlich setzt, kann ich zwischendrin eine Hilfe dafür geben, wenn sie funktioniert hat, kann ich wieder zum Ursprung zurück kehren.
Eigentlich, wenn man drüber nachdenkt, total logisch und für das Pferd absolut stressfrei nach zu vollziehen!