zzebra hat geschrieben:
Auf der Equitana hat ein Ausbilder (dessen Namen ich natürlich vergessen habe ... ) etwas in der Art gesagt: "Alle sagen immer: Reit v/a, immer schön v/a, usw. Aber im Endeffekt sind die Pferd so gelöst, dass sie vor lauter Lockerung nur auseinanderfallen und sich nicht selbst tragen können."
Wenn ein Pferd aber so auseinanderfällt, dann ist es kein korrektes V/A. Gerade das Aufbauen des korrekten Spannungsbogens im V/A ist das was einen ein Pferdeleben lang verfolgt und was man auch immer wieder abfragen muss, egal wie weit ein Pferd gefördert ist.
zzebra hat geschrieben:
Auf der Equitana hat ein Ausbilder (dessen Namen ich natürlich vergessen habe ... ) etwas in der Art gesagt: "Alle sagen immer: Reit v/a, immer schön v/a, usw. Aber im Endeffekt sind die Pferd so gelöst, dass sie vor lauter Lockerung nur auseinanderfallen und sich nicht selbst tragen können."
Wenn ein Pferd aber so auseinanderfällt, dann ist es kein korrektes V/A. Gerade das Aufbauen des korrekten Spannungsbogens im V/A ist das was einen ein Pferdeleben lang verfolgt und was man auch immer wieder abfragen muss, egal wie weit ein Pferd gefördert ist.
Genau das dachte ich mir ja auch Aber anscheinend bezieht sich das auf die jenigen, die denken, es ist super fürs Pferd, nur mit der Nase im Boden zu reiten, ohne jegliche Anspannung. Das ist natürlich "falsch", wenn man immer so reitet.
smilla hat geschrieben:
zzebra hat geschrieben:
Noch eine Frage hab ich zur "Gebrauchshaltung": Was genau meint ihr?
Hier wird es "am Zügel" genannt: http://www.pferdewissen.ch/biomechanik2.html . Die Oberlinie des Pferdes ist immer noch gedehnt, die Hinterhand aktiv, allerdings ist das Pferd etwas mehr aufgerichtet als in der Dehnungshaltung. Das Pferd soll ja nicht für immer in der Dehnungshaltung verharren, die Gebrauchshaltung (oder auch Arbeitshaltung) ist sozusagen der nächste Schritt.
Achso, na das hätte ich mir auch denken können Danke
Aber da erstmal hin zu finden, kann je nach Pferd natürlich auch schon eine enorme Schwierigkeit sein.
Medora hat geschrieben:
Wenn die Dehnungshaltung wirklich gut ist, spricht für mich sehr viel dafür, sie häufig abzufragen, also immer nur kurze Reprisen Aufrichtung zu fordern und dann wieder in die Dehnung zu gehen.
Hm, das ist aber eine Frage des Ausbildungsstandes. Wenn das Pferd "reif" für Versammlung und Aufrichtung ist, spricht für mich viel dafür das auch zu nutzen, denn die Aufrichtung ist ja nur korrekt, wenn der von emproada erwähnte Spannungsbogen bestehen bleibt und das Pferd ist weiter gedehnt in der Oberlinie. Dann ist es sicher sinnvoll die Dehnungshaltung immer mal wieder abzuprüfen und je nach Ziel auch mal länger zu reiten (Losgelassenheit finden, nach einer anstrengenden versammelten Übung etc.), aber eigentlich würde ich die Aufrichtung bei einem weiterausgebildeten Pferd auch trainieren.
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
Widerspricht sich ja nicht Training heißt ja nicht "nur noch ausschließlich", sondern einfach nur "immer ein bisschen mehr", oder? Warum die Arbeit auch einem gut ausgebildeten Pferd nicht einfacher und vor allem angenehmer machen, indem man es immer wieder in eine (korrekte!) Dehnung entlässt? Das schadet doch dem Training der Aufrichtung nicht, im Gegenteil, würde ich sagen. Die korrekte Dehnungshaltung trainiert ganz wichtige Muskeln - und die sind wiederum wichtig für das korrekte Laufen in mehr Aufrichtung. Ergänzt sich also aus meiner Sicht bestens. ta
Zusätzlich bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass die wenigsten Pferde, die bereits in Aufrichtung geritten werden, tatsächlich eine korrekte Dehnungshaltung (mit beschriebenen Spannungsbogen) gehen, so dass ich demnach auch bei Pferden, die (angeblich) schon "weiter" sind, hier viel Trainingsbedarf sehe.
Medora hat geschrieben:
Zusätzlich bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass die wenigsten Pferde, die bereits in Aufrichtung geritten werden, tatsächlich eine korrekte Dehnungshaltung (mit beschriebenen Spannungsbogen) gehen, so dass ich demnach auch bei Pferden, die (angeblich) schon "weiter" sind, hier viel Trainingsbedarf sehe.
Jaaa, und damit hast du widerum sehr recht! Meine Vorstellung ist wohl eher eine Ideal-Vorstellung und deine eine realistische .
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
Seunig
deines finde ich sehr schön.
Wie erarbeitest du das V/A? Balu hat ja einen ähnlichen Rücken wie meine. Daher müsste es ihm etwas schwerer fallen über den Rücken zu schwingen.
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
generell lasse ich ihn viel Schritt am langen Zügel gehen, dann ein paar Runden Leichttraben am langen Zügel...Seitengänge, Schlangenlinien etc.
dann wieder Leichttraben, immer schön vorwärts und die Zügel weiter aufnehmen, aber dennoch etwas länger lassen...und wenn er halt mal wieder stur und steif ist, Paraden geben (Schwämchen drücken) oder wie man das nennt
ich baue aber immer wieder Schrittphasen ein!
war wahrscheinlich nicht so hilfreich...
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
Lt. Racinet S. 93Steinbrecht "oft als Gewährsmann für moderne Dressur angeführt wird"
Ich denke diesen Rang möchte Herr Racinet ihm streitig machen. Anders kann ich mir diese
Ausdrucksweise in Verbindung mit den folgenden Unterstellungen nicht erklären.
Untersuchen wir die Sache doch einmal
1.)lt Racinet erkennt Steinbrecht nur einen Weg für die Entlastung der Vorhand an , nämlich zunehmendes Untertreten der Hinterbeine, unter den Körper des Pferdes.
Während Racinet folgende umwerfend neue Erkenntnis gewonnen hat S.72" In einem versammelten Trab muss das Pferd nicht mit den Hinterufen über die Spur der Vorderhufe hinaustreten"
2.)lt. Racinet verfolgt Steinbrecht mit der Aufrichtung des Halses nur das Ziel, die Sprunggelenke zu belasten..
Zu1.) Ganz allgmein gesagt sieht Herr Steinbrecht im Gegensatz zu Herrn Racinet, der jedem Pferd seine Idee der Aufrichtung aufzwingen will, ein Pferd als Individuum an. Auch kennt er die so wichtige Rückenarbeit, die im von Herrn Racinet vorgeschagenen Ausbildungweg nicht möglich ist. Herr Racinet hütet sich auch darüber zu schreiben. Sein Ziel ist, es schnell zu Piaffen oder Passagen zu kommen, während Herr Steinbrecht eine Konservierung für den Gebrauch als erstes Ziel seine Arbeit mit dem Pferd ansieht
SteinbrechtS. 55 Gymnasium des Pferdes:
"Im allgemeinen nimmt man zwar an, daß man nach dem Gange des Pferdes auch seine Gewichtsverteilung beurteilen könne, daß nämlich das stärkere Gewicht um so mehr auf den Schultern ruhe, je weiter die Hinterfüße im Schritt und Trab über die Huftritte der Vorderfüße hinwegtreten., daß es im Gleichgewicht
sei, wenn der Hinterfuß genau in die Spur des Vorderfußes tritt, und daß das stärkere Gewicht um so mehr auf Hinterteile ruhe, je weiter die Hinterfüße mit ihren Huftritten hinter denen der Vorefüße zurückbleiben. "
Dies sei auch eine Warnung an V/A Überteiber, die glauben, durch zu weites
Vortreten die Pferd auf der Hinterhand halten zu können
Zu 2.
Auf Seite 93 sagt Herr Steinbrecht:
"in dem durch die Biegung der Hanken die Vorhand gehoben wird ."
Und ganz böse er spricht auch noch von freien Gängen.
Ich erkläre den Unterschied : Herr Racinet möchte den Hals so hoch wie möglich aufrichten durch Handarbeit und später vom Sattel. Wodurch er, was auch nur er glaubt, eine Hankenbeugung erreicht wird. Aber wie wir an dem dankenswerter Weise beigefügtem Bild von Herrn Beaudant auf Sesite 111 sehen, arbeitet die Hinterhand bei diesem Verfahren mit festgehaltenem Rücken nach hinten heraus. Reiter und Hals werden durch anstrengende Muskelabeit getragen..
Bei dem von Herrn Steinbrecht angegebenen Verfahren wird durch Biegung der Hanken ein Zug auf das Rückennackenband ausgeübt, wodurch Reiter und Hals weitestgehendst durch dasselbe getragen werden. Die Muskulatur steht vermehrt zur Forbewegung zur Verfügung. DAs Pferd kann im Rücken schwingen. Während das von Herrn Racinet angebene Verfahren jedes Pferd mit großer Wahrscheinlichkeit zum Schenklgänger degradiert.
Steinbrecht auf Seite 130 :
Gewaltsame Aufrichtung...............,sind unfehlbare Ursachen zur Schädigung der Sprunggelenke.
Auf Seite 131 sagt er: Das durchgebildete , also in seinen Hanken biegsam gemachte Pferd.........Die Biegung der Hanken bedingt auch die der Sprung und unteren Gelenke. Die unteren Gelenke müssen daher
mit um so größerer Vorsicht gebogen werden........
Es kommt noch schlimmer für die Methode Racinet Auf Seite 103 sagt Herr Steinbrecht ganz richtig:
"Aus diesem Grunde hat Herr Baucher, der große Künstler, über diesen Teil des Pferdekörpers (Rücken, Anm von mir) keine Macht."
Interessanter Weise hat Baucher hat in seiner 1. Manier ja auch noch den kräftigen Knieschluß üben lassen, während Steinbrecht schon ganz richtig erkannte: "Reiter mit steifem Knie und stetem Schenkelschluß lernen diesen höchsten Genuß der Reitkunst niemals kennen". Steinbrecht ist auch derjenige ,der Pferde in Pilaren arbeitete, aber im Gegensatz zum jungen Herrn Baucher, kein dauerhaftes auf der Stelle Kniebeln empfahl, unverschämterweise pflegte er auch noch regelmäßig spaziernenzureiten. Eine Freude, die Herr Baucher seinen Pferden ersparte.
Immer noch aktuell,vielleicht möchte jemand dazu Stellung nehmen,bevorzugt aus dem französischen Lager!
Ich halte es für wenig sinnvoll, wild irgendwelche Videos zu posten, von denen nulll Hintergrund bekannt ist - so unschön sie auch anmuten mögen. Wir wissen genau GAR NICHTS über die Entstehung und den Zweck.
Bitte bleibt bei eigenen Beispielen!
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
@ Chica:
Genau deshalb habe ich ja nachgefragt,vielleicht ist hier ja jemand,der Licht ins Dunkel bringen kann!
Es wurde ja auch bereits weiter vorne über Racinet und Baucher gefachsimpelt,was auch nicht immer im direkten Zusammenhang mit v/a stand,sondern vielleicht gerade deshalb als konträre Ausbildungsmethode interessante Diskussionsgrundlagen bietet.