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Verfasst: Do, 20. Nov 2008 10:02
von heike61
Geld allein ist die triebfeder für diese machenschaften??
--- ich glaube nicht, dass diese "einfache erklärung" ausreichend ist, um zu verstehen, wie diese auswüchse zustande kommen.

will man diese auswüchse wirklich stoppen, sollte man noch einiges hinterfragen........................dieser "Fall" könnte ein einstieg sein.

gemessen an der gesamtheit-- verdient nur eine minderheit wirklich "geld".........................

mich persönlich erschrecken die reaktionen rund um den "Fall W" fast ebenso, wie der "Fall W." selbst!!

grüße

Verfasst: Do, 20. Nov 2008 10:31
von Anette
Williamine,
gute Frage! Vielleicht, weil Menschen sich die Qual der Kreatur nicht wirklich ansehen wollen, weil Menschen Angst haben, sich wirklich berühren zu lassen ... Weil Zivilcourage in unserem Land keine wirklich ausgeprägte Tugend ist.
Nun, diese Tierschützer waren offensichtlich sehr couragiert - und es gibt breite Wellen. Mal sehen, wohin sie münden.

Liebe Grüße von
Anette

Verfasst: Di, 25. Nov 2008 23:22
von greta j.
Das Urteil wurde jetzt schon verkündet. :?

http://www.st-georg.de/news/detail.php?objectID=3721

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 00:13
von susiesonja
Ich bin so enttäuscht.... oder einfach nur unendlich naiv. :cry:

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 07:04
von ottilie
Schade daß kein Umgangsverbot auf Lebenszeit sowie ein komplettes Berufsverbot ausgesprochen wurde.
Das wäre wirklich mal ein Zeichen gewesen. So bleibt ein Wischi-Waschi-Geschmack zurück.
Vor allem die unbeantwortete Frage nach der privaten Reiterei hinterläßt Magengrummeln...

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 08:19
von greta j.
Ich bin auch enttäuscht und es hinterlässt auch bei mir so einen Wischi-Waschi-Geschmack. :(

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 08:39
von Mimi
Und die Leidtragenden sind mal wieder die Pferde :twisted:
Wenn ein Pferd nur etwas von einem Löwen hätte, würde der Mensch sich seine Aktionen eher überlagen.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 10:38
von heike61
--ein jahr und neun monate auf 4 jahre bewährungszeit

+ 3jähriges tierhaltungsverbot

+ 3jähriges berufsumgangsverbot

+150 std. gemeinnützige arbeit

ich persönlich empfinde dieses urteil nicht als zu "lasch", es ist eigentlich mehr als zu erwarten war ---- schaut man wirklich objektiv auf vorhandene mißstände in der "pferde-ausbildung"

immerhin sollte man bedenken, dass sehr viele menschen bereit sind ihr pferd so "trainieren" zu lassen, diesen wegbereitern schaut jedoch niemand auf die finger, sie waren noch nichtmals mitangeklagt! :cry:

der ganze fall W. hat jedoch auch einen sehr positiven gesichtspunkt:

durch diesen prozeß wurde deutlich, dass auch der einzelne etwas tun kann.
unser rechtssystem läßt dies zu!
fakten sammeln und dokumentieren ist jedoch unerläßlich..... nur die "emotionen schüren" hat nichts mit gerechtigkeit zu tun .

ich ziehe meinen hut ganz tief vor den menschen, die diesen prozeß erst ermöglicht haben, indem sie fakten und beweise sammelten und den rechtsweg beschritten.

grüße

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 10:49
von Kosmonova
Die eigentlichen Schuldigen werden leider "vergessen". DIE Leute die ihre Pferde zu ihr gebracht haben :twisted:

Und die vielen, vielen anderen Profis die Tag ein Tag aus SO Pferde "ausbilden" (Barren, Doping, Stromschläge etc.) auch *seufz*

Aber es ist trotzdem gut und wichtig das dieser Fall vor Gericht kam. Auch eben um den Mut zum "Mund aufmachen" oder Beweise sammeln anzuregen.

Von mir auch Hochachtung für die Zeugen!

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 10:55
von chica
Kosmonova hat geschrieben:Die eigentlichen Schuldigen werden leider "vergessen". DIE Leute die ihre Pferde zu ihr gebracht haben :twisted:
Da wäre ich mit Pauschalurteilen vorsichtig. Schließlich habe einige ihre Pferde sicher im guten Glauben einer korrekten Ausbildung dort hingegeben und wussten nicht um die Methoden...

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 11:06
von Kosmonova
Na ja aber ehrlich man guckt sich den Beritt doch mal an :wink: Und die Wunden (teilweise ja auch Narben) sieht man doch auch, ganz abgesehen davon das derartig ausgebildete Pferde bestimmt auch "geistig" Schäden zeigen.

Aber gut *zugeb* ich geh zu sehr von mir aus: ICH würde dem Beritt bewohnen wollen und mir denjenigen genau ansehen und nicht nur auf ehemalige Siege Wert legen ;-)

Na mal sehen ob sie wieder Kundschaft hat danach. ;-)

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 11:13
von emproada
Ich denke auch, dass die meisten Leute ihre Pferde mit gutem Gewissen dorthin gestellt haben. Viele hier im Forum würden ihre Pferde ja wahrscheinlich auch zu jedem Klassikausbilder geben in dem guten Glauben, dasss er das richtig macht. Da weiß man dann aber auch nicht, was "daheim" so alles passiert, auch wenn noch so oft von gewaltloser Ausbildung erzählt wird.

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 11:25
von Nilspferd
Hm, aber dass es schwarze Schafe schon immer und ewig gegeben hat wußte ich schon als ich noch kein Pferd hatte, von daher würde ich mein Pferd niemals einer fremden Person in gutem Glauben geben... Und selbst wenn, würde ich doch trotzdem hinfahren und mich von den Fortschritten überzeugen wollen und dann solch offensichtliche Mißstände bemerken. Von daher sehe ich die Besitzer/Auftraggeber auch schuldig... Und erst recht diejenigen die's jetzt vielleicht wieder tun. (was hoffentlich keiner machen wird :evil: )

Verfasst: Mi, 26. Nov 2008 11:29
von Carmen
Ich denke auch, dass die meisten Leute ihre Pferde mit gutem Gewissen dorthin gestellt haben
Das glaube ich gerade nicht. Kann sein, dass der eine oder andere blauäugig war, aber die meisten wussten mit Sicherheit, was da abging. Vielleicht fehlte ihnen einfach das Bewusstsein, dass Pferde so nicht ausgebildet werden, dass das nicht der normale Ausbildungsweg ist. Aber gewusst haben sie es. Zum einen hat die Dame bereits einen gewissen Ruf, zum anderen sieht man sich an, wem man sein Pferd in Beritt gibt. Man informiert sich.

Beim Doping werden die Strafen in aller Regel nicht von Gerichten getroffen, sondern von der FN / FEI. Es ist im Prinzip eine private Kontrolle, keine Kontrolle durch die Gerichtsbarkeit.

Und natürlich hat sie sich vor Gericht nicht geäußert. Das erste, was ich als Verteidiger meinem Mandanten raten würde, ist: "Halt die Klappe und verweigere die Aussage." Angeklagte neigen nämlich dazu, sich um Kopf und Kragen zu reden.

Ich finde das Urteil in Ordnung, auch wenn ein lebenslanges Tierhaltungsverbot bedeutend besser gewesen wäre. Aber man muss ich vor Augen halten, dass es hier um einen sehr starken Eingriff in die Persönlichkeitsrechte geht. Die zählen nunmal mehr als Tiere.

Verfasst: Di, 02. Dez 2008 20:05
von Ans
Ich weiß nicht was ich von diesem Urteil halten soll, geschweige denn zur "Schuldfrage".
Natürlich, subjektiv betrachtet wünscht man so einer Frau lebenslängliches Tierhalteverbot+ alles was dazu gehört.
Aber rein objektiv gesehen, ist das etwas, was alleine rechtlich gesehen sehr schwierig ist, da der Fall Wels ja kein Einzelfall ist, sondern lediglich sehr stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerutscht ist.
Und ich denke, nicht jeder ist so aufmerksam, was den Beritt des eigenen Pferdes angeht, wie wir vielleicht.
Vermutlich haben sich viele von der Möglichkeit blenden lassen, ihr Pferd bei einer "ehemaligen Grand-Prix-Reiterin" in Beritt zu geben.
Aber letztendlich ist das, denke ich, alles nur Spekulation und leider nicht genau auszumachen.