Hallo,
eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben, aber da ihr alle Zeit und Mühe geopftert habt einen entsprechenden Text zu schreiben, möchte ich auf jeden Einzelnen noch einmal eingehen.
marquisa/kosmonova: Nein. Ich hatte ZWEI Stuten plus noch einen Ponywallach. Da ich beiden Stuten einfach zeitlich nicht mehr gerecht werden kann (Pony zu verkaufen steht nicht zur Debatte!) und meine Schwester nach Aachen ziehen wird und mir daher nichtmehr die Unterstützung geben kann, die sie mir momentan gibt, MUSSTE ich mich von einer der beiden Stuten trennen. Als ich sie zum Kauf anbot traten diese Probleme nicht auf. Ich schrieb bereits, dass sie erstmalig am 21.02. auftraten.
Meine andere Stute ist jetzt verkauft (in die Zucht an ganz nette und erfahrene Hände), da ich diese junge Stute SO nicht verkaufen möchte und werde.
Ulrike:
Vielen Dank für diesen Post. Du bist die erste, die das in Betracht zieht. Bisher habe ich immer nur gehört "Du musst Abwechslung bieten und sie motivieren. Du überforderst sie". Das habe ich angenommen und somit viele "Bummeltage" eingebaut, wodurch die Tage an denen ich arbeiten wollten aber noch viel schlimmer blockiert wurden.
Lilith79:
Ich gebe zu, diese Wahl war vielleicht nicht ganz klug.
Aber dieser Bereiter hat das gelernt. Er hat bei mehreren namhaften Hengststationen (Holkenbrink u.A.) und Reitern (z.B. Karshüning) gearbeitet und ist selbstständig mittlerweile.
Nur weil er ein guter Freund ist muss das ja wohl nichts heißen. Ich habe noch mehrere gute Freunde, die Bereiter sind (teilweise mit riesengroßer eigener Anlage, internationalen Starts, Kaderzugehörigkeit, etc.) Nur weil ich mit jemanden befreundet bin, heißt das ja nicht automatisch er ist nicht qualifiziert.
nochmal marquisa:
Beim Kauf habe ich einen TÜV machen lassen. Dort wurde dann ein CHIP festgestellt. Ich habe mich entschieden, die Stute trotzdem zu kaufen und eine OP durchführen zu lassen.
Laut Verkäufer wurde die Stute wegen Zeitmangel erst so spät angeritten. Sie hat mir über 10 Pferde gezeigt, die 4jährigen (3 Stück) alle noch roh, die 5jährigen alle erst angeritten und sogar ein 6jähriger der erst angeritten war. Ich habe mir - naiv wie ich bin - nichts dabei gedacht.
Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Die Halswirbelsäule und das ISG habe ich auf Anraten tausender Leute hier und in anderen Foren röntgen lassen, nicht weil ich einen Verdacht hatte, sondern weil andere sich sicher waren sie hat was. Das wollte ich lediglich ausschließen.
Phanja:
Eine Beziehung hat dieses Pferd zu mir noch nicht, wenn ich das behaupten darf. Sie brummelt zwar wenn ich komme und wenn ich sie in der Halle freilaufen lasse oder zur Weide komme kommt sie auch sofort an.
Aber - das zeigt ja keinesfalls die Beziehungsebene.
Ich putze sie sehr gerne, gehe gerne mit ihr um, kuschel gerne mit ihr - aber sonst bin ich da doch sehr auf Distanz. Nach der OP war sie derart gefährlich (klar, Ewigkeiten gestanden), dass ich sie ja nur noch mit Sedierung und auch da mit Bauchschmerzen geritten und geführt habe. Sicher auch nicht einfach. Heute habe ich keine Angst mehr mich auf sie drauf zusetzen, allerdings gestehe ich auch ganz ehrlich, dass ich beim Führen z.B. sehr sehr vorsichtig bin. Ich führe sie nur mit Kette oder Strick ums Maul. Einfach, weil sie fast immer an der Hand tänzelt, aufgeregt ist oder ich befürchte dass sie das machen wird, wenn ich keine "Vorsichtsmaßnahmen" treffe. Ich maßregel sie mit Kette sicher nicht, es gibt nur mir eine Sicherheit.
Übrigens verhält sie sich bei JEDEM, der sie führt exakt so. Ich habe auch gedacht es ist meine Unsicherheit, aber ist denn jeder, der mit ihr umgeht genauso unsicher wie ich? Ich denke eher nein.
sab:
Nachdem ich sie gekauft habe, habe ich viel über ihre Abstammung gegooglet und dabei herausgefunden, dass sie einen Vollbruder hat, der keine 80km von uns entfernt steht. Mit der Besitzerin habe ich guten Kontakt, wir sind mittlerweile schon beinahe befreundet und tauschen uns viel aus. Der andere steht auf einem Gestüt zum Verkauf. Die Besitzerin des älteren Vollbruders hat aber den jüngeren Vollbruder auch ausprobiert und hat gute Kontakte zu dem Gestüt wo er steht.
Außerdem habe ich den Züchter kontaktiert. Von diesem habe ich Fotos als Fohlen bekommen, Videos der Fohlenschau und sehr viele und interessante Informationen über die Mutter und ihr Wesen.
Mittlerweile gehen wir (d.h. mein Trainer, Freunde, Miteinstaller, etc.) davon aus, dass diese Stute deutlich eher angeritten wurde als und erzählt wurde und ebenfalls diese Probleme zeigte. Dann wurde alles probiert und sie nochmal weggestellt. Laut meinem Trainer (ich sehe es ja selten von unten) macht sie das alles schon sehr perfektioniert und weiß genau wann sie was machen muss.
Aber da ich sie über ein halbes Jahr habe und sie die Probleme erst jetzt macht - wie soll ich das beweisen?
Hinzukommt, dass ich das Pferd gar nicht abgeben möchte.
Es ist auffällig, dass alle Pferde aus diesem Stall überdurchschnittliches Springvermögen hatten und alle relativ preiswert waren. Angeblich eben gesundheitliche Probleme und sie würde den Stall "auflösen". Komisch aber, dass eine Vereinskameradin zwei Monate nach mir dort eine Stute gekauft hat. Und diese Stute war zwei Monate vorher noch nicht dort - warum nimmt man also neue Pferde an, wenn man doch den Stall leerkaufen möchte?
Möhrchen:
Ich glaube "das arme Vieh" ist doch etwas übertrieben. Ich kümmere mich jeden Tag um sie, sie kommt täglich auf die Weide, hat eine große Box die jeden Tag gemistet wird, bekommt gutes Futter, wurde für sehr viel Geld durchgecheckt (sei es Tierarzt, Klinik, Sattler, Dentist, Hufschmied, Ostheopath oder Physiotherapeut) und da finde ich "das arme Vieh" doch etwas weit hergeholt.
Vielleicht hast du es (passiert ja schnell) überlesen, aber sie war mehrfach in der Klinik und eine Szinti haben wir ebenfalls schon gemacht!! Das ist auch noch nicht lange her, müsste in mein Handy gucken wann genau, aber definitiv nach dem 21.02. (seitdem treten die Probleme auf). Daraufhin wurde ja erkannt, dass sie etwas lange Bänder hat.
Dass mein Trainer "jahrelange Erfahrung" hat - damit meine ich, dass er auch jahrelang im Spitzensport unterwegs war und sich mit etlichen "Größen" wie Ahlmann, Kutscher, Schweckhorst und Co. gemessen hat. Und wenn man das jahrelang erfolgreich tut - wonach soll ich mich denn dann noch richten ob es Mist ist oder nicht? Ich habe riesengroßes Vertrauen in diese Person - er ist sehr ruhig und gibt mir dadurch sehr viel Sicherheit.
Wer hat denn gesagt, dass sie nicht stressfrei geradeaus laufen kann?
Ich sicher nicht?! Natürlich ist sie nicht 100% in Balance, aber den Takt findet sie wohl, Anlehnung ist auch gut, Losgelassenheit ist auch da - wenn sie eben nicht gerade blockiert.
Mausi:
Das ist so nicht richtig - das normale Reiten endet doch nicht jedes Mal im Blockieren? Das schrieb ich auch nirgendwo. Und wir hören immer mit Erfolgserlebnis auf. Momentan sieht das so aus, dass sie aus dem Galopp anhalten will, ich treibe energisch (wieder ohne Gerte!) weiter, sie galoppiert weiter, ich lobe. Das macht sie momentan meist 2x, dann galoppiert sie ohne Stocken weiter (es ist übrigens immer nur genau eine Stelle in der Reithalle bzw. auf dem Reitplatz - der Ausgang!). Und sobald sie dann zweimal brav vorbeigaloppiert ist ist Ende.
Das ist doch kein negativer Abschluss?
Im Trab macht sie keine Probleme mehr.
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht mehr, welchen Tierärzten, Ostheopaten etc. ich trauen kann. Es haben sich 1 Physiotherapeutin und 2 Ostheopaten das Pferd angeguckt. Dazu zwei Tierärzte sowie ein weiterer Arzt in der Klinik (bzw zwei - die arbeiten immer zusammen). Sattler ebenfalls zwei. Erst meiner den ich immer hab und dann habe ich mir eine zweite Meinung eingeholt.
Wenn jemand Erfahrung mit Ostheopaten, Tierärzten, Physiotherapeuten im Raum NRW/Rheinland oder Westfalen hat, dann bitte sehr gerne mal PN an mich, ich gebe gerne die Namen weiter, die sich mein Pferd angeguckt haben und die entsprechenden Diagnosen/Meinungen.
geolina:
Ich habe mir selbst das Aufbauen nach der OP nicht zugetraut. Ein wenig gerittenes Pferd, was vor Energie sprüht war mir zu viel - deswegen habe ich sie in Beritt gegeben. Dort kam sie neben täglich Weide (bzw. da es Winter war Paddock) in die Führmaschine und wurde geritten oder longiert. Sie hatte aber auch freie Tage. Probleme zeigte sie dort wohl nicht. Ob ich diesen Aussagen trauen kann weiß ich natürlich nicht, dass es aber eben neben Bereiter auch ein guter Freund war, hoffe ich, dass das so stimmt.
Gesprungen etc. wurde sie dort nicht - ein einziges Mal Springgymnastik und das war kurz bevor ich sie geholt habe.
Ich bitte jetzt hier nochmal um die Meinung:
Gibt es sowas wirklich nicht?
Wie lässt es sich dann erklären, dass beide Vollbrüder genauso sind? In Österreich gab es einen gekörten Vollbruder der später aufgrund seines Verhaltens unterm Sattel sogar eingeschläfert wurde.
Der Züchter beschrieb mir ihre Mutter so:
(Zitat aus der E-Mail - ich habe bloß die Namen abgekürzt):
Ihre Mutter L. hatten wir auf einer Fohlenauktion gekauft, schon von den Züchtern her heiß sie Loopy (weil sie als Fohlen manchen Überschlag über den Weidezaun gemacht hatte), danach ist sie dann stets heil über die Landstraße in ihren Stall gekommen. Das „Problem“ ist bei ihr garnicht mal so sehr der Larome, eher der Pilot dahinter, und das erklärt ihre grenzenlose Sturheit bei sonst nicht allzu reitbegeisterter Natur. Sie konnte einen rasend machen, wenn sie sich zum dritten Mal unmittelbar vor dem Weidetor wieder losriß. Bei uns ging das in der geschlossenen Hofanlage noch, eine ältere Dame kannte sie von klein an und wollte sie unbedingt haben. Mit der macht sie das immer noch, nur daß dort die Weide am anderen Dorfende ist….
Ja, wie ihr gelesen habt ist die Mutter von Larome - Pilot.
Und über Larome finde ich viele Schauermärchen, z.B. hier - ein Forum, in dem viele erfahrene Züchter unterwegs sind:
http://www.horse-gate-forum.com/showthr ... t-gt-Larom
Leider weiß ich auch wirklich nicht mehr WAS ich noch genau checken soll. Nochmal alles röntgen? Wieso funktioniert es dann jetzt (auch wenn ihr diese "Technik" nicht angemessen fandet) in der Dressur absolut problemlos und im Springen auch, sobald ich eine Gerte nur in der Hand habe? In der Dressur brauche ich keine Gerte mehr.
Wieso läuft sie dann auf der Rennbahn und im Gelände brav? Auch wenn ich sie dort dressurmäßig reite?
Es ist nicht so, dass ich eure Meinungen nicht annehmen WILL; sondern dass ich bloß nicht mehr weiß WIE ihr euch das vorstellt.
Um jetzt mal ne Zahl zu nennen: Ich habe bereits fast 3000€ für die ganzen Untersuchungen bezahlt. Wenn mir das jemand nicht glaubt stelle ich auch gerne ne genaue Rechnung auf.
Rumgekommen ist dabei nichts.
Ich habe es mit lieb, lieb, lieb probiert. Mit Pausen, mit dies und das. Und kaum setze ich mich EINEN einzigen Tag über ihre Mätzchen, ihr Blockieren, Bocken und Steigen hinweg geht es. Versteht ihr wenigstens ein bisschen was ich meine?
Ich würde gerne eine Beziehung zu ihr aufbauen, hab aber das Gefühl sie ist daran so gar nicht interessiert.
Irgendwie schwer zu beschreiben.
Aber weg geht sie auf keinen Fall. Ich mag charackterstarke Pferde. Auch wenn es sicher nicht in diesem Ausmaße sein müsste, aber die weiß was sie will und was sie nicht will.
Bevor ihr also alle wie wild auf mich losgeht, versucht euch doch bitte einmal in meine Situation zu versetzen. Ich tue und mache, gebe mein Geld aus für das Pferd, grüble, zerbreche mir den Kopf, versuche mir so viele Meinungen wie möglich einzuholen um ihr ja kein Unrecht zu tun....