Ausgebunden longieren???

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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horsman
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Beitrag von horsman »

naja, dies wäre für mich die "Vorstufe" von longieren mit Ausbindern. Die, indem man sie zunächst mal so lang verschnallt, dass sie dem Pferd noch jede Freiheit lassen, wie als wenn sie nicht verschnallt wären. Auf Dauer wär mir das zu lang, da so (noch) ohne Wirkung. Aber als Vorstufe zur Eingewöhnung genau richtig.

Ich ahne jedoch anhand des Fotos, dass dieses Pferd sich schnell auf die Ausbinder legen wird, denn er sieht recht vorderlastig aus. Ist aber nur eine Vermutung.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Ich habe leider nur einziges (ziemlich altes) Bild aus 2006 vom Longieren gefunden, da bin ich mit Tosca zum ersten Mal mit Hänger zur Reithalle gefahren - sie hat an dem Tag also zum ersten Mal in ihrem Leben eine Reithalle betreten - deshalb auch das zusätzliche Stallhalfter.

@ smilla

Das sieht bei Deinem Pferd locker aus bei schöner Oberlinie.

Aber mein vorher geschildertes traumatisches Erlebnis passierte damals genau mit so relativ langen Ausbindern - allerdings mit einem vollkommen anderen Pferdetyp. Das war ein 4 j. Vollblutaraber, leicht anlongiert und angeritten. Der ist damals aus unerfindlichem Grund erschrocken und hat arabertypisch den Kopf extrem hochgerissen. Durch die relativ langen Ausbinder setzte die Wirkung der Trense erst ein, als er den Kopf schon weit oben hatte. Von dieser Einwirkung war er so entsetzt, dass er wie irre weiter nach oben gerissen hat. Es war entsetzlich, schließlich ist er in Panik gestiegen und seitlich umgestürzt. Die Longenführerin war vollkommen machtlos. Danach musste das Sensibelchen mühsam wieder an die Trense gewöhnt werden - er hatte nach dem Vorfall Panik beim Abtrensen, konnte das Gebiss nicht loslassen.

Ich nutze das Longieren nicht, um eine Anlehnung an die Trense zu erreichen, sondern zum Gymnastizieren. Da kann ich die erwünschte Haltung gut mit HZ am Kappzaum erreichen und habe eine Einwirkung, die das Pferd versteht und umsetzen kann.

Außerdem ist Schritt am Ausbinder m.E. schon sehr ungünstig wegen der Nickbewegung, d.h. passt der Ausbinder im Trab, ist er im Schritt zu kurz.
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Dez. 2006, Tosca knapp 4,5 Jahre
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smilla
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Beitrag von smilla »

Tossi hat geschrieben: @ smilla

Das sieht bei Deinem Pferd locker aus bei schöner Oberlinie.
Nein, nein das ist nicht mein Pferd. Aber es gefällt mir eben.
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

Nachtrag: wollte übrigens mit meiner Aufstellung vorhin niemanden bevormunden und lediglich klar stellen, dass in einigen Posts der Begriff "Hilfszügel" allgemein verwendet wurde, ohne zu präzisieren, was gemeint war: Ausbinder, Dreieckszügel. Gogue, Chambon usw., unterscheiden sich in Wirkung und Anwendung doch erheblich.

Es ist wie so oft im Leben und in der Reiterei: viele Wege führen nach Rom.
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Tossi hat geschrieben:...schließlich ist er in Panik gestiegen und seitlich umgestürzt. Die Longenführerin war vollkommen machtlos. Danach musste das Sensibelchen mühsam wieder an die Trense gewöhnt werden -...
Das ist nochmal gut gegangen. Ich hab schon ein Pferd gekannt das sich auch mit Ausbindern in Panik ueberschlagen hat, aber es ist an den Verletzungen gestorben.
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Josatianma hat geschrieben:@catja&olliver: Ich habe die erste Hälfte des Videos gesehen. Mir ist es definitiv zu eilig.
Ja, das Pferd ist zu schnell. Aber mit "zu eilig" kann man immer was anfangen, was verbessern. Mit "zu langsam", traege, verhalten, eher nicht, da laeuft dann gar nichts.

Meiner Meinung nach ist das auch das groesste Argument gegen Ausbinder jeder Art: sie behindern die Bewegung. Bei Pferden die von sich aus viel Bewegungslust mitbringen sieht man das auf den ersten Blick vielleicht nicht so, trotzdem kann das nichts nuetzen, das Pferd zu behindern. Es soll ja joggen, nicht sich krumm machen :wink:
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

OT on
Rosana hat geschrieben: Die Reithalle ist ja wohl der Traum! Neid!!!
Tja... ist leider nicht die unsere. Ich wuerde auch was bezahlen um einmal in so einer schoenen Halle reiten zu duerfen.

OT off
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Beitrag von Rapunzel »

Catja: Das stimmt in jeder Hinsicht nicht.

Meinen alten Spanier longiere ich am liebsten mit Dreieckern, die sind für ihn einfach das richtige. Ich kann allerdings gar nicht finden, dass die Verschnallung im Schritt oder Trab anders ist, ich verschnalle die immer gleich und das sieht dann so aus, egal ob Schritt, Trab, Galopp, Versammlung oder v/a:
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Beitrag von Rapunzel »

Noch ein paar in verschiedenen Situationen/Versammlungsgraden:
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Beitrag von Rapunzel »

...
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Hast du das Bild mit V/A auch eingestellt?
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horsman
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Beitrag von horsman »

die Bilder sehen ganz korrekt aus. Anscheinend ist der Dreieckszügel hier das Mittel der Wahl, wobeidieses Pferd sich ja auch ganz gut trägt und sich nicht mit herab gesenkten Hals da rein hängt.
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Beitrag von Rapunzel »

Horsmän: Ja, im Gegenteil, der hebt sich tendenziell grandios raus, das 2. Bild ist für ihn schon starkes v/a, gerade so am Buggelenk, für alles, was tiefer geht, muss ich schwer arbeiten (und er auch).
horsman
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Beitrag von horsman »

für die Arbeit im v/a (und nur dafür) halte ich das Chambon für die bessere Lösung.

P.S.
Nur zur Vorsicht: immer sachte damit anfangen, wenn das Pferd es nicht kennt!!!
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Rapunzel, Momentaufnahmen, auch nicht alle schoen, und wenn ich mir das Pferd ansehe, den Bauch, die Bemuskelung, wuerde ich sagen, das sieht nicht nach einem gut gymnastizierten Pferd aus. Sorry.
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