Seite 7 von 19
					
				
				Verfasst: Fr, 24. Jun 2011  23:19
				von Finchen
				Danke, Unicorn, hat mir schon gereicht - ich bin nur kein Freund welcher Methode auch immer, wenn sie die Eckstreben vollständig "stehen" läßt, weil sie bei den allerallermeisten Pferden eben nicht steht wo sie hingehört, sondern sich legt und dort Druck macht. Da einzugreifen ist wichtig - überall da, wo eben die Haltungsbedingungen nicht den Rest erledigen. Auf Schotter/Kies etc. haben die wenigsten Pferde regelmäßig Bewegung, daher ist das "nicht eingreifen" nicht meins, denn man kann die Natur nur imitieren, wenn sie auch wie "in der Natur" funktioniert.  
 
 
Aber wenn die Eckstreben offenbar doch gekürzt werden, prima.
Meine Frage implementierte ja schon das Wissen, dass Sohle und Eckstrebe unterschiedliches sind, fragte ja ob NUR SOHLE nicht, oder auch Eckstrebe nicht bearbeitet wird...  

 
			
					
				
				Verfasst: Sa, 25. Jun 2011  14:09
				von unicorn
				Achso, ja also die Ecktreben werden schon bearbeitet, wenn sie, wie du beschrieben hast, falsch stehen, umklappen wollen usw...
Aber in der Regel verändern sich NHC Hufe irgendwann von selber so, dass die Eckstreben korekt werden und nicht mehr gestutzt werden brauchen. Da muss natürlich auch die Haltung simmten, da hast du recht. Mit Boxenhaltung und weicher Weide bekommt man das kaum hin.
Aber ich finds hald besonnders gut, dass die Eckstreben wirklich nur dann gestutzt werden, wenn es nötig ist. Bei anderen Bearbeitern machte ich die Erfahrung dass Standartmäßig gestuzt wird. Bei Eckstreben die das nicht bräuchten endet das ja dann darin, dass die Eckstreben zu sehr bearbeitet werden bis in die Sohle hinein.
Sieht man jedenfalls nicht selten sowas.
			 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  11:28
				von Finchen
				Hallo,
das von dir "übliche" Kürzen der Eckstreben findet man da, wo sie sonst nach 4-6 Wochen bereits flach liegen - da macht es Druck im Sohlenbereich, da gehört eine Eckstrebe nicht hin, also ist es sinnvoll sie zu kürzen.
Zwischen weicher Weide und Box und völlig ausreichend wechselhaftem Boden gibt es eine Menge - nur ist sehr vieles davon nicht ausreichend, um alles an Hufbearbeitung überflüssig zu machen, weil es "die Natur regelt", da fehlt es u.a. schon an genug Bewegung, da können die Bodenverhältnisse noch so toll sein.
			 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  11:42
				von unicorn
				Finchen hat geschrieben:Hallo,
das von dir "übliche" Kürzen der Eckstreben findet man da, wo sie sonst nach 4-6 Wochen bereits flach liegen - da macht es Druck im Sohlenbereich, da gehört eine Eckstrebe nicht hin, also ist es sinnvoll sie zu kürzen..
Ne das meinte ich nicht. Ich meinte tatsächlich ein übermäßiges zu starkes bearbeiten.
Finchen hat geschrieben: Zwischen weicher Weide und Box und völlig ausreichend wechselhaftem Boden gibt es eine Menge - nur ist sehr vieles davon nicht ausreichend, um alles an Hufbearbeitung überflüssig zu machen, weil es "die Natur regelt", da fehlt es u.a. schon an genug Bewegung, da können die Bodenverhältnisse noch so toll sein.
Logisch, dafür ist ja die Hufbearbeitung da 

Die "deutschen" Vorgehensweisen erreichen nur so viel weniger Erfolg als die NHC-Methode. Ich glaube wir sind nicht Anspruchsvoll genug was gute Hufe betrifft. Da kann man immer noch soooo viel mehr an Leistungsfähigkeit rausholen mit einer etwas anderen Bearbeitung. Ich jedenfalls bin davon in jeglicher Hinsicht super begeistert. Die Theorie ist einfach nur logisch (wenn man sich da mal paar Wochen dahinterklemmt und recherchiert bekommt man ziemlich viel Input über die Vorgehensweise, weil sie nicht für sich verheimlichen (wie zum Beispiel Herr Biernat) und viel veröffentlicht ist), und die Praxis hat mich jetz auch überzeugt, seit mein Pferd danach bearbeitet wird.
Beim alten Hufpfelger wucherten die Eckstreben zum Beispiel immer sehr stark und legten sich gleich über. Er hat diese dann stark bearbeitet (bis unter Sohlenniveau). Jetzt werden die Eckstreben nur noch da bearbeitet, wo es notwendig ist und siehe da, sie hören auf so übermäßig zu wuchern und sich umzugelgen  

 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  12:07
				von Phanja
				Danke an unicorn für den tollen Link - ich hab mich da gestern mal durchgewühlt  

 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  12:18
				von unicorn
				Phanja hat geschrieben:Danke an unicorn für den tollen Link - ich hab mich da gestern mal durchgewühlt  

 
Ist super ge?  
 
 
Gern geschehn  

 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  12:33
				von Abeja
				Der Link ist echt klasse! Ich fange an, mich näher mit NHC zu beschäftigen und erwäge, ob ich langfristig auch nach NHC arbeiten (lassen) soll. Hab zwar keine direkten Probleme mit den Hufen meines Pferdes (HO nach Biernat), aber es sieht so aus, dass sie vielleicht nochmal um Klassen besser werden könnten mit einer anderen Bearbeitung...
Ne Frage an die NHCler unter euch bzw. allgemein Barhufer: Wie ist das mit der Trachtenfußung? Darauf legt NHC ja besonderes Augenmerk. Ich dachte dagegen immer, es sei normal, dass der Huf plan oder mit der Zehe zuerst aufsetzt 

 . Fußen eure Pferde tatsächlich mit der Trachte zuerst, kann man das deutlich sehen? Und war das früher (vor NHC-Bearbeitung) anders? Würde mich sehr interessieren.
 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  12:49
				von unicorn
				jap, bei mir total!
Vorher deutlich sichtbare Zehenfußung. Ich gebe zu als ungeübter Betrachter erstmal gar nicht so leicht zu erkennen. Meine Hufpflegerin hat es mir dann genau vor Ort erklärt, wo ich mich hinhocken muss (ja runter in die Hocke) und wie ein Helfer das Pferd im Schritt führen muss, damit selbst ich es erkenne  
 
 
Besonnders auf einem Sandplatz kann man es super sehen. Zehenfußung verursacht bei jedem Schritt ein leichtes Sandaufschaufeln. Mit einer Trachtenlandung und gleichmäßigen abrollen wird da nichts aufgeschaufelt.
Die Hinterhufe sind übrigends deswegen meistens viel gesünder als die Vorderhufe, weil sie allein aufgrund der anatomischen Ausrichtung der Gelenke fast IMMER eine Trachtenfußung haben.
Die Hufgesundheit kann man also druchaus auch an der Fußung der Vordergliedmaßen erkennen.
Eine Trachtenfußung wie sie bei NHC gewünscht ist, muss man aber von einer Krankhaften Trachtenfußung von zum beispiel Rehepferden unterscheiden. Es soll nur eine leichte Trachtenfußung sein, eine millisekunde früher, als der rest des Hufes abrollt.
Achso, der größere Raumgriff in Schritt und Trab, von dem ich eine Seite vorher geschrieben habe, kommt meiner Meinung nach auch durch die Trachtenfußung, die er vorher nicht hatte!
Ist auch logisch, durch die geänderte Hufform, muss er jetzt nicht mehr verfrüht (mit der Zehe zuerst) aufkommen, sondern hat Zeit sein Bein ganz zu strecken und vorzuschwingen, und erst dann mit der Trachte zuerst zu landen. 
Sieht auch viel eleganter aus  
 
Hier wird die Fußung auch ganz nett erklärt. Zwar mit Fotos beim Bergablaufen (was automatisch eine stärkere Trachtenfußung erwirkt), aber nur im es deutlicher zu veranschaulichen (also für ungeübte Augen):
http://www.arianereaves.de/hufindex.html  dann auf Abrollpunkt klicken
 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  14:20
				von Finchen
				Spannende Seite - und viel spannender, welche Entwicklung die Bearbeitungsweise meines sehr geschätzten Hufpflegers in den letzten 10 Jahren genmmen hat.  
 
 
Ursprünglich kam er aus dem Straßerlager, hat vor etlichen Jahren schon mit Mustang Roll und weniger krasser Bearbeitung begonnen, bearbeitet individuell zB bei meinem alten Pferd anders, weil es den Hufen besser bekommt und das Pferd besser zurecht kommt... und was ich auf der verlinkten Seite sehe kommt mir alles seeeehr bekannt vor.  
 
 
Ist bei der Hufbearbeitung wie sonst rund ums Hü: die, die es gut machen, machen es alle recht ähnlich!
 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  14:28
				von unicorn
				Finchen hat geschrieben: Ist bei der Hufbearbeitung wie sonst rund ums Hü: die, die es gut machen, machen es alle recht ähnlich!
Das stimmt wohl!  

 
			
					
				
				Verfasst: Mo, 27. Jun 2011  20:51
				von Cate
				Da unterschreib ich auch!  

 
			
					
				
				Verfasst: Fr, 01. Jul 2011  22:24
				von Poetin
				Hallo ihr Lieben,
aus aktuellem Anlass interessiert mich das Thema auch:
Meine dreijährige Stute hat leider seit jeher schlechte Hufe. Sie plagt sich mit eingerollten Trachten und geht so fühlig, dass sie kaum laufen kann. Nach mehreren Jahren barhuf, die leider mit dem bearbeitenden Hufplfleger keine Besserung brachte, entschied ich mich vor 3 Monaten dazu, sie beschlagen zu lassen. Sie hat jetzt das zweite Mal Eisen drauf und die Hufe sehen schon nach 5 Wochen wieder katstrophal aus. Die Zehe ist einfach schon wieder viel zu lang. Kurz und gut habe ich mich ein bisschen in das NHC Thema eingelesen und habe glücklicherweise auch jemanden aus dem Umkreis gefunden, der die Hufe so bearbeitet. Er wird am Dienstag kommen und sich die Hufe erstmal anschauen und beurteilen und wenn ich das ok finde, dann wird er sie auch bearbeiten.
Nur bin ich grad ein bisschen Unsicher darin, das beurteilen zu können, ob er die richtigen Ideen hat. Es ist nämlich so, dass die Stute eine sehr wulstige Sohle hat, die schon über den Tragrand hinaus steht. Ich bin ein bisschen ratlos, woher das kommt: Sind das Hornwucherungen, um die ständig überbelastete Sohle zu schützen? Ist das Wachstum des Tragrandes zu gering? Ich weiß, dass mein bisheriger Hufplfeger immer so gut wie nichts wegnehmen konnte, weil er meinte, da wäre nichts zum wegnehmen. 
Ich brauche einfach paar Ideen und Anhaltspunkte, was in so einem Fall sinnvoll sein könnte, damit ich am Dienstag guten Gewissens entscheiden kann, ob er die Hufe bearbeiten soll oder nicht.
Freue mich und hoffe auf baldige Antworten.
VLG Poetin
			 
			
					
				
				Verfasst: Sa, 02. Jul 2011  09:37
				von Phanja
				Ich denke, um da irgendetwas sagen zu können, müsste man Fotos von den Hufen sehen.
Ich würde bei der Entscheidung, ob der Hufbearbeiter ran darf, vor allem auch darauf achten, dass er nicht total stur nach Richtlinien arbeitet, sondern sich wirklich die Hufe DEINES Pferdes anschaut, entsprechend vorgeht und auch logisch erklären kann, warum er so vorgeht.
			 
			
					
				
				Verfasst: Sa, 02. Jul 2011  20:28
				von le_bai
				
arianes informationen sind wirklich unersetzlich.
sie war auch mein "einstieg" in die NHC!
bin trotz NHC begeisterung voll bei phanja!
 
			
					
				
				Verfasst: So, 03. Jul 2011  11:31
				von Belfigor
				Poetin,
wie immer, wenn die Situation etwas schwieriger ist (was ich glaube aus deinen Beiträgen bezüglich der Hufsituation deines Pferdes herauszulesen), benötigst man jemanden mit großer Erfahrung; einen NHC-Anfänger würde ich daher wahrscheinlich nicht ans Pferd holen und genau das ist ja das Problem mit dieser Methode: es gibt nur sehr wenige, die schon genügend Erfahrung gesammelt haben... denn die Ausbildung ist ja nicht sonderlich tiefgründig (z.B. beim Urban-Institut 8 Wochenenden und 15 Mitfahrtage... ohne jegliche Vorkenntnisse mitgebracht zu haben bei "Ausbildungsbeginn"...).
Ich kann dir, wenn du möchtest, die Kontaktdaten einer sehr netten, gut ausgebildeten Person geben (solltest du das wünschen, laß' mich das einfach wissen), die dir möglicherweise aufgrund von Bildermaterial (welches du ihr zusenden müßtest) mit Rat zur Seite stehen kann. 
Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass man z.B. auch Ariane Reavies mit Bildmaterial behelligen kann, um sie um ihren Rat/Empfehlung zu bitten, je nachdem, wo du wohnst: vielleicht kann sie dir auch jemanden empfehlen.
Wenn du den Termin am Dienstag wahrnimmst würde ich auf alle Fälle sehr genau nachfragen, wie viel Erfahrung der Hufbearbeiter mitbringt... und mir seinen Plan genau erklären lassen... Keine Experimente mit Anfängern an schwierigen Hufen!