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Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:14
von Gast
esge hat geschrieben:Da alles Reden immer nur graue Theorie bleibt, steuere ich hier grad mal ein Bild bei, wie eine Dehnungshaltung a la Karl nach relativ vielen Jahren Arbeit aussehen kann. Vielleicht führts ja zum Thema zurück.
Wieso nach relativ vielen Jahren Arbeit? Nach HdV12, Seundig, Neindorff kann dies die junge Remonte schon nach einigen Wochen in einer ruhigen und sauberen Anlehnung, wenn die Vorbereitung an der Longe stimmt. Dafür bedarf es keiner Abkau-, Stellungs-, und Biegungsübungen, da diese Art zu laufen bei dem jungen Pferd von Haus aus möglich ist. Es ist immer die Tendenz und der Wille da sich ans Gebiss in die Tiefe zu dehnen.

Und was mir immernoch keiner abschliessend beantworten konnte: Gibt es Vorwärts/Abwärts in der Lehre von PK und wenn ja, ist diese Eingangvoraussetzung für longierte Pferde bevor sie unter den Sattel kommen?

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:17
von Rosana
Gast hat geschrieben: Wieso nach relativ vielen Jahren Arbeit? Nach HdV12, Seundig, Neindorff kann dies die junge Remonte schon nach einigen Wochen in einer ruhigen und sauberen Anlehnung, wenn die Vorbereitung an der Longe stimmt.
Aber wahrscheinlich nicht mit so einer schönen Muskulatur...

Esge: Schönes Bild! Bist du das?

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:19
von Medusa888
Gast hat geschrieben: Wieso nach relativ vielen Jahren Arbeit? Nach HdV12, Seundig, Neindorff kann dies die junge Remonte schon nach einigen Wochen in einer ruhigen und sauberen Anlehnung, wenn die Vorbereitung an der Longe stimmt. Dafür bedarf es keiner Abkau-, Stellungs-, und Biegungsübungen, da diese Art zu laufen bei dem jungen Pferd von Haus aus möglich ist. Es ist immer die Tendenz und der Wille da sich ans Gebiss in die Tiefe zu dehnen.
Jetzt mach aber mal einen Punkt! Das was auf diesem Bild zu sehen ist, ist für mich ein absoluter Augenschmaus. Ich weiß echt nicht, was hier noch zu diskutieren ist. Haltung, Rückentätigkeit und Hinteraktivität sind vorbildlich. Selbst in der Dehnung ist die Aufwärtstendenz des Pferdes zu erkennen. Und diese ausbalancierte Haltung gibt es nicht bei einer Remonte.
Bist Du das, Esge? Wenn ja, kann ich Dir nur (neidisch) gratulieren!

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:26
von Gast
Medusa888 hat geschrieben:
Gast hat geschrieben: Wieso nach relativ vielen Jahren Arbeit? Nach HdV12, Seundig, Neindorff kann dies die junge Remonte schon nach einigen Wochen in einer ruhigen und sauberen Anlehnung, wenn die Vorbereitung an der Longe stimmt. Dafür bedarf es keiner Abkau-, Stellungs-, und Biegungsübungen, da diese Art zu laufen bei dem jungen Pferd von Haus aus möglich ist. Es ist immer die Tendenz und der Wille da sich ans Gebiss in die Tiefe zu dehnen.
Jetzt mach aber mal einen Punkt! Das was auf diesem Bild zu sehen ist, ist für mich ein absoluter Augenschmaus. Ich weiß echt nicht, was hier noch zu diskutieren ist. Haltung, Rückentätigkeit und Hinteraktivität sind vorbildlich. Selbst in der Dehnung ist die Aufwärtstendenz des Pferdes zu erkennen. Und diese ausbalancierte Haltung gibt es nicht bei einer Remonte.
Bist Du das, Esge? Wenn ja, kann ich Dir nur (neidisch) gratulieren!
*PUNKT* :D

Keine Frage, sieht gut aus.
Mir ging es aber um die Aussage "relativ vielen Jahren Arbeit". ??? Wieso braucht das Jahre? Solch eine Dehnungshaltung sollte die Remonte schon können, vielleicht nicht mit der Muskulatur (woher auch), aber die Haltung an sich ist Grundvoraussetzung um überhaupt das Remontenstadium zu verlassen und im Rahmen der Campagnenschule mal an Seitengänge "zu denken".

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:33
von esge
Gast, magst du mir mal ein Foto im www raussuchen, wo eine Remonte eine vergleichbare haltung bei vergleichbarem Engagement des Hinterbeins zeigt? Würde mich jetzt wirklich interessieren. Und dann der Preis des Pferdes...

Aber abseits der Pholemik als Erklärung: Die vielen Jahre Arbeit hat nicht die Dehnung an sich gekostet, sondern das gleichzeitige Heben im Rumpf des Pferdes.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:37
von Gast
esge hat geschrieben:Gast, magst du mir mal ein Foto im www raussuchen, wo eine Remonte eine vergleichbare haltung bei vergleichbarem Engagement des Hinterbeins zeigt? Würde mich jetzt wirklich interessieren. Und dann der Preis des Pferdes...
Was hat der Preis des Pferdes damit zu tun :roll:
Auf der Neindorff DVD gibt es genau so ein Beispiel. Da wird eine Remonte an der Longe gezeigt und dann ein paar Wochen später unter dem Sattel, schön in der Dehnungshaltung.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:54
von esge
Als junge Remonte lief dasselbe Pferd so:
Da war es übrigens noch konventionell geritten.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:55
von Gast
esge hat geschrieben:Als junge Remonte lief dasselbe Pferd so:
Na also!

Wie sieht es mit VA aus?

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:58
von esge
Das WAR sein vw-aw, lieber Gast. Bei einer tieferen längeren Haltung wäre der Fotograf nicht hinterhergekommen, weil das Pferd dann unweigerlich davonrollte.
Sei doch so lieb, und such mir mal ein Bild von einer Remonte heraus, das vergleichbar mit dem Bild oben läuft, ja? Unterm Sattel, wohlgemerkt, nicht an der Longe.

Allerdings war das Foto eigentlich nicht so sehr gedacht, dass ich hier ein Verteidigungsstellung aufbauen muss - wenn ich mich schon selbst zum Fraß vorwerfe - sondern dass zur Kenntnis genommen wird, dass auch (und gerade!) ein nach karl gearbeitetes Pferd zu Schwung und rückentätigkeit kommt und wie halt eine Dehnungshaltung a la Karl aussehen kann.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 14:59
von Zentaure
Unter dehnungshaltung versteht man im allmeinen einen Hals der tief getragen wird nach pk s Ansicht waagrecht zum widerist nach Ansicht anderer noch tiefer bei @Esge sehe ich eine prima gebrauchshaltung.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 15:01
von Zentaure
Bei beiden Bildern gebrauchshaltung

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 15:02
von esge
Ein tief getragener Hals ist nicht notwendigerweise eine Dehnungshaltung. Wie hoch oder tief der Hals in der dehnungshaltung getragen wird, hat entscheidend mit der Anatomie des pferdes zu tun. Eine ideale Dehnunghaltung hat nach allem was ich mal gelernt habe, die Nase in Höhe des Buggelenks und eher in Ausnahmefällen tiefer, da die Gefahr, dass die Pferde auf die Vorhand fallen bei tieferer Haltung enorm steigt.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 15:08
von Gast
esge hat geschrieben:Das WAR sein vw-aw, lieber Gast. Bei einer tieferen längeren Haltung wäre der Fotograf nicht hinterhergekommen, weil das Pferd dann unweigerlich davonrollte.
Sei doch so lieb, und such mir mal ein Bild von einer Remonte heraus, das vergleichbar mit dem Bild oben läuft, ja? Unterm Sattel, wohlgemerkt, nicht an der Longe.
Das ist aber kein VA, sondern Gebrauchshaltung/Dehnungshaltung.

Auf die Schnelle biete ich mal das hier an:
Bild
Allerdings war das Foto eigentlich nicht so sehr gedacht, dass ich hier ein Verteidigungsstellung aufbauen muss - wenn ich mich schon selbst zum Fraß vorwerfe - sondern dass zur Kenntnis genommen wird, dass auch (und gerade!) ein nach karl gearbeitetes Pferd zu Schwung und rückentätigkeit kommt und wie halt eine Dehnungshaltung a la Karl aussehen kann.
Mir ging es ja auch nur darum das Du geschrieben hast "nach mehreren Jahren Arbeit". Nun hast Du Deinen jung gezeigt, geht also auch. Da sind wir uns einig, aber ein VA im Sinne deutscher Reitkunst ist es halt nicht und scheint es, so wie ich Dich verstehe, bei PK nicht zu geben.
Dann ist meine Frage damit beantwortet.

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 15:10
von ottilie
esge hat geschrieben:Eine ideale Dehnunghaltung hat nach allem was ich mal gelernt habe, die Nase in Höhe des Buggelenks und eher in Ausnahmefällen tiefer, da die Gefahr, dass die Pferde auf die Vorhand fallen bei tieferer Haltung enorm steigt.
Nach Dr. Heuschmann bringt es anatomisch auch nix mehr, die Nase noch weiter runter zu lassen. Der grösste Effekt ist ca. bei Nase auf Buggelenkshöhe.

Tolle Bilder, esge!

Verfasst: Mi, 17. Nov 2010 15:27
von Rapunzel
Hu, Esge, was war der mal für ein kleiner Spargel ;-)

Ich finde die gesamte Haltung auf dem oberen Bild toll, auch das Anheben im Widerrist, insgesamt sehr stimmig als Dehnungshaltung für ein weit ausgebildetes Pferd, die anders aussieht als bei einem Jungpferd - wobei die Nase vielleicht noch einen Tucken weiter vor und runter könnte.

V/a sieht mMn eher so aus wie auf dem Neindorff-Bild, was Gast eingestellt hat, aber auch das ist ein weit ausgebildetes Pferd, keine Remonte. Man sieht bei dem Bild übrigens sehr schön, dass bei einem korrekten v/a das Pferd nicht auf die Vorhand fällt, selbst bei der stark nach vorn geneigt sitzenden Reiterin nicht!

Bei Esges Pferd irritiert mich allerdings der zerbrochene Bewegungsablauf der Vorhand.