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Verfasst: Di, 20. Sep 2011 09:18
von ottilie
Finchen hat geschrieben:das muss man rein muskulär ja ein wenig tun, um das Gewicht auf die Oberschenkel verteilen zu können, wenn man nicht gleichzeitig den Po zusammenkneifen will
Nö. Ich muß nur meinen Schwerpunkt etwas nach vorne verlagern und eben nicht mehr am Po, sondern auf den Oberschenkeln sitzen.
Das hat weder mit zusammengekniffenenm Po noch was mit der Oberschenkelmuskulatur zu tun (die so oder so weich sein sollte, egal ob ich nun darauf oder auf dem Hinter sitze).

Verfasst: Di, 20. Sep 2011 09:24
von padruga
Wenn man die Oberschenkel eindreht, muß die Rotation aus dem Hüftknochen kommen, und damit stelle ich das Becken fest.
Ottilie, ist das denn wirklich so? Sitze gerade hier auf meinem Stuhl mit eingedrehten Oberschenkeln, wie ich im Entlastungssitz auch sitzen würde... merke aber keinerlei Einschränkung der Beweglichkeit.

Verfasst: Di, 20. Sep 2011 09:32
von ottilie
:shock:
Ok, vielleicht gibt es verschiedene Herangehensweisen?
Ich verlagere nur mein Gewicht nach vorne, da dreht sich nix ein...

Und wenn ich bewusst eindrehe, wird die Hüfte fest.
:?:

Verfasst: Di, 20. Sep 2011 09:41
von Finchen
ottilie hat geschrieben:
Finchen hat geschrieben:das muss man rein muskulär ja ein wenig tun, um das Gewicht auf die Oberschenkel verteilen zu können, wenn man nicht gleichzeitig den Po zusammenkneifen will
Nö. Ich muß nur meinen Schwerpunkt etwas nach vorne verlagern und eben nicht mehr am Po, sondern auf den Oberschenkeln sitzen.
Das hat weder mit zusammengekniffenenm Po noch was mit der Oberschenkelmuskulatur zu tun (die so oder so weich sein sollte, egal ob ich nun darauf oder auf dem Hinter sitze).
Aber so hast ja dein Gewicht nach vorne verlagert - das meinte ich nun nicht, sondern in der "Mittelposition" eben Gewicht auf die Oberschenkel bringen.

Wie Padruga schreibt hat das meiner Meinung nach nicht mit Feststellen des Beckens zu tun.

Ist aber vielleicht wirklich schwierig hier so theoretisch zu zerpflücken!? :?

Verfasst: Di, 20. Sep 2011 09:56
von Perlpilz Moni
Gehört hier vielleicht nicht wirklich hin, ich habe folgenden Artikel gefunden http://www.friesen-journal.de/3.html , da wird die Nummer mit dem flachen Oberschenkel gut erklärt. Da ist auch ein Fellsattelpferd dabei :wink:

LG
Moni

Verfasst: Di, 20. Sep 2011 10:10
von Kita
Ich habe die letzten Wochen nur den Fellsattel benutzt, nur ausgesessen mit Steigbügeln allerdings und baumlos-Pad und anstatt dem üblichen Repertoire mit Trab, Seitengängen im Trab etc. und bei flotterem Trab Gewichtsverlagerung mit auf die Oberschenkel jetzt auch den Galopp hinzugenommen, den ich zugegebenermaßen bei diesem Pferd nicht perfekt sitze. Was aber ja nur realistisch ist, schließlich lesen viel Reiter, die im Durchschnitt sicherlich schlechter sitzen und zudem offensiv die Bügelaufhängung nutzen möchten auch mit.
Im Ergebnis habe ich nun eine insgesamt leicht angesenkte Rückenlinie v.a. im Sitzbereich und eine leicht warme Region um einen Dornfortsatz an der tiefesten Stelle des Rückens...beides würden Laien vermutlich nicht feststellen, zumal die Bemuskelung gut aussieht.
Aber solche Beiträge sind hier sicherlich nicht erwünscht.

Verfasst: Di, 20. Sep 2011 10:12
von ottilie
Alle Erfahrungsberichte sind erwünscht, danke dafür!

Verfasst: Mi, 21. Sep 2011 11:35
von Kolur
Perlpilz Moni hat geschrieben:Das ist schon süß, so wie ich dich verstehe. Sind die beschrieben Fellsattelpferde, die sich so gut entwickelt haben Aufgrund der Reiterin so gut geworden, die sogar in der Lage ist, auch Pferde unter schädlichen Arbeitsmaterial auszubilden und das über Jahre. Auch die gut entwickelte Oberline von allen Fellsattelpferden ist so entstanden :shock: :shock:

Sorry, aber das scheint mir doch sehr an den Haaren herbei gezogen worden.

LG
Moni
Kein Grund zickig zu werden :roll:
Falls du das hier überlesen haben solltest: "Ein Pferd kann unter Umständen jede Menge kompensieren, ein Muskel hat ungeheure Kraft und wenn man nicht gerade mit einem zu engen Kopfeisen den Trapezmuskel kleinquetscht, kann ein guter Reiter Sattelmängel "überreiten", Probleme kaschieren, bzw. einfach sogut trainieren, dass suboptimale Dinge wie mangelnde Wirbelsäulenfreiheit nicht auffallen.

Der Lammfellsattel kann erstmal nicht mit schlechtem Schwerpunkt oder ungleicher Polsterung negativ auffallen, etwas, was einem Pferderücken schonmal zu schaffen macht. ABER: ungleichmäßig sitzende Reiter ( und das ist bei vielen der Fall), Belastung der Steigbügel und länger anhaltender Wärmestau kann zu Problemen führen. Kann! Muss nicht, jedes Pferd reagiert zu einem anderen Zeitpunkt"

Ja! Zu einer guten Rückenmuskulatur gehört ein guter Reiter!
Ein passender (Baum)Sattel wäre für die Pferde auf Dauer besser, ganz egal was der Reiter darauf macht. Aber ein Pferd kann auch ohne Probleme jahrelang OHNE sichtbare Probleme mit einem Sattel laufen, der eben nicht wirklich optimal ist (und ein passender Lammfellsattel ist nicht so eine Katastrophe wie ein drückender Sattel von der Stange, versteh das nicht falsch).

@Finchen: Muskeln können durch ihre Kraft bis zu einem gewissen Maß gegensteuern, wenn sie denn entsprechend trainiert werden. Jedenfalls kannst du selbst wenn ein Muskel Grenzen seiner vollständigen Funktion erfährt, Muskelmasse aufbauen. Du wirst also selbst bei nicht 100% passendem Sattel in der Lage sein eine gescheite Rückenmuskulatur aufzubauen. Dass da dann trotzdem was nicht stimmt, erkennt man als Laie meistens gar nicht, es sind meist nur minimale Strukturveränderungen die gerade beim Pferd schlecht fühlbar sind. Deshalb gibt es (zum Glück) mittlerweile genug Möglichkeiten mittels Satteldruckmessung, solche Unstimmigkeiten zu finden, weil eben vieles aber nicht alles mit den Händen fühlbar bzw. sichtbar ist.
Das was man als schlechte Rücken sichtbar auf Bildern hat und einem Sattelprobleme ins Auge springen sind meistens krasse Passformmängel wie ein zu enges Kopfeisen, ungleiche Polsterung usw. Das ist das was man als Dellen, Einziehungen und Atrophien erkennen und fühlen kann.
Aber nicht alles was nicht so grausam aussieht, passt zwangsläufig (auch wenn es dadurch trotzdem besser ist). Und da fängt man eben an mit Messungen, Physik, Überlegungen, wie warum weshalb ein Sattel nicht optimal sein könnte.

Wenn der Lammfellsattel keine Probleme bereiten täte, wäre ich ewig dankbar und hätte haufenweise gelöste Probleme und glückliche Kunden. ABer so einfach ist es eben nicht und nur weil ein Reiter seine Pferde seit Jahren unbeschadet mit Fellsattel reitet, heißt das nicht dass der Sattel deshalb top ist. :wink:

Zum Thema eingedrehte Oberschenkel: Sehe ich ebenfalls als Problem, bzw. kann es mir ebenfalls nicht ganz vorstellen, wie das ohne überlastung des Tractus und einer eingeschränkten Position (Aufgabe der LPP der Hüfte) des Beckens funktionieren soll.

Verfasst: Mi, 21. Sep 2011 12:47
von emproada
Das Problem ist doch bei allen Sättel, dass Pferde unterschiedlich empfindlich sind. Manche tragen ihr Leben lang einen unpassenden Sattel und dennoch sieht der Rücken gut aus und bei anderen sieht der Rücken sofort schlecht aus nur weil die Polsterung nicht mehr ganz optimal ist.

Verfasst: So, 09. Okt 2011 14:32
von gimlinchen
das buch zum fellsattel von a. datko ist nun erschienen. toll gemacht, viele ausführliche beispiele.
ich bin sehr angetan und kann es leuten, die fellsattel als möglichkeit erwägen, wirklich empfehlen

Verfasst: So, 09. Okt 2011 19:14
von Filzi
Bin noch immer hin und her gerissen......ich denke, dass es eine echte Alternative für uns sein kann, aber bin mir sehr unsicher.

Baumsattel kommt nicht mehr in Frage, aber permanent nur mit Pad reiten ist auch nicht mehr das Wahre.

Für mich erschliesst sich einfach nicht genau, WARUM man auf dem Fellsattel ohne Schädigung des Pferderückens leicht traben kann.

Verfasst: So, 09. Okt 2011 19:19
von gimlinchen
ich denke, teils ist es ein erfahrungswert (den ich bestätigen kann, mein Hü geht so viel lockerer mit dem felli)
teils kommt es auf den sitz an, ich bin rennsättelchen gewöhnt, das ist nicht so viel anders. falls man von einer orthopädischen sitzprothese her kommt , muss man da vielleicht ein wenig üben

das "warum" ist nicht endgültig geklärt, allerdings gibt der kurze historische abriss im buch und das, was ich von sattlern aus gesprächen weiss, grund zur annahme, dass beim sattelthema wenig "warum" geklärt ist - es gibt nur tradition und vermutungen. (oder fast nur...)

Verfasst: So, 09. Okt 2011 19:59
von Filzi
Probleme mit dem Sitz sollte ich eigentlich keinerlei haben. Sitzprothesen kann ich nicht reiten, in solchen Sätteln sterbe ich 1000 Tode. Ich bin auf Barefoot geritten und seit einem Jahr reite ich ohne Sattel. Daher nehme ich mal, dass der Umstieg auf einen Fellsattel ohne weitere Probleme verlaufen sollte.

Ich bin mir aber immer noch unsicher WELCHE Variante ich nehmen soll. Plus Modell soll es auf jeden Fall sein, ich brauche die Einlagen zur Abpolsterung. Aber ich weiss nicht ob ich einfach das Basis Modell nehmen soll mit Einlagen oder das Premium. Brauche ich die dicken Pauschen oder nicht? Die Fragen der Fragen.

Verfasst: Mo, 10. Okt 2011 05:48
von gimlinchen
bei uns kann man jemanden anfordern, die eine auswahl mitbringt, das macht die sache einfacher. vielleicht gibts bei euch auch eine solche person?

ich habe einen iberica plus, da ich bei diesem die pauschen am angenehmsten fand. die pauschen beim premium sind mir ein bisschen viel...
muss man testen, denke ich

Verfasst: Mo, 10. Okt 2011 09:49
von Kita
Filzi hat geschrieben:
Für mich erschliesst sich einfach nicht genau, WARUM man auf dem Fellsattel ohne Schädigung des Pferderückens leicht traben kann.
Auch ein Fellsattel hebt physikalische Gesetze nicht aus den Angeln.
Mir reicht ein warmer Dornfortsatz (bzw. umgebendes Gewebe), was jetzt 2mal nach längeren Phasen der Fellsattelnutzung auftrat (von Laien war die Erwämung noch nicht zu spüren...das erlebe ich leider häufig in der Praxis auch bei Gelenken ...bzw. der Unterschied in der Temperatur noch gering, von Kollegen, aber schon) und ein Pferd, dass zwar ausgesessene Seitengänge im Trab schnurrt mit dem Fellsattel, sich aber beim Galopp und mehr Bügelbelastung) wehrt...wohlgemerkt nur mit dem Fellsattel.
Sicher kann ein Pferd ganz gut was kompensieren via Muskulatur und bei klassischer eher ausgesessener Reitweise und gut gymnastizierender Arbeit mit viel Versammlung sieht das Ganze auch nochmal anders aus, als wenn Lieschen Müller mit dem Fellsattel im leichten Sitz 2 Stunden durchs Gelände düst, aber die jahrelang gerittenen Fellsattelpferde auf den Beispielfotos, weisen schon nach dem WR eine Rückenlinie auf, die sozusagen recht schnell grad und eingeebnet aussieht.