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Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 06:44
von sab
Ja, Cinamon, das habe ich beim schauen des Filmes auch gedacht...Und diese ewige Leier von dem längst überholten Dominanzunsinn!

LG

Sabine

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 07:24
von FNB
Ach Du jeh :oops:

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 07:35
von Alix_ludivine
horsmän hat geschrieben:@Alix
wenn ein Pferd an der Longe oder auch unter dem Sattel nach einigen Minuten nicht den Hals fallen läßt, hält es die Oberlinie fest und verkürzt diese. Würde es sie loslassen, würde die Schwerkraft das Pferd recht bald veranlassen, den Hals fallen zu lassen. Dehnung der Oberlinie ist jetzt angesagt. Dazu gibt es zwei Heransgehensweise:

1.) Kopf und Hals tief stellen (wie auch immer) um durch den Zug des Nackenbandes die Oberlinie in der vorderen Hälfte zu dehnen

2.) Abkippen des Becken und herbeibringen der Hinterbeine etwas mehr unter den Bauch des Pferdes (wie auch immer) um die Oberlinie der hinteren Hälfte zu dehnen.

Letztes soll zB durch korrekt angewandte baucheristische Methoden geschehen.
Das ist mir schon alles klar. :wink:

Nur da die Schwerkraft ins Boot zu holen finde ich schon etwas sehr weit hergeholt. Und das dann noch als einfacher abzutun..

Für mein Pferd wäre es einfacher gewesen, ich hätte den Kopf oben belassen wollen.. Aber auch ungesünder.. Auf wundersame Weise läuft er nämlich seit der "Umschulung" sauber und auch die Gallen an den Hinterbeinen sind weniger geworden..

LG Alix

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 08:30
von horsman
nee, nee, das ist schon so, dass die Schwerkraft dem Pferd es "schwer" macht seinen Kopf hoch zu tragen, und immer wenn es dies dann tut, muss es nun mal irgend welche Muskeln gebrauchen. Das ist in der Tat erst mal recht einfache Physik, die auch für FN-Pferde nicht andes funktioniert.

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 08:34
von Finchen
horsmän hat geschrieben:nee, nee, das ist schon so, dass die Schwerkraft dem Pferd es "schwer" macht seinen Kopf hoch zu tragen, und immer wenn es dies dann tut, muss es nun mal irgend welche Muskeln gebrauchen. Das ist in der Tat erst mal recht einfache Physik, die auch für FN-Pferde nicht andes funktioniert.
Eben, alles ganz einfach - und woher kommen dann wohl bei völlig ungerittenen Pferden und zwar welchen ohne Boxenwände, hohe Futtertröge, Zäune über die die Köpfe gehoben werden o.ä. (für mein Vollblut kann ich das behaupten) wunderschönst trainierte Unterhälse? Doch wohl eher nicht vom Hals-fallen-lassen und entspannt am Boden fressen! Möglicherweise doch vom Kopf-nach-oben-halten!?

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 08:36
von Gast
horsmän hat geschrieben:... dass die Schwerkraft dem Pferd es "schwer" macht seinen Kopf hoch zu tragen,

Glücklicherweise haben die meisten Pferde Gelegenheit, dies ab dem Tag der Geburt zu üben :)

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:02
von Jarit
Alix_ludivine hat geschrieben:
Auf wundersame Weise läuft er nämlich seit der "Umschulung" sauber und auch die Gallen an den Hinterbeinen sind weniger geworden..
Das ist interessant. Hattest Du die Gallen an den Sprunggelenken?
Evtl. könnte da auch bei uns ein Zusammenhang bestehen.

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:20
von Rapunzel
Oh weia. Ich frage mich ja schon, warum Leute Pferde ausbilden zu wollen meinen, die so starke Sitz- und Einwirkungsprobleme haben wie die Dame mit dem Lipizzaner. Das Angaloppieren am Anfang ... aua!!

Zum Unterhalsthema kann ich nur sagen, dass mein älterer Andalusier mit hoch angesetztem Hals von Anfang an einen ausgeprägten Unterhals hatte (halbwild aufgewachsen und garantiert ohne Boxenwände oder Heuraufen ;-)) und dieser erst weniger wurde, als er konstant v/a geritten bzw. an der Longe mit Dreieckszügeln in die Tiefe gearbeitet wurde. Man sieht das dann auch, dass der UH "schlabbert" und ganz locker ist, wenn er SEHR tief eingestellt geht, während er bei ihm selbst noch bei einer relativ "normalen" Arbeitshaltung deutlich heraustritt und fest ist. Dann ist übrigens auch alles andere fest, vom Genick über den Rücken bis zu HH.

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:20
von Alix_ludivine
horsmän hat geschrieben:nee, nee, das ist schon so, dass die Schwerkraft dem Pferd es "schwer" macht seinen Kopf hoch zu tragen, und immer wenn es dies dann tut, muss es nun mal irgend welche Muskeln gebrauchen.
Dann frage ich mich warum wir laufen und nicht kriechen.. Dank der Schwerkraft wäre Letzteres einfacher :roll:

Jetzt lasst doch mal die Kirche im Dorf. Das Schwerkraftargument ist Schwachsinn. Nur um sich ein weiteres Mal auf die Schulter klopfen zu können, dass man eben nicht den einfachen Weg wählt (was auch Unsinn ist).

@Jarit
Die Gallen hatte er am Fesselgelenk hinten. Hat beim Laufen immer das Bein so komisch ausgedreht. Das ist auch ganz verschwunden.

LG Alix

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:30
von horsman
wobei ja immer noch die Frage ungeklärt ist, wodurch sich der "Unterhals" ausbilden soll, wenn das Pferd den Kopf hoch trägt, da er daran nicht viel Arbeitsanteil hat (ausser der Reiter zieht mit etlichen kilos ständig dagegen an)

Ich mach mal einen Vorschlag zur Güte:
nicht der Unterhals bildet sich fies aus, sondern wenn der Oberhals sich nicht schön ausbildet, sieht der Unterhals dazu im Vergleich fies aus. Und wenn über längere Zeit man mit schlecht gedehnter Oberlinie reitet, und ohne den Oberhals am Tragen zu beteiligen, dann kann das so kommen.

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:32
von Rapunzel
Das ist zwar sehr nett, der Vorschlag zur Güte, aber halt nicht haltbar. Woher sollte dann der dicke fette Unterhals bei einem vollkommen rohen Pferd kommen?

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:32
von horsman
vielleicht einfach daher, weil noch niemand ihm den Oberhals trainiert hat ?? Und wenn man sich auf so ein Pferd setzt, verspannt und verkürzt es die Oberlinie und damit tritt dann der vorhandene Unterhals deutlich zu Tage. Und schlussendlich weil jees Pferd von natur aus eine gewisses Gebäude mit bekommen hat, denn bei einem jungen ungerittenen Pferd kann man ja davon ausgehen, dass es noch niemand baucherisiert hat :wink:

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:35
von padruga
@jen:
Mit hoher kopfposition und damit übermässig gedehnter unterlinie, muss der unterhals übermässig viel kraft aufwenden für die gleiche vorderbeinbewegung, wie ein pferd mit zb horizontal getragenem hals.
Bist du dir sicher? Ich würde genau das Gegenteil behaupten, zumindest bei frei laufenden Pferden. Schau dir die Araber oder andere Steppenpferde an, die laufen am ökonomischsten, wenn sie den Kopf sehr hoch (und eher waagrecht) tragen und den Hals sehr aufrecht tragen bzw. eher die Unterlinie herausdehnen. Die Gangmechanik ändert sich dann, die Vorderbeine greifen weiter vor und die Bewegung wird flacher und gleitender, dafür weniger schwungvoll. Die Bewegungen erfolgen nur knapp über dem Boden, eher gleitend, ohne starken "Abtritt" (weiß nicht wie ich das ausdrücken soll). Auch der Rücken wird dann sehr "ruhig", schwingt wenig nach oben und unten mit. Auf diese Art können diese Pferde stundenlang und ewig weit ohne Ermüdung traben. Die seitliche Biegsamkeit ist dabei eingeschränkt, (aber die brauchen die in der Steppe ja nicht :wink: )
Bei meinem Pferd konnte man in der Freiarbeit beliebig dazwischen wechseln, daher recht gut beobachten: Hals hoch und Kopf waagrecht: Tritte wurden weit und flach. Oberlinie dehnen und Hals etwas tiefer (mit lockerem Unterhals): Tritte wurden kürzer aber wesentlich erhabener, kadenzierter und schwungvoller. In diesem Gangmodus gelang korrekte seitliche Biegung gut.
Würde gerne mal den genauen anatomischen Ablauf verstehen, was bei diesem "Umschalten" anatomisch genau passiert. Aber das gehört wahrscheinlich nicht hier zum Thema (aber wer was weiß... würde mich über Rückmeldung freuen...!!)
Für Distanzreiter ist ersterer Gangmodus sicherlich besser geeignet, für Dressur auf engerem Raum aber eher Bein- und Rückenschädigend, würde ich sagen.

So, um zum Thema zurückzukommen: Bei den "Baucher"-Pferden die man so zu sehen bekommt, happert es genau an dieser seitlichen Biegungsfähigkeit. Man sieht es an manchen Videos (hab leider kein Beispiel, gehe aber mal suchen) recht gut: Gute seitliche Biegung, wenn die Reiter mal die Zügel in Ruhe lassen. Jedoch Blockierung des gesamten Rückens, wenn sie per Hand aufgerichtet werden. Manchmal dann grauslig durchgedrückter Rücken, manchmal auch ganz normaler wirkender, aber dabei starrer und unbeweglicher. Immer wenn dann Sequenzen kommen, wo der Reiter mal abgelenkt ist und die Zügel locker lässt, merkt man den Drang der Pferde sich zu dehnen. In diesen Momenten sieht man Bewegung durch den Rücken kommen und die Hinterhand freier, weniger stakselig, werden. Aber bisher IMMER konnte man beobachten, dass die Reiter dann sehr schnell wieder die alte Form zurück erzwungen hatten. Ich frage mich wirklich warum!?
Man hat dann doch nur mehr Arbeit mit der Ausbildung. Das Pferd kann sich durch den festgehaltenen Rücken in Wendungen nicht mehr ordentlich biegen und fängt dann an sein Gewicht auf das äußere Vorderbein zu stützen. In der Folge muss der reiter dann natürlich daran arbeiten, das Gewicht der Schulter mehr nach innen zu bringen. In der Form wie das dann gemacht wird, bringt es zwar dann wieder ein Gleichgewicht, mit dem Preis jedoch, dass jetzt der Rücken noch steifer dadurch geworden ist, die Oberlinie noch kürzer und der ganze Hals in sich kürzer wird. Die Vision einer guten seitliche Biegsamkeit ist dann fern am Horizont verschwunden. Ich frage mich wirklich wozu das alles. Baucher wollte doch eine Abkürzung der Ausbildung. Mir erscheint es eher wie das Aufhäufen von zusätzlichen Schwierigkeiten, die man dann mühsam wieder korrigieren muss. Erst aus der balance bringen, um dann ständig an der Balance arbeiten zu müssen... :?:

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:41
von padruga
@horsman:
Ich mach mal einen Vorschlag zur Güte:
nicht der Unterhals bildet sich fies aus, sondern wenn der Oberhals sich nicht schön ausbildet, sieht der Unterhals dazu im Vergleich fies aus.

ja, stimme ich mal zu.
So kann ein Pferd, das von NATUR AUS einen fetten Unterhals hat, mit der Zeit immer schöner werden nur dadurch, dass sich die Oberlinie und die Muskulatur oberhalb des Widerrists mehr ausbilden.

Verfasst: Mo, 08. Aug 2011 09:45
von padruga
vielleicht einfach daher, weil noch niemand ihm den Oberhals trainiert hat ?? Und wenn man sich auf so ein Pferd setzt, verspannt und verkürzt es die Oberlinie und damit tritt dann der vorhandene Unterhals deutlich zu Tage. Und schlussendlich weil jees Pferd von natur aus eine gewisses Gebäude mit bekommen hat, denn bei einem jungen ungerittenen Pferd kann man ja davon ausgehen, dass es noch niemand baucherisiert hat
Ja genau!
Aber horsmän, ich versteh dich echt nicht, warum verteidigst dann ausgerechnet du dann Reitweisen, die genau dies NICHT machen, die Umformung des Unterhalses und die Ausformung der Oberlinie?