Verfasst: Mi, 11. Okt 2006 12:03
...das sehe ich nun völlig anders - thread über Bodenarbeit hin oder her. Gerade die Portugiesen legen sehr großen Wert darauf, Ausbinder beim Longieren zu nutzen und variieren die verschiedenen Möglichkeiten (z.B. nur Ausbinder außen) gerne und häufig, was nicht heißt, dass man ein Pferd am Anfang einige Minuten zum Lösen ohne Ausbinder laufen läßt. Aber sobald die Ausbildung an der Longe konkret wird, wird man darauf nicht verzichten, jedenfalls kenne ich keinen erfolgreichen Ausbilder - egal in welchem Lager - der dies täte. Wieder die Frage nach einem Pferd, das ohne Ausbinder longiert und dann ohne oder sagen wir im Wesentlichen ohne Anlehnung ausgebildet wurde und es geschafft hätte, ein höheres Niveau in der Dressurausbildung zu erreichen. Ich kenne nicht ein einziges solches Pferd.Colloid hat geschrieben:Ahh, jetzt diskutieren wir. 1. Ich lehne Ausbinder (grade) für junge Pferde ab. Ausbinder bieten keine Anlehnung (s. den sehr schönen Thread in Bodenarbeit).
Ganz so einfach ist es wohl nicht. Schwung und Balance bedingen sich gegenseitig. Wenn man sein Pferd grundsätzlich untertourig reitet, verliert oder ruiniert man schnell die in der Natur der meisten Pferde liegende Vorwärtstendenz. Beides ist nötig, vorwärts reiten und Tempo herausnehmen.Colloid hat geschrieben: 2. Man kann doch Schwung erst entwickeln, wenn die Balance des Pferdes unterm Reiter hergestellt ist, dazu würde ich ein junges Pferd eher untertourig arbeiten, also erstmal auf Schwung verzichten, zugunsten der Balance. Hat das Pferd die Balance gefunden, muss es sich nicht abstoßen, es trägt sich selbst undkann dann Schwung entwickeln.
Da stimme ich Dir zu. Turniere dienen leider häufig nur dazu, das der Reiter sich selbst beweist, ob er besser ist als der Kollege nebenan. Allerdings kann ich in den Veranstaltungen der FN-Kritiker auch keine Fortschritte in dieser Hinsicht erkennen.Colloid hat geschrieben:Das war mal der Sinn und Zweck eines Turniers...ist das heute wirklich noch so? Ich glaube dazu gewinnen dann doch zuviele zusammengezogene Pferde...wie gesagt, viele hätten bei A schon aufhören sollen.