Das hat S&P so gut geschrieben, dass ich mich da einfach mal anschließe!
Tolle Bilder von beiden
Das der Rücken vom Haffi sich so sehr gewandelt hat ist der Knaller!
@Max Hase Vielen Dank für den Hinweis. Ich hatte mal eine bewegliche Billy Allen Stange, die fand er aber recht dünn.
Sorry für das jetzt kommende OT, aber vielleicht macht der Exkurs zu den Gebissen ja doch einen Sinn. Von daher
@All zur Gebissfrage Ich habe die Diskussion über die Gebisswahl in nun fast 9 Jahren mit Stangengebiss schon unzählige Male geführt - und es ändert irgendwie nichts. Die Vorurteile bleiben bestehen.
Auf dem Braunen saßen im Laufe der Jahre sehr viele Menschen, die ein "Problem" mit der Gebisswahl hatten. Sie alle durften zwei Dinge erspüren:
A) Sie merken exakt Null Unterschied beim reiten im Vergleich zu Pferden mit normalen Gebissen
B) Wenn man ihm eine einfach gebrochene Trense gibt, läuft er damit sehr fein, klimpert aber mit dem Gebiss, bleibt dauerhaft immer einen Mini-Tucken hinter dem Gebiss und kann sich nicht entspannen. Ich habe das sogar mal gefilmt. Erst lief er mit einem einfach gebrochenen und das sah sehr nett aus. Als auf Stange gewechselt wurde, lief er immer noch nett, aber unspektakulär, da er sich damit direkt entspannen konnte.
Zum Verkanten und dass man damit nicht biegen kann. Ich denke, das findet hauptsächlich in Euren Köpfen statt. Ist Euch eigentlich bekannt, dass man Stangengebisse größer wählt als gebrochene Gebisse? Das ist so, weil sie sich tatsächlich bei starkem einseitigen Anzug etwas schräg stellen aka "verkanten" können. Mit richtig angepasster Stange verkantet sich jedoch bei normaler Einwirkung gar nichts. Sie liegt sogar noch dann ordentlich, wenn ich den inneren Zügel in der Biegung wegschmeiße. Meiner hat Biegen und Stellen sogar erst mit dem Kimblewick begriffen (ganz ohne verkanten denn im Normalfall wirkt hoffentlich keiner so ein, dass das ein ernsthaftes Problem ergeben könnte).
Seit 2014 arbeite ich ihn mit einem Sprenger Duo D-Ring. Da nun keiner mehr sieht, was da im Mäulchen ist, meckert auch keiner mehr. Was ich herrlich entspannend finde. Allerdings ist das auch sehr lustig, denn es ist genau das gleiche in grün - nämlich eine Stange mit winziger Zungenfreiheit und D-ringen. Zudem ist diese Stange mit 16mm Stärke minimal zu dick. Das aber stört merkwürdigerweise nie jemanden. Also mal abgesehen vom Pferd. Der findet das doof, weil er damit seine Leckerli für ordentliche Arbeit nicht mehr richtig fressen kann.
Es gibt Konstellationen, die es mit sich bringen, dass das Pferd kein 08/15 Gebiss mag. Hier ist das so: Zähne, kurze Maulspalte, die Laden liegen sehr nah beieinander, recht dicke Zunge, alte Erfahrungen, .....
Ich erkläre es immer wieder in Ruhe, warum das bei meinem so ist. Ich arbeite mit diesem Gebiss seit fast 9 Jahren in allen Situationen. Ich habe unzählige Aufnahmen mit diesem Gebiss - und noch nicht einmal ist diese Stange irgendwie verkantet, hat das Mäulchen gequetscht oder ist sonstirgendwas schlimmes passiert. Er arbeitet an der DoLo sogar lieber mit dem Gebiss als mit dem Kappzaum.
Wenn ich mir das Gebiss meines Pferdes anschaue und dann vergleiche, was bei anderen Pferden im Maul liegt, ohne dass das irgendjemand sonst sehen kann, dann frage ich mich, warum ausgerechnet ich mich rechtfertigen muss.
Selbst wenn ich mit normalen gebrochenen Gebissen vergleiche: Ihm zieht keiner die Olive eines Doppelt gebrochenen Gebisses über die Laden. Niemals zwickt oder quetscht ihn was an den Maulspalten. Er kann jeden eventuellen Druck abfedern, indem er ihn breitflächig auf der Zunge verteilt. Ganz ehrlich: nehmt eine Stange und ein normales Gebiss und dann vergleicht an Eurem Körper was passiert. Nach langjährigem Umgang mit diesem Gebiss, kann ich meinen mittlerweile gut verstehen, warum er seine Stange selber nimmt und warum man jedes andere Gebiss vorher nur mit Gewalt in sein Mäulchen bekam. Als Schuli lief er früher mit normalem Gebiss. Er sperrte, er rollte sich ein, er büffelte - kurz: er wehrte sich. Ich habe ihm in der ersten Zeit ungefähr alle Sorten "normaler" Gebisse angeboten. Ringe, Olivenköpfe, Knebel, einfach und doppelt gebrochen, anatomisch, KKs in diversen Varianten, dünner, dicker. Das hat elend viel Zeit und Geld gekostet. Ganz am Ende war das Kimblewick eine letzte Verzweiflungstat, als nichts etwas änderte und es war von der erste Minute an seins! Dabei bleibt er nun seit eben diesen fast 9 Jahren obwohl ich ihm auch nachher sowohl andere Stangen, als auch immer wieder nochmal etwas einfach gebrochenes angeboten habe. Er bleibt bei seiner Meinung: Eine Stange mit minimaler Zungenfreiheit. Sonst nix.
Nach all meiner bisherigen Erfahrung und dem, was ich rausgefunden habe, glaube ich, er hat Recht und er hat Glück, dass für ihn eine Stange die Lösung ist. Das ist bei 1000 anderen Pferden anders. Er ist aber er. Er muß es im Maul haben - also hat er auch die Wahl! Und wenn ich mir die Auswahl an möglichen Gebissen ansehe, dann ist seine Wahl eine sehr gute und vorallem anatomisch (also objektiv) nachvollziehbare!
Auf der einen Seite bin ich es ein wenig leid, die immer gleiche Diskussion zu führen, auf der anderen Seite hoffe ich, dass eine solche Diskussion über Gebisse dazu führt, dass vielleicht einige ihre eigene Gebisswahl auch nochmal auf den Prüfstand stellen. Das fängt schon bei ganz simplen Dingen an. Wie z.B. ist die Länge des Gebisses tatsächlich passend zur Breite des Maules? Vielleicht geht jemand in den Stall und wirft einen Blick auf gezäumte Pferde. Bei wievielen ist zwischen Pferd und den Gebissringen ein halber Zentimeter Platz? Oder Jemand nimmt sich mal die Zeit und probiert aus, was passeirt, wenn der Zügel einseitig vermehrt aufgenommen wird und überprüft, was mit den Ringen auf der anderen Seite passiert. Oder einer überlegt, wie schnell die Wangen von den Ringen gegen die Zähne gedrückt werden, überlegt, warum man von Knebeltrensen sagt, dass sie gut sind um seitliche Hinweise zu geben. Vielleicht stellt sich jemand die Frage nach dem Unterschied zwischen Ringen und Knebeln. Wieso ist das so und ist es schlimmer, wenn ein Knebelgebiss zu eng ist oder eines mit Ringen? Andere schauen vielleicht mal ins Maul verschiedener Pferde. Wie breit bzw. schmal ist die Stelle, an der das Gebiss zum liegen kommt. Wo kommen die Gelenke der Gebisse zum liegen, wie schnell wandern sie aus der Mitte raus. Oder Jemand fühlt mal über die Laden, wieviel Material/Fleisch liegt da eigentlich über den Knochen? Sind die Laden eher relativ breit oder sind sie eher recht schmal? Knochig oder fleischig und welche Gebisstärke ist dann günstiger? Vielleicht ist auch jemand nicht ganz zufrieden, wie das eigene Pferd auf das Gebiss reagiert und fragt sich ob die jeweilige Gebisswahl objektiv betrachtet einen Sinn macht? Ein Pferd dass z.B. in jungen Jahren (und damit sozusagen schon immer) prima mit einem Gebiss in 18ner Stärke lief, hat mit fortschreitendem Alter eventuell für diese Stärke gar keinen Platz mehr im Maul. Da lohnt es mal nachzuschauen. Die Liste ist unendlich lang und vielleicht, hat mein langer Beitrag ja so doch noch einen Sinn - und sei es nur, weil sich der eine oder andere bei der Auswahl des Gebisses nun endlich selber sicher sein kann, das richtige gewählt zu haben und nicht nur nach wagen Eindrücken gehen oder dem Versprechen der Gebisshersteller vertrauen muß
edit. Sorry für das viele editieren. Der Beitrag ist einfach zu lang und die restlichen Fehler, lasse ich jetzt einfach drin
