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Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 13:17
von Tossi
Mir hat es auch sehr gut gefallen.

@ Minou
das war keine "strotzende Kandare", sondern ganz im Gegenteil eine "durchfallende Kandare", da Kinnkette definitiv zu lang eingeschnallt

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:02
von Julia
Schade, habe es verpasst, weiss jemand wo man es jetzt schauen kann ?

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:08
von horsman
@tossi
ob die Kandare wegen zu lang verschnallter Kinnkette so stark angewinkelt war oder nicht auch wegen zu hoher Kräfte auf den Zügeln ... müßte man mal sehen wie locker die Kinnkette nu wirklich war ... weiß man nicht - beides käme in Betracht, wobei das letztere mE das größere Übel wäre.

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:14
von Tossi
@ horsmän
die Kinnkette war eindeutig zu lang, denn selbst im Stehen bei der Platzierung waren die Anzüge ohne Anlehnung annähernd 70-80 Grad zur Maulspalte, bei minimal angenommenem Zügel auf fast 90 Grad und damit eigentlich wirkungslos...

edit: leider ist es ein weit verbreitetes Übel, dass die Kinnketten zu lang eingeschnallt werden. Ich verweise mal wieder auf meinen verehrten Fritz Stahlecker ( http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/Kandare.28.0.html )

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:23
von horsman
also bei nicht angenommenen Zügeln, wenn also keine Kraft auf den Kandarenanzug wirkt, steht die kandare auch bei lang verschnallter Kinnkette nicht anders als bei kurz verschnallter Kinnkette, nämlich sie hängt einfach vom Eigengewicht im Maul und die Bäume zeigen annähernd senkrecht zum Boden. Woran Du also die Länge der Kinnkettenverschnallung erkennen willst ist mir schleierhaft. Außer das Pferd hält den Kopf waagerecht (! -wohl kaum), dann könnte man, wenn der Baum wieder senkrecht zum Boden zeigt, ein Winkel von 90 Grad entstehen, was tatsächlich auf eine lockere Kinnkette hin deutet.

Bzgl. der Wirkung der K. die (bei lang verschn. Kinnkette) voll angezogen ansteht ist auch noch die sog. Zungenfreiheit zu berücksichtigen, die sich dann gehörig dreht und je nach Beschaffenheit u.U. gg. den Oberkiefer drücken kann. Desweitern wirken ja dann auch noch die Kräfte der Stange auf den Laden. Ohne Wirkung ist sie also mitnichten. Nur wirkt sie nicht so, wie man sich mal gedacht hatte, das ist wahr.

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:29
von Tossi
@ horsmän
hast Du die Platzierung gesehen? Da gab es Nahaufnahmen im Stehen, alle Zügel einer Hand, minimale Anlehnung, Kandarenzügel minimal durchhängend (bei vollkommen freier Kopfhaltung des Hengstes) und da war eine Abstellung von 70-80 Grad zur Maulspalte. Das geht definitiv nur bei zu langer Kinnkette. Du kannst mir glauben, ich sehe das.

Soll das jetzt eine Diskussion über die Wirkung der Kandare werden? Wenn ich oben geschrieben habe "ohne Einwirkung", dann meinte ich natürlich die Hebelwirkung in Verbindung mit der Kinnkette und die ist bei einer durchfallenden Kandare ausgesetzt. Dass trotzdem die Kräfte auf die Stange wirken habe ich als selbstverständlich (logisch!) vorausgesetzt....

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:32
von horsman
müßte ich sehen. Beim Reiten sah ich jedenfalls im verlinkten Video einen sehr strammen K.Zügel. Da schien mir nicht die lockere Kinnkette der vorherrschende Grund für die sehr stark anstehende K. zu sein.

Ja nu, "ohne Einwirkung" hört sich halt wie, ohne Einwirkung. Dass da eben doch Einwirkungen sind, sollte man nicht unter den Teppich kehren, auch wenn es sich der eine oder andere selbst denken kann. Ich mag halt lieber eine präzise Formulierung, weil es in dem Metier schon genug unpräzise Aussagen gibt. Brauchen wir aber nicht vertiefen hier.

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 14:34
von Tossi
na also, dann schau es Dir an. Die Zügel sind tatsächlich in der Prüfung stramm, aber definitiv bei zu langer Kinnkette.

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 22:18
von padruga
horsmän, ich hab heute in München auf dem Abreiteplatz geguckt wie ein Luchs, vor dem Ritt und auch danach, speziell mit Blick auf die Kandare: Die Kinnkette war definitiv zu lang verschnallt und es sah daher schon bei nur leicht angenommenen Zügels so aus, als wäre Mords Zug drauf. War es aber gar nicht (wie es in der Prüfung war weiß ich nicht, da konnte man ja nicht so nah ran gehen)

Verfasst: Fr, 03. Jun 2011 22:26
von Tess
Wird so eine durchfallende Kandare in einer Prüfung geduldet?

Verfasst: Sa, 04. Jun 2011 00:35
von Finchen
Cubano hat geschrieben:
minou hat geschrieben: Es wirkte alles sehr geknebelt.
Und darin liegt für mich übrigens auch der Grund, warum Totilas mit der Vorhand nicht so weit rauskam. Der war streckenweise massiv zu eng geritten. Aaaaaaber: Soweit ich mich noch an ein Interview mit Gal in einem spanischen Dressur-Internet-Kanal erinnern kann, ist Totilas auch eine ziemliche Rakete. Ich denke mal, MAR dürfte da auf Nummer Sicher gegangen sein.
Jo, erstens die Rakete, zweitens das noch neue Team, drittens war er schon immer streckenweise seeehr eng, eben auch unter Gal und somit wesentlich eingespielter als MAR es nun mit ihm ob der Kürze sein kann. Ich bin recht optimistisch, dass die zwei noch schönere Ritte zeigen werden, als es sie von T. bisher gegeben hat. Mal schauen was die Zeit bringt.

Verfasst: Sa, 04. Jun 2011 09:06
von padruga
Wird so eine durchfallende Kandare in einer Prüfung geduldet?
Scheinbar. Gal scheint ja auch eher zu locker verschnallt zu haben. Bei manchen heftigen Pferden wirkt eine zu locker verschnallte Kinnkette wohl oft wirklich weicher. Kenne Stahleckers Argumente gegen zu lange Kinnketten, meine Beobachtungen sind aber eher anders. Aber das gehört hier ja nicht zum Thema (finde es aber sehr interessant und beobachte Kandaren gerittene Pferde diesbezüglich auch oft und gerne).

Verfasst: Sa, 04. Jun 2011 10:08
von xelape
Habe das abreiten gefilmt... Wenn unser Internet dsl endlich funkt Lade ich das gerne mal hoch ... Mit UMTS zu langsam :(

Verfasst: Sa, 04. Jun 2011 10:11
von horsman
Jo,
is ne Rakete, war immer schon zu eng und die Kandare ist schön auf weich gestellt. ... gehts noch ? ... macht man sich da grad ne neue Ausbildungsskala ? Lex Totilas ??

Verfasst: Sa, 04. Jun 2011 10:27
von Ielke
@Xelape: Fein, bin schon gespannt :D

Ich habe mir nun die beiden Ritte angeschaut und finde, der zweite war schon besser im Feintuning als der erste. Wer schonmal vor Publikum oder auf einem Turnier gestartet ist, weiß, dass man dort meist nicht 1:1 reiten kann wie zu Hause oder auf dem Vorbereitungsplatz... (für mich gerade meine Hauptbaustelle *seufz*). Bin ganz der Meinung von lalala - lasst den beiden etwas Zeit, sich noch besser zusammenzufinden.

Für die Routine und "positiven Erfahrungen" vielleicht gut, dass die beiden zunächst nur in der 3-Sterne-Prüfungs starten durften bevor es ernst wird und gegen die "ganz großen" Konkurrenten in der 5-Sterne-Tour geht. Das ist jetzt gar nicht abwertend gemeint, aber mit 2 goldenen Schleifen im Gepäck (Wiesbaden ist glaube ich auch nur 3-Sterne drin) reitet man sicher entspannter in die große Prüfung als wenn diese gleich die erste gewesen wäre.