Ich weiß jetzt nicht, ob Du Dich auf mein Post beziehst. Ich bin jedoch der Meinung, dass gewisse Dinge sich weiterentwickeln, und dazu gehören auch Reitlehren. Ich möchte jedenfalls nicht mit einem Sitz reiten, wie er im Mittelalter üblich war (allein der Sattel, in dem BB reitet, würde mich mit seinen Pauschen vorne und hinten zu stark in meiner Bewegungsfreiheit einengen). Es gibt gewisse Allgemeingültigkeiten, innerhalb derer es aber unzählige Varianten gibt. Und auch Hilfengebung unterliegt solchen Gesetzmäßigkeiten (z. B. die Wichtigkeit der äußeren Hilfen), auch wenn sie je nach Pferd und je nach Ausbildungsstand in gewissen Grenzen variiert werden sollten.Melli hat geschrieben:Ich zweifle diesen Allheiligkeitsanspruch _einer_ Reitlehre an und dafür ist es völlig egal, welcher Stilrichtung ich persönlich zugetan bin.
Unter der Flagge "Dressur" gibt es nicht nur eine richtige Form der Hilfengebung.
Ich fühle mich eher in der deutschen Lehre beheimatet, dennoch hat mir der eine oder andere Blick über den Tellerrand geholfen. Mir ist Oliveira sehr sympatisch, denn er hat sich aus allen Reitlehren sehr pragmatisch bedient: er hat das gewählt, was ihm für das jeweilige Pferd und das jeweilige Problem als richtiger Lösungsweg erschienen ist. Sehr vernünftig. Dieses Vorgehen erfordert aber einen außergewöhnlich guten Reiter, der noch dazu in der Lage ist, verschiedene Lehren intellektuell so zu verstehen, dass er in der Lage ist, sie zu kombinieren und physisch so in die Praxis umzusetzen, dass es zum Erfolg führt: für uns "Normalbegabte" eigentlich kaum machbar. Deshalb finde ich es schon wichtig, dass man sich für eine Lehre entscheidet
