Signum Paddle
Verfasst: Mo, 28. Jul 2025 15:37
Eine Freundin hat ein Paddle und reitet damit ihre Lusitanos sogar in Waal bei Manuel, so dass ich nach der weiteren Odyssee dachte das Paddle könnte eine gute Alternative sein für Morante und bestellte eines zum Probieren, war nagelneu.
Also, Bericht vom Test:
1. Ich finde, das Paddle hat mit dem Innovation Pad (das ja mehr oder weniger sehr ähnlich ist aber eben Pad) deutliche Unterschied. Diese gefallen mir NICHT.
2. Verglichen mit dem Innovation Pad, das ich OHNE Kissen reite, setzte mich das Pad gefühlt 5 Meilen weit weg. Ich fand das Sitzgefühl schrecklich und thronte oben wie eine Prinzessin auf der Erbse. Nach sehr gutem Austausch mit Signum wird sich das Paddle ein wenig aber nicht maßgeblich setzen.
3. Ich weiss, dass ich natürlich ein Pad OHNE Kissen mit einem Paddle mit Kissen vergleiche, aber der gravierende Unterschied war für mich KRASS. Insgesamt ist das Paddle definitiv deutlich MEHR Sattel denn Pad. Mit allen Vor und Nachteilen - nur wenn es mehr wie Sattel ist, dann kaufe ich mir für den Preis einfach einen passenden Sattel.
4. Weitere Nachfrage und gemeinsame Lösungsfindung mit Signum war, die Kissen vorne weiter auseinander zu kletten, damit das Ding "runter" kommt. Das hat ein wenig geholfen. ABER: Wer die Anatomie in dem Bereich kennt, weiss dass das eigentlich NICHT das ist, was ich will. Das Kopfeisen kann man gut einstellen, aber es bringt ja auch nichts, den Winkel noch weiter aufzumachen, nur damit man noch 1cm Sitznähe bekommt. Sinnlos.
5. Das was ich beim Pad gut finde, das "Kleben" im Wildleder, fand ich im Paddle gefühlt einfach nur grausam. Der Wildledergrip + Steigbügel macht einen faktisch total unbeweglich, seitliche Sitzhilfen gehen nur mit bewusstem Umsitzen, ich kam gar nicht damit klar.
6. Ich hatte bereits die niedrigen Kissen (Zusatzkosten), andere Kissen hätte also nichts gebracht.
7. Leider lief mein Pferd einfach gar nicht mehr. Ich saß so weit weg, dass mein Bein wo ganz anders zum Liegen kam, und Morante einfach nur blockierte und stehen blieb. Das ist SEHR ungewöhnlich für ihn und zeigt mir deutlich, dass selbst nach x Versuchen das ganze mit "ungeeignet" für mich gestempelt wird. Ich vermute aber auch, dass seine tonnenhafte Figur (ich meine damit NICHT dick, sondern er hat einen sehr - typisch andalusischen - RUNDEN Rippenbogen mit oben dicken Rückenmuskeln, die sogar eine "Regenrinne" bilden) ein großes Problem sind.
8. Weiteres Telefonat mit Signum: Tipp insgesamt die Kissen weiter auseinander kletten, vorne zur Kammer hin noch weiter auseinander kletten. Sozusagen Sitzgefühl durch Erhöhung Kammerweite holen. Ich sehe das SEHR kritisch, aber das sehe ich auch kritisch bei der aktuellen "Mode" der immer weiter vergrößerten Kammerbreite: Es gibt mM wirklich ZU BREIT, was für das Pferd nur noch unangenehm sein kann, wenn wir dann am Schluss ausschließlich auf dem Rippenbogen sitzen vor lauter "Kammer frei". Ich bin kein Fan von der aktuellen superbreiten Entwicklung, es macht auch die Sitze immer breiter immer schlechter für Frauen sitzbar. Eine Kammerbreite einer - wie beschrieben - "bis zu Männerfaustgröße" ist für mich persönlich ein No-Go. Dann an ausgerechnet der Schulter NOCH breiter zu werden entspricht nicht meinen Vorstellungen. Da ich mein Pferd nicht fragen kann, sind wir leider auf meine Einschätzung angewiesen sowie auf meine Interpretation seiner Rückmeldung, und die war sehr negativ.
9. Das Reitgefühl war fest-schwammig, was seltsam ist. Schwammig im Sinne der Hilfengebung, aber fest im Sinne von "kann keine Hilfengebung geben, weil festgetackert". Das kann man im Gelände bestimmt brauchen, aber garantiert nicht bei der höheren Dressurarbeit, für das ich das Paddle gebraucht hätte.
10. Fazit - ging zurück. Nicht mein Fall, schade - hatte ich NICHT erwartet, denn ich LIEBE mein Innovation-Pad über alles!!
Folge: Morante bekommt nun nen neuen Sattel, unerwartetes Modell von Jorge Canaves (Sattlerei die nie auf dem Plan war...), Close Contact Saddle - und siehe da, ich sitze plötzlich wieder IM Pferd und nicht 1km über dem Pferd, Bein liegt wieder da, wo Morante es gewohnt ist. Ich konnte beides noch an einem Tag reiten, der Unterschied war krass. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich schon eher verwöhnt bin mit Close Contact. Ich hatte bisher einen Horobin Kitzbühel (Monoblatt, Close Contact), der Sommer Passion ist ebenfalls Monoblatt close contact, und ich weiss dass ich zB mit Deuber Barock GAR nicht klar kam, u.a. weil ich das Gefühl 8km vom Pferd weg nicht brauchen kann.
Auf der anderen Seite liebe ich meine Gouchas, die viel Auflagefläche haben und einen eher weiter weg setzen, aber nicht das Problem haben, dass ich nicht mehr durchkomme/throne/... Es ist bestimmt sehr abhängig von Pferd+Reiter+Sattel.
Da Dshenghis ja das Paddle hat, fände ich einen Austausch klasse, ob ich etwas falsch gemacht hab, Morante einfach zu rundrippig ist, oder ob es einfach wirklich nicht "mein Ding" ist.
Also, Bericht vom Test:
1. Ich finde, das Paddle hat mit dem Innovation Pad (das ja mehr oder weniger sehr ähnlich ist aber eben Pad) deutliche Unterschied. Diese gefallen mir NICHT.
2. Verglichen mit dem Innovation Pad, das ich OHNE Kissen reite, setzte mich das Pad gefühlt 5 Meilen weit weg. Ich fand das Sitzgefühl schrecklich und thronte oben wie eine Prinzessin auf der Erbse. Nach sehr gutem Austausch mit Signum wird sich das Paddle ein wenig aber nicht maßgeblich setzen.
3. Ich weiss, dass ich natürlich ein Pad OHNE Kissen mit einem Paddle mit Kissen vergleiche, aber der gravierende Unterschied war für mich KRASS. Insgesamt ist das Paddle definitiv deutlich MEHR Sattel denn Pad. Mit allen Vor und Nachteilen - nur wenn es mehr wie Sattel ist, dann kaufe ich mir für den Preis einfach einen passenden Sattel.
4. Weitere Nachfrage und gemeinsame Lösungsfindung mit Signum war, die Kissen vorne weiter auseinander zu kletten, damit das Ding "runter" kommt. Das hat ein wenig geholfen. ABER: Wer die Anatomie in dem Bereich kennt, weiss dass das eigentlich NICHT das ist, was ich will. Das Kopfeisen kann man gut einstellen, aber es bringt ja auch nichts, den Winkel noch weiter aufzumachen, nur damit man noch 1cm Sitznähe bekommt. Sinnlos.
5. Das was ich beim Pad gut finde, das "Kleben" im Wildleder, fand ich im Paddle gefühlt einfach nur grausam. Der Wildledergrip + Steigbügel macht einen faktisch total unbeweglich, seitliche Sitzhilfen gehen nur mit bewusstem Umsitzen, ich kam gar nicht damit klar.
6. Ich hatte bereits die niedrigen Kissen (Zusatzkosten), andere Kissen hätte also nichts gebracht.
7. Leider lief mein Pferd einfach gar nicht mehr. Ich saß so weit weg, dass mein Bein wo ganz anders zum Liegen kam, und Morante einfach nur blockierte und stehen blieb. Das ist SEHR ungewöhnlich für ihn und zeigt mir deutlich, dass selbst nach x Versuchen das ganze mit "ungeeignet" für mich gestempelt wird. Ich vermute aber auch, dass seine tonnenhafte Figur (ich meine damit NICHT dick, sondern er hat einen sehr - typisch andalusischen - RUNDEN Rippenbogen mit oben dicken Rückenmuskeln, die sogar eine "Regenrinne" bilden) ein großes Problem sind.
8. Weiteres Telefonat mit Signum: Tipp insgesamt die Kissen weiter auseinander kletten, vorne zur Kammer hin noch weiter auseinander kletten. Sozusagen Sitzgefühl durch Erhöhung Kammerweite holen. Ich sehe das SEHR kritisch, aber das sehe ich auch kritisch bei der aktuellen "Mode" der immer weiter vergrößerten Kammerbreite: Es gibt mM wirklich ZU BREIT, was für das Pferd nur noch unangenehm sein kann, wenn wir dann am Schluss ausschließlich auf dem Rippenbogen sitzen vor lauter "Kammer frei". Ich bin kein Fan von der aktuellen superbreiten Entwicklung, es macht auch die Sitze immer breiter immer schlechter für Frauen sitzbar. Eine Kammerbreite einer - wie beschrieben - "bis zu Männerfaustgröße" ist für mich persönlich ein No-Go. Dann an ausgerechnet der Schulter NOCH breiter zu werden entspricht nicht meinen Vorstellungen. Da ich mein Pferd nicht fragen kann, sind wir leider auf meine Einschätzung angewiesen sowie auf meine Interpretation seiner Rückmeldung, und die war sehr negativ.
9. Das Reitgefühl war fest-schwammig, was seltsam ist. Schwammig im Sinne der Hilfengebung, aber fest im Sinne von "kann keine Hilfengebung geben, weil festgetackert". Das kann man im Gelände bestimmt brauchen, aber garantiert nicht bei der höheren Dressurarbeit, für das ich das Paddle gebraucht hätte.
10. Fazit - ging zurück. Nicht mein Fall, schade - hatte ich NICHT erwartet, denn ich LIEBE mein Innovation-Pad über alles!!
Folge: Morante bekommt nun nen neuen Sattel, unerwartetes Modell von Jorge Canaves (Sattlerei die nie auf dem Plan war...), Close Contact Saddle - und siehe da, ich sitze plötzlich wieder IM Pferd und nicht 1km über dem Pferd, Bein liegt wieder da, wo Morante es gewohnt ist. Ich konnte beides noch an einem Tag reiten, der Unterschied war krass. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich schon eher verwöhnt bin mit Close Contact. Ich hatte bisher einen Horobin Kitzbühel (Monoblatt, Close Contact), der Sommer Passion ist ebenfalls Monoblatt close contact, und ich weiss dass ich zB mit Deuber Barock GAR nicht klar kam, u.a. weil ich das Gefühl 8km vom Pferd weg nicht brauchen kann.
Auf der anderen Seite liebe ich meine Gouchas, die viel Auflagefläche haben und einen eher weiter weg setzen, aber nicht das Problem haben, dass ich nicht mehr durchkomme/throne/... Es ist bestimmt sehr abhängig von Pferd+Reiter+Sattel.
Da Dshenghis ja das Paddle hat, fände ich einen Austausch klasse, ob ich etwas falsch gemacht hab, Morante einfach zu rundrippig ist, oder ob es einfach wirklich nicht "mein Ding" ist.