Interpretation einiger Guérinière-Zitate
Verfasst: Di, 27. Mär 2007 10:25
Habe das mal hier in einen extra Thread verschoben, damit wir nicht zu off-topic werden
Also hier noch mal die Zitate, deren Interpretation mich etwas verwunderte:
Hast du auch weitergelesen?
Dort steht nämlich im Folgenden:
Stattdessen empfiehlt er die halbe Parade, bei der er aber nur für Pferde, die sich dabei zu sehr zurückhalten, einen Einsatz der Schenkel anweist.
Auch hier stellt sich mir die Frage nach eine Übereinstimmung mit den FN-RL, in denen die Parade immer mit Schenkelhilfen einhergehen soll...
Jedenfalls würde ich mich über eine Erklärung freuen, vllt. stehe ich auch einfach nur auf dem Schlauch
Liebe Grüße,
Janina

Also hier noch mal die Zitate, deren Interpretation mich etwas verwunderte:
Wieso siehst du darin eine Übereinstimmung mit der konstanten Anlehnung à la FN-RL?Steffen hat geschrieben:Seite 154:
"... zu einer guten Hand wird erfordert, das sie leicht, weich und stäte seie...."
soweit zum Thema konstante Anlehnung...
Hast du auch weitergelesen?
Dort steht nämlich im Folgenden:
Im Folgenden geht er darauf ein, wie und wann die Hand einwirken muss, welches er als ein Wechselspiel zwischen leichter, weicher, stäter und wieder weicher und leichter Hand beschreibt.Guérinière, S. 158/159 hat geschrieben:Eine leichte Hand ist diehenige, welche die Anlehnung des Mundstücks auf den Laden nicht fühlt
Weich ist die Hand, wenn sie die Wirkung des Mundstücks ein wenig fühlt, ohne das Pferd zu fest zu halten.
Eine stäte Hand ist diejenige, die das Pferd in einer vollen Anlehnung hält.
Es ist eine große Kunst, diese drei verschiedenen Bewegungen der Hand, nach der Natur des Mauls jedes Pferdes zu vereinigen zu wissen, ohne es zu viel anzuhalten, und ohne auch die wahre Anlehnung des Mauls auf einmal ganz zu verlieren und zu viel nachzugeben.
Hast du aber auch gelesen, dass er die Parade für nur sehr wenige Pferde tatsächlich empfiehlt? Nämlich für solche,Steffen hat geschrieben:Seite 180, zum Thema: "ein Pferd auf die Hanken setzen" (neudeutsch: Versammlung)
"Die Parade ist die Wirkung der Bewegung der Zügelhand, wenn man damit den Kopf des Pferdes und die übrigen Theile der Vorhand verhält, und zur gleichen Zeit die Hanken mit den Waden sanfte vortreibt, so dass der ganze Körper des Pferdes sich in dem Gleichgewicht hält, indem es auf seinen Hinterschenkeln und Hinterstützen bleibt"
Ich habe hier schon Beiträge gelesen, die genau das als völligen Blödsinn und physikalisch unmöglich bezeichnen unter großem Jubel ihrer Anhänger.
.die einen guten Rücken und die erforderliche Kraft in den Hanken und Kniekehlen haben, diese Bewegung auszuhalten
Stattdessen empfiehlt er die halbe Parade, bei der er aber nur für Pferde, die sich dabei zu sehr zurückhalten, einen Einsatz der Schenkel anweist.
Auch hier stellt sich mir die Frage nach eine Übereinstimmung mit den FN-RL, in denen die Parade immer mit Schenkelhilfen einhergehen soll...

Jedenfalls würde ich mich über eine Erklärung freuen, vllt. stehe ich auch einfach nur auf dem Schlauch

Liebe Grüße,
Janina