Der Handarbeitsbilder-Fred

Alles was ihr vom Boden aus mit Eurem Pferd machen könnt

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Bernie
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Handarbeit

Beitrag von Bernie »

Thisbe, die Handarbeit sieht sehr statisch aus. Pferd klemmt Schweif ein = Rücken fest.

Schau, dass Du selbst lockerer wirst, achte vor allem auf Deine Atmung. Ich denke, Du atmest nicht korrekt.

SH rechts: achte auf Deine linke Hand, die "klebt" am Pferd, auch die rechte Hand am Gebissring sieht sehr statisch aus.

Die Schwingungen im Schritt müssen auch durch Dich "durchgehen".

Auch würde ich - wenn er so geht - nicht konstant in diesem Rahmen "halten", ich habe das Gefühl, Du bist sehr auf den Kopf fixiert, sobald Du auf die Hinterhand achtest, wird das vorne ein Gewurschtel. Achte auf Deinen Abstand (mein Bereich - sein Bereich) und auf das Schwingen, sein Schritt, Dein "Gang", Deine Atmung, seine Atmung, also das, was Du auch im Sattel machst.

Und ich würde immer nur ein paar Schritte fordern oder generell das SH lösend, also im größeren Rahmen. Und nach einigen Schritten in dem Rahmen recht, Zügel lang und schön vorwärts schreiten.

Aber das wird schon, Übung macht den Meister. :D

lg

Bernie
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Mela
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Beitrag von Mela »

@Thisbe
ich kann Bernies Kommentar nur unterstreichen, wichtig ist der Außenzügel, nach meiner Ansicht stellst du das Pferd zu sehr nach innen, so biegt sich zwar der Hals, die Schulter bleibt an der Bande "kleben", je mehr du ihn nach innen stellst, desto mehr verstärkt sich das. Ich würde auch ein paar Schritte korrekt verlangen und dann Pause zum strecken. Außerdem würde ich ihn vorne nicht zu tief gehen lassen.

Das ist wirklich schwer, wenn einem niemand bei der Handarbeit hilft, nur Mut, du wirst sehen, daß wird besser und besser!
Liebe Grüße
Mela

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Antoine de Saint-Exupéry
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Oh ja, schwer ist es wirklich :(

Bernie, was genau meinst Du mit "Rahmen"?

Atmen ist ein gutes Stichwort. Ich merke immer wieder, daß mich das alles noch sehr fordert und ich mich schwer auf mehrere Aspekte gleichzeitig konzentrieren kann. Bestimmt halte ich öfter mal die Luft an. Mache ich beim Reiten auch. Werde es mal mit Summen versuchen, an der Longe hat uns das am Anfang super geholfen.

Mit den Händen fühle ich mich auch sehr wenig flexibel. Ich habe immer Sorge, zu viel im Maul rumzuzerren. Ich hatte schon versucht, die Zügel wie beim Reiten zu halten, aber richtig funktioniert hat das auch nicht. Ich dachte halt, da kann ich besser nachgeben.
Die Haltung, in der er da läuft, nimmt er ein, wenn ich die Zügel leicht annehme. Ich versuche immer, ihn zwischendurch mal lang zu lassen, finde da das richtige Maß aber sehr schwer weil er dann oft einfach den Hals gerade nach vorne drückt. Und die Fummelei, bis ich ihn wieder aufgenommen habe :?
mela hat geschrieben:Außerdem würde ich ihn vorne nicht zu tief gehen lassen.
Wie würdest Du das machen? Ich habe immer so das Gefühl, keinen richtigen Einfluß zu haben, aber wahrscheinlich bin ich mir nicht bewußt, was ich mache und wie er drauf reagiert.

Ach, und mit dem nach innen stellen und dem Außenzügel. Weniger nach innen wirken oder außen mehr gegenhalten?
Oh weh, da tun sich ja Abrgründe auf :cry:
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Mela
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Beitrag von Mela »

@Thisbe
Zum Thema atmen würde ich versuchen (ohne Pferd in einer ruhigen Minute üben) bewußt in den Bauch zu atmen, das hilft dich besser zu zentrieren, das macht die Arme freier für feine Bewegungen.

Nur nicht verzweifeln :wink: den äußeren Zügel sanft annehmen und nachgeben (ohne ihn ganz hin zu geben), du solltest das Gefühl bekommen ihn am Außenzügel zu führen, mit dem Innenzügel ihn eher gerade im Hals lassen - leichte Innestellung ist OK.

Bezüglich des zu tief gehens gebe ich Impulse nach oben am inneren Zügel - mit dem Ziel, daß er nicht versucht sich am Zügel abzustützen. Die Problematik wenn er so tief geht, ist daß er zu vorlastig wird, Ziel ist aber sich mehr auszubalancieren und selbst zu tragen.

Das ist auch nur meine Meinung, so hab ich es gelernt (sehr Oliveira angehaucht :) ) - vielleicht haben die anderen noch eine bessere Idee.
Liebe Grüße
Mela

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Bernie
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Handarbeit

Beitrag von Bernie »

Hallo Thisbe!

Rahmen: ein Pferd soll ja nie nur in einer Haltung gehen, also Kopf schön hinhalten und dann still vor sich hingehen. Man variiert ja (oder soll als Endziel variieren können) von einem großen Rahmen, also weiter Vortritt unter den Schwerpunkt, viel Schub, gedehnte Oberlinie, offener Kehlwinkel, Widerrist angehoben und schöne Dehnungshaltung. aber das heißt jetzt nicht tief, sondern eben nach vorne gedehnt.

Und dann kann man den Rahmen natürlich verkürzen, auch immer von hinten nach vorne, also Schwerpunkt nach hinten verlagern, die Hinterbeine treten nicht mehr soweit nach vorne, eben zum Schwerpunkt, der etwas weiter hinten ist, immer noch gedehnte Oberlinie, auch in der Versammlung und passend zur Hinterhandwinkelung mehr aufgerichtet und ev. beigezäumt.

Man darf das nie irgendwie in Schablonen sehen, ein Pferd das versammelt ist, muss sich sofort strecken lassen bei Sitz/Hand vor und umgekehrt. Das soll das Ziel sein.

wegen Atmung: schnaube DU bewusst alle paar Minuten ab, Du wirst sehen, Du wirst relaxter. Achte bewusst auf ein ruhiges Atmen. Sowohl beim reiten als auch bei der Handarbeit ist es wichtig, darauf zu achten, dass man selbst locker ist.

wenn er dagegen drückt gegen die Trense oder wie Du schreibst, es längere Zeit dauert, bis er wieder so geht wie bei dem Video: die Fehler liegen meist in der Hinterhand, wenn die Hüfte korrekt platziert ist und last aufnimmt oder schiebt, die Biegung stimmt, dann kommt Hals- und Kopfhaltung von selbst. Verabschiede Dich von dem Gedanken, vorne etwas zu tun. Biege ihn hinten (Schenkellage) und achte auf das innere Hinterbein und ganz wichig DEINE KÖRPERSPRACHE. Wo sind Deine Schultern im SH, Deine Hüfte? Pferde reagieren hier sehr stark.

Zügelhaltung: neee, nicht aussen "gegenhalten", Du hast bei der Handarbei dasselbe wie beim Reiten, das Pferd soll am inneren Schenkel, am äußeren Zügel sein. Innen lösen, dann dehnt er sich an den äußeren Zügel. Der äußere Zügel muss eigentlich nur passend sein.

Aber es ist sehr schwierig, solche Sachen schriftlich zu erklären, praktisch könntest Du Dir mehr abschauen.

ich habe mir Dein Video vom Longieren angesehen, auch hier klemmt er, der Schweif ist eingezwickt. Probiere ruhiger in der Mitte zu sein, jede Bewegung von Dir soll ja eine Hilfe sein. Und ein wenig mehr vorwärts.

lg

Bernie
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Medora
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Re: Handarbeit

Beitrag von Medora »

Bernie hat geschrieben:ich habe mir Dein Video vom Longieren angesehen, auch hier klemmt er, der Schweif ist eingezwickt.
Off-Topic-Einspruch :wink: : Habe mir das jetzt auch noch mal angeschaut, Timis Schweif ist doch auf dem Longenfilm nicht eingezwickt :shock: Der pendelt fast die ganze Zeit locker runter oder brauch ich eine Brille? :wink: :wink:

Medora
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Longieren

Beitrag von Bernie »

Medora hat Recht, ich habe mir nur die erste Minute an der Longe angesehen, aber man sieht, dass er - sobald er im Schritt ist - klemmt. Es wird besser, aber weg ist es nicht.

Warum trabst Du ihn so untertourig. Das kann helfen, ist so wie alles, man hat ja eine ganze Bandbreite von Tempivariationen, nie nur ein Tempo annehmen.

Der Galopp ist sehr vorhandlastig, ich denke, es fehlt ihm einfach Kraft, also viele, viele Übergänge im Trab, auch an der Longe. Deine Longiertechnik finde ich gut, einfach noch mehr auf Körpersprache achten. Im Galopp würde ich ihm mehr Platz geben, längere Longe, aber nicht zuviel galoppieren lassen,sondern oft angaloppieren, das bringt Kraft in die Hinterhand.

Generell beim Longieren: viele, viele Übergänge.

Echte Dehnungshaltung sieht man nur sekundenweise, Kopf tief öfter, aber er pendelt da einfach so dahin, er muss sich ja schön nach vorne strecken.

lg

Bernie
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Beitrag von Thisbe »

Hmmmm. Bei der Handarbeit hilft wohl nur üben, üben, üben. Filmen kann ich mich jetzt ja öfter mal zur Kontrolle :)

Mit dem Rahmen habe ich jetzt auch verstanden.
Das "witzige" ist ja, ich mache nichts an den Zügeln. Wenn ich die aber lang lasse, brauche ich einfach ewig, bis ich mich wieder sortiert habe. Timi ist, was den Bereich von Nase bis Schulter betrifft, ein totaler Blender. Nimmt man ihn auf, bringt er sich selbst ganz oft in diese Haltung, in der Hand hat man dabei selten was. Sieht hübsch aus - wenn man nur bis zur Schulter schaut :wink: Ich denke das zeigt einfach, wie er bisher gearbeitet wurde, oder?

Das Schweif klemmen im Schritt muß ich mal beobachten. Daß er öfter mal klemmt, weiß ich. Wenn er wärmer und lockerer wird gibt sich das meist. Ob ihm noch was weh tut?

Und OT zum Longieren.
Untertourig ist er, weil ich ihn nicht wacher und flotter bekommen habe an dem Tag. Da war nichts zu machen :( So ähnlich wie mit der Dehnungshaltung, hängt wahrscheinlich zusammen.
Und ja, die Kraft fehlt ihm noch. Aber er hat schon tolle Fortschritte gemacht. Muß mal ein bißchen probieren, wie ich das mit Tempounterschieden im Trab hinbekomme. Bisher mache ich nur viele Gangartenwechsel.

Ich danke Euch jedenfalls für die Anregungen und die Kritik. Ich habe jetzt ganz viele Impulse und genug zum Üben. Videos sind einfach toll :P
Und davon, wie gute Arbeit an der Hand aussieht, habe ich noch kein richtiges Bild :? Macht aber nix, so war das mit dem Longieren am Anfang auch.
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Handarbeit

Beitrag von Bernie »

Hallo Thisbe!

ev. kannst Du ja bei einem guten Trainer mal einen kurs machen, wenn Du es praktisch siehst, geht es gleich leichter.

Ich kann Dir nur meine Fotos zum Ansehen anbieten, die sind auch nicht 100 % korrekt, aber so in etwa bin ich ganz zufrieden:

http://www.reitkunst-klassisch.info/gal ... -2007.aspx

Ich finde Deine Vorgehensweise schon gut, bin auf weitere Fotos/Videos gespannt.

lg

Bernie
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Beitrag von Memento »

Juhuu Bernie und Medora!!!

Wenn ich euch sehe, fällt mir ein riiiieeeesen Stein vom Herzen! Nach einem Trümmerbruch meines linken Handgelenks kann ich es nicht mehr drehen. D.h. nur ganz leicht, aber eher den kompletten Arm aus der Schulter heraus.

Bisher habe ich HA so wie von Jen gezeigt, also RH als Vorbild, gezeigt bekommen. Ihr zwei habt ja im Gegensatz zu Jen die Gertenhand nicht nach oben offen (bei HA auf der rechten Hand, also gertenführende linke Hand, gelingt mir dies nämlich nicht mehr), sondern haltet die Gerte mit der Handinnenfläche nach unten.

Ich habe diese Variation nun auch probieren müssen und hatte beim ersten Mal das Gefühl, dass ich über den äußeren Zügel nicht mehr so fein einwirken kann, wie mit der Handinnenfläche nach oben.

Wie sieht`s bei euch aus? Übungssache? *hoff*
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich bin zwar nicht Bernie oder Medora, aber ich habe meine Gertenhaltung auch im letzten Jahr umgestellt. Ja, es ist Übungssache. Ich hatte vorher auch eher die "Degenhaltung". Jetzt habe ich die Gerte so in der Hand, daß ich sie mit dem kleinen Finger bewegen kann. Das Gefühl für die Zügelhilfe mußte sich auch erstmal einstellen. Aber das wird.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Beitrag von Medora »

Ich habe mehrere Varianten - für den Kleinen z.B. anders als für den Großen. Meine Reitlehrerin hat mir jetzt auch noch mal eine andere Haltung gezeigt als auf den Fotos zu sehen ist - also jep: alles Gewöhnungssache :D

Medora
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Beitrag von Memento »

Danke! *weiterübengeh*
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Handhaltung

Beitrag von Bernie »

Hallo Memento!

ich denke auch, dass ihr zwei (Du und Pferd) Euch aufeinander einspielt. Die "Degenhaltung" ist nicht so meins, da ich meine Gertenhilfe "gebe" und dann die Gerte wieder weg ist. Schwer zu beschreiben.

Möchte nicht die Gerte dauernd in der Höhe halten. Deshalb benutze ich halt "meine" Handhaltung. :D

lg

Bernie
mysteria
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Beitrag von mysteria »

Hi!

ich belebe das ganze mal wieder...


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das sind unsere ersten versuche *seufz* und ja, es happert noch etwas mit der Koordination :oops:
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