Zügeleinwirkung und Messwerte
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Zügeleinwirkung und Messwerte
Salut!
Ich habe den Artikel in einem anderen Forum gefunden. Herr Fritz Stahlecker hat Messungen der Zügeleinwirkung vorgenommen..
Interessante und gravierende Ergebnisse.
http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/file ... Zuegel.pdf
LG Alix
Ich habe den Artikel in einem anderen Forum gefunden. Herr Fritz Stahlecker hat Messungen der Zügeleinwirkung vorgenommen..
Interessante und gravierende Ergebnisse.
http://www.hsh-fritz-stahlecker.de/file ... Zuegel.pdf
LG Alix
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Altbekannnt (für Legerete-interessierte ) zumindest.
Das Problem warum die FN/FEI-Richter den straffen Zügel "besser" bewerten als den losen, sehe ich pers. darin, dass sie in der Masse nicht in der Lage sind einen durchhängende Zügel bei guter Anlehnung von einem durchhängenden bei schlechter Anlehnung (hinter dem Zügel) zu unterscheiden. Es fehlt schlicht das Auge, die Kenntnis und die Erfahrung.
(Einzelne Ausnahmeerscheinungen mag es sicher geben)
Insofern sehe ich fürs "normale" Turnierreiten keine Änderung in absehbarer Zeit.
Das Problem warum die FN/FEI-Richter den straffen Zügel "besser" bewerten als den losen, sehe ich pers. darin, dass sie in der Masse nicht in der Lage sind einen durchhängende Zügel bei guter Anlehnung von einem durchhängenden bei schlechter Anlehnung (hinter dem Zügel) zu unterscheiden. Es fehlt schlicht das Auge, die Kenntnis und die Erfahrung.
(Einzelne Ausnahmeerscheinungen mag es sicher geben)
Insofern sehe ich fürs "normale" Turnierreiten keine Änderung in absehbarer Zeit.
@ Horsman: Ich glaube das Problem ist eher ein ästethisches: Was man nicht ruckeln sieht, das nicht ruckeln kann lautet wohl die Fehlannahme
Und dann muß es auch gut sein.

Liebe Grüße
Susanne
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
Ja es geht in dieselbe Richtung.
Ein gutes "Ruckeln" und ein "schlechtes" ruckeln (was es sicher auch gibt) sind eben nicht so leicht zu erkennen, wie ein dauerhaft straff anstehender Zügel.
Aber noch was: die Richtlinien fordern ja die dauerhaft federnde Anlehnung. Die müßten alle male umgeschrieben werden.
Und: man sieht ja an diesen Messprotokollen auch, dass auch der "nur vom Gewicht des Zügels" bestimmte Zügelkontakt, schon einiges im Maul bewirken kann.
Übrigens: euer SH in deinem Avartar gefällt mir gut
Ein gutes "Ruckeln" und ein "schlechtes" ruckeln (was es sicher auch gibt) sind eben nicht so leicht zu erkennen, wie ein dauerhaft straff anstehender Zügel.
Aber noch was: die Richtlinien fordern ja die dauerhaft federnde Anlehnung. Die müßten alle male umgeschrieben werden.
Und: man sieht ja an diesen Messprotokollen auch, dass auch der "nur vom Gewicht des Zügels" bestimmte Zügelkontakt, schon einiges im Maul bewirken kann.
Übrigens: euer SH in deinem Avartar gefällt mir gut
horsmän hat geschrieben:Altbekannnt (für Legerete-interessierte ) zumindest.
Das Problem warum die FN/FEI-Richter den straffen Zügel "besser" bewerten als den losen, sehe ich pers. darin, dass sie in der Masse nicht in der Lage sind einen durchhängende Zügel bei guter Anlehnung von einem durchhängenden bei schlechter Anlehnung (hinter dem Zügel) zu unterscheiden. Es fehlt schlicht das Auge, die Kenntnis und die Erfahrung.
(Einzelne Ausnahmeerscheinungen mag es sicher geben)
Insofern sehe ich fürs "normale" Turnierreiten keine Änderung in absehbarer Zeit.
Das glaube ich bedauernswerterweise auch... Dabei wäre eine Änderung (nicht nur diesbezüglich sondern auch in einigen anderen Bereichen) wirklich mal angebracht.. da können einem ja echt die Haare zu Berge stehen..
Zum Thema zurück: Die Zahlen haben mich wirklich erschreckt .. Aua

So neu sind die Erkenntnisse ja nicht.
Auch wenn ich nicht viel von der Cavallo halte, so haben sie immer wieder Artikel, in denen sie derartige Messungen durchführen und Vieles hinterfragen.
Der Artikel damals hat mich auch SEHR zum Nachdenken gebracht, ein Grund, warum ich damals mich zur klassischen Reitweise hin orientiert habe.
Und seitdem bin ich immerzu am Überlegen, wieviel Anlehnung man nun wirklich braucht, vor allem auch in der Ausbildung.
Auch wenn ich nicht viel von der Cavallo halte, so haben sie immer wieder Artikel, in denen sie derartige Messungen durchführen und Vieles hinterfragen.
Der Artikel damals hat mich auch SEHR zum Nachdenken gebracht, ein Grund, warum ich damals mich zur klassischen Reitweise hin orientiert habe.
Und seitdem bin ich immerzu am Überlegen, wieviel Anlehnung man nun wirklich braucht, vor allem auch in der Ausbildung.
Ich seh die Messreihe etwas kritischer...was soll sie denn aussagen ?
Das es viele Leute gibt, die mit zuviel Zügelkontakt reiten ? Das ist doch hinlänglich bekannt.
Das max 500g das Nonplusultra sind ? Das will eine rein statische Messung beweisen ? Mein Prof würde die Hände überm Kopf zusammenschlagen...leider sind die angekündigten Berechnungen ja noch nicht zu finden (oder hab ich sie übersehen ?), die interessieren mich sehr.
Das es viele Leute gibt, die mit zuviel Zügelkontakt reiten ? Das ist doch hinlänglich bekannt.
Das max 500g das Nonplusultra sind ? Das will eine rein statische Messung beweisen ? Mein Prof würde die Hände überm Kopf zusammenschlagen...leider sind die angekündigten Berechnungen ja noch nicht zu finden (oder hab ich sie übersehen ?), die interessieren mich sehr.
Wie Sunknuni schon erwähnte, gabs vor drei Jahren in der Cavallo (5/2004) schon mal eine Veröffentlichung zu dem Thema. Ergebnis:
1. Es gibt keine kontante Anlehnung, der Zügel ruckt bei jedem Schritt im Maul des Pferdes. Auf dem Messstreifen zeigt sich in jeder Gangart ein typisches Muster.
2. Westernreiter Grischa Ludiwg hatte am wenigsten in der Hand: 2,7 kg beim Durchparieren. Bei vielen Dressurreitern ging es weit über 10 Kilo hinaus, bei einigen reichte der Messbereich (2 x 12,5 kg) nicht aus!
Es wurden neben Herrn Ludwig 15 "gute bis hervorragende Berufsreiter" gemessen, darunter Ingrid Klimke.
Ein weiteres, im Zusammenhang damit veröffentlichtes Ergebnis einer anderen Untersuchung zeigte, dass das Gebiss IMMER auf die Zunge rückt, auch beim Einsatz der hohen Hand
Auch die Dressurstudien 3/2005 haben ähnliche Untersuchungen und Berechnungen wie die von Herrn Stahlecker veröffentlicht, mit ähnlichen Ergebnissen.
Und, was machen wir damit? Nix, vergessen bis zum nächsten Mal, in zwei oder drei Jahren, wo wir dann wieder ganz erschrocken sind...?
@lalala: Es geht nicht um 500g, in der Cavallo spricht Prof. Preuschoft von Werten um 5 Kg, die er noch als "fein" einstuft.
BTW: Vielleicht sollten wir alle mal einen Zak-Zügelsensor oder eine Federwaage einschnallen
1. Es gibt keine kontante Anlehnung, der Zügel ruckt bei jedem Schritt im Maul des Pferdes. Auf dem Messstreifen zeigt sich in jeder Gangart ein typisches Muster.
2. Westernreiter Grischa Ludiwg hatte am wenigsten in der Hand: 2,7 kg beim Durchparieren. Bei vielen Dressurreitern ging es weit über 10 Kilo hinaus, bei einigen reichte der Messbereich (2 x 12,5 kg) nicht aus!
Es wurden neben Herrn Ludwig 15 "gute bis hervorragende Berufsreiter" gemessen, darunter Ingrid Klimke.
Ein weiteres, im Zusammenhang damit veröffentlichtes Ergebnis einer anderen Untersuchung zeigte, dass das Gebiss IMMER auf die Zunge rückt, auch beim Einsatz der hohen Hand

Auch die Dressurstudien 3/2005 haben ähnliche Untersuchungen und Berechnungen wie die von Herrn Stahlecker veröffentlicht, mit ähnlichen Ergebnissen.
Und, was machen wir damit? Nix, vergessen bis zum nächsten Mal, in zwei oder drei Jahren, wo wir dann wieder ganz erschrocken sind...?
@lalala: Es geht nicht um 500g, in der Cavallo spricht Prof. Preuschoft von Werten um 5 Kg, die er noch als "fein" einstuft.
BTW: Vielleicht sollten wir alle mal einen Zak-Zügelsensor oder eine Federwaage einschnallen

„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
Für mich ist eine wesentliche Aussage, dass ein durchhängender Zügel weniger stark einwirkt als ein anstehender. Das erschien mir zwar immer schon logisch, aber von FN-Reitern bekommt man dann immer entgegengeschmissen, dass ein durchhängender Zügel auch immer ein "springender" Zügel wäre. Ohne konkrete Werte kann bzw. konnte man da leider nicht das Gegenteil beweisen.lalala hat geschrieben:Ich seh die Messreihe etwas kritischer...was soll sie denn aussagen ?
Das es viele Leute gibt, die mit zuviel Zügelkontakt reiten ? Das ist doch hinlänglich bekannt.
Das max 500g das Nonplusultra sind ? Das will eine rein statische Messung beweisen ? Mein Prof würde die Hände überm Kopf zusammenschlagen...leider sind die angekündigten Berechnungen ja noch nicht zu finden (oder hab ich sie übersehen ?), die interessieren mich sehr.
Jetzt schon, das finde ich positiv.
Zwei Punkte rechtfertigen aber dennoch ihren Einsatz:dshengis hat geschrieben:Ein weiteres, im Zusammenhang damit veröffentlichtes Ergebnis einer anderen Untersuchung zeigte, dass das Gebiss IMMER auf die Zunge rückt, auch beim Einsatz der hohen Hand
1. wirkt sie nicht mehr so direkt ein und
2. (und das ist der wichtigere Punkt) sollte man sie nur ohne "Maulverschnürung" einsetzen. Dann hat das Pferd nämlich die Möglichkeit bei zu starker EInwirkung auszuweichen und dem Reiter seinen Fehler anzuzeigen!!!
Liebe Grüße,
Janina
Gute Idee! Machen wir nen eigenen Testdshengis hat geschrieben:BTW: Vielleicht sollten wir alle mal einen Zak-Zügelsensor oder eine Federwaage einschnallen

Es grüßt Nadine
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so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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Womit wir wieder bei der Idee wären - eine elektrische Federwaage mit Datenspeicher, dazu ein Video mit Uhrenvergleich. Das technisch zusammenschnippeln - anschauen und auswerten. SO weiß man genau, was man wie in der Hand gehabt hat und ich denke da gibt es einige böse ÜberraschungenKosmonova hat geschrieben:Gute Idee! Machen wir nen eigenen Test

LG Alix